Zum richtigen Zeitpunkt

Manchmal fügt sich einiges. Ein merkwürdiges Gefühl der Ohnmacht, fast schon der Hoffnungslosigkeit hatte mich in den letzten Tagen überzogen. Ein wenig wie das Strampeln des Frosches im Sahnebottich, das erstmal nur ermüdend ist. Um im Bild zu bleiben: heute früh sind gleich zwei Dinge passiert, die dazu führten, dass aus der Sahne langsam Butter wird und ich damit wieder festen Boden unter den Füßen bekomme.

Das erste war meine Tageszeitungslektüre. Unsere regionale Zeitung beschäftigt einen Ombudsmann, der als Mediator zwischen Journalismus und Leserschaft vermittelt. Ein erfahrener Journalist, der noch dazu aus Minden stammt. Klasse Idee.

Er schrieb über das Thema „Nachrichten vermeiden“ und bezog sich auf einen Artikel in der Washington Post vom 8. Juli des Jahres:
https://www.washingtonpost.com/opinions/2022/07/08/how-to-fix-news-media/

Diesen Artikel habe ich mir vorhin einmal genau durchgelesen und eine Übersetzung davon abgespeichert, um im Falle des Falles darauf zurückgreifen zu können. Die Autorin, Amanda Ripley, bringt genau das exzellent auf den Punkt, was in meinem Unterbewusstsein schon längere Zeit herumwabert und was ich nie so richtig benennen konnte. Aber lest am besten selbst.

Das zweite, was mich echt geflasht hat, ist eine WhatsApp-Nachricht mit einem Link zu einem Musikvideo. Die kam heute Vormittag, um einen neuen Song vorzustellen, den wir am nächsten Freitag beim Worship-Abend in unserer Gemeinde neu einführen wollen. Eigentlich waren es zwei Links, einmal zur englischen und einmal zur deutschen Version. Die englische ging mir zunächst rein von der Melodie nahe, aber als ich die deutsche Version hörte, dachte ich „Whoah, genau das ist es, was ich jetzt gebraucht habe! Das meint mich. Genau in diesem Moment ist das MEIN LIED!“

Ich stelle hier einmal die Version mit Text ein, zum mitlesen und nachvollziehen:

Beim Anhören wurde mir einmal mehr bewusst, dass ich viel zu häufig versuche, Dinge allein zu lösen und in den Griff zu bekommen. Oft – bei ganz alltäglichen Schwierigkeiten – funktioniert das auch ganz gut, aber gerade bei Problemen und Situationen, in denen mein kleiner menschlicher Verstand nicht ausreicht, in denen ich mich ohnmächtig fühle, keine Lösungen finden kann, reicht das nicht. Und dann ist es gut und hilfreich, abzugeben an eine höhere Instanz. Es bringt natürlich nicht – Simsalabim – alles sofort ins Reine, aber es erleichtert mein Herz und meine Seele, ich kann befreit durchatmen und nach vorne schauen.

Dazu kam noch als Sahnehäubchen oben drauf der Regen der letzten Nacht. Innerhalb von ungefähr 12 Stunden regnete es bei uns 27 Liter pro Quadratmeter. Schön gleichmäßig und gestern Abend auch beruhigend, duftend und schlaffördernd für mich.

In diesem Sinne: Ich wünsche allen ein erholsames und segensreiches Wochenende.

Öfter mal was Neues

Kennt ihr noch „Kilroy was here“?

So in der Art hinterlässt auch hier „jemand“ seine digitalen Schmierereien.

Na prima. Da läuft bei der Arbeit seit zwei Wochen alles wieder wie gewohnt, ich beruhige mich wieder, was meine persönliche Verfassung angeht, und nun DAS!

Jetzt hat diese Plage auch mich erreicht. Da kann ich mich ja direkt mal „geadelt“ fühlen. Nicht.
Wenn ihr also unter Beiträgen von mir Likes mit Hakenkreuz findet: Will ich nicht, wollte ich nicht und werde ich nie wollen.

Und im Gegensatz zu Kilroy finde ich die auch einfach nur zum 🤮.

Hier findet ihr nähere Informationen:https://linsenfutter.wordpress.com/

Der liebe Gott hat einen großen Tiergarten…

… sagte eine frühere Mitarbeiterin von mir immer, wenn sie mit Leuten zu tun hatte, deren Verhalten sie nicht nachvollziehen konnte. Recht hatte sie.

Foto: Pixabay

Mäßigung scheint mir ein wichtiges Stichwort zu sein. Mäßigung klingt ja nicht gerade sexy, aber warum muss denn immer alles sexy, gehypt oder sonstwie besonders sein? Warum soll alles irgendwie polarisieren, wenn wir auf der anderen Seite über Polarisierung oder Spaltung lamentieren? Warum heftet dem Durchschnitt so viel Durchschnittlichkeit an? Es ist doch auch mal ganz entspannend, einfach nur gemäßigter Durchschnitt zu sein.
Ich sehe und bemerke an mir selbst, dass ich in den letzten Monaten bei einigen Themen auch zur Polarisierung neige, was ich eigentlich überhaupt nicht mag. Differenziert betrachten, ja, eindeutig. Aber spalten, nein, nach Möglichkeit nicht.

Andererseits ist es, gerade bei Umwelt Mitwelt-Themen wichtig, einen gewissen Aktivismus an den Tag zu legen, 150 % zu verlangen, damit man zumindest annäherungsweise erreicht, was sinnvoll ist. Aber die tatsächliche Machbarkeit liegt eher nicht im aktivistischen Bereich. Das ist übrigens eine Erkenntnis, die auch bekannte Klima-Aktivisten durchaus kennen, wenn man ihre Beiträge mal wirklich genau liest oder hört.
Und damit bin ich schon angekommen bei dem, was mir auf der Seele brennt: Auf dem Herumhacken. Herumhacken auf allem, was man für sich persönlich nicht als wichtig erachtet.

