Diesen Beitrag schreibe ich im Rahmen der abc-etüden. Hier der Link zur Schreibeinladung:
Seit fast acht Wochen habe ich nichts mehr über die Challenge geschrieben. Sie ist aber keinesfalls unter den Teppich gekehrt, nein, keineswegs. Was das angeht, werde ich gläsern bleiben und berichten. Allerdings wurde sie, zumindest bei mir persönlich, von zwei anderen Herausforderungen überlagert:
Erstens: Beine schonen. Zuhause bleiben, damit die Sehnen wieder anwachsen können, Beine hochlegen, wenig Bewegung. Als wäre das nicht genug, kam dann
zweitens Corona dazu. Noch mehr zuhause bleiben, weil Risikogruppe. Nichts mit unbeschwert durch die Gegend flattern! Mit zunehmender Mobilität innerhalb der eigenen vier Wände erwachte auch die ursprüngliche Challenge wieder. In Form von Vernichtung: Vernichtung von bevorrateten Lebensmitteln, die seit Jahr und Tag in Vergessenheit geraten waren. Und zwar Vernichtung durch Aufessen.
Und jetzt durch das Transformieren von Stoffen aller Art: Alte Herrenhemden, Bettwäsche, Tischdecken und Patchworkstoffe werden zu Masken verarbeitet. Dazu die Reste von „Schlüpfergummi“ aus dem alten Nähkorb meiner Mutter. Was als Nachbarschaftshilfe für die Hausarztpraxis begann, hat sich (übrigens entgegen meiner ursprünglichen Absicht) verselbständigt. Es macht nämlich auch durchaus Spaß, Statementmasken für Hobbygärtner, Globetrotter, feine Damen oder Freizeitkapitäne zu nähen. Leider sind die Stoffe für Leseratten (mit Büchern drauf oder zumindest mit Schrift) momentan sehr schwierig zu bekommen (Oder es sind schwere Dekostoffe, durch die man nicht atmen kann). Aber das ist dann ja auch kein Verwenden von sowieso schon Vorhandenem mehr.
Größere Aktionen werden aber noch ein bisschen warten müssen. Weil ich zwar wieder gehen kann, aber die Kraft erst noch trainieren muss. Und weil die Annahmestellen für Sperr- und sonstigen Müll nach drei Wochen Schließung erstmal viel Zulauf haben. Offensichtlich ist Entrümpeln momentan Volkssport. Da warte ich lieber noch ab.
Als Etüde verpacktes Tagebuch plus – gefällt mir.
Mutters Nähkistchen mit seinen altmodisch anmutenden Schätzchen wird auf einmal interessanter, das ist doch endlich mal ein netter Nebeneffekt.
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Dankeschön. Ja, ich bekomme allmählich Respekt vor diesem Nähkorb. Und frage mich, wann ich anfange, Unmengen von dunkelbraunen Socken zu stopfen oder Reißverschlüsse in typischen 70er-Jahre-Farben zu verwenden😁.
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Mir wurde auch so ein Museum vererbt, mich Beständen aus vielen Jahrzehnten. Mit Stopfei.
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Ich mag Tagebuch-Etüden auch sehr nur schaffe ich das mit manchen Wörtern nicht wirklich…
Deine thematische Vielfalt bei den Masken ist ja beträchtlich 🙂
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Manchmal klappt das mit den Wortvorgaben sogar für Andachten oder Predigten… die sind dann halt etwas unkonventionell😅. Das haben wir in unserer Ausbildung zu Gemeindepädagogen so gemacht.
Und die Vielfalt bei den Masken hat damit zu tun, dass man wie bekloppt anfängt, Stoffstückchen zu sammeln, sobald man mit dem patchworken beginnt…🙈
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Verstehe. So geht es mir mit Wolle 🙂
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Ja, einen großen Korb mit Wolle habe ich auch. Vor allem Sockenwolle…
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Erst mal Glückwunsch, dass du wieder gehen kannst, für mich klang das ziemlich unangenehm. Und: Tolle Masken nähst du da, meine Hochachtung!
Tagebuch-Etüden finde ich auch immer fein. Überhaupt freue ich mich jedes Mal mehr, wenn die Bandbreite der Etüden zunimmt. Danke dafür!
Liebe Grüße
Christiane 😀
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Danke, danke und danke! Ja, es ist toll, wieder gehen zu können, es reichte auch langsam. Jetzt muss die Beweglichkeit und Kraft trainiert werden. Seit Dienstag traue ich mich sogar, wieder Auto zu fahren, vorher war ich mir einfach nicht sicher, ob die Beine in jeder Situation zuverlässig reagieren, das hätte ja nicht nur mich gefährdet.
Es geht gerade aufwärts für mich, trotz der Corona-Einschränkungen und ich freu mich wie Bolle!
Liebe Grüße und komm gut durch😊
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Schlüpfergummi, ja das kenne ich auch noch von meiner Mutter. Kurzwaren hieß das früher. Kriegt man heutzutage ja kaum noch in einem Laden.
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Doch, tatsächlich ist das der heiße Scheiß im Moment. Und ständig ausverkauft😂
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Tolle ABC Etüde. Vielleicht probiere ich das auch mal.
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Aber hallo, da warst du kreativ – die „Masken“ sehen toll aus.
Schön, dass du wieder gehen kannst. Wünsche dir weiter gute Besserung, liebe Annuschka.
Herzlich
Judith
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Danke für beides. Mit den Masken ist es wie ein kleiner Spleen geworden…
Und was die Bewegung angeht: jetzt arbeite ich am Laufen, sieht aus wie eine Ente mit gebrochenen Beinen und macht leider nur sehr langsam Fortschritte. Da hab ich irgendwie eine eingebaute Bremse😔. Naja, Geduld brauchts weiter…
Liebe Grüße, Anja
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