Vielleicht ist mein Petrus-Gen heute früh mit mir durchgegangen … Nachdem ich die Wortspende von Olpo gelesen hatte, war meine erste Reaktion: Das wird eine Andacht. Ist aber gar nicht so einfach, die Herausforderung, unter 10 Minuten zu bleiben, ist da deutlich einfacher😇.
Die Einladung zur Etüde findest du hier:
Und mein Ergebnis schaut so aus (nicht eine meiner besten, dafür eindeutig die kürzeste):
Jesus und seine Jünger hatten gerade 5000 Menschen mit Brot und Fisch versorgt, dann schickte er sie los, mit dem Boot auf die andere Seite des Sees zu fahren. Er selbst brauchte Zeit zum Alleinsein. Es wurde Nacht und plötzlich brach auf dem See ein Sturm los. Weil aber ein plumpes Fischerboot nicht so wendig ist wie ein Katamaran, hatten die Jünger ihre liebe Mühe beim Steuern.
In den frühen Morgenstunden kam Jesus auf dem Wasser zu ihnen. Die Jünger wurden von Entsetzen gepackt, sie glaubten, ein Gespenst zu sehen. Bis er ihnen zurief: „Habt keine Angst, ich bin es!“ Daraufhin Petrus, der oft etwas großspurig daherkam: „Herr, wenn du es wirklich bist, lass mich auf dem Wasser zu dir kommen.“ „Komm her!“ antwortete Jesus.
Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus entgegen. Aber dann stellte er auf einmal fest, was genau er da gerade tat und begann zu versinken. Jesus streckte die Hand nach ihm aus und fragte: „Hast du so wenig Glauben, Petrus? Vertrau mir doch!“
Dann stiegen beide ins Boot und der Sturm legte sich. Die Jünger fielen alle vor Jesus nieder und bekannten: „Wir können es nicht länger totschweigen. Du bist wirklich der Sohn Gottes!“
Ich mag Petrus. Durch seine Art ist er immer wieder gut, uns heute zu spiegeln. Aber Jesus hält trotzdem zu ihm, schlussendlich gibt er ihm sogar die Aufgabe, die Gemeinde zu leiten.
Und wir? Immer wieder nehmen wir uns mehr vor, als wir halten können, und zwar fast immer mit den besten Absichten. Und dann scheitern wir, meist an unseren Ansprüchen. Auch zu uns hält Jesus, obwohl wir alle einen mehr oder weniger großen Petrus-Anteil in uns haben. Nicht um uns zu beschämen, sondern weil er die Liebe Gottes und seine Gnade in Person ist. Amen.
(299 Wörter)
Es finden sich immer noch neue Textsorten bei den Etüden 🙂
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Danke. Es gibt ja auch irre viele…
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Erstaunlich, was ein Text aus dem Neuen Testament so alles bewirken kann! 🙂
Sehr kreativ – Kompliment!
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Danke, Anna-Lena. Das ist ein Text, mit dem ich mich seit Wochen öfter beschäftige.
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Daher der spontane Impuls, verstehe. Wünsche dir einen schönen Sonntag!
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Ich bin fasziniert. Gut, ich habe so was vermutet (im Gegensatz zu Olpo, glaube ich), aber danke! Du hattest ja schon mal berichtet, dass ihr derlei Übungen gemacht hattet.
Und ja, wir scheitern oft an unseren eigenen Ansprüchen, das ist sicher wahr.
Danke dir sehr.
Liebe Grüße
Christiane 😀
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Ich glaube, ich habe zu danken. Es sind kleine Übungseinheiten, denn die Aufmerksamkeit mancher Jugendlicher ist ja auch nicht viel länger als 300 Worte😉. Für die praktische Arbeit…
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Sorry Annuschka, aber erst mal habe ich über den großspurigen Petrus lachen müssen – weißt Du ich habe eine sehr bildhafte Vorstellung von den Dingen in meinem Hirn, bei mir rollen ganze Filme ab, wenn ich z.Bsp. die Worte auf den ABC-Etüden lese….Und dann ging mir Ernsthafteres durch den Kopf und mir
fiel die Wahrheit dahinter ein: Der Glaube kann Berge versetzen. Danke für die Erinnerung, denn es ist wahr, leider sind wir sehr kleingläubig.
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Ich schätze mal, ein bisschen Petrus haben wir alle in uns, mal mehr mal weniger. Und ich finde es durchaus beruhigend zu wissen, dass wir nicht die perfekten Menschen sein müssen.
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Der chaotische Simon Petrus war schon immer mein Liebling im Neuen Testament.
Und dass ausgerechnet er der Fels ist, auf den alles gebaut werden soll, macht die Sache wirklich sympathisch. (Nicht dass diese Anfänge noch wiederzuerkennen wären …)
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