Heute früh ging mir durch den Kopf, warum zum Beispiel auf dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk herumgehackt wird. Warum er als staatlich gelenkter Regierungsapparat verunglimpft wird. Natürlich in erster Linie von Menschen, die sich gegängelt fühlen. Von denen, die nicht hören oder sehen wollen, wenn differenziert berichtet wird.
Heute früh ging es in einem Gespräch um Biogasanlagen, um ihre Leistungsfähigkeit, den Spagat der Landwirte zwischen den großen E’s Ernährung und Energieerzeugung. Die Debatte kennt vermutlich jeder. Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass der erste Impuls ist, zu sagen: In erster Linie sollen Landwirte Nahrung erzeugen. Ich schätze mal, das sieht auch jede Person so, die in der Landwirtschaft arbeitet und lebt. Aber nicht jeder Boden, der bewirtschaftet wird, kann zum Beispiel Getreide in Backqualität hervorbringen. Manche Böden sind auch so mager, dass sie nur als Grünland taugen, also entweder Vieh darauf grasen kann oder das Gras zu Heu gemacht wird. Der (zugegeben etwas abgenudelte) Satz „Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade daraus“ (oder wahlweise „… frag nach Tequila und Salz“) gilt also auch hier. Wenn das Beste nicht möglich ist, dann mach das Zweitbeste und so weiter. Das nennt man auch Pragmatismus. Der ist natürlich auch bei Manchen in derselben Liga angesiedelt wie eingeschlafene Füße.
(Wo dann aber wieder die Aktivistin in mir durchkommt: Warum zum Henker wird dann immer wieder bestes, fettestes Ackerland zur Bebauung freigegeben? Was einmal versiegelt ist, fällt für die Nahrungsmittelerzeugung weg. Auf sehr lange Zeit.)

Zurück zum ÖRR: Solche differenzierten Themen werden dort bearbeitet. Und natürlich wird allen Bevölkerungsgruppen etwas geboten: Den CDU-Wählern ebenso wie den Grünen-AnhängerInnen (naja, die Ultrarechten können für sich reklamieren, nicht besonders gut dabei wegzukommen, das gebe ich ja zu😉), den Seifenopernliebhabern, Krimifetischisten, Dokujüngerinnen, Arztserien-Selbstdiagnostikern, Newsjunkies, Börsenkursinteressierten, Rosamunde-Pilcher-Leserinnen, Hobbyphilosophen, sämtlichen 80 Millionen Fußballbundestrainern und anderen Sofasportlern, den Pfefferkörnern, Bibi & Tina, Meerjungfrauen und was sich sonst noch so in TV-Deutschland tummelt. Streckenweise komplett ohne ausufernde Werbeblöcke (🤔Da fehlen dann vielleicht auch die Pinkelpausen? Ach, naja, dafür gibt es bestimmt ein Kürbispräparat…), die uns weismachen wollen, dass wir ohne das Produkt XYZ und die Dienstleistung ABC abgehängt und lebensunfähig werden. Und dazu die Mainzelmännchen.

Und es wird niemand dazu gezwungen, sämtliche Angebote des ÖRR ständig zu gucken, zu hören, zu lesen. Man darf und soll Rosinenpickerei betreiben und sich heraussuchen, was man mag. Den Rest darf man getrost ignorieren. Ich frage mich sowieso, wann so mancher die Zeit dafür findet, alles mögliche anzusehen, nur um es hinterher genüsslich in Grund und Boden zu kommentieren; deswegen beschleicht mich der (berechtigte?) Verdacht, dass nur der zweite Teil verlässlich stattfindet und man sich das Ansehen vorher locker spart. Es macht auch viel mehr Spaß, etwas niederzumachen, mit dem man sich vorsichtshalber gar nicht so richtig auseinandergesetzt hat, denn man könnte ja sonst im schlimmsten Fall seine Meinung revidieren.

Ach Leute, ich höre an dieser Stelle mal lieber auf. Ich steigere mich sonst in einen misanthropischen Anfall hinein und das möchte ich nun wirklich nicht. Denn ich weiß auf der anderen Seite ganz genau, dass es mindestens genauso viele Menschen gibt, die nicht so agieren, die sich verschiedene Standpunkte anhören, abwägen, zu Schlüssen kommen, diese auch mal nach Kenntnis neuer Aspekte ändern.
Es gibt so viele Menschen, die empathisch und wertschätzend mit ihren Mitmenschen umgehen, nicht immer alles nur dunkelst schwarz sehen, die schlicht und ergreifend an ihrem Platz stehen, sitzen oder laufen, um den Laden namens „Welt“ am Laufen zu halten. Und die das ganz still und selbstverständlich tun. Oder auch mal an ihren eigenen Ansprüchen scheitern, ohne es anschließend allen anderen anzukreiden.
Das ist unter anderem einer der Gründe, warum ich lieber in diesem relativ kleinen und recht überschaubaren Umfeld schreibe als bei den großen „sozialen“ Netzwerken.

Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben. Meine Gedankengänge sind mal wieder verworren wie Spaghetti, aber sie wollten alle unbedingt raus, sonst wäre mein Kopf geplatzt.

Mein innerer Monk und ich

Wenn Leute aus meiner Familie Sachen in die Spülmaschine räumen, räume ich sie ziemlich häufig wieder um. Damit die Becher (nach Farben geordnet) nebeneinander stehen, die großen Gläser ganz links und die kleinen in der Mitte.

Beim Wäsche aufhängen sortiere ich grundsätzlich ähnliche Teile zueinander und ich achte akribisch darauf, dass die Wäscheklammern zueinander passen. Wenn ich für ein Teil zwei Klammern brauche und es ist nur eine in der Farbe da, benutze ich sie nicht. Jedenfalls beim Wäscheständer, denn da passen die naturfarbenen Buchenholz-Schiebe-Klammern nicht drauf.

Bücher sind nach Genre, innerhalb des Genres nach Autoren und innerhalb der Autoren nach Bandnummern (bei Serien) geordnet. Wenn im vollen Regal irgendwas dazukommt, wird wie wild hin- und hergeschoben, damit die Reihenfolge wieder passt.

Die DVDs sind nach Fantasy allgemein, Marvel (in der richtigen Reihenfolge zum Anschauen), Komödien, Thriller, Musicals, Dokumentation sortiert.

Im Gewürzregal haben alle Gewürze ihren festen Platz. Würde ich spontan erblinden, wüsste ich immer noch, wo ich Chilipulver, Pfeffer, Curry, Basilikum oder die restlichen ca. 25 Sorten finde (vorausgesetzt, es bringt niemand durcheinander). Ähnlich sieht es bei den sechs Essigsorten aus.

Ich habe bei Spotify diverse Playlists: Worship, Country, Filmmusik, 80er Jahre, Hardrock, Klassik, eine Sportplaylist für Hula Hoop… streng getrennt voneinander.

Meine Stoffe werden je nach Farbe in extra Boxen aufbewahrt, die verschiedenen Vliese haben ebenfalls eigene Boxen, alle Scheren und Rollschneider liegen in einer Schachtel, alle Schrägbänder ebenso.

Ich habe im Büro diverse ausgeklügelte Ablagesysteme, streng nach Lebens- und Arbeitsbereichen getrennt. Und trotzdem sitze ich schon seit heute Mittag hier und suche einen ganz bestimmten Vorgang. Weil sich allen Sortierkriterien zum Trotz ein Riesenwust an Unterlagen in den letzten Wochen auf dem Schreibtisch aufgetürmt hat. Weil ich deswegen den Überblick verloren habe. Und obwohl ich genau weiß, dass ich den gesuchten Ordner vor höchstens drei Wochen noch in der Hand hatte. Manchmal muss es einen Kobold in unserem Haus geben, der Dinge auf höchst geheimnisvolle Weise verschwinden lässt und sie nach ein paar Tagen wieder genau dort hinbeamt, wo ich sie drölfzigmal gesucht habe (Denn ich war mir ja felsenfest sicher, wo das Zeug sein muss!)…
Und augenblicklich denke ich, ich habe die Kontrolle über mein Leben verloren.

