Windkraft – Ein Symptom

(Symbolfoto: Pixabay)

„Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu. (Ödön von Horvath)

Heute in unserer Tageszeitung: Ein Windrad soll gebaut werden.

Der Standort ist exponiert: Relativ weit entfernt von Ortskernen, auf einer Anhöhe, über die ziemlich regelmäßig der Wind pfeift, rundum vor allem Felder. Die Genehmigung wurde 2018 beantragt.

(Übrigens fällt mir immer wieder auf: Wir planen und regulieren uns halb tot! Daher gehen regelmäßig Kosten durch die Decke, nicht nur bei den heißgeliebten Großprojekten, sondern auch und gerade bei Schulsanierungen und anderen wichtigen Aufgaben. Bis etwas entschieden ist, passen die Zahlen aus den Angeboten nicht mehr zur aktuellen Preisentwicklung und am Ende wundern sich die Entscheider und die Nutzer sind frustriert. Aber auch da könnte man lange Aufsätze drüber schreiben…)

Es wurde von der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik das „gemeindliche Einvernehmen“ verweigert. Weil da „mindestens ein Gebäude im zweifachen Abstand der Anlage“(!) „optisch bedrängt“ wird, erfordert es das Gebot der Rücksichtnahme, dort kein Windrad zu bauen. Ja, vielleicht ist das wirklich für die dort Wohnenden stundenweise blöd. Aber was ist mit dem Rest der Stadtgesellschaft? Gibt es für die kein Gebot der Rücksichtnahme, Rücksicht auf den Anspruch, regional und regenerativ erzeugten, günstigen Strom geliefert zu bekommen? Und, wen wundert es: für den Fall, dass der Landkreis als Genehmigungsbehörde sich nicht beirren lässt, steht auch schon eine Bürgerinitiative parat. Und wetzt verbal die Säbel.
Inzwischen ist 2022, der erste ins Auge gefasste Windradhersteller ist inzwischen pleite gegangen (wundert mich nicht…), ein anderes Windrad müsste her. Also das ganze Spiel nochmal von vorne. Als ob du jetzt anfängst, diesen Beitrag nochmal von Anfang an zu lesen.

Das eigentliche Trauerspiel dabei ist für mich, dass wir Deutschen (ich kann nicht wirklich beurteilen, wie das in anderen Ländern ist) zwar immer ganz genau wissen, was wir NICHT wollen, jedenfalls nicht vor unserer eigenen Haustür, aber wie wir einerseits nachhaltiger werden wollen, wenn wir andererseits unseren persönlichen Komfort um jeden Preis wahren wollen, das denken wir nie konsequent zu Ende.

Wir schützen jede Fledermaus und jeden Rotmilan (versagen aber schon beim Feldhamster, der fliegt vermutlich einfach zu wenig publikumswirksam durch die Gegend😉). Wir wollen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung möglichst schnell von A nach B fahren (oder im Stau stehen), aber fordern Lärmschutz vor der eigenen Wohnung. Wir wollen billig und im Überfluss verfügbar Strom, Benzin, Mehl, Sonnenblumenöl und Klopapier; wir schwören auf Superfoods aus Südamerika, wo die dann in Monokultur angebaut werden, um uns zu versorgen (statt die dort lebende Bevölkerung); wir kaufen sauteure Grillgeräte mit allem Schnickschnack und legen dann das Billigsteak aus dem Discounter darauf; wir trinken Edel-Mineralwasser aus dem Himalaya oder aus der Arktis, obwohl wir das weltweit am besten überwachte Trinkwasser aus dem Küchenwasserhahn bekommen; wir machen uns ins Hemd, wenn es an irgendeiner Ecke mal nicht so voran geht; wir haben Angst um unseren Wohlstand, wenn in Urlaubszielentfernung ein Krieg vom Zaun gebrochen wird (natürlich haben wir Angst, aber warum nicht bei Kriegen in Somalia, Nigeria, Afghanistan oder Syrien?)

Und jetzt machen sich nicht wenige darüber lustig, dass ausgerechnet Frau Baerbock und Herr Habeck unglaublich schwierige Aufgaben zu erfüllen haben, bei denen es ihnen so richtig wehtun dürfte, dass sie anscheinend ihre Ideale verraten müssen. Und weißt du was? Ich bin sehr froh darüber, dass genau diese beiden auf ihren Positionen sitzen. Denn gerade, weil es ihnen sehr schwerfallen muss, ihre Entscheidungen zu treffen, werden sie sicher sehr gründlich sein, genau abwägen und niemals leichtfertig etwas aufs Spiel setzen. Solche Haudrauf-Figuren wie die „etablierte“ FDP-Herrenriege möchte ich aktuell nicht auf diesen Posten sehen.

So! Ja, ich weiß, es sind nicht alle so in Deutschland. Ich weiß natürlich, dass es eine ganze Menge Leute und Verbände gibt, die anders sind, die differenzieren, nachdenken, abwägen. Auch und gerade hier bei denen, die bei mir mitlesen. Bitte zieht euch den Schuh nicht an, wenn er euch nicht passt.

Ich bin nur gerade fürchterlich angenervt von dem Anspruchsdenken, das viele einfach immer noch haben und von der Bequemlichkeit des Einzelnen, die zu häufig wichtiger ist als die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Obwohl wir ganz genau sehen können, in welche Richtung wir steuern, nämlich auf den Abgrund zu. Danke fürs durchhalten an alle, die bis hierher gelesen haben.

