
Keine Bange, ich bin nicht unter die Mörder gegangen und ich habe auch sonst keine zweifelhaften Phantasien. Vielmehr haben wir eine halbe Fleischkiste mit verschiedenem Rindfleisch von einem Biohof im Nachbarort bekommen. Die andere Hälfte liegt nun bei Tochter und Schwiegersohn im Kühlfach. So eine Kiste enthält ungefähr 13 kg von allem möglichen: Braten, Rouladen, Beinscheibe, Ochsenschwanz, Gulasch, Steaks und Hackfleisch. Auch ein paar Suppenknochen. Da wir außerdem einen Hund haben, hat der Schwiegersohn beim Abholen auch noch eine Extratüte mit Knochen mitbekommen.
Einen Teil der Knochen verarbeite ich zu Knochenbrühe, mit viel Gemüse drin, das ist dann für Kalle. Er liebt diese Brühe, die ich ihm schöpfkellenweise über sein Trockenfutter gebe, die Knochen selbst verträgt er leider nicht so gut.
Den anderen Teil habe ich heute im Backofen zwei Stunden geröstet, dann ganz viel Suppengemüse noch für eine halbe Stunde dazugetan, anschließend das Ganze auf dem Herd noch mit Tomatenmark und etwas Rotwein verfeinert, Gewürze dazugegeben und mit Wasser aufgefüllt. Nun darf das noch ein paar Stunden köcheln, bis auch das letzte bisschen Geschmack aus den Knochen herausgekocht ist. Morgen wird es dann durchgesiebt, nochmal etwas eingekocht und portionsweise eingefroren.
Wie mein Vater früher schon immer sagte: „Fleisch brauche ich nicht, aber eine schöne Soße.“ Hallo Papa, von wo auch immer du mir zuschaust: Bitteschön!
Wenn die Soße dermaßen aufwendig und mit so viel Liebe (und überhaupt nicht zimperlich im Umgang mit Knochen) zubereitet wird, dann wird das Fleisch zur Beilage. Der Spruch deines Vaters hätte auch von meinem stammen können.
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Dankeschön. Inzwischen ist sie fertig und wartet nur noch darauf, portionsweise in den Eisschrank zu wandern.
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