PS: Dieses ist der 600. veröffentlichte Beitrag. Drei weitere habe ich allerdings aus Gründen zurückgezogen und erstmal als Entwürfe abgespeichert. Zu den Inhalten stehe ich nach wie vor, habe aber ein paar Scherereien damit gehabt aus einem Bereich des politischen Spektrums, mit dem ich einfach nichts zu tun haben möchte.

Einsame Entscheidung – Lost in Fuseta

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Warum nicht mal Portugal? Klingt nach einem Sommerurlaubsersatzkrimi, so ähnlich dachte ich es mir, als ich bei Netgalley auf das Buch stieß. Außerdem haben wir in der Buchhandlung eine kleine, aber feine und wachsende Fangemeinde für die Reihe. Und es machte mich neugierig, dass hier ein Kriminaler ermittelt, der Asperger-Autist ist. Auch wenn es gerade im TV inzwischen einige Serien gibt, bei denen ASS*-betroffene Menschen gespielt werden, sind es dort doch meist die Analysten im Innendienst, die auf Inselbegabungen zurückgreifen können. Oder Annette Frier als „Ella Schön“.

Ein bisschen Mühe hatte ich, hineinzukommen in die Geschichte, weil „Einsame Entscheidung“ mein erster Versuch mit der Reihe „Lost in Fuseta“ ist. Mea culpa. Aber nachdem ich die Personen erstmal kennengelernt hatte und auch die Story immer mehr Fahrt aufnahm, konnte ich nicht mehr aufhören.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Verstrickung mit dem „Gewächshaus Europas“ in Spanien und den menschenverachtenden Methoden der Profiteure. Intensiv genug, um eine gewisse Aktualität und Spannung zu bringen, aber nicht so ausführlich, dass die Leser sich erzogen fühlen.
Insgesamt eine fintenreiche Geschichte mit vielen Haken, außerdem sehr facettenreiche Hauptakteure. So muss das sein.

Bibliographische Angaben: Gil Ribeiro, Einsame Entscheidung, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3-462-00102-0, € 17,-

*ASS – Autismus-Spektrum-Störung

Waldentspannung

Mentale Überforderung ist heute meine Baustelle. Angekündigt hatte sie sich schon länger, heute ist sie ausgebrochen. Ich bin dann wie ein Vulkan, bei dem sich ein Magmapfropfen mit lauter Explosion löst.
Deswegen und weil es im Wald an diesen warmen Tagen angenehm ist für Mensch und Hund, hat Edgar mich und Kalle am Wasserwerk in Hausberge „ausgesetzt“ (natürlich ausdrücklich von mir erwünscht😁), und wir beide sind dann über den Berg zu Fuß nach Hause gegangen.

Als Kind und Jugendliche bin ich sehr viel im Wald unterwegs gewesen – freiwillig, wenn ich mit einer Freundin dort umherstreifte, wir hatten auch eine Bude im Wald – aber auch mal eher unfreiwillig, wenn von der Schule „Wandertag“ verordnet war. Und der Begriff wurde sehr wörtlich genommen! In meinen Erwachsenenjahren war der Radius nicht ganz so frei und weit, weil ein guter Teil der Sonntags-Waldspaziergänge mit jüngeren Kindern oder Welpen stattfand, die einen konnten erst nicht so lange und wollten dann später auch nicht unbedingt, die anderen wollten zwar alles erkunden und erschnuppern, aber durften nicht so lange laufen.
Umso erstaunter bin ich immer wieder, dass ich bis heute intuitiv die richtige Richtung einschlage, auch wenn sich einzelne Wege im Lauf der Jahrzehnte sehr verändert haben.

Was den Wald jedes Mal spannend macht, ist die Lebendigkeit, mit der er sich entwickelt; in den letzten Jahren sind es aber auch die unübersehbaren Spuren der Klimaveränderung: Sturmschäden, die langsam wieder zuwuchern (die Folgen von Kyrill sieht man immer noch, wenn auch heute anders: Statt Fichten in Reih‘ und Glied undurchdringliches Holunder- und Brombeerdickicht), Borkenkäferbefall, Trockenstress… Und auch die Art, wie die unterschiedlichen Generationen den Wald zu ihrem Ort machen. Angefangen mit den immer noch überall auffindbaren baulichen Überresten des Reiches, welches 1000 Jahre überdauern wollte, das aber bereits nach 12 Jahren die Welt ins Chaos gestürzt hatte und glücklicherweise gestoppt wurde:

Überall im Jakobsberg findet man solche oder ähnliche Bauten, die als Luftschächte dienten, als die „Untertageverlagerung“ der Nazis gebaut wurde

Viel netter anzusehen, wenn es sich im engeren Sinne auch um eine Form der Naturbeschädigung handelt, ist dieses hier, einmal von weiter weg, einmal mehr im Detail:

An diesem kleinen alten Steinbruch halten sich offensichtlich Jugendliche gern auf, nicht nur, um ungestört zu sprühen, sondern auch, um sich Unterstände zu bauen, was wir vor 40 Jahren auch schon gern gemacht haben:

Sehr vertrauenerweckend sieht der Steinbruch leider nicht mehr an allen Stellen aus, mehr oder weniger breite Spalten und Auswaschungen finden sich im Wesersandstein an vielen Stellen, durch das abwechselnde Spiel von Hitze und Feuchtigkeit:

Aber am allerbesten sieht man Natur und Naturgewalt immer noch an den Bäumen, die ich manchmal am liebsten interviewen würde, welche Ereignisse zu ihrer Erscheinungsform geführt haben:

Eine nette Begegnung mit einem älteren Paar, die mit Walkingstöcken unterwegs waren, hatten wir auch noch, denn Hunde sind immer ein guter Gesprächseinstieg, und so freuten die beiden sich über den „netten und neugierigen“ Kalle.
Wieder zuhause angekommen, habe ich beschlossen, eine Pause einzulegen, mich in ein (real nicht existierendes, aber ich schaffe mir eines) Sommerloch fallen zu lassen und die Probleme der Welt zumindest vorübergehend zu ignorieren. Für meinen inneren Frieden.
Stattdessen werde ich mich mit der Overlocknähmaschine anfreunden, die ich mir angeschafft habe, um zukünftig auch bequeme Kleidung für uns nähen zu können.

