Der 13. November 2015 zählt für mich zu den Tagen, die sich ins Gedächtnis gebrannt haben. Wäre ich an diesem Freitagabend zuhause gewesen, hätte ich erst am Morgen des nächsten Tages etwas von den Terroranschlägen erfahren, weil ich vermutlich schon im Bett gelegen hätte.
Aber an diesem Freitag war ich mit Mann und Schwager in Oberhausen auf einem Deep Purple-Konzert, es war unser Geburtstagsgeschenk für den Bruder meines Mannes. Die älteren Herren auf der Bühne hatten alles gegeben, das Publikum hatte gefeiert, alle, die aus der Arena kamen, waren euphorisiert. Wir auch. Tolle Musik, gute Show – was wollte man mehr?
Und dann setzten wir uns ins Auto für die Heimfahrt, mit dem Motor startete das Radio – es war kurz nach 23 Uhr. Da gab es die ersten, noch sehr konfusen Mitteilungen über die Geschehnisse in Paris, wo viele Menschen aus ebenso verheißungsvoll gestarteten Wochenenden gerissen wurden, wo Leute, die so wie wir ein Konzert besuchten, urplötzlich in einem Alptraum gefangen waren…
Unsere Rückfahrt war bedrückt, zumal wir auch Familien kannten, die in Paris lebten.
Heute werden die Urteile im Prozess gesprochen und ich hoffe nur, dass die Überlebenden und die Angehörigen der Todesopfer danach zumindest Ruhe finden können.
Ich werde es niemals begreifen, warum sich menschliche Wesen so gnadenlos zum Richter über andere erheben, nur weil sie eine andere Einstellung zum Leben haben.
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