Es sieht so aus, als ob heute (hoffentlich) die Weichen für die kommenden Wochen gestellt werden könnten. Sollten. Dringend müssten! Das Vakuum hat schon viel zu lange bestanden. Ich persönlich bin immer noch neugierig auf unsere zukünftige Regierung; wenn ich mir die geplante Ministerriege der FDP ansehe, auch etwas besorgt bis enttäuscht: nur eine Frau? Das könnten die eigentlich besser, wenn die starken FDP-Frauen denn mal so dürften, wie sie könnten. Und nachdem ich Herrn Lindner am Sonntag in „Berlin direkt“ gehört habe, hatte ich den Impuls, unserem Fernseher eine reinzuhauen, obwohl der ja nur der Überbringer der überheblich vorgetragenen Nachricht war. Jemand, der Finanzminister werden möchte, sollte vielleicht die gesundheitliche und rechtliche Beurteilung einer Krisensituation den entsprechenden Fachleuten überlassen.
Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt, Menschen wachsen an ihren Aufgaben und überhaupt kam im ersten Absatz schon viel zu viel Konjunktiv vor.
Deswegen und weil jammern ja auch nix bringt, habe ich mir gestern noch kurzfristig einen Buch-Adventskalender ausgedacht. Der Eile ist es geschuldet, dass mein Adventsgesteck ein bisschen in die Breite gewachsen ist (hat wohl zu viele Nussecken stibitzt😄), der Publisher und ich hatten unsere Differenzen, er war gestern zickig drauf. Es musste auch schnell gehen, denn die Grippeschutzimpfung stand noch auf dem Terminplan. Heute Abend fülle ich den Kalender, so wie früher bei unseren Töchtern, als sie noch klein waren und einen täglichen Adventskalender bekamen, allerdings lasse ich seit einigen Jahren das Likörchen dabei weg und schlürfe stattdessen Tee. Kommt sicher auch der Orthographie zugute.
Ab morgen gibt es dann jeden Tag einen Buchtipp, aktuelles und klassisches, Belletristik, Sachliteratur, Ratgeber und Bildbände, das eine oder andere KiJuBu (Kinder- und Jugendbuch) wird auch seinen Platz finden. Ich achte darauf, dass grundsätzlich jedes Buch lieferbar sein sollte, aber es ist, wie so vieles, in diesem Jahr ein wenig unberechenbar. Fragt einfach eure örtlichen BuchhändlerInnen des Vertrauens.
… macht heute früh die Zeitungslektüre. Die Inzidenzzahlen schießen in die Höhe, sowohl im Bund als auch im Landkreis. Die nächste MPK soll am 9. Dezember sein. Fast zwei Wochen dauert es noch bis dahin.
Um es mal mit einem Bild zu sagen: Die „Ever Given“ kennen wir inzwischen alle, diesen Riesencontainerfrachter, der den Suezkanal blockiert hatte. Der fährt bildlich gerade im Hamburger Hafen mit Karacho auf die vollbesetzte Elphi zu und muss schnellstens wenden. Die Kaimauer kommt näher und näher…
Die Kitas in Ostwestfalen drohen zu kollabieren unter Personalmangel, Corona-Infektionen bei Kindern, zu viel Bürokratie und gleichzeitig der Unmöglichkeit, alle Hygienemaßnahmen umzusetzen. Denn die Alltagshelfer wurden ja im Sommer nicht mehr gebraucht. Die Politik braucht noch mehr Zeit als ein Frachtschiff, um das Ruder herumzuwerfen.
Der Weihnachtsmarkt in Minden läuft weiter. Ich verrate hier nicht zu viel, wenn ich sage: Niemand aus meiner Familie bekommt dieses Jahr ein Weihnachtsgeschenk, für das ich in die Stadt fahren muss! Das Impfzentrum soll nach wochenlangem Hickhack wieder eröffnet werden, aber nur in einem kleinen Teil der Sporthalle und nur stundenweise. Stattdessen stehen die Menschen bei Wind und Wetter stundenlang Schlange bei den mobilen Impfaktionen, egal ob alt oder jung, ob auf Rollator angewiesen oder mit Stehvermögen…
Im Nachhinein denke ich, das Jahr 2021 war noch merkwürdiger als 2020. Denn das war vor allem von Ruhe gekennzeichnet. Meist Zwangsruhe, aber eben Ruhe. 2021 habe ich bisher als eine Aneinanderreihung von Atemlosigkeiten empfunden. Weil keine Ruhe in den Entscheidungen der Politik lag, weil immer alle möglichen Leute was anderes wollten als andere Leute, weil gehetzt wurde, weil Menschen sich gegenseitig beschimpften, weil man Normalität um fast jeden Preis wollte, Urlaub, Kirmes, Volksfeste, Familienfeiern, jetzt Weihnachtsmärkte…
Die Gastronomen, Hoteliers, Künstler und Schausteller, denen in der Folge das zweite Weihnachtsgeschäft vermasselt wird, kann ich in ihrem Frust vollkommen verstehen, viele von ihnen haben stark investiert in unsicheren Zeiten, um ihren Gästen möglichst viel gesundheitliche Sicherheit zu bieten. Und obwohl sich Teile der Politik nicht mit Ruhm bekleckert haben, es einiges an Kompetenzgerangel gab und vieles hätte besser laufen können, ist es doch auch eindeutig so, dass jeder einzelne von uns selbst vieles entscheiden kann und damit in der Hand hat, in welche Richtung die Entwicklungen gehen.