Und habt trotz allem einen möglichst schönen Tag.

Buchtipp: Schattenspringer

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Ich bin nicht so der Riesenfan von Graphic Novels, vielleicht ist das ein Grund, warum ich dieses Buch bisher nicht kannte. Den Tipp habe ich von einer jungen Erziehungswissenschaftlerin bekommen. Und es hat sich gelohnt, das Buch zu kaufen und in recht kurzer Zeit auch zu lesen.

Es gibt Bilderbücher wie „Irgendwie Anders“, es gibt Fachbücher und Ratgeber zum Thema Autismus, von Forschern und Therapeuten, manche sogar von Menschen, die in der Doppelrolle des Betroffenen und Forschers zugleich stecken. Es gibt auch Erfahrungsberichte, aber dieses Buch ist meiner Meinung nach ziemlich einzigartig. So wie seine Autorin und zigtausend andere Autismus-Betroffene.

Nicht-Autisten haben oft Schwierigkeiten, Menschen im Autismus-Spektrum zu verstehen, ihre Verhaltensweisen zu deuten. Das Buch „Schattenspringer“ bietet Erklärungen und auf eine gewisse Weise einen Übersetzungsansatz. Wenn man unbefangen an das Thema herangeht, stellt man außerdem fest, dass fast jeder Mensch in einzelnen Facetten manche Probleme autistischer Menschen selbst kennt, nur halt nicht auf so vielen Kanälen gleichzeitig. Und natürlich, deswegen heißt es ja auch „Spektrum“ ist nicht jeder autistische Mensch in ein gleichförmiges Schema zu pressen. Was das angeht, sind wir doch wohl zu sehr Hollywood-geprägt, so häufig bekommt man die Dustin-Hoffman-Rain-Man-Assoziation zu hören.

Reizüberflutung ist ein wichtiges Stichwort. #nofilter heißt eben nicht nur, auf Instagram unbearbeitete Fotos zu posten, sondern es bedeutet, alle Sinneseindrücke (hören, schmecken, fühlen, riechen…) rundum ständig in voller Ladung abzubekommen. „Die Ohren auf Durchzug stellen“ ist dann gleichermaßen schwierig und wichtig. Die Quadratur des Kreises.

Unter anderem wegen immer noch bestehender Vorurteile kommen Autisten sich häufig wie Fremdkörper in der Gesellschaft vor (und das in einer Zeit, wo weder Krimiproduktionen noch das ZDF Herzkino ohne Rollen auskommen, die in dem Spektrum angesiedelt sind). Also empfehle ich das Buch ganz uneingeschränkt nicht nur betroffenen Familien, sondern allen, die im beruflichen oder privaten Umfeld mit Autismus in Berührung kommen können und allen anderen, denen ihre Mitmenschen am Herzen liegen, egal wie sie „gestrickt“ sind.

Wichtige Infos zum Autismus-Spektrum in kurzer Form!

Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle!

Bibliographische Angaben: Daniela Schreiter, Schattenspringer, Panini Verlag, ISBN 978-3-86201-950-2 (10. überarbeitete Auflage November 2021), € 20,-

Pollenflug -abc-etüde Woche 12/13 2022

Hier geht es zur Schreibeinladung von Christiane, die Wortspende kam dieses Mal von Marens Blog Ich lache mich gesund.

Ich habe ein bisschen länger gebraucht, weil mich aktuell viele verschiedene Sachen in Atem halten, die teilweise auch noch sehr gegensätzlich sind. Volle Konzentration ist also angesagt, was mir momentan aber ziemlich schwerfällt.
Also dann:

„Hatschi!“ Und gleich nochmal: „Hatschi!“ Boah, es hört überhaupt nicht auf, in der Nase zu kitzeln. Da ist man den ersten wirklich angenehmen Tag draußen bei der Gartenarbeit, der Wind ist nicht mehr heftig und schneidend, sondern weht angenehm über die Wiesen, und dann das…
Die Birken blühen. Und lassen den Pollen über das Grundstück wirbeln. Der blumige Geruch ist das eine, den mag ich sogar.  
Aber warum dieser Pollenflug? Was stellen Birken denn her? Außer Blütenstaub? Da wachsen keine Früchte, die man dann essen kann. Diese letzten Fragen habe ich mir wohl laut gestellt, denn aus dem Nachbargarten kam prompt die Antwort: „Du kannst das Birkenwasser, den Saft aus dem Stamm, abzapfen und trinken. Hilft gegen zu hohen Cholesterinspiegel und entgiftet auch bei Rheuma, Gicht oder Arthrose. Probier es doch einfach mal aus.“ Die Nachbarin grinst mich über die Hecke an.
Aha, denke ich verblüfft. Wieder etwas dazugelernt. Das muss ich später mal genauer nachlesen, denn bisher wusste ich nur von Birkenzucker und Haarwasser. Wäre ja noch toller, wenn es auch gegen Birkenpollenallergie helfen würde. Aber das ist wohl doch ein bisschen viel verlangt, oder?

186 Wörter

Übrigens habe ich mir die Pollenallergie „ausgeliehen“, mich ärgern nur die Hausstaubmilben. Sonst würdet ihr euch vermutlich zu Recht fragen, warum bei Annuschka im Garten Birken stehen😅.