Sommer in Himmelblau

|Werbung, unbezahlt|

Dieses Buch habe ich nicht als Leseexemplar bekommen, sondern, man höre und staune, ganz konventionell gekauft. Weil ich auf Instagram über den Piper-Verlag auf die Autorin und den Titel aufmerksam wurde. Und weil mir gefiel, was ich las, weil es sich nach Entspannung anhörte und mich an unseren letzten Campingurlaub in Bayern vor vier Jahren erinnerte.

Aus dem weltoffenen Hamburg, aus dem Big Business des Marketing ins tiefste Bayern auf einen alten, wunderschön gelegenen, aber heruntergewirtschafteten Campingplatz. Diesen „Kulturschock“ erleidet Milena, Karrierefrau mit klarem Ziel, als sie von ihrer Großtante deren Campingplatz am Walchensee erbt. Neben dem schlechten Gewissen, dass sie ihren Job immer als wichtiger empfand als einen Besuch bei dieser Tante, obwohl sie wunderbare Sommer als Kind bei ihr verbracht hatte, führt aber auch ein beruflicher Tiefschlag dazu, dass sie sich ihr Erbe zumindest ansehen will und eine Auszeit nimmt.

Dort angekommen, stellt sich heraus, dass es Bedingungen für das Erbe gibt, und Investitionen gehören dazu. Milena lässt sich auf das Abenteuer ein und stellt fest, dass auch alternative Lebensentwürfe ebenso wertvoll sind wie eine stringent verfolgte Karriere.
Natürlich gibt es einen fiesen Antihelden in der Geschichte, der ein bisschen Schärfe hineinbringt und es der geneigten Leserin sehr leicht macht, ihn nicht zu mögen.
Auch wenn die Story an manchen Stellen etwas vorhersehbar ist, tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch, wozu vor allem die sympathischen Personen und das Lokalkolorit beitragen. Außerdem habe ich die spürbar langsamer tickenden Uhren in der bayerischen Provinz tatsächlich als wohltuende Entschleunigung empfunden und immer wieder auch Kopfkino im Hintergrund gehabt, weil wir auf einem Tagesausflug während des oben angesprochenen Urlaubs auch den Walchensee von oben (vom Herzogstand aus) genießen konnten. Das Farbspiel des Sees, das im Buch immer wieder beschrieben wird, ist auch in der Realität so grandios, da das klare Wasser in Verbindung mit dem kalkigen Untergrund je nach Sonnenstand auch gern mal an die Karibik erinnert.
Leider habe ich kein Foto davon gemacht, vermutlich, weil es an dem Tag so voll auf dem Herzogstand war, dass ich ständig fremde Köpfe im Bild gehabt hätte.

Das Buch habe ich jedenfalls sehr genossen und es hat auch ein kleines bisschen Sehnsucht nach den Bergen in mir geweckt, obwohl mein Herz natürlich weiter für die Küste schlägt. Abwechslung muss mal sein. Wenn auch „nur“ literarisch.

Bibliographische Angaben: Lorena Schäfer, Ein Sommer in Himmelblau, Piper Taschenbuch, ISBN 978-3-492-50614-4, € 15,-

Abkühlung

Ich selbst bin abgekühlt nach meinem Beitrag von gestern. Auch draußen ist es abgekühlt, irgendwann in der Nacht hat es geregnet, zum Glück zumindest hier in der Gegend ohne Unwetter dabei. Alle Fenster im Haus stehen weit offen, um die klebrige Hitze loszuwerden.
Und ich gehe gedanklich schon der nächsten Frage nach, warum bei manchen Themen offenbar bei vielen (vermutlich nicht mal bei sehr vielen, aber sehr lauten Mitmenschen) ein Reflex besteht, mit „Haben wir keine anderen Probleme“ zu kommentieren. Dabei bezieht sich dieses Nachdenken auf ganz unterschiedliche Nachrichten, die ich gestern und heute früh gelesen habe.

  • Eine Schule führt Unisex-Toiletten ein – „Ist das etwa unser wichtigstes Problem?“
  • Kommunen und Regionen geben Tipps, wie man sich an Hitzetagen sinnvoll verhält – „Haben wir keine anderen Themen? Es ist halt Sommer, wie jedes Jahr!“
  • Die Aufforderung, nicht den Rasen zu wässern bei Wasserknappheit -„Kümmert euch lieber um die wirklich drängenden Sachen…“
  • Ein Beitrag über die Gefahren des Grillens auf trockenen Flächen – „Aber ich lasse mir das Grillen nicht verbieten. Schreibt lieber über xxx (hier beliebiges Reizthema einfügen)“
  • Der Feldversuch, an Schulen eine Art Gleitzeit einzuführen oder den morgendlichen Schulbeginn etwas später zu legen – „Wir haben es auch überlebt, die sollen sich nicht so anstellen. Gibt es nichts dringenderes?“

Was mir auffällt, bei dieser Art des Whataboutismus geht es immer darum, neue und zeitgemäße Denkansätze, aktuelle Themen, die das gesellschaftliche Leben betreffen, wissenschaftliche Erkenntnisse oder schlicht den Verweis auf bislang marginalisierte Bevölkerungsgruppen als unwichtig hinzustellen. „Betrifft mich nicht, kann also nicht wichtig sein.“

Offensichtlich stellt alles das, was sich in geballter Form im (notwendigen, mitunter sogar überlebenswichtigen) Wandel befindet, für so manch einen nicht nur eine Überforderung, sondern eine regelrechte Bedrohung dar.
Und während ich die Überforderung sehr gut nachvollziehen kann, denn die empfinde ich ja selbst mitunter sehr ausgeprägt, kann ich einfach nicht verstehen, warum man anderen Menschen nicht ebenfalls gewisse Privilegien gönnen kann, die man selbst schon lange in Anspruch nimmt. Denn es geht ja niemandem darum, dass bisher marginalisierte Gruppen jetzt „mehr zu sagen haben als man selbst“, sondern dass sie ganz selbstverständlich dieselben Rechte in Anspruch nehmen, die andere schon lange haben. Oder darum, dass Folgegenerationen auch noch die Möglichkeit haben, in einer lebenswerten Umgebung zu leben. Oder insgesamt einmal Dinge zu überdenken, ob es sinnvoll ist, sie weiter so laufen zu lassen, wie sie seit einem halben Jahrhundert laufen.

