Vermutlich fragst du dich jetzt, was die Überschrift und das Foto miteinander zu tun haben.
Das Bild zeigt ganz gut, dass ich aus dem Dunklen der Nacht in das Licht des beginnenden Morgens komme. Die Autos, die mir entgegen kommen, sind die Widerstände im Leben. Ich sehe die Straße noch nicht ganz vor mir, aber ich bin sicher, das Licht kommt.
Der Gedanke, der oben steht, kam mir am Montag Abend, als ich mehrere Liter Holundersirup eingekocht habe. Aber warum?
Die Kinder brauchen mich immer weniger, zwei sind erwachsen und gehen ihren Weg. Dafür bin ich dankbar, dass sie es gut geschafft haben, in die Welt hinaus zu gehen. Und die Jüngste wird zu einem Pubertier, das die Zimmertür vor der feindlichen Umwelt verbarrikadiert. Da müssen wir jetzt alle (nochmal, puh!) durch.
Von der Kirche habe ich eine Auszeit genommen. Die letzten Jahre habe ich gern in unserer Gemeinde mitgearbeitet, das Problem ist auch nicht, dass es mir keinen Spaß mehr macht. Aber ich habe einen neuen Arbeitsplatz, kann mir meine Zeit nicht mehr frei einteilen, habe jede Woche andere Dienstpläne, komme erst gerade passend zum Abendessen nach Hause…
Ich muss mich neu erfinden, mein Leben sortieren, alles wieder auf die Reihe kriegen. Ich hatte mir zum Jahreswechsel vorgenommen, wieder mehr Zeit für meinen Garten zu haben, und das möchte ich auch durchziehen. Es kommt, dem Garten, mir selbst und damit auch meiner ganzen Familie zugute. Darum bleibe ich dabei.
Ich gehe mit meiner Ausbildung in die Endphase, und auch wenn ich es „nur für mich“ mache, ist doch mein Ehrgeiz, sie möglichst gut abzuschließen. Sonst hätte ich gar nicht erst anzufangen brauchen.
Ich trauere einer verlorenen Chance nach, einer Idee, wo mein Platz sein könnte. Körperlich, geistig, geistlich. Wo ich aber anscheinend nicht gebraucht werde.
Ziemlich viel „ich“. Aber das Ich hat viele Jahre eine untergeordnete Rolle gespielt, das Wir stand immer im Vordergrund. Jetzt sagt mein Ich: Hallo, siehst du mich eigentlich auch noch? Und ich habe mit meinem Ich einen Deal gemacht. Einen Monat lang steht es jetzt im Fokus. In diesem Monat faste ich Gemeinde. Um herauszufinden, an welcher Stelle mir das Wir so wichtig ist, dass ich es feiere, hochhalte und lebe. Der Rest wird in Würde bestattet. Ich weiß noch nicht mal ansatzweise, was dabei herauskommt.
Aber ich habe die Zusage:
„Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“ Prediger 3,14
Oh Anja, das klingt spannend und verheißungsvoll.
Ach, ich würde ja so gerne nochmal quatschen mit dir vor unserem Umzug. Aber das ist schon so bald!
Aber wahlweise ginge auch danach … Was sagt denn dein Ich zum Beispiel zu einem Frauenabend in Wuppertal?! 😉
LikeLike
Ach Mensch. Wann geht’s denn los bei euch? Ich würde mich auch total freuen… Aber vermutlich schaffe ich es auch, mal nach Wuppertal zu kommen. Wenn die Bahn uns nicht den IC-Halt klaut 😉
LikeLike