P10 Themenwort W#09: Vergänglichkeit

Nachdem ich einmal ausgesetzt habe, weil mir in Woche 8 einfach mal nichts einfiel, bin ich heute ganz schnell fündig geworden und kann Wortmans Neugierde bezüglich unserer Ideen prompt befriedigen.

Sinnigerweise flogen mir die Motive nur so zu, bei meiner sonntäglichen Gartenbuddelei, und so kann ich nun in einem Abwasch kreativ sein und Pause machen. Praktisch.

Mein selbstgebauter Rosenbogen, sturmzerzaust und von den Resten der letztjährigen Brennnessel“plantage“ umwuchert…

Wenn du in meinem Blog etwas nach unten scrollst, siehst du an der rechten Seite ein Foto von vor einigen Jahren, als ich den Rosenbogen aufbaute. Die Rosen wuchsen erst ganz wunderbar und umrankten den Bogen malerisch, aber entweder waren die Trockensommer 2018 und 2019 nicht gut für sie oder wir hatten eine ganz besonders hungrige Wühlmausbande, die von unten alles abgeknabbert hat. Letztes Jahr waren sie einfach weg. Außerdem haben die beiden letzten Jahre, als ich aus gesundheitlichen Gründen das Grundstück sehr vernachlässigt habe, auch deutlich sichtbare Spuren hinterlassen… Mal sehen, ob ich den Bogen wieder in Schuss bekomme.

Die Schilfmatten müssen dieses Jahr auch ersetzt werden…

Kalle ist ein kleiner Houdini. Er entfesselt sich zwar nicht, aber sein Freiheitsdrang lässt ihn Maschendrahtzäune aufbördeln. Und dann entwischt er mir durch das beharrlich vergrößerte Loch und geht in der Nachbarschaft spazieren. Um das zu verhindern, habe ich vor einigen Jahren Weidenmatten vor dem Zaun befestigt. Aber der Zahn der Zeit nagt ganz kräftig und erinnert mich an die Vergänglichkeit dieses Materials. Dieses Jahr habe ich reichlich Schnittgut von jungen, wild wuchernden Ahörnern, daraus flechte ich jetzt peu à peu neue Zäune, die ich dann im Sommer mit Wicken beranken lassen will.

Vergehen heißt auch: da kommt Neues

Und zuletzt werde ich doch noch ein bisschen sentimental philosophisch. Seit meiner frühen Kindheit stand seitlich vom Haus eine kleine Fliederhecke, die alljährlich im Frühjahr herrlich lila blühte. Seit ungefähr 10 Jahren musste ich in jedem Jahr etwas von dieser Hecke ausbuddeln, weil der Flieder immer weiter kaputtging. Aber zumindest an einer Stelle trieben neue Stämmchen aus den alten Wurzeln, so dass ich mich in ein paar Wochen wenigstens ein kleines bisschen über den duftenden Flieder freuen kann. Die abgeschnittenen Stämme des alten Flieders hatte ich in längeren Stücken dekorativ zwischen die Stauden rundum gelegt, die sind inzwischen zu begehrten Lebensräume für Asseln und andere Krabbeltiere geworden.

So. Pause beendet, Herausforderung angenommen und beantwortet, jetzt geht es weiter. Von den Brennnessel- und Gierschwurzeln, die ich heute ausgrabe, könnte ich glatt heute Abend meine Familie durchfüttern…

Citizen Science

Symbolbild: Pixabay

ist eine gute Möglichkeit, eigene Expertise einzubringen, zum Beispiel bei Forschungsprojekten der Wissenschaft. Wenn daran Interesse besteht, kann man auf der Seite https://www.buergerschaffenwissen.de/ nach interessanten Themenbereichen suchen, bei denen man sich beteiligen kann.

Ich habe mich vor einiger Zeit bei diesem Projekt angemeldet: https://www.buergerschaffenwissen.de/projekt/meinding-ich-bin-was-ich-nicht-habe und suche auch noch nach anderen Themen.

In der nächsten Zeit (wenn das Wetter dafür sorgt, dass der Boden neues Wasser bekommt) werde ich mich auch mal durch die Website des Bundesforschungsministeriums wühlen, denn dort wünsche ich mir auch so eine Plattform, bei der nach Sachgebieten geordnet alle BürgerInnen Vorschläge und Erfahrungen einbringen können. Sozusagen eine riesige gesamtdeutsche Mindmap. Noch breitere Bürgerbeteiligung und Ideenfindung ist kaum möglich und es könnte ja auch tatsächlich dazu führen, dass bürokratische Vorgänge mal verschlankt würden. Jedenfalls ist das meine Hoffnung.
Wenn ich beispielsweise am Schreibtisch sitze und neue Software teste, fällt mir grundsätzlich nicht jeder eventuelle Blödsinn ein, den ein Anwender damit anstellen kann. Das passiert oft erst, wenn ich einen solchen Fall telefonisch und per Fernwartung bearbeite. Umgekehrt habe ich keine Ahnung vom Programmieren. Aber manchmal sitze ich bei meinem Mann dabei, wenn er kniffelige Sachen entwickelt, die ich hinterher beschreiben soll. Dann kommt mitunter von mir eine „unqualifizierte Bemerkung“, die aber so Out-of-the-Box ist, dass sie tatsächlich einen Lösungsansatz bietet. In beiden Fällen ist es so, dass ein Lösungsansatz nicht von einer Person kommt, die ihre gesamte Arbeitszeit mit einem Thema verbringt und dabei logischerweise verkopft oder einen Tunnelblick entwickelt. Die Praxis fehlt. Und die können BürgerInnen beisteuern.