Dahinter scheint eher eine diffuse Verlustangst zu stehen:
– Aber dann bin ich nicht mehr so wichtig (Echt? Bin ich das denn jetzt?)
– Aber mein schönes Auto ( By the way, gibt auch schöne Fahrräder, auch da kann man Statussymbole erwerben)
– Aber ich esse doch so gern Grillsteak (Ich habe festgestellt, es ist oft gar nicht das Fleisch, sondern das Gewürz. Man kann auch Gemüse mit Gyros- oder Brathähnchengewürz sehr lecker zubereiten)
– Aber ich will! (Und da das oftmals Leute denken, die bei „modernem“ Kram sagen: „Hat uns früher auch nicht geschadet“, antworte ich frech: „Kinder, die was wollen, die kriegen einen an die Bollen!“)
Wären neue Gedanken ständig so abgebügelt worden wie sie es augenblicklich oft werden, säßen wir möglicherweise immer noch in Höhlen. Ohne SUV, ohne Zentralheizung, ohne Fast Food oder teuren Gasgrill, Multifunktionsküchenmaschinen und Smartphone.

Wir wären viel weniger Menschen und hätten weniger Wohlstandverwahrlosung. Aber darüber zu philosophieren, ob das dann besser oder nur auf andere Weise mies sein würde, bringt ja nun mal nix.

Also freue ich mich heute einfach mal über Regen (im Moment mit Donnergrummeln im Hintergrund), kühle 23 Grad und bereite mich mental auf die nächste Wärme ab Sonntag vor…

Und ich glaube, ich stelle euch als nächstes mal wieder einen schönen Schmöker vor, damit ich nicht in dumpfes Brüten verfalle.

PS: Seit einigen Wochen wird so gut wie jeden Tag ein bestimmter Beitrag aus dem letzten Jahr aufgerufen, der im Titel so klang, als ob es um materielle Güter ginge. Und ständig nach diesen Aufrufen habe ich unzählige Spamkommentare von Finanzbots. Deswegen habe ich nach reiflicher Überlegung den Titel ersetzt und beobachte mal, wie es weitergeht…

„Hier wird man ja nur erzogen…“

Mein Büro liegt auf der Nordseite des Hauses. Nützt nur leider gerade überhaupt nichts, da auch hinter dem Haus im Schatten 35 Grad sind. Den gesamten Vormittag habe ich mich mit Buchführungsaufgaben beschäftigt, heute Mittag dann Tochter 3 während der Gluthitze zum Mittwochstermin gebracht.
Die Wartezeit habe ich zum Einkaufen genutzt, denn selbst an der Weser unterhalb der Schachtschleuse ist es einfach zu warm. Deswegen bin ich ganz in Ruhe mit dem Einkaufswagen an den Regalen langgeschlendert und habe die angenehme Innentemperatur genossen. Lauschen inklusive:

Zwei männliche Wesen jenseits des Renteneintrittsalters treffen sich vor dem Kaffeeregal. Der eine zum anderen: „Na, gut aus’m Urlaub zurück?“ – „Ja, vorgestern.“ – „Wo wart ihr denn?“ – „Inner Türkei.“ – „Ach, bei Erdogan?“ (das Grinsen konnte ich hören, ich schwöre) – „Ja, und da war alles ganz entspannt, nicht so’n Zinnober wie hier. Da laufen alle ganz normal rum. Keine Masken, keine Beschränkungen…“ – „Ja, echt, hier wird man nur erzogen, und zum Herbst wird das wieder richtig schlimm hier! Wart’s nur ab!!!“ (111!11!!1)

Ich hatte so ein bisschen den Drang, in die Unterhaltung einzuwerfen, dass es ja anscheinend hier mitunter notwendig sei, die Leute zu erziehen, wenn sie sich schon im Hochsommer bei hohen Inzidenzen, aber kaum Maßnahmen gegängelt fühlen. Und stattdessen die Freiheit in der Türkei loben. Ja, vielleicht fühlt man sich dort frei, wenn man nicht queer, oppositionell oder sonstwie unbeliebt ist. Die Türkei ist auf jeden Fall ein Land mit alter und spannender Kultur, einer tollen Küche, vielen Landschafts- und Kunstschätzen und sehr vielen tollen Menschen. Das gebe ich gern zu und warum auch nicht? Aber als Hort der Freiheit für alle gesellschaftlichen Gruppen sehe ich sie eher nicht.
Während Deutschland sich nur und ausschließlich dadurch „auszeichnet“, dass alle an der kurzen Leine der Regierung geführt werden und ihre Freiheitsrechte verlieren, oder wie?

Den Ausdruck „alter weißer Mann“ mag ich eigentlich genauso wenig wie „die Jugend von heute“, denn beide Ausdrücke ziehen sehr diverse Gruppierungen über einen Strang. Es gibt plietsche Senioren ebenso wie reaktionäre Jugendliche. Aber diese beiden Typen erfüllten so richtig schön das Klischee, das man vor Augen hat.

Nein, ich bin nicht aggressiv. Trotz Hitze. Ich bin nur langsam so unfassbar müde, wie wenig manche Mitmenschen über ihren eigenen begrenzten Tellerrand gucken und nur sich selbst wehleidig in den Mittelpunkt stellen.

Wenn in Deutschland alles so beschissen ist, dann wandert doch in irgendeine glorreiche Autokratie aus, ihr Hornochsen!

Segelausflug Steinhuder Meer

Als „kleine Alternative“ zu meinem ausgefallenen Segelurlaub war ich mit Mann und Tochter 2 gestern Nachmittag auf dem Steinhuder Meer. Wir hatten eine Neptun 20 gemietet, die mit Pinne gesteuert wurde. Es war „Anfängerwetter“, den Wind haben wir teilweise suchen müssen, aber da ich den ganzen Nachmittag steuerte, war es ganz gut so. Denn ich musste immer wieder umdenken, bei der Pinne steuert man nämlich vereinfacht und ganz unseemännisch gesagt nach links, wenn man nach rechts fahren will und umgekehrt. Aber durch die Langsamkeit (Spitzengeschwindigkeit etwas über 2 Knoten (knapp 4 Stundenkilometer😏) war es eine gute Übung für mich.

Das Wetter war super, bis auf den mäßigen Wind, es dümpelten viele Boote und fast noch mehr SUPs auf dem See herum. Die Herausforderung war, mit dem Boot rechtzeitig wieder am Bootsverleih anzukommen. Es hatte nicht mal einen E-Außenborder (das, was ich als Cappuccino-Quirl bezeichne), sondern zwei Stechpaddel (wie beim Kanadier) an Bord. Naja, zur Not hätte ich aussteigen und das Boot zurückschieben können, denn der Wasserstand ist zurzeit mal wieder sehr niedrig. Dementsprechend hatten wir zum ersten Mal eine Stak-Stange (wie bei den Fließen im Spreewald) mitbekommen, um uns eventuell aus dem Schlick befreien zu können. Da die Neptun nur 65 cm Tiefgang hat, kann man sich den Wasserstand des Steinhuder Meeres ausmalen…

