Seit dem 18. März 2018 schreibe ich hier meine Gedanken und Fragen, meine Zweifel, Ängste, aber auch mein Staunen und Freuen auf. Im ersten Jahr noch eher zögerlich, ich habe mal die Statistik befragt:
2018 habe ich 16 Beiträge veröffentlicht, und sie wurden von 86 Menschen gelesen. Diese kamen aus Deutschland, aber vereinzelt auch aus den USA, Irland, Großbritannien.
2019 war ich mutiger und kreativer, 36 Beiträge wurden bisher von 274 Besuchern angeschaut. Und es wurde zu meinem großen Erstaunen auch internationaler. Das Länderpanel wurde erweitert durch Frankreich, China, Österreich, Schweiz, Italien, Kanada, Spanien und Ecuador…
Okay, in den USA und in Ecuador leben Verwandte, die vielleicht mal vorbeigeschaut haben. In Frankreich und Kanada sind Blogger zuhause, denen ich folge. Möglicherweise waren die auch mal neugierig, wer da so ihre Beiträge liked. Und China kam dazu, als ich über den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ geschrieben habe. Mögen Chinesen Murmeltiere? Oder Bill Murray? Dabei fällt mir ein, ich könnte mal wieder über einen Film schreiben, den ich mag….
Ich habe festgestellt, besonders sind bei euch die Beiträge angekommen, in denen ich über Gott und die Welt nachdenke, mich mit den (oft auch ungeklärten) Fragen des Lebens beschäftige. Scheint, als ob ich nicht die Einzige bin, die oft mehr Fragen als Antworten hat. Das finde ich schön und menschlich – im Gegensatz zu den vereinfachenden und unmenschlichen Antworten, die heutzutage gern auf schwierige und komplizierte Fragen in die Welt gepostet werden.
Als ich das Experiment gestartet habe, wusste ich nicht, ob dieses Medium überhaupt etwas für mich ist, es war ein Versuch, denn seit der Pubertät bin ich keine begnadete Tagebuchschreiberin mehr. Ich habe aber im Lauf der Monate festgestellt, dass mir das Schreiben hilft, Dinge loszulassen, die ich nicht festhalten kann. Oder einzuordnen, was vorher total wuselig auf mich einwirkte. Also, selbst wenn niemand mehr mein Geschreibsel und meine manchmal wirren Gedanken lesen mag, ich werde wohl weitermachen, nur so für mich.
Und wer sich dann doch mal hierher verirrt, liest vielleicht, dass er oder sie nicht allein ist mit den ungelösten Fragen, mit den Zweifeln und den Ungewissheiten, mit den kleinen Freuden des Alltags und den Wundern, vor denen wir nur staunend stehen können. Liest, dass Marmelade oder Grünkohl kochen hilft gegen Chaos im Kopf. Liest, dass es Augenblicke gibt, wo man sich fehl am Platz vorkommt. Und liest auch, dass es dann wieder so einzigartige Momente gibt, an denen man sich über Bücher, Tiere oder schlicht den Regen freut.
Heute bin ich selbst gespannt darauf, ob ihr irgendwann ein „100!“ hier lesen könnt. Bis dahin wird auf jeden Fall der Herbst und Winter aufregend und neu, sowohl möglicherweise von meiner Arbeitssituation her als auch auf jeden Fall vom privaten Gemeindeumfeld, einiges klopft an oder ist schon mit der Tür ins Haus gefallen.
Die eingefügten Fotos habe ich im Lauf von mehreren Jahren gemacht. Irgendwann habe ich dann begonnen, einzelne Fotos mit Zitaten zu versehen, die mir beim Betrachten der Bilder als passend erschienen. Manchmal hilft es, sich mit solchen kleinen Bildmeditationen die Dinge wieder ins richtige Licht zu rücken…
Was mir an Dir und Deinem Blog gefällt, ist einfach Deine offene und ehrliche Art, in der Du Deine Gedanken mit uns teilst. 🙂
Bleib so, und die 100 kommt von ganz alleine! Zuerst jedoch einmal herzlichen Glückwunsch zur 50! 🙂
Liebe Grüße,
Werner
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Danke, Werner. Das freut mich wirklich und: ich mag es einfach nicht, mich zu verstellen. Daher bleibt es bei „frei von der Leber weg“😊
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