Es hätte auch den Vorteil, dass jeder, der mitmacht, nicht mehr das Gefühl des „Was ich denke, interessiert sowieso keinen“ haben muss.

PS: Ach ja, bei „Flora incognita“ mache ich auch schon seit drei Jahren mit. Und welche spannenden Projekte kennt Ihr so?

Die anderen Probleme sind ja auch nicht weg,…

Symbolbild: Pixabay

… nur weil Krieg in der Ukraine herrscht.

Ich höre oder lese in den letzten Tagen immer häufiger, wenn jemand sich um Klimakrise, Rassismus oder andere drängende Probleme unserer Zeit kümmert: „Aber in der Ukraine ist Krieg, wie kannst du dich da um […] scheren.“

Ich kann bis zu einem gewissen Punkt den Impuls verstehen, der dazu führt. Aber andererseits sage ich mir: Wenn immer dann, wenn irgendwo auf der Welt etwas schreckliches passiert, alle anderen Baustellen pausieren würden, so dass man schön eins nach dem anderen abarbeiten kann, wäre die Bemerkung vielleicht gerechtfertigt. Aber so ist es nun mal nicht. Und es ist auch niemandem damit gedient, wenn alle in Sack und Asche gehen, immer mit dem Gedanken an den Krieg im Kopf. Nicht jede/r von uns hat die Möglichkeit, dagegen etwas sinnvolles zu tun. Deswegen begrüße ich es, wenn viele Menschen einfach weiterhin ihr Talent, Wissen oder Interesse dort einbringen, wo sie für sich und andere die Möglichkeit sehen, etwas zu bewirken. Für die vielfältigen Krisen, von denen es einfach reichlich gibt.

Noch ein paar Überlegungen zur Mobilität

Immer, wenn ich über das Thema „eigenes Auto – ja oder nein?“ nachdenke, ist mein erster Impuls: Klar kann ich das abschaffen, denn wir haben ja noch den großen Familienwagen (wo auch die Hunde Platz drin finden). Aber ab und zu ist die Familienkutsche nicht vor Ort, weil damit eine Firmenfahrt oder ein Kurztrip Richtung Wasser unternommen wird. (Das ist auch so eine Sache: mit der Bahn nach Heiligenhafen ist eine kleine Weltreise…) Und wenn diese Fahrten mit meinen Arztterminen oder unvorhergesehenen Zwischenfällen kollidieren, dann kann die Sache ganz anders aussehen.

Ich bin eigentlich der Meinung, dass wir hier zwar ländlich wohnen, aber die Stadt gut angebunden ist. Solange die Stadt Minden ist, stimmt das auch. Allerdings muss ich ab und zu Facharzttermine wahrnehmen, die Ärzte sind aber in Rinteln, Bückeburg und Bad Oeynhausen. Da sieht die Sache schon ganz anders aus. Oder der Mittwochsausflug zum Therapietermin der Tochter: Ist zwar in Minden, aber auf der anderen Seite der Stadt, ohne Umsteigen nicht machbar und damit nach der Schule nicht mehr zu erreichen.

Oder das Klimaticket: Das gibt es in Minden, Bad Oeynhausen, Löhne, Herford. Diese Städte liegen alle in der Tarifgemeinschaft OWL, aber Porta Westfalica ist an dem Klimaticket-System nicht beteiligt, also nutzt mir der Verkehrsverbund überhaupt nichts, denn ich muss ja von Porta aus erstmal hinkommen in eine der Städte rundum. Und das Klimaticket gilt immer nur für die jeweilige Kommune.

Drittes, frustrierendes Beispiel ist unser Wohnwagen: wir haben den nicht unbedingt, weil wir jedes Wochenende damit unterwegs sind. Für den Urlaub einen WoWa mieten wäre sicher sinnvoll. Wenn da nicht Lucy und Kalle wären… Denn ich habe bisher nur einen Vermieter von Wohnmobilen (nicht Caravans) gefunden, der an Hundebesitzer vermietet – und der ist irgendwo in Süddeutschland!

Beim letzten Beitrag „Autokorrektur“ hat Martha sehr eindrücklich kommentiert, welche Probleme sie beim Thema Mobilität hat. Als ich ihr geantwortet habe, fiel mir eine Bahnfahrt vor Jahren mit zwei Kindern ein, die ich jahrelang wahrscheinlich absichtlich aus meinem Gedächtnis verbannt hatte. Mich würde jetzt einmal interessieren, welche Erlebnisse ihr hattet, die im Zusammenhang mit Mobilität und ihren Hindernissen stehen. Oder auch, welche Innovation euch besonders beeindruckt hat (so wie Fahrradparkhäuser in den Niederlanden oder freie Fahrt für Fahrräder in Kopenhagen…).

Autokorrektur

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Es ist schon ungefähr zwei Wochen her, dass ich das Buch durchgelesen hatte, aber ich konnte nicht eher etwas dazu schreiben, einerseits, weil so viel in der Welt passiert ist, naja, wisst ihr selber alle, und andererseits aber auch, weil einige Aspekte aus dem Buch immer noch in mir arbeiten.