Aber das wichtigste war: wir hatten einen schönen Nachmittag, die Fotos hat übrigens Yvonne gemacht, ich war ja beschäftigt. Trotzdem ist es natürlich bedenklich, dass der See jetzt schon das vierte oder fünfte Jahr nacheinander so wenig Wasser führt. Es gibt keine Quellen von unten, das Steinhuder Meer ist quasi eine große flache Pfütze, die von der letzten Eiszeit übriggeblieben ist. Nur der „Steinhuder Meerbach“ fließt hindurch. Für die Fische ist es nicht gut, denn das Wasser wird zu warm und zu sauerstoffarm, es gibt vermehrt Schlick und Algen, was dann auch Badegäste vergrault, auf die die beiden Orte Steinhude und Mardorf wirtschaftlich teilweise angewiesen sind. Ich komme nicht weg von der Beschäftigung mit dem Klima…

Countdown -Teil 7

Am Sonntagmorgen habe ich mir die Ruhe und die Laune vermiest, indem ich weitergelesen habe. Es ging im gelesenen Kapitel vor allem um globale (Klima-)Gerechtigkeit. Denn das Klima wirkt global, Emissionen machen nicht an politischen Grenzen halt und es ist auch ganz klar, dass am meisten unter den Klimafolgen bisher die Länder leiden, die am wenigsten zu den Problemen beigetragen haben. Allerdings sind es autokratisch regierte Nationen wie China und Russland, die am meisten auf der Bremse stehen, wenn es zum Beispiel um den Meeresschutz in der Antarktis geht (Stichwort: Bodenschätze). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es ziemlich mittelmäßig ist, dass wir immer wieder mit dem Finger auf China zeigen, wenn die Produkte, die dort unter klimaschädlichen Voraussetzungen hergestellt werden, in Mitteleuropa konsumiert werden.

Wir verharren im „Wird schon nicht so schlimm werden“, wenn es um das globale Klima geht, das eindeutig aus dem Ruder gelaufen ist. Warum eigentlich? Wenig Sichtbarkeit (außer bei konkreten Ereignissen, wo dann aber trotzdem beschwichtigt wird), wenig Vertrauen der Staaten untereinander, die Einstellung „Ich bewege mich erst, wenn die anderen das auch tun“ (die dazu führt, dass sich keiner bewegt) und dann kommt ein großartiger Satz, der einem aber das ganze Dilemma vor Augen führt:
„Der deutsche Neurowissenschaftler Henning Beck, der sich auch mit dem Klimawandel beschäftigt hat, argumentiert damit, dass man die Zukunft nicht spüren kann, und deswegen sei sie den Menschen egal. (S. 162/287 eBook)
Besser kann man das Trauerspiel nicht in einem Satz ausdrücken.

Latif fährt fort:
„Die Zukunft würde im Gehirn einer Art „Downgrade“ unterliegen, so Beck, es sei denn, man kann die Zukunft im Gehirn real werden lassen. Meine eigene Erfahrung sagt mir, dass die Zukunft zum Beispiel durch Kunst in den Köpfen erzeugt werden kann, etwa durch Musik, Theater, Malerei oder auch Bildhauerei. Oder durch spannende Filme und Erzählungen, die eine positive Zukunftsvision transportieren. Das funktioniert. Man erreicht zwar nur vergleichsweise wenige Menschen und oftmals gerade diejenigen, die man gar nicht mehr davon überzeugen muss, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit das Leben der Menschen bestimmen sollte. Trotzdem sind diese Dinge wichtig, weil die, die man erreicht, wichtige Multiplikatoren sind.“ (S. 163/287)

Bei diesen Sätzen geht meine Erinnerung mal wieder spazieren. Ich sehe eine deutliche Parallele zu Büchern und Filmen aus den Genres Fantasy und Science Fiction, gerade aus den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts: viele dieser Geschichten spielen in der Zukunft, wobei die Welt durch eine große Katastrophe lange unbewohnbar war. Der Aufbau neuer Zivilisationen, meist mit mittelalterlichem Standard oder auch das auf ganz niedrigem zivilisatorischen Niveau stattfindende Überleben vereinzelter Menschen trägt Filme wie „Waterworld“, „Mad Max“ oder „The Day after“, Buchreihen wie „Shannara“, „Die Drachenreiter von Pern“ und viele andere. Der Entstehungsepoche geschuldet wird meist eine Atomkatastrophe vorausgesetzt, aber im Endeffekt spielt dieses Detail die kleinste Rolle.


„Umgekehrt scheint es verhängnisvollerweise einfacher zu sein. Der ehemalige Präsident der USA, Donald Trump, hat es geschafft, mit Lügengeschichten Massen gegen den Klimaschutz zu mobilisieren. Wie also können wir breite Schichten der Bevölkerung dafür gewinnen, für einen Klimaschutz zu sein, der seinen Namen verdient? Beim Impfen hat bei einigen die Aussicht auf eine Bratwurst geholfen. Was aber ist das Pendant zur Bratwurst bei der Bewältigung der Klimakrise? Hierauf haben wir keine Antwort, zumindest keine, die bisher in der Praxis funktioniert hätte. Eines scheint mir jedoch glasklar zu sein: Wenn wir nicht die allermeisten Menschen für die Überwindung der Klimakrise gewinnen, indem sie merken, dass sie selbst oder die Gesellschaft von den notwendigen Veränderungen profitieren, werden wir das Problem nicht in den Griff bekommen. Ohne eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen werden wir nicht weit kommen.“ (S. 163/287)

Warum fehlt die breite Akzeptanz, und ich möchte hinzufügen, nicht unbedingt in der Bevölkerung, sondern zunächst mal in konventioneller Politik und Ökonomie? Es wird vor allem darauf geschaut, was es heute kostet, etwas zu tun. Dass es viel teurer wird, und zwar in jeglicher Hinsicht, wenn das „Tun“ ständig verschoben wird, das stört viele vermutlich vor allem deswegen nicht, weil sie mit den Folgen nicht mehr (lange) leben müssen. Und weil den Menschen, die sich heute schon einschränken müssen bei der gesellschaftlichen Teilhabe, immer nur vorgerechnet wird, was alles nicht mehr gehen wird, und das ist perfide und unredliche Bauernfängerei noch dazu.

Mit diesen niederschmetternden Gedanken werde ich jetzt erstmal dieses Lesetagebuch beenden. Ich habe lange darüber nachgedacht, ich werde auch das Buch weiterlesen, aber ich brauche jetzt eine große Pause davon. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen gemerkt, dass die ganze Dringlichkeit, die in der Thematik steckt, gemeinsam mit dem Unverständnis, wie man so dermaßen den Kopf in den Sand stecken kann und allem anderen, was mich sowieso auch noch beschäftigt hält, mich einfach zu sehr runterzieht. Ich brauche Tapetenwechsel.