Gestern fand der Mann ein Dokument aus dem Herbst 2020 mit den Vorgaben der Landeskirche für Gottesdienste: ab einer Inzidenz von 35 sollte nicht mehr gesungen werden, ab 50 sollte überhaupt kein Gottesdienst mehr stattfinden. Diese Zahlen schreckten vor einem Jahr noch ab, in diesem Jahr wünschte man sich so niedrige Zahlen wieder!
In Teilen Westdeutschlands warten Familien und Einzelpersonen immer noch auf warme Wohnungen oder gleich ganz auf Genehmigungen, ihre Häuser wieder aufzubauen.
Seit gestern gibt es den Koalitionsvertrag der neuen Ampelregierung offiziell. Und sofort zerreißen sich einige das Maul darüber. Darunter solche, die 16(!) Jahre lang die Chancen verstreichen ließen, um Änderungen anzustoßen. Aber auch die Fraktion, die anscheinend am liebsten wieder fast ein Jahrhundert zurück möchte, kommt mit den neuen Zeiten, die möglicherweise anbrechen werden, nicht klar. Auch ich schreie nicht hurra bei allen Details, aber muss ich ja auch nicht, ich bin ja nur eine einzelne von ca. 80 Millionen Stimmen in diesem Land. Ich bin ein bisschen neugierig und möchte erst einmal der neuen Regierung die Chance geben, loszuarbeiten. Vieles wird sich dann noch zurechtruckeln. Es überwiegt die Erleichterung, dass zukünftig der Verkehrsminister nicht von der CSU gestellt wird und auch der bisherige Staatssekretär dort im Ministerium ausgedient hat.
Und dann sehe ich heute die Adventsbeleuchtung vieler Gärten. Bei manchen bekomme ich Augenkrebs. Ich mag diese Jahreszeit, ich mag auch beleuchtete Gärten. Aber grün-blau-rot blinkende Lichterketten um jedes einzelne Gestrüpp gewickelt, funkelnde Drahtrentiere mit ebensolchen Schlittenskeletten, aufblasbare Weihnachtsmänner mit Innenbeleuchtung oder Schneemänner, die mich an den Marshmallow-Mann aus „Ghostbusters“ erinnern, dazu Monster-Christbaumkugeln in Medizinballgröße, das überfordert mich eindeutig. Und inzwischen sehe ich das auch in Puncto Energieverbrauch und Lichtverschmutzung durchaus zwiespältig. Ein paar Schwibbögen aus Holz in den Fenstern, vielleicht noch eine mit kleinen warmweißen LEDs geschmückte Tanne (auch Laubbäume sehen damit hübsch aus) und ein Herrnhuter Stern hier und da, das würde mir vollkommen reichen.
Morgen hole ich den Weihnachtsschmuck vom Dachboden und wähle aus, was dieses Jahr zum Einsatz kommt. Ich ahne schon: weniger ist mehr, an der Haustür kommen frische Kerzen (so richtig retro, die müssen mit dem Feuerzeug oder Streichhölzern angezündet werden…) in die geputzten Eisenlaternen und Meisenringe mit roten Schleifen werden den Wacholder schmücken. Im Haus verteile ich Porzellanengel und ein paar kleine Wichtel strategisch auf den Fensterbänken und die vor einigen Jahren gesammelten Mammutbaumzapfen zieren das Adventstablett. Vielleicht nähe ich noch einige Sterne. Fertig. Advent kann kommen in diesem merkwürdigen Jahr 2021, das ich leichten Herzens verabschieden werde, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
Einen schönen ruhigen Abend wünsche ich der versammelten Runde…
So heißt der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Früher wurde er Totensonntag genannt, und gerade in diesem Jahr passt die Bezeichnung besser denn je. So viele Tote gibt es überall, derer zu gedenken ist, darunter auch etliche, die noch leben könnten, wenn zum Beispiel notwendige (z. B. Krebs-)Operationen nicht hätten verschoben werden müssen, bis es zu spät war. Und das schlimmste ist, dass es diesen Winter wieder passieren wird. Obwohl es im Gegensatz zum letzten Jahr Impfungen gibt, die vom größten Teil der Menschen gut vertragen werden können, ich spreche jetzt nicht von denen, die aus nachvollziehbaren medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Und das macht mich hilflos und wütend. Ich weiß, dass andere das nicht so sehen, aber es spiegelt nur meine eigenen Erfahrungen wieder.
