Es ist Erntedankfest. Das klassische Datum, um das vergangene Erntejahr Revue passieren zu lassen. Der Tag begann mit einem Ausflug mit dem Gatten, um für den Gottesdienst 120 Brote bei einer Landbäckerei in Hille abzuholen, die der Neeser Müller wie jedes Jahr zum Erntedankfest gespendet hatte.

Mir bescherte der Besuch in dieser Bäckerei einen kleinen Déjà-vu-Effekt, weil die Shop-in-Shop mit einem kleinen Edeka-Laden und einem Verkauf eines örtlichen Metzgers eine Einheit bietet. Fehlte nur noch die Dorfkneipe, dann wäre es ein ähnliches Ensemble wie der Dorfladen aus meiner Kindheit.

Das Jahr 2021 war bis jetzt natürlich ausbaufähig, Luft nach oben ist ja bekanntlich immer. Aber die Region, in der ich lebe, hatte weder mit Dürren noch mit Überschwemmungen zu kämpfen, und bisher gab es auch keinen verheerenden Sturm. Bei der Wahl letzten Sonntag gab es keine bemerkenswerten Ausschläge in extreme Lager, auch das ist eigentlich schon ein Erfolg. Und mindestens zwei Parteien versuchen ernsthaft, ihre Animositäten zugunsten eines gemeinsamen Stilwandels in der Politik zu überwinden.
Ich bemühe mich, wieder regelmäßig Yoga-Einheiten in meinen Alltag einzubauen. Gestern hatte ich noch dazu meine erste Motorboot-Fahrstunde auf dem Mittellandkanal. Uff! Ich glaube, die Hälfte der Zeit bin ich im Schlingerkurs gefahren, als ob ich einen im Tee hätte. Fiel aber vermutlich nicht ganz so stark auf, weil die gesamte Fahrstunde aus An- und Ablegen bestand, von einer Seite des Kanals auf die andere… Ich bin echt gespannt, wie viele Fahrstunden ich brauchen werde, bis ich prüfungstauglich bin. Knoten und Navigation lerne ich eindeutig schneller. Aber auch zum Segeln mit einer Yacht, die einen Motor hat, braucht man nun mal den Sportbootführerschein (in meinem Fall See).
Heute war ich mit Daniela nach dem Gottesdienst in Osnabrück, auf dem holländischen Stoffmarkt, der coronakonform wieder tingelt. Obwohl alles draußen stattfindet, trugen fast alle Aussteller und Besucher Masken. Das war auch gut so, denn vor manchen Ständen herrschte schon ein recht großes Gedränge. Ich habe für mich nicht so sehr viel gefunden, da in diesem Jahr Jersey, French Terry, Cord und ähnliches beim Angebot überwiegt. Corona hat die Menschen dazu gebracht, sich wieder selbst Klamotten zu nähen. Was ja zunächst mal positiv ist, denn was man selbst gemacht hat, ist mit Sicherheit dann keine „Fast Fashion“.
Aber mit außergewöhnlichen Farben und Breiten für Schrägband habe ich mich ein wenig eingedeckt, und einen Stand gab es tatsächlich, der auf Quilter spezialisiert war. Schneidematten in allen Größen, reiche Auswahl an Rollschneidern, Quiltnadeln… und Stoffe, allerdings „nur“ von Moda und Hoffman Batics, dafür gab es Jelly Rolls (42 vorgeschnittene 2,5 Inch breite Streifen, zu einer Schnecke gerollt), Layer Cakes und Charm Packs (jeweils Quadrate, die einen etwas größer, die anderen etwas kleiner)

Es gab auch andere Stände, die unter anderem Baumwollwebstoffe hatten, sogar Westfalenstoffe konnte ich entdecken. Die passten nur leider nicht zu meinen aktuellen Projekten. Was ich nicht gefunden habe, war mein bevorzugtes Quiltgarn und Baumwollflanell als Rückseitenstoff (also muss ich das Bettengeschäft entern und auf Biberbettlaken hoffen), aber zumindest hat mein Portemonnaie sich gefreut, dass es nicht überstrapaziert wurde.
Und ansonsten bin ich jetzt bereit für den Herbst. Neuer Lesestoff ist schon im Haus, kreative Ideen habe ich reichlich (den Platz dafür eher weniger, aber da wird sich hoffentlich eine Lösung finden) und in der Buchhandlung haben wir leckere Süßigkeiten reinbekommen (ich sag nur: Karamellcreme mit gesalzener Butter😍). Läuft. Erstmal…
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