Sommer an der Schlei

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Aufmerksame MitleserInnen fragen sich jetzt vielleicht: „Wie bitte? Hat sie nicht ihren Urlaub abgesagt?“ Ja, hat sie. Das hindert aber nicht daran, zumindest lesend ein bisschen Urlaubsfeeling zu suchen.

Ich bin ganz ehrlich: Ganztags arbeiten in der Buchhandlung fordert mich ganz anders als es die langen Jahre im HomeOffice getan haben. Obwohl ich es nach wie vor sehr gern mag, mit den unterschiedlichsten Kunden zu tun zu haben, Schaufenster zu dekorieren, den Geruch von Büchern um mich zu haben.
Dazu die herausfordernde weltpolitische Lage, meine Lektüre des „Countdown“ und einige andere, private Sachen halten außerdem meinen Kopf auf Trab und fordern mich heraus.

Aber nun zum Buch:
Hanna besucht mit ihrem alten Hund Balu nach einigen privaten Querelen das Haus ihres verstorbenen Vaters an der Schlei, um dort zur Ruhe zu kommen und auch, um den Hausstand aufzulösen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist der Zusammenhalt des Dorfes, in dem sie ohne weiteres als Einheimische aufgenommen wird, weil sie dort aufgewachsen ist, wenn sie auch später nach Hamburg ging. Alte Kontakte werden erneuert, sie entdeckt Gegend und Menschen neu, kommt einigen Ungereimtheiten aus dem Leben ihres Vaters auf die Spur. Das Leben geht nicht immer geradeaus, so passiert auch einiges in diesem Sommer, das Hanna zum Stolpern und Nachdenken bringt, über ihren Vater, aber auch über sich selbst, ihre Prioritäten im Leben, die Chancen und Risiken eines Neuanfangs.

Für mich war es einmal mehr das richtige Buch zur richtigen Zeit. Ich fühlte mich gut unterhalten, konnte schmunzeln, manche Träne verdrücken, ein wenig durchatmen und entspannen. Sehr schön fand ich, dass die Protagonistin Hanna (so wie ich auch) keine jugendliche Heldin ist, sondern mit Wechseljahren, eingefahrenen Routinen und anderen Unwägbarkeiten zu tun hat, die Mütter (fast) erwachsener Kinder nun mal so mit sich herumschleppen.

Kurzum: ein kleiner Urlaub für die Seele war dieses Buch allemal für mich.

Bibliographische Angaben: Inken Bartels, Ein Sommer an der Schlei, Rowohlt Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-499-00767-5, €12,-

PS: Nur für Buchvorstellungen habe ich einen neuen Instagram-Account: @annuschkasbuecherkiste 😊📚

Countdown – Teil 6

Vorab: Es geht immer noch zäh voran mit dieser Lektüre. Einen Roman hätte ich möglicherweise schon in die Ecke gepfeffert. Obwohl, vielleicht auch nicht, denn das langsame Vorankommen hat nichts damit zu tun, dass ich mit dem Text fremdele, eher im Gegenteil. Ich habe beim Lesen einfach unheimlich viele Assoziationen und es kommen mir zusammen mit dem, was in der Welt aktuell los ist, sehr viele „Seitengedanken“.
Heute früh zum Beispiel schaute mein Mann nach dem Frühstück ins „Morgenmagazin“ und als ich dazukam, wurde gerade der sächsische Ministerpräsident interviewt.

Abgesehen davon, dass es schon einiges an Ignoranz und gleichermaßen Chuzpe verlangt, 16 Jahre lang die Haupt-Regierungspartei gestellt zu haben und ein Dreivierteljahr nach der Abwahl alles, was gerade nicht so gut läuft (vor dem Hintergrund eines barbarischen Krieges in der Nachbarschaft, der uns „erst“ – sorry, das klingt schiefer als beabsichtigt – seit einem Vierteljahr in Aufregung hält) der Nachfolgeregierung in die Schuhe zu schieben, den Atomausstieg mal wieder in Frage zu stellen (ohne die Einwände wie abgebrannte Kernelemente, dadurch geringere Reaktorsicherheit, Uranvorkommen sitzen wo? Richtig, Russland! und andere Argumente in Erwägung zu ziehen), aber seit 11 Jahren AKW-Ausstiegsbeschluss die erneuerbaren Energien ausgebremst zu haben – BOAH!!!

Durch diesen Monstersatz müsst ihr nun durch, ich bin so auf der Palme, da kann ich nicht anders schreiben.
Ich glaube, ich erwähnte es schon, den seriösen Wissenschaftlern wird zum Verhängnis, dass Wissenschaft natürlicherweise mit Ungewissheiten zu tun hat. Was zum Teil daran liegt, dass manche Elemente der Natur eine gewisse Unberechenbarkeit haben, aber auch die Voraussetzungen der menschlichen Gesellschaft sich immer wieder ändern. Der Krieg in der Ukraine ist zum Beispiel nicht nur zwischenmenschlich absolut schädlich, sondern auch eine gigantische Ressourcenverschwendung/-vernichtung!

Aber, und jetzt folgt mal wieder ein Zitat aus dem Buch, das zum Nachdenken anregt:
„Dass es Grenzen der Vorhersagbarkeit gibt, kann aber kein Grund dafür sein, nicht alle Anstrengungen zu unternehmen, um die globale Erwärmung auf niedrigem Niveau zu begrenzen. Ganz im Gegenteil! Wir müssen das Undenkbare denken und danach handeln. Das lehren uns die letzten Jahre, wo wir immer wieder von extremen Wetterereignissen überrascht worden sind.“ (S. 121/187 eBook)

Das fällt uns schwer. Das verbannen wir gern in ein Genre, welches „Science Fiction“ genannt wird, oder „Dystopie“. Künstler aller Art, ob Filmemacher, Schriftsteller, Maler oder auch Musiker, haben offensichtlich weniger Probleme damit als Politiker und Ökonomen.
Beim Zähneputzen heute kam mir der Gedanke, dass so mancher Naturwissenschaftler sich mit seinen Erkenntnissen vermutlich ähnlich fühlt wie ein moderner Galileo Galilei: Was nicht in den Kram passt, wird geleugnet. Stattdessen wird davon gesprochen, dass der Mensch sich an die neuen Gegebenheiten anpassen solle.

Finde den Fehler: wenn davon die Rede ist, dass wir unsere Wohnungen und Büros im kommenden Winter ein bis zwei Grad weniger aufheizen, um Gas zu sparen, dann ist von Mietervereinen, Gewerkschaften etc. der Aufschrei groß. Das ginge ja nun gar nicht, dass wir für „den Frieden frieren“ sollen. Wie dekadent ist das denn? Was sollen die Menschen in den Kriegsgebieten davon halten? Hier wird die relativ geringe Anpassung (Pullover, dicke Socken, Sofadecke gibt es ja auch noch) rundweg ausgeschlagen. SchülerInnen und Lehrpersonal, Einzelhandelskaufleute und was weiß ich noch durften mussten den letzten Winter allerdings frieren, LÜFTEN GEGEN CORONA, da war das angeblich „alternativlos“.

Finde den nächsten Fehler: „Und auch der menschliche Körper kann sich nicht an ein extrem warmes Klima anpassen. Wie will man sich, frage ich Sie, an Temperaturen von weit über 40 Grad Celsius anpassen, die an die 50 Grad Celsius heranreichen oder in den nächsten Jahren vielleicht noch über die 50-Grad-Marke steigen? Der menschliche Körper ist dafür nicht geschaffen. Der Klimawandel ist zuallererst eben auch ein enormes Gesundheitsrisiko, worin ein bisher wenig beachteter Aspekt in der Debatte über die globale Erwärmung besteht. Schon länger warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer medizinischen Katastrophe durch den Klimawandel. In einem offenen Brief, der kurz vor Beginn der 26. Weltklimakonferenz veröffentlicht wurde, die in Glasgow im Herbst 2021 stattgefunden hat, heißt es: „Die Verbrennung fossiler Brennstoffe bringt uns um. Der Klimawandel ist die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit. Niemand ist vor den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels sicher, aber die Schwächsten und Benachteiligten sind unverhältnismäßig stark betroffen.“ (S. 125/187)

Ich kann nicht anders als mich dieser Einschätzung des Autors anzuschließen:
„Deswegen ärgere ich mich maßlos, wenn in der Diskussion über die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen immer wieder Stimmen laut werden, nach denen es doch „vernünftiger“ wäre, weil weniger teuer, sich einfach anzupassen, anstatt die notwendigen Schritte zur Begrenzung der globalen Erwärmung zu gehen, sprich die Treibhausgasemissionen zu senken. Das kommt einer Verhöhnung der bisherigen Opfer des Klimawandels gleich und ist respektlos gegenüber den armen Ländern, die am stärksten unter der globalen Erwärmung leiden und kaum die Möglichkeiten zu einer Anpassung haben, weder finanziell noch technologisch. Die globale Erwärmung weiterlaufen zu lassen, ohne sich gegen sie zu stemmen, wäre gegenüber den zukünftigen Generationen ohnehin nicht zulässig, weil deren Einverständnis nicht eingeholt werden kann. Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass die Menschen, die noch nicht geboren sind, mit Sicherheit mit einem „Weiter so wie bisher“ nicht einverstanden wären. Die Klimafrage ist deswegen zuallererst auch eine Frage der Gerechtigkeit, zwischen den Ländern, zwischen Arm und Reich und zwischen den Generationen.“ (S. 128f./187)

Mit diesen, zugegeben etwas bitteren Worten lasse ich euch nun eure eigenen Gedanken machen. Die Arbeit ruft gleich. Zurzeit nutze ich übrigens das 9 €-Ticket, bin ganz begeistert und habe auch schon nach einem Anschluss-Abo gesucht, wenn das ausläuft. Ich sach‘ mal: Es ist kompliziert… (Stichwort: Tarifdschungel der Verkehrsverbünde…)

Countdown- Teil 5

Als ich heute früh wach werde, höre ich ein leises Rauschen vor dem Schlafzimmerfenster: es regnet, richtig schön. Richtig schön bedeutet: es pladdert nicht mit viel Druck, sondern es ist ein gleichmäßiger Landregen, wie aus dem Rasensprenger. Im Radio machen die Moderatoren Witze über das Wetter. Ehrlich gesagt, denke ich spontan, ich führe inzwischen lieber Unterhaltungen über Glaubensfragen als Smalltalk übers Wetter zu halten. Ist unverfänglicher…

Landwirten gestehe ich augenblicklich einen zwiespältigen Blick zu: denn während Herbstkulturen wie Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben von dem Regen profitieren, ist es natürlich blöd für die gerade begonnene Getreideernte, dass es heute nicht trocken ist. Aber im Großen und Ganzen brauchen wir den Regen.

Aber nun zum Buch: Habe ich schon über Extremniederschläge, Dürreereignisse und den Jetstream gelesen, so kommt es jetzt zu dem, was uns Menschen offensichtlich Probleme beim Verständnis bereitet: Zusammengesetzte Ereignisse, also die unterschiedlichen Kombinationen von scheinbar gegensätzlichen Wetterereignissen. Die machen alle Vorhersagen unberechenbar.
Es ist übrigens nach dem, was ich bisher gelesen habe, ein grundlegendes Problem, dass die Art, der Zeitpunkt und das konkrete Aussehen von Kipppunkten zurzeit noch kontrovers diskutiert werden. Das hat zur Folge, dass sehr viele Menschen sich denken, solange es nicht restlos zweifelsfrei bewiesen und auch nicht tatsächlich eingetroffen ist, brauchen wir noch nichts tun.
Und das ist ein Trugschluss. Denn egal, was passieren wird: es wird dann unumkehrbar sein.

Oder hat es schon mal irgend jemand gesehen, dass ein bereits einstürzender Jenga-Turm sich plötzlich spontan wieder aufrichtet?

Wir beklagen lieber wortreich relativ kleine Eingriffe in angebliche „Freiheitsrechte“, als uns damit auseinanderzusetzen, dass unweigerlich ein Punkt in erreichbare Nähe rückt, an dem uns die Entscheidungsgewalt entgleitet. Wir riskieren die Freiheit unserer Kinder und Enkel um unserer eigenen Bequemlichkeit willen.
Das hat etwas von kindlichem Augenzuhalten: Wenn ich etwas nicht sehe, dann kann es mich auch nicht sehen (respektive passieren).
Zugleich stampfen PS-Junkies in den sozialen Medien verbal mit den Füßen auf, bestehen auf ungebremstem Rasertum und kommen sich dabei offensichtlich wichtig, erwachsen und stark vor. – Wer sagt es ihnen?

Ja, es gibt tatsächlich Gründe, schnell zu fahren: Mit Blaulicht und Martinshorn, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht. Phallus-Ersatz (Viagra auf vier Rädern?) dagegen gehört nicht dazu.

Übrigens, ich halte es für sehr seriös, dass Mojib Latif bei allen Szenarien, die er beschreibt, auch immer wieder darauf hinweist: es gibt Unsicherheiten. Nicht alles lässt sich genauestens vorhersagen oder berechnen. Natürlich nicht, denn viele Komponenten, wie zum Beispiel wirtschaftliche Entwicklungen, aber auch das Verhalten eines jeden Einzelnen, liegen noch vor uns.
Aber Politik und Wirtschaft sowie auch ein großer Teil der Menschheit können nur schwer mit Unwägbarkeiten umgehen. Man wünscht sich Planbarkeit und