Vorweg schreibe ich noch einmal zur Erinnerung, worauf es mir beim Lesen von Sachbüchern ankommt – und worauf nicht. Logischerweise muss mich das Thema interessieren. Oder wenigstens einige Aspekte des Themenkomplexes. Es gibt eine Menge Bücher, die werde ich nie lesen, weil ich beispielsweise mit Quantenphysik nichts anfangen kann (da fehlt mir zu viel Vorwissen und es gibt einfach Themen, die ich spannender finde) oder weil mich die Theorien von Däniken überhaupt kein bisschen interessieren. Oder, oder , oder… Ich lese, um bestimmten Themen stärker auf den Grund zu gehen, da nehme ich dann auch mal Bücher mit unterschiedlichen Ansichten zur Hand, um für mich abwägen zu können, was mir schlüssiger erscheint. Andererseits heißt das aber auch nicht, dass ich jede Einzel-Exoten-Meinung als gleichwertig zum allgemeinen Konsens (der sich häufig dadurch bildet, dass viele Menschen weltweit völlig unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen kommen) ansehe. Natürlich spielt auch mein ganz persönlicher Erfahrungsschatz eine Rolle. Ich lese solche Bücher aber nicht, um vom Vorwort bis zur Quellenangabe mit dem Kopf zu nicken und mich in einer Tour bestätigt zu fühlen. Es darf gern kontrovers in meinem Hirn zugehen. Da dieser Punkt nun geklärt ist, lege ich los:

Manche Thesen, die im Buch aufgestellt werden, kann ich sofort nachvollziehen, teilweise auch aus praktischer Erfahrung. Zum Beispiel ärgere ich mich auch immer wieder darüber, dass der Platz in Städten, aber auch in der offenen Landschaft ziemlich einseitig auf die Bedürfnisse von Autofahrern zugeschnitten ist. Dass Autos teilweise mehr „Rechte“ und mehr Platz haben als Kinder, alte Menschen, Fußgänger, mobilitätseingeschränkte Menschen, als Menschen überhaupt. Zuletzt habe ich mich sogar bei uns hier im Dorf darüber geärgert, dass Autos auf kurviger Straße komplett auf dem Fußweg geparkt wurden, damit die FahrerInnen bequem einen Kunsthandwerkermarkt besuchen konnten, der in unserer Nachbarschaft stattfand. Es wäre nicht mal ein Kleinkind mit Laufrad mehr daran vorbeigekommen, geschweige denn jemand mit Rollator oder Kinderwagen. Dabei war im Vorfeld der Veranstaltung sogar in der Zeitung bekannt gegeben worden, dass in der Nähe ein Schulparkplatz zur Verfügung steht, der am Wochenende genug Möglichkeiten bot!

Andere Probleme, zum Beispiel von Minderheiten, für die der öffentliche Raum auch immer ein „Angstraum“ ist, also Frauen, Menschen mit Behinderung, Trans-Menschen, People of Color… (dabei ist es schon fast ironisch, dass alle diese Gruppen zusammen überhaupt keine Minderheit sind), leuchteten mir auf Anhieb weniger ein, aber ich muss gestehen, dass das vor allem daran liegen könnte, dass ich diese Erfahrungen nie machen musste. Weil ich erstens schon als sehr junge Frau relativ unerschrocken unterwegs war, keine schlechten Erfahrungen gemacht habe und auch als weiße, gesunde und relativ unauffällige Person gelesen werde. Aber nur weil ich eine potentiell gefährliche Situation nie als solche wahrgenommen habe, heißt das ja nicht, dass es für andere Menschen diese Gefahren auch nicht gibt.

Die nächste Ungerechtigkeit ist die Ausrichtung auf das Auto vor allem für alle Menschen, die kein Auto oder keinen Führerschein haben. Und das sind viele: zu jung, zu alt, kein Geld, gesundheitliche Einschränkungen, die keine Autonutzung zulassen, Hindernisse gibt es da viele. Bisher haben diese Leute eben Pech. Pech, weil sie in den Städten weniger Platz und auf dem Land weniger ÖPNV haben.

Mir war auch bisher nicht so sehr bewusst, wie benachteiligt in Puncto Mobilität man ist, wenn man körperliche Einschränkungen hat, auf Rollstuhl etc. angewiesen ist. Einfach mal ein Zugticket kaufen und ab nach Hamburg? Geht nicht. Da gibt es umfangreiche Hürden, ganz praktische in Form von fehlenden Aufzügen und Rampen bis hin zu den eher unsichtbaren: Ist im Zug die Behindertentoilette kaputt, werden Menschen, die auf sie angewiesen wären, erst gar nicht mitgenommen.

Beispiele dafür, warum unsere Fokussierung auf das Auto ungesund, ungerecht und ungleichmachend ist, gibt es also viele. Aber das Buch bleibt nicht dabei stehen, genüsslich den Finger in der Wunde herumzudrehen, es werden auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie man etwas daran ändern kann. Wenn man denn will. Allerdings kann ich „man“ hier auch getrost groß und mit zwei „n“ schreiben, denn in der Stadtplanung sitzen auch im Jahr 2022 noch zu viele gesunde, gut verdienende, weiße (nicht mehr ganz junge) Männer, die Autos als externen Körperteil immer im Hintergrund (oder eher Vordergrund) mitdenken.

