Liebe Ulrike, heute hast du ein für mich heikles Thema ausgesucht. Denn es ändern sich öfter mal die Prioritäten.
„Ein Buch, das du schon immer mal lesen wolltest“
Oje, das wird episch… Mal überlegen. Zu der Zeit, als ich noch in einer Buchhandlung arbeitete, habe ich mir immer wieder vorgenommen, die Klassikerinnen der englischen Gesellschaftsliteratur zu lesen, Emily Bronte und Jane Austen. Immer mit dem Hintergedanken „Das mache ich, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, jetzt habe ich dafür nicht die Ruhe“. Was soll ich sagen, ich habe es bis heute nicht geschafft. Denn seit einigen Jahren haben andere Titel bei mir Priorität. Während der Ausbildung zur Gemeindepädagogin waren es dann Titel über Gemeindeentwicklung, Kirchengeschichte, Predigtlehre, die auf meine Liste der begehrenswerten Bücher landeten. Augenblicklich lese ich einiges, was mit den aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft zu tun hat, zum Beispiel über den Umgang miteinander oder unserer Umwelt. Da landet dann neben belletristischen Klassikern und geistlicher Fachliteratur eine dritte Kategorie auf meinen immer höher werdenden (und glücklicherweise teilweise virtuellen) Stapeln: soziologische, gesellschaftspolitische und ökologische Sachbücher.
Fazit: Bei abertausenden lieferbaren und noch viel mehr antiquarischen Büchern wird es immer wieder einzelne Titel geben, die mehr oder weniger lange in meinen Fokus rücken, aber viel zu oft auch ungelesen wieder daraus verschwinden. Ein Problem dabei ist sicherlich auch, dass bei Büchern derselbe Trend zu beobachten ist wie in den Klamottenläden: Es gibt nicht mehr die Frühjahrs- und die Herbstneuerscheinungen (die dann pünktlich zur Buchmesse im Oktober fertig wurden). Auch abseits der Taschenbücher fluten Neuerscheinungen ganzjährig die Sortimente, die Halbwertszeit der einzelnen Titel wird dabei immer kürzer.
oh ja, das mit geänderten prioritäten kenn ich.
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