
Zum Auftakt fangen wir mal mit leichter Lektüre an, ziemlich nördlich und sehr winterlich. Auf Sylt. Hier betreiben Luises Eltern eine klassische und gemütliche Teestube, deren Beschreibung dafür sorgte, dass ich sofort auch gern dort sitzen würde. Allerdings sind die beiden sehr ausgelaugt von der unermüdlichen Arbeit und den immer schwieriger werdenden Verhältnissen in der Gastronomie, die sich immer mehr von kleinen und individuellen Angeboten verabschiedet.
Luise packt also in Hamburg ihre Sachen und reist zur Weihnachtszeit nach Sylt, um ihre Eltern zu vertreten. Sie lernt den Konditormeister Moritz kennen und auch lieben. Aber ein dunkles Geheimnis steht zwischen den beiden Familien und so scheint ein Happy End für die jungen Leute nicht möglich zu sein…
Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive von Luise oder Moritz geschrieben, was der Leserin mitunter einen kleinen Wissensvorsprung vor dem jeweils anderen Protagonisten verschafft. Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, es ist keine „große Literatur“, aber eine kleine Auszeit von allem, was uns zurzeit nervt, bietet es auf jeden Fall. Und es lässt beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen bei all den Köstlichkeiten, die beschrieben werden😋. Dass ich bei Buchtiteln Probleme habe mit dem mehr als inflationären Gebrauch des Adjektivs „klein“, habe ich ja bereits früher erwähnt. Ich schätze mal, es liegt daran, dass wir uns vermehrt nach Übersichtlichkeit und vielleicht sogar Begrenzung sehnen, wie ein Säugling, der gepuckt wird.
Bibliographische Angaben: Julia Rogasch, Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer, Ullstein Taschenbuch, ISBN 978-3-548-06547-2, € 10,99
|Werbung, unbezahlt|
Hallo, mir gefällt das Buch sehr gut…ich lese es gerade und fühle mich sofort in dem Buch wieder…
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Dann weiter viel Spaß und gute Besserung für dich😘.
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Lieber eine kleine übersichtliche Welt, als die große Katastrophe. So tickt das Marketing hinter diesen Buchtiteln. War mir noch nicht aufgefallen, dass „klein“ auf den Titeln gerade große Konjunktur hat. Du bekommst das ja beruflich mit. In deinem kleinen Buchlädchen. 😉
Das war jetzt ein naheliegendes Wortspiel, vielleicht trifft es gar nicht zu und du schaffst in einem Buchkaufhaus mit mehreren Etagen? 😃
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Gott bewahre (auch ein Buchtitel… von David Niven😁). Ich arbeite tatsächlich in einem kleinen Buchladen, so klein, dass wir möglicherweise nächste Woche wieder auf „Click & Collect“ umsteigen werden.
Mir ging eben durch den Kopf, dass es vor einigen Jahren schon einmal so einen Trend zum Kleinen gab, damals nannte man es „Cocooning“ und heutzutage wäre das sicher eine gute Sache.
Das Buchmarketing macht insofern einen guten Job.
Viele Grüße nach Italien, Anja
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Ja, das gute alte „Weihnachten bei uns daheim“ bekommt in diesen Zeiten leider einen bitteren Beigeschmack. Ich drücke fest die Daumen, dass dein Buchgeschenkegeschäft auch per Click & Collect gut läuft! Wenn es nicht so weit wäre zu dir, würde ich es nutzen.😊
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Dankeschön😊 und zum Glück setze ich mich zwar sehr gern für das Geschäft ein, aber es ist nicht mein eigenes und ich trage nicht die Verantwortung für das Wohl und Wehe. Das entlastet mich, denn mein Mann ist Freiberufler und da haben wir schon genug Unwägbarkeiten…
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