Jedenfalls konnte ich es heute nicht über mich bringen, in die Kirche zu gehen, statt dessen nutzte ich eine Therapie, die mir seit Jahrzehnten hilft, wenn ich so richtig deprimiert bin: Putzen und dabei die Musik auf volle Lautstärke. In den Zeiten von herkömmlichen Stereoanlagen vibrierten dabei regelmäßig die Boxen und auch der Fußboden, heutzutage nur das Smartphone.
Als erstes wählte ich, wie immer, Songs die mich in die düstere Stimmung so richtig hineinziehen. Sehr gut funktioniert das mit Rockballaden, und die Stimmen der Sänger von „Gregorian“ helfen mir mit ihrer meditativen Eindringlichkeit noch mehr, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
In dieser Phase ist es immer am besten, wenn ich ganz allein bin und etwas zu tun habe, was mich auch körperlich fordert. Dann fließen auch schon mal Ströme von Tränen, die alles aus meinem Körper transportieren, was sich an Frust, Ärger und anderen negativen Gefühlen angesammelt hat. Und das war heute reichlich. Auch ist es vorteilhaft, wenn mich niemand hören kann, denn ich singe laut – und häufig schief, weil nicht eingesungen – mit.
Wenn die Phase des Herausschreiens dann beendet ist, kann ich mich auch wieder den Songs zuwenden, die Hoffnung in mir wecken.
„Hallelujah“ ist ein Song, von dem es so viele berührende Coverversionen gibt, da ist immer das passende dabei. Obwohl es um das unvermeidliche Scheitern, nicht nur von König David, geht, klingt in diesem Lied doch immer wieder auch Hoffnung mit.
Nachdem ich jetzt auch wieder anständig und ohne Schleier aus meinen Augen gucken kann, werde ich wohl noch einige Stunden an der Nähmaschine verbringen, das erdet mich dann hoffentlich wieder komplett.
Mein Bilderbuch des Jahres 2021 (Und da bin ich nicht allein!)
|Werbung, unbezahlt|
Eichhörnchen sind dieses Jahr absolute Trendsetter. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Bücher und Nonbooks mit Eichhörnchen 2021 erschienen sind. Aber dieser ganz spezielle Vertreter seiner Art hatte es uns schon 2020 angetan. Vielleicht, weil unsere Erfahrungen mit dem Hamstern von Vorräten noch recht frisch waren? Das erste Buch mit dem Eichhörnchen handelte von dem Wunsch, etwas exklusiv zu besitzen, ohne es mit anderen zu teilen und es führte dazu, eine hohe Mauer um „seinen Baum“ zu errichten.
Dieses Jahr kommt es mir allzu menschlich vor, dass die Erkenntnis am Ende des ersten Buches dem Eichhörnchen mit der spitzen Nase und den tellergroßen Augen dieselben nicht im übertragenen Sinn geöffnet hat. Denn in diesem Buch macht es munter weiter mit seiner gierigen, eifersüchtigen und egoistischen Sichtweise auf seinen Baum…
Falls ihr euch denken könnt, wie die Geschichte weitergeht, dann versteht ihr auch, warum meine erste Reaktion war: Dieses Buch müsste jeder Teilnehmer der Klimakonferenz in Glasgow unterm Weihnachtsbaum finden! Oder unter dem, was noch davon übrig ist.
Es ist ein wundervolles Buch für Kinder ab ungefähr vier Jahren, aber natürlich auch für alle, die schon ein bisschen (oder ein bisschen mehr) älter sind und Spaß an wunderschön gestalteten Büchern mit Botschaft haben.
Bibliographische Angaben: Olivier Tallec, Nur ein kleines bisschen, Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-6121-9, € 13,-
Mein Beitrag von vorgestern war offensichtlich noch nicht düster genug. Ich frage mich allen Ernstes, was die Aufgaben einer „geschäftsführenden Regierung“ sind. Geschäfte führen vermutlich. Daher finde ich es absolut daneben, wenn jetzt die steigenden Inzidenzen der Ampel in die Schuhe geschoben werden sollen.
Alle sind daran irgendwie beteiligt und auch nur alle können die Entwicklung noch stoppen. Und sage bitte keiner, es wäre alles so überraschend: Es gibt umfangreiche Nachrichtenarchive.
…findet Wege. Wer nichts erreichen will, findet Gründe.
Ich weiß gerade nicht, von wem der Ausspruch stammt, aber ich frage mich aktuell, ob Teile der Gesellschaft vielleicht gar nicht aus der pandemischen Situation rauskommen wollen.
Oder warum finden Gewerkschaften, Parteigruppierungen, ganze Branchen und manche Milieus massenhaft Gründe, stärkere Maßnahmen zu verhindern?
Nein, es wird weder einfacher noch schneller gehen, wenn wir alle nicht mal endlich in die Pötte kommen.
Glasgow ist Geschichte. Jedenfalls die Klimakonferenz in dem schottischen Ort. Was bei mir übrigbleibt – und da bin ich sicher nicht allein – ist ein schaler Nachgeschmack, ein nichtalkoholischer Kater. Und das Gefühl, dass bei vielen Staatenlenkern kein Mut und keine Vision vorherrscht. Es ist einfacher, Menschen ins All zu schicken als unser Mutterraumschiff in Ordnung zu halten.
Was mir auch bleibt, ist das Gefühl der Ohnmacht, dass es einer Handvoll Menschen möglich ist, Milliarden andere in Geiselhaft zu nehmen durch ihre Weigerung, das Notwendige in Angriff zu nehmen. Wobei ich zumindest noch anerkennen kann, wenn es sich um gefühlte oder tatsächliche Ungerechtigkeiten geht nach dem Motto „Ihr Industrieländer habt Jahrzehnte Vorsprung und ihr wollt jetzt nicht, dass wir den aufholen“ handelt. Trotz allem wäre es wesentlich hilfreicher, wenn diese Länder nun statt dessen anfügen würden „Aber wir zeigen euch jetzt, dass man auch mit nachhaltigen Methoden viel erreichen kann“. Nur: Die Abhängigkeiten sind auch heute noch zu groß.
Was nach wie vor zu wenig beachtet wird: Unsere eine finale Abhängigkeit von einem lebensfreundlichen Planeten.
Aus. Ende. Mehr ist nicht dazu nicht zu sagen.
Andere Baustelle. Corona, die xxxte. Tendenz steigend, hier und rundum. Ja klar, auch ich habe keinen Bock mehr, ich möchte vieles wieder tun können, ohne ständig im Hinterkopf abwägen zu müssen, ob etwas gerade angebracht und sinnvoll ist. Aber es ist, wie es ist und es muss gehandelt werden, damit wir uns nicht irgendwann in einer tatsächlichen Endlosschleife finden. Ob nun geimpft oder nicht, das Testen scheint mir da im Moment das Mittel der Wahl zu sein neben dem Tragen der Maske. Ich sehe übrigens jeden Tag viele SchülerInnen von verschiedenen Schulen auf dem Weg zur Schule oder nach Hause. Und auch auf ihren Wegen, draußen an der frischen Luft, tragen die meisten davon ihre Masken. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit geworden.
Frustriert schlage ich meine Online-Tageszeitung zu, einige Tage ohne Internet und Medien (außer Bücher natürlich😉) werden immer verlockender. Der Tag beginnt, Aufgaben warten.
Eins noch: Mein erstes Projekt, aus dem sich eventuell ein Buch entwickeln könnte, geht an den Start. Nach dem Motto „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ wird es kein Roman und das Thema wird auch in absehbarer Zeit keinen Platz hier auf dem Blog finden. Aus Gründen.
Die letzte Etüdenrunde des Jahres muss leider noch ein wenig warten, denn heute hat mich ein Buch geflasht wie seit Jahren nicht mehr. Vielleicht liegt es auch an der Auswahl meiner sonstigen, eher kopflastigen Lektüre, dass ich es nicht häufiger schaffe. Der heutige Tag sah bisher wie folgt aus:
06:08 Uhr Aufstehen, Lucy in die Küche und Kalle nach draußen lassen, Kaffeekochen (Handbrühung, weil Sonntag)
06:21 Uhr Hunde liegen in der Küche, ich sitze mit iPad und Kaffee am Tisch und fange ein neues Buch an:
Die Taschentücher sind später dazugekommen…
13:38 Uhr Das Buch ist durchgelesen.
Ja gut, dazwischen gab es auch noch Frühstück, ich habe Betten bezogen und Wäsche zusammengelegt, danach musste meine Schulter Pause machen und so habe ich im Lesesessel weitergeschmökert. Gegen 12:45 Uhr kommen die Taschentücher zum Einsatz, der Mann, mit Segellektüre beschäftigt, fragt besorgt, ob alles gut ist, ich schniefe naseputzend und mit verquollenen Augen „Ja, danke, alles gut, es ist so schön traurig…“
Aber ganz im Ernst, mich hat lange kein Roman so in den Bann gezogen. Er spielt in Kanada, genauer British Columbia, und allein das und die schönen Landschaftsbeschreibungen haben mich begeistert, ist das doch ein Sehnsuchtsziel von mir. Aber auch die Geschichte hat mich überzeugt. Und jetzt sitze ich hier und weiß gar nicht so recht, was ich schreiben soll, ohne zu spoilern, deswegen greife ich auf den Klappentext zurück:
„Als ihre Großmutter Dora einen Unfall hat, kehrt Hannah zurück nach Kanada, um sich um Doras kleine Pension zu kümmern. Seit der plötzlichen Trennung ihrer Eltern vor vielen Jahren hat sie ihre Heimat nicht mehr besucht. In Quesnel angekommen, versucht Hannah zu ergründen, warum ihre Mutter den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hat und was aus ihrem Vater geworden ist. Sie ahnt nicht, dass sie einem Geheimnis auf der Spur ist, das diesen Sommer in Kanada zum bedeutendsten ihres Lebens machen wird …“
Die grundsätzliche Idee, was sich hier für ein Geheimnis verbirgt, bekommt man zwar recht schnell, aber durch die vielseitige Rahmenhandlung bleibt doch sehr viel im ungefähren und die „Lösung“ sorgt für den Taschentuchbedarf. Es ist der Geschichte anzumerken, dass die Autorin offensichtlich Nicolas Sparks, dessen Roman „Weit wie das Meer“ eine Rolle in der Geschichte spielt, selbst gern liest, was aber kein Manko ist, denn ich fand die Idee, die dahinter steckt und den Plot bereichert, sehr charmant.
Mehr will ich über den Inhalt an dieser Stelle nicht verraten. Für einen Tag wie den heutigen eher trüben Novembersonntag ist das Buch eindeutig eine klare Empfehlung. Gefährlich wird es nur, wenn man sich eigentlich ganz andere Sachen vorgenommen hat, wie ich zum Beispiel. Also: Tee oder Kaffee kochen, Ehemänner und Kinder anderweitig beschäftigen lassen und loslesen.
Bibliographische Angaben: Kate Dakota, Das Flüstern des roten Ahorns, Ullstein Taschenbuch, ISBN 978-3-548-06403-1, € 10,-
Fünf Monate ist meine Schulter-OP nun her. Ging die Heilung zunächst ziemlich schnell vorwärts, beobachte ich seit einigen Wochen eine Stagnation. Und bin total genervt davon. Obwohl ich es ja vorher wusste, dass es kein Spaziergang, sondern eher ein Marathon wird. Ich ertappe mich morgens immer wieder, dass ich meine Arme hinter dem Kopf verschränkt habe, wenn ich wach werde, eine Haltung, die der rechten Schulter überhaupt nicht gut tut. Die ich aber häufig einnehme, wenn ich unruhig und schlecht schlafe.
An guten Schlaf ist aber in der letzten Zeit nicht wirklich zu denken. Drei Töchter haben wir und ich lerne zunehmend den Wahrheitsgehalt des Spruches „Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen“ kennen. Bitte nicht falsch verstehen: Es ist gut und absolut richtig, dass Kinder, egal, wie alt sie sind, mit allen Sorgen und Nöten zu ihren Eltern kommen können. Das steht vollkommen außer Frage. Aber muss denn alles auf einmal passieren? Alle drei stehen ohne eigenes Verschulden vor Bergen von Problemen, wo wir als Eltern zuhören, nur teilweise nach Lösungsansätzen suchen können, unterstützen. Und ganz konkret einen Teil-Umbau im Haus in Angriff nehmen.
Zusätzlich zu eigenen Baustellen. Da ich seit einem halben Jahr kein Basismedikament bekomme und die Umstellung auf das neue frühestens im Dezember erfolgen wird (entgegen der Aussage des Rheumadocs war es nicht möglich, mir einen Zwischendurch-Termin zur Umstellung zu geben…😥), baut sich ein Schub auf, den ich so noch nicht hatte. Mit Müdigkeit, Sehnen- und Gelenkschmerzen, Augenproblemen… Der Mann und ich, wir werden halt nicht jünger.
Die Nachrichten blende ich immer häufiger aus. Corona-Infektionen, Glasgow, der Umgang mit Flüchtlingen, Rechtspopulismus, Klima… und bei alledem keine wirklich handlungsfähige Regierung. Bei der geschäftsführenden habe ich das Gefühl, die Leute sind innerlich schon in der Opposition angekommen und tun alles, um der zukünftigen, die noch nicht mit allen Verhandlungen durch ist und noch nicht im Amt steht, Knüppel zwischen die Beine zu werfen, wahlweise durch ein Weiter-So oder durch Verhinderung von Handeln, je nachdem wie es gerade passt. Bei Teilen der Ampel-Verhandler frage ich mich dagegen, ob sie die Zeichen der Zeit tatsächlich nicht erkannt haben oder fröhlich vor sich hinschieben.
Stopp! Jetzt mache ich genau das, worüber ich mich auch oft aufrege: Warum muss man alles schlechtreden, ehe es überhaupt begonnen hat? Kann man nicht erstmal auf Anfang gehen und dann auch Chancen nutzen, während des Weges nachzujustieren?
Wisst ihr was, Teile von mir sehnen sich nach einer Wiedereinführung des Lockdowns. Nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass es ein Allheilmittel sein könnte. Sondern weil mehr Übersichtlichkeit herrschte und ich mich ohne Rechtfertigungsdruck in ein kleines, gemütliches Schneckenhäuschen zurückziehen konnte. Andere Teile sagen: Alles, bloß das nicht. Ich wünsche mir doch auch eine entspannte Adventszeit und ein gutes Weihnachtsgeschäft in der Buchhandlung. Das ist jahrzehntelang die schönste Zeit im Buchhändlerjahr für mich.
Dazu kommt noch, dass ich so gern alles belastende im Gebet vor meinen Gott bringen würde. Aber das Gefühl habe, da ist gerade Sendepause, Funkloch oder was auch immer. Ich kann momentan einfach nicht beten und mehr als ein hilfloses Gestammel bringe ich nicht zustande.
Ich weiß selbst gerade nicht. Danke fürs Auskotzen dürfen und dafür, dass ihr den Mist auch noch lest. Es gibt sich auch wieder. Bestimmt.
Immerhin darf man in NRW ohne Maske schunkeln. Alaaf und Helau…
Das erste, was ich mich in dem Zusammenhang gefragt habe: Warum war eigentlich zeitlich zuerst das G20-Treffen und die Klimakonferenz erst danach? Andersherum wäre möglicherweise beim G20 ein etwas besseres Ergebnis herausgekommen. Mehr Druck auf die Möchtegern-Bosse der Welt.
Vorweg: Ich kann jeden einzelnen Menschen verstehen, der vor dem Aus seiner beruflichen Existenz steht, wenn sein Arbeitsplatz in den „alten“ Industrien wegfallen wird. Ich kann aber auch jeden verstehen, der heute die Hoffnung hat, dass „sein“ Dorf nicht mehr abgebaggert werden muss. Denn auch, wenn diese beiden Menschen anscheinend auf gegenüberliegenden Seiten stehen, so ist doch beiden übel mitgespielt worden, von Teilen von Politik und Wirtschaft, die mit Sicherheit selbst die Zeichen der Zeit zwar erkannt haben, aber sich hartnäckig weigern, danach zu handeln. Aus Angst vor Wählern und Aktionären. Aus Angst vor uns. Ist ihnen nicht klar, dass sie durch Prokrastination irgendwann noch viel mehr zu verlieren haben? Was nützt es der Wirtschaft, wenn (Atom-/Gas-/Kohle-)Kraftwerke an Flüssen immer wieder abgeschaltet werden müssen, weil entweder zu wenig und zu warmes Wasser zum Kühlen vorhanden ist oder im Gegenteil eine Überschwemmung der Anlagen droht? Wenn die großen Konzerne nicht mehr beliefert werden können, weil die Lieferketten zusammenbrechen aufgrund von Extremwetterereignissen? Für alle diese Szenarien hatten wir seit 2018 schon Beispiele.
Seit 1965 warnen Wissenschaftler:Innen verschiedenster Fachrichtungen immer lauter werdend unermüdlich vor dem, was uns bevorsteht. Aber die Meisten ziehen es vor, lieber auf die zu hören, die jegliche Verantwortung immer weiter auf künftige Generationen abschieben. Es ist frustrierend, sich vorzustellen, wo wir stehen könnten, wenn von Anfang an gehandelt worden wäre. Es wäre im Vergleich zu heute fast paradiesisch.
Wer heute noch der Meinung ist, den menschengemachten Klimawandel (der ja auf den natürlichen noch on top kommt) gäbe es nicht, der wohnt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auf Sylt, Wangerooge, einer Hallig oder in anderen küstennahen Regionen. Wenn die Malediven absaufen, wen kümmert es? Okay, eine Tauch-Destination weniger, aber tote Korallen wegen der Korallenbleiche im immer wärmeren Meerwasser will ja sowieso keiner sehen! Wenn in küstennahen Gebieten Afrikas, aber auch beispielsweise in Spanien, das Grundwasser versalzt und nichts mehr angebaut geschweige denn getrunken werden kann, wer nimmt dann die Klimaflüchtlinge auf?
Solche Fragen gibt es zuhauf. Die jungen Leute von FFF stellen sie, viele NGOs stellen sie, Wissenschaftler aller Disziplinen stellen sie. Aber wer gibt die Antworten? Und wer will die Antworten hören? Lassen wir uns nicht viel lieber weiter Sand in die Augen streuen? Vor der BTW2021 habe ich in einer Dokumentation gesehen, dass von Seiten der CDU in den deutschen Hochwassergebieten gegen den Umweltschutz gehetzt wurde. Den Menschen, die ihr Hab und Gut verloren hatten, wurde erzählt, die Brücken seien durch Totholz aus flussnahen Naturschutzgebieten verstopft und zerstört worden. Durch morsche, vermodernde Baumstämme sei das Hochwasser so zerstörerisch gewesen. Sicher ist auch das abgeflossen, aber seit Jahren morsches Holz dürfte längst nicht so viel Zerstörungspotenzial bieten wie LKWs, Wohnwagen, Autos oder halbe Häuser, die man auf den Fernsehbildschirmen entlangschwimmen sah. Und viele haben es geglaubt. Irgendwie sogar verständlich, denn wer möchte in einer solchen Situation denn eingestehen, dass auch der eigene Lebensstil mit zu der Katastrophe beigetragen hat? Vielleicht wäre es mir sogar ähnlich ergangen?
Ich könnte vermutlich stundenlang weiterschreiben und Beispiele finden, warum wir als gesamte Menschheit so träge sind, vor allem als westliche, gesättigte Industrienationen, die nicht in erster Linie an der Front stehen (ich mag diese militärischen Ausdrücke nicht, aber für die Menschen in den Südseestaaten zum Beispiel ist es Kampf und Krieg! Endgame!)
Ich könnte auch die Schultern zucken, den nächsten Roman von meinem Stapel nehmen und den Sonntag genießen. Was geht mich das an?
Aber das kann ich nicht, und so lese ich mich weiter wie die Raupe Nimmersatt durch die Bücher, die mir Erklärungen bieten, mir Argumente liefern und mir hoffentlich helfen können, das mir mögliche zu tun, um doch noch eine große Vollbremsung hinzubekommen. Eins ist sicher: Die Erde kann ohne uns Menschen gut klarkommen. Umgekehrt funktioniert das nicht. Das ändern auch die Herren Bezos, Branson und Musk mit ihren Weltraumeroberungsfantasien nicht.
Nächste Runde, nächstes Glück! Christiane hat wieder eingeladen, die drei Wörter stammen vom Wortverdr3her. Jahreszeitenkonform geht es um Kürbisse. Mal sehen, was mir dazu einfällt…
„Was krakelst du denn da so emsig in deine Kladde?“ fragte Fridolin neugierig. „Schreibst du oder zeichnest du den Kürbis ab?“ Abwesend sah ich hoch: „Beides. Wir haben so viele Kürbisse auf dem Kompost dieses Jahr, ich weiß nicht mehr, was ich alles damit anfangen soll. Große, kleine, welche für Deko und andere zum Essen, Spaghetti und Hokkaido, Bischofsmützen und Butternut… Da habe ich mir gedacht, ich schau mal, wie viele Rezepte mir einfallen und wie ich diese Sammlung an Rezepten illustrieren kann. Wer weiß, vielleicht finde ich einen Verleger dafür?“
Fridolin beugte sich von hinten über meine Schulter, um besser sehen zu können. „Hey, nicht in mein Ohr atmen, da bin ich extrem kitzlig!“ kicherte ich. Zu spät. Meine Lage schamlos ausnutzend, schnappte er sich die Kladde, um nachzusehen, was ich schon alles gesammelt und skizziert hatte:
Kürbissuppe mit Ingwer und Orange, kandierter Kürbis, gebackene Kürbisspalten mit Olivenöl, Kürbislasagne, Apfel-Kürbis-Marmelade, Kürbiskuchen, Tischdeko mit Zierkürbissen, Kürbisrisotto, gefüllter Kürbis, Kürbis-Tomaten-Chutney, geröstete Kürbiskerne, Kürbiswindlichter, geschnitzte Fratzen…
„Boah, ich bin beeindruckt. Hast du das alles schon selbst ausprobiert?“ „Nicht alles, aber einiges. Anderes habe ich auf die Nachbarinnen aufgeteilt, verbunden mit einer Kürbisspende und der Bitte, die Rezepte auszuprobieren. Ich kann nur sagen: Für dieses Jahr mag ich langsam kein gelb-orange mehr sehen und die Kinder haben mir auch schon angedroht, in den Hungerstreik zu treten, wenn ich noch einmal etwas mit Kürbis auf den Tisch bringe. Deswegen zeichne ich jetzt die schönsten Exemplare noch schnell ab, ehe ich den ganzen Rest an die Tafel spende. Da gibt es sicher Menschen, die sich noch so richtig darüber freuen können.“ „Ja, das ist eine prima Idee. Und bis zur nächsten Kürbis-Saison hast du dein Kürbisbuch fertig und stürmst damit die Kochbuch-Bestsellerliste!“ „Naja, mal sehen, ob es nächstes Jahr wieder mehr Papier zum Drucken gibt…“
Punktlandung. 300 Wörter, nicht gänzlich zusammenhanglos😅
Auch wettertechnisch. Nachdem wir am Montag aus Schleswig-Holstein teilweise über die Landstraße (wegen mehrerer Staus auf den Autobahnen) bei bestem Caspar David Friedrich-Wetter (bombastisches Licht wie gemalt!) nach Hause gefahren waren, hielt das schöne Herbstwetter vom Wochenende noch am Dienstag an. Mittwoch machte sich die Änderung bemerkbar, heute ist der November endgültig angekommen. Macht aber nichts, das darf er jetzt auch angesichts der vielen Nähprojekte, des unaufhaltsam steigenden Bücherpegels und der bevorstehenden Vorbereitungen für die Adventszeit (Fenster putzen, Spinnen und ihre Netze des Hauses verweisen, Lichterketten suchen und nicht zu vergessen: Backbeginn).
Die letzten Tage habe ich auch noch für eine kleine Digitalpause genutzt, bis meine Schultern und mein Nacken sich wieder von den ungewohnten Tätigkeiten beim Segeln erholt und meine Umgebung das Schwanken eingestellt hatte😅.
Gestern habe ich dann alle Fotos auf der Foto-Festplatte gespeichert, sowohl von der Kamera als auch vom Handy. Mein WP-Tarif lässt leider keine Filme zu, aber die Unterquerung der Fehmarnsundbrücke könnt ihr auf meinem Insta-Account noch finden. Das ist echt ulkig: wenn man auf die Brücke zufährt, hat man erstmal Bammel, mit dem Mast die Brücke einzureißen (Nein, natürlich nicht. Eher bricht der Mast unter der Brückendurchfahrt.) Und dann stellt man fest, dass man locker noch ein paar Meter Platz hat.
Unterwegs habe ich recht wenig fotografiert, sondern einfach nur genossen oder am Ruder gestanden, um ein Gefühl für das Schiff zu bekommen.
Die Marina, also der Yachthafen von Heiligenhafen, war schon deutlich leerer als im Sommer, nur an den ersten Stegen, die vom Charterzentrum belegt sind, lagen noch fast alle Schiffe, weil zum Saisonausklang auch immer Skippertrainings stattfinden. Dort liegt auch die Sterntaler. Der Atmosphäre hat die Übersichtlichkeit keinen Schaden getan und es war nicht so trubelig, was ich als sehr angenehm empfand.
Von dem Wahnsinnslicht bin ich immer noch total geflasht…
Ich muss ja ganz ehrlich gestehen, dass ich vor dem letzten Winter kaum etwas über Heiligenhafen wusste. Außer dass es den Ort gibt. Zwei Standbeine sorgen für das Auskommen der hübschen kleinen Stadt: Die Fischerei und der Tourismus.
Die Aufnahme von Google Earth stammt vom 1. Juli 2015, da wurde noch heftig Sand bewegt (Oben in der Mitte)
Natürlich gibt es die „Bausünden“ aus den 60er Jahren, die Beton-Bettenburgen, wenngleich nicht so übel wie an anderen Ostsee-Orten. Ich habe mir beim Spaziergang am Binnensee aber auch mal überlegt, dass es einfach damals eine andere Zeit war: Die Menschen in Deutschland kamen wieder zu bescheidenem Wohlstand und lechzten nach Urlaub. Aber campen mit dem Puck oder im Hauszelt in Bella Italia war auch damals sicher nicht jedermanns Sache. Es mussten also schnell Möglichkeiten her, die sonnen- und wasserhungrigen Deutschen unterzubringen in den „schönsten Wochen des Jahres“. Und wer weiß, wie nachfolgende Generationen das sehen, was in den letzten Jahren gebaut wurde. Mir persönlich gefällt es, es ist eine Mischung aus klassischer Bäderarchitektur und amerikanischen Feriensiedlungen, nicht so hoch, besser in die Landschaft eingefügt und es wirkt einfach wertig.
Was ich aber erst bemerkte, als ich am Kopfende der neuen Einkaufsstraße im Feriengebiet am Steinwarder stand und Richtung Kommunalhafen schaute, das war die Sichtachse, die den Raiffeisen-Silo mit der Meereslounge auf der Seebrücke verbindet und genau durch diese Häuserschlucht führt:
Der Standort ist derselbe, ich hab mich nur um 180 Grad gedreht. Irre: Über der See ist der Himmel komplett anders als über dem Land, obwohl vielleicht eine halbe Minute zwischen den Fotos liegt!
Hier bekommt ihr ein paar Eindrücke von Heiligenhafen:
Aber was mich am Wochenende eigentlich am meisten begeistert hat, war die wunderschöne Natur der Ostseeküste. Der Strand, der nicht mehr von Sandburgen und Strandkörben voll war, die Tiere, die sich in aller Ruhe ihren Lebensraum von den vielen Menschen zurückholen, wie zum Beispiel die Möwenparade, die sich abendlich auf dem uns gegenüberliegenden, schon geräumten Steg zum Schlafen einfand, es waren sicher über 100! Sogar Fledermauskästen gab es, da diese an den glatten und nischenlosen Betonwänden der Feriensiedlung keinen Schlafplatz finden können.
Überhaupt, der Strand! Alle Aufnahmen wurden morgens zwischen halb Acht und halb Neun gemacht.
Tja, nun ist die Saison zu Ende, am 1. November wurden die Sanitärgebäude geschlossen, die Stege abgeräumt und Spundwände für den Winter an empfindlichen Stellen aufgebaut. Gerade habe ich noch einen Blick per Webcam riskiert, beim Charterzentrum liegen noch die meisten Schiffe, aber es ist Ruhe eingekehrt.
Auch die Sterntaler wird in den nächsten Tagen ins Winterlager gebracht, bis es Ostern 2022 wieder losgeht. Ach, und wie sieht ein solches Schiff nun von innen aus? Ganz ähnlich wie ein Wohnwagen, nur ohne Räder. Dafür gibt es einen Navigationstisch. Ein kleines Bad ist auch an Bord, mitsamt Dusche.
Übrigens kann sie gechartert werden, als Voraussetzung braucht man den Sportbootführerschein See (weil sie einen Motor hat) und sollte auch Segelerfahrung haben.
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