Ich liebe Worte. Als Buchhändlerin besteht ein großer Teil meines Lebens aus gedruckten Worten. Oder auch aus gesprochenen, denn wenn jemand Hörbücher so richtig gut einlesen kann, dass man die Stimmungen mitfühlt, dann ist das absolut bewundernswert. Als „Magie“ habe ich das allerdings bisher nie gesehen. Oder mir einfach keine Gedanken darüber gemacht.
Bis ich heute früh auf mehreren Umwegen auf diesen Blogeintrag von Sandra und die damit verbundene Blogparade gestoßen bin:
Automatisch beginnt das Gedankenkarussell sich zu drehen, immer schneller, ich hoffe nur, nicht schneller als ich tippen kann.
Die Magie der Worte hat es in sich. Sie tippt den Einen oder die Andere mit ihrem Zauberstab an, ganz egal, ob es sich um Weltliteratur oder eher „triviales“ handelt. Als Buchhändlerin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, für jeden Menschen nach Möglichkeit das passende Buch zu finden (nicht unbedingt das, was heute noch verkauft werden soll, weil der Stapel runter muss…), bin ich der Meinung, ein wirklich zauberhaftes und anrührendes Buch aus der Kategorie „Frauenlektüre“ (oder auch ein packender Thriller, in dem LeserInnen atemlos hinter der Handlung her hecheln) kann unter Umständen magischer sein als ein handwerklich gut gemachter, aber irgendwie liebloser „großer Gesellschaftsroman“.
Die Magie der Worte treibt auch manchmal Schabernack. Gerne bei Betriebsanleitungen von Haushaltsgeräten aus Fernost. Wer einmal der Poesie schlecht übersetzter Anleitungen für Staubsauger, Akkuschrauber und Co. verfallen ist, der ist verloren 😉
Aber auch vor den Gefahren muss ich der Vollständigkeit halber warnen: Ein Wort, das einmal die Feder oder die Lippen verlassen hat, und sei es noch so brillant und zugespitzt, kann den Adressaten verletzen oder einer Beziehung den Todesstoß geben!
Magie ist und bleibt eine zwiespältige Sache. Wie es in ungezählten Fantasy-Romanen oder Märchen gute oder schlechte Zauberer gibt, so ist es auch in der Welt der Worte. Medien sind voll davon, die „sozialen“ Netzwerke erst recht. Worte, die spalten statt Menschen zu verbinden, die ausgrenzen statt das Miteinander zu fördern, die zum Töten anstiften statt dem Frieden zu dienen!
Mehr will ich jetzt gar nicht ausführen, ich hoffe, jeder Leser denkt sich seinen Teil.
Nur eins noch: Der genialste Buchanfang ist und bleibt für mich
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“
BÄÄÄÄÄM. Mehr geht nicht. Da ist alles gesagt.
Hach. Ich finde langsam Gefallen an dem Format „Blogparade“. Soweit also mein Beitrag zu #wortesindmagisch. Besucht auf jeden Fall Sandras Blog (Link oben im Artikel), wenn Worte für euch auch so (lebens)wichtig sind!
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