Einen Ausschnitt, der mich sehr zum Nachdenken gebracht hat, zitiere ich hier mal:
„Es heißt »Verkehrsunfall« – das klingt wie ein unausweichlicher Schicksalsschlag. Ist er wirklich unvermeidbar? Oder darin begründet, dass Infrastruktur und Recht auf das Auto ausgerichtet sind? Jährlich sterben Tausende Menschen im Straßenverkehr, täglich werden an die acht Leben in Deutschland genommen, jeder einzelne Tod traumatisch für über hundert Personen, von Ersthelfer:innen über Klinikpersonal hin zu Angehörigen und Freund:innen. Unser Wertesystem, das ansonsten ganz gut funktioniert, setzt beim Auto aus. Die tödlichen und anderen belastenden Folgen dieser Verkehrsform werden hingenommen – wenn wir das nicht täten, müssten wir viel zu viel ändern. Wir müssten die Gleichberechtigung auf der Straße wiederherstellen – und das ginge zu Lasten der umfassenden Privilegien des Autos. Menschen fahren Menschen tot, aber wir schreiben lieber Sätze wie: »Beim Linksabbiegen übersah der Lkw die Radfahrerin.« Wussten Sie, dass Menschen, die 30 Tage nach einem Verkehrsunfall sterben, nicht mehr als Verkehrsopfer gelistet werden? Bereits ein toter Mensch durch falsch justierte Kühlschränke erhielte wohl mehr Aufmerksamkeit als all diese vielen ausgelöschten Leben.
Wir legen lieber Wert auf eine frühe Verkehrserziehung von Kindern (mal über das Wort nachgedacht?), damit diese sich möglichst lückenlos und entgegen ihrem eigenen Bewegungsdrang in das System Auto einfügen. Natürlich machen wir das nicht, weil wir das gut finden, sondern weil es uns sinnvoll erscheint. Die Dominanz des Autos über Kinder beginnt sehr früh, sehr weit vor einem eigenen Führerschein.“ (Ich weiß nicht genau, welche Seite, bei meinem e-Reader ist es Seite 29/30 von 349)

Oder auch dieses interessante Detail: „Ob Sie es glauben oder nicht: Es sind immer nur zehn Prozent aller Autos gleichzeitig unterwegs. Wenn Sie im Stau stehen und nicht vorankommen, wenn Sie vor und hinter sich nur das Blech auf der Straße sehen, dann denken Sie daran: Es sind nur zehn Prozent, die vorwärts kommen wollen. Die anderen 90 Prozent stehen gerade irgendwo herum.“ (Seite 34 von 349)

Mein Fazit: Das Buch müsste man jeder frischgewählten Person (nicht nur) in der Lokalpolitik schenken. Oder zumindest als Pflichtlektüre für Stadtplaner, Verkehrsminister und Menschen in ähnlichen Positionen. Hm. NRW wählt im Mai. Wen könnte ich denn dann mit diesem Buch beglücken?
Und natürlich muss ich mir dringend überlegen, ob ich meinen kleinen Fiat-Stadt- und- Landflitzer wirklich brauche. Wäre ja zu blöd, wenn ich nur von „den anderen“ eine Änderung verlangen würde, oder?

Bibliographische Angaben: Katja Diehl, Autokorrektur, S. Fischer Verlag, ISBN 978-3-10-397142-2, € 18,-

Hm…

Es bleibt verwirrend, und das auf mehreren Ebenen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll: Zwei Jahre lang hat die Bundespolitik versucht, die Fäden in Sachen Corona zusammenzuhalten. Mal ganz dahingestellt, dass es nicht wirklich konsistent war und auch nur so mittelmäßig gut geklappt hat – unter anderem, weil meist der Ausdruck der Protokolle von MPKs nicht getrocknet war und schon die ersten Bundesländer aussscherten.

Jetzt sollen die Bundesländer das Heft des Handelns übernehmen und finden es auch wieder nicht richtig, wünschen sich, dass der Bund koordiniert. Wie gesagt, ich weiß echt nicht, was augenblicklich der Königsweg sein könnte, habe ich doch gestern erst gelesen, dass die Krankenhäuser in OWL darunter ächzen, dass einerseits immer mehr Personal wegen Krankheit oder Quarantäne ausfällt und andererseits immer mehr Patienten, die positiv getestet sind, stationär aufgenommen werden müssen (und dabei ist es vollkommen wurscht, ob die wegen Beinbruch oder Herzinfarkt kommen, sie können jedenfalls nicht einfach mit auf offene Stationen gelegt werden).

Ich glaube, ich muss mal forschen, an welchem Punkt es denn zur Abwechslung mal so richtig gut läuft. Damit ich mal positiv denken und schreiben kann. Das ist ja langsam sonst nicht mehr auszuhalten.

Zunehmend verwirrt – mentales Bauchweh

Schwarz-weiß funktioniert nicht. Hat es auch noch nie, denke ich. Die nie auszurottende Tendenz zu schwarz-weiß-Denken mag zwar irgendwie nachvollziehbar sein- vor einigen Tagen schrieb ich bereits, wir wünschen uns Eindeutigkeit – aber sie wird den Problemen einfach nicht gerecht. Statt allerdings einzugestehen, dass wir den Überblick verloren haben (falls wir ihn denn jemals hatten), schlagen wir uns auf eine Seite.

Mein Bauchgefühl sagt auch mir ganz eindeutig: Das Recht liegt auf der Seite der Ukrainer. Mein Verstand stolpert aber über das Vorhandensein eines ukrainischen Kampfverbandes, der ein Anziehungspunkt für martialisch auftretende Männer mit sehr zweifelhafter Gesinnung ist. Dieser ist offiziell dem Innenministerium untergeordnet. Es kann ja sein, dass ich naiv bin, aber für mich hört sich das in etwa so an, als wenn vor einigen Jahrzehnten in Deutschland die sogenannte „Wehrsportgruppe Hoffmann“ als offizieller Reservistenverband anerkannt worden wäre. Andererseits gibt es ähnliche Truppenverbände offensichtlich auch in Russland und in vielen anderen Ländern der Erde. Ebenfalls in sehr vielen Ländern gibt es ziemlich nationalistische Parteien, die teilweise in Regierungsverantwortung stehen. Mir allerdings will einfach nicht einleuchten, wieso man – egal wo auf der Welt – solche Milizen zulässt.

Fakt ist, dass es in jedem Land Menschen gibt, die der Meinung sind, nur sie allein hätten Ansprüche anzumelden und alle anderen, die nicht sortenrein oder fein säuberlich in Schubladen zu packen sind, müssten aber mal ruhig sein.

Ich habe großes Verständnis dafür, dass ukrainische Politiker und auch Teile der Bevölkerung mehr Einsatz für ihr Land fordern, denn ich vermute stark, mir ginge es in deren Situation ähnlich. Gleichermaßen weiß ich aber auch, dass militärische Intervention von Drittstaaten eine ganz neue und unberechenbare Situation schaffen würde, die sich sehr wahrscheinlich wie ein Flächenbrand ausbreiten und die Welt in Feuer setzen würde. Daher habe ich ebenfalls großes Verständnis für alle, die dem möglicherweise durchaus vorhandenen Impuls widerstehen und darauf beharren, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Ehrlich gesagt musste ich erst längere Zeit überlegen, ob ich diese Gedanken veröffentlichen soll, ich habe lange nicht mehr so lange an einem Beitrag gefeilt und mir überlegt, wie ich Dinge ausdrücken kann, ohne ein Maximum an Verstimmung auszulösen. Allerdings gehe ich davon aus, dass ich nicht die Einzige bin, die große Mühe hat, diesen ganzen Komplex einigermaßen zu begreifen. Es ist unheimlich schwierig, wenn man sich einigermaßen ausgewogen und der Situation angemessen eine tragbare Meinung bilden möchte. Das erkenne ich zunächst einfach mal an und gebe auch ganz offen zu, dass ich verwirrt bin. Denn so genau, wie es vermutlich notwendig wäre, um Osteuropa genauer einschätzen zu können, kenne ich die Geschichte dieses Erdteils nicht, da muss ich mich einfach darauf verlassen, dass es zum Glück andere Leute gibt, die sich aus wissenschaftlichen und beruflichen Gründen damit auseinandersetzen. Und ich bin heilfroh, dass ich „nur“ für mich und meine Familie Verantwortung trage. Ich glaube, ich muss nicht extra erwähnen, dass ich mir gerade mal wieder wünsche, wir Menschen wären insgesamt besser in der Lage, miteinander friedlich klarzukommen.

Und sonst so? Beschäftige ich mich mit dem Autismus-Spektrum. Aus Gründen. Weil es „dran“ ist. Und weil es – Surprise – übersichtlicher ist als Weltpolitik. Oder schneide meine Rosen zurück. Oder beides.

Music

„Mit Musik geht alles besser“. In den letzten zwei Jahren habe ich das leider zu oft vernachlässigt. Irgendwann bin ich zum News-Junkie geworden, statt meinen Wohlfühlzustand mit den unterschiedlichsten Musikstilen zu erreichen, habe ich mir Nachrichten, Wissen und Philosophie reingezogen.

Heute habe ich mir mal wieder eine Playlist mit All-Time-Favorites angehört, und genau der Song „Music“ hat mich sehr eindrücklich daran erinnert, was ich eigentlich viel lieber höre und was auch in schwierigen Situationen viel heilsamer ist als sich mit Krisenberichten vollzudröhnen!

„Music“ gibt ein Lebensgefühl wieder, das ich gut nachvollziehen kann, obwohl mein Musiklehrer es nie geschafft hat, mir mehr als die C-Dur-Tonleiter beizubringen. Ich hörte alles mögliche von Rockabilly bis KISS, von Marillion über YELLO bis „Kuschelrock“; außer Volksmusik und Heino war kaum etwas sicher vor mir.

Symphonischer Bombast-Rock, Gospel, lateinamerikanische Tanzmusik, Adriano Celentano, Rondo Veneziano, Smetana oder Neue Deutsche Welle, Time Warp oder Motown: ich war relativ wahllos, Hauptsache, es riss mich mit. Für jede Stimmung der passende Soundtrack.

Es wird Zeit, dass ich da wieder hinkomme!

Nichts halbes und nichts ganzes?

Oder auch: Übergang. Wir sind noch im Winter, aber der Frühling schickt schon erste Grüße, mehr oder weniger zaghaft.

In der Pandemie stehen die stärksten Lockerungen seit zwei Jahren vor der Tür, aber ob wir uns trauen (und ob es sinnvoll ist), hindurchzugehen, wissen wir nicht.

Es herrscht ein Krieg – in Europa, nicht weit weg in anderen Erdteilen. Wir sind unsicher, wir möchten gern an ein baldiges Ende glauben, aber haben gleichzeitig Angst vor zu viel Optimismus.

Wir haben Informationsquellen in einer Fülle wie noch nie in der Menschheitsgeschichte, aber wissen nicht so recht, welchen wir vertrauen können oder wollen.

Wir haben das verfügbare Wissen der Welt in Datenbanken angehäuft, in einer immer schnelleren Geschwindigkeit, und fühlen uns doch ohnmächtig.

Wir haben Erkenntnisse, aber was wir uns wünschen, sind Gewissheiten. Wir haben Fragen und wollen Antworten.

Wir leben in einer Zwischenzeit. Musikalisch passend dazu ein Passionslied:

Zauber…

Eine neue Woche mit dem Fotoprojekt von Wortman. Das Wort lautet ZAUBER. Das erste, was mir einfiel, war die erste Zeile „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ des Gedichtes Stufen von Hermann Hesse. Aber es gibt ja auch noch ganz andere zauberhafte Momente.

Ganz persönlich erlebe ich immer wieder eine Art von Zauber, wenn ich mitten in der freien Natur unterwegs bin. Ein Zauber, der vom Staunen und der Ehrfurcht herrührt: So unglaublich vielfältig, bunt, formenreich, winzig klein oder riesig groß ist unsere Welt! Daher habe ich für diese Woche ein paar Fotos aus dem Müritz-Nationalpark herausgesucht, die ich für geeignet halte, dieses Staunen ein wenig zu illustrieren.

Der erste Frühjahrs-Vollmond, also der Vollmond vor Ostern, über dem Useriner See hat mich immer wieder fasziniert.
Die Morgensonne, die verheißend den neuen Tag ankündigt, voller Entfaltungsmöglichkeiten.
Die Havel zwischen Ziegenwinkel und Görtowsee im Herbst. Aus der Perspektive im Kajak ist der Mensch ganz klein und in die Landschaft eingebettet. Ruhe, nur von Vogelgezwitscher und den leisen Geräuschen der eintauchenden Paddel unterbrochen (wenn man nicht gerade in den Sommerferien unterwegs ist). Der Geruch nach Waldboden, Wasser und Pilzen. Dann und wann ein Tier, das dich genauso neugierig beäugt wie umgekehrt.

Ich höre jetzt mal besser auf, bekomme gerade einen akuten Anfall von Sehnsucht gepaart mit Augenpipi…

Regenpause

Vor langer Zeit bedeutete das Wort „Regenpause“, dass wir nicht auf den Schulhof mussten, sondern im Klassenzimmer oder auf den Fluren sitzen und dort Karten spielen, lesen oder stricken durften. Heute heißt es, dass ich meiner Schulter, die nach Monaten des Besserns seit einiger Zeit wieder Zicken macht, einen Tag Ruhe gönne.

Das sonnige Wetter der letzten Tag hatte dafür gesorgt, dass ich mich eifrig auf die ersten Gartenarbeiten des Jahres stürzte: Schneiden, Holz aufsammeln, das noch von den Stürmen herumlag, vertrocknete Brennnesseln des letzten Jahres zusammenharken… Und ungeachtet der Tatsache, dass manche Bewegung nicht so durchführbar war, wie ich es wollte, war ich glücklich und zufrieden damit, draußen herumzuwerkeln.

Naja, also Pause heute. Aber als ich am Morgen aus der Haustür trat und den unvergleichlichen Duft in die Nase bekam, den einsetzender Regen auf trockenen Böden verursacht, da spürte ich auch einen Glücksmoment. Ich konnte ihn schnuppernd genießen, denn Freude und Glück kann sich in sehr gegensätzlichen Situationen zeigen. Das rufe ich mir gerade jetzt in Erinnerung, wo in der Außenwelt Pandemie mit wieder einmal steigenden Inzidenzzahlen einerseits und ein näher rückender Krieg andererseits herrschen. Denn wann können wir zufriedene, ja glückliche Momente besser gebrauchen als in solchen Situationen? Sie erscheinen uns kostbar, vielleicht genießen wir sie sogar aus lauter schlechtem Gewissen (dass es uns persönlich noch gut geht) nur sehr vorsichtig, aber gleichzeitig auch viel intensiver als in sowieso schon überschwänglichen Zeiten.

Nur mal so beim Krautsalat schnippeln in den Montagmorgen gedacht.

Herausforderung

Wortman hat für sein Fotoprojekt ein neues Stichwort: Ordnung.

Uff! Ich habe ja viele Fotos auf der Platte und möglicherweise, wenn ich die vielen Ordner in Ruhe durchsehe, finde ich bestimmt auch ein Paradebeispiel für Ordnung.

Ich habe mich aber entschieden, mich ein kleines bisschen zu outen, denn ich kriege es augenblicklich nicht gebacken, auf meinem Schreibtisch für Ordnung zu sorgen, der Kipppunkt (hm, sieht merkwürdig aus mit dem ppp) ist noch nicht erreicht. Leider entspricht der Zustand des Schreibtisches aktuell dem Zustand meines Gehirninhaltes, aber ich kann mich nicht aufraffen, dieses zu ändern.

Die Abwesenheit von Ordnung funktioniert so lange, wie ich noch einigermaßen geradeaus denken kann😔

Da ist es zumindest gut zu wissen, wenn es mich dann packt, dann wird es hinterher fast akribisch sauber und genau sein. Ich schätze mal, mein Problem ist, dass ich mir vorgenommen habe, das Büro grundlegend neu zu organisieren, ein neues Ablagesystem einzuführen und ich den Anfang von dem Knäuel nicht finde.
Also: Ordnung ist ausverkauft, kommt demnächst wieder rein. Möglicherweise könnte ich auf einen Schlag die Papierknappheit beseitigen?

Naja, niemand ist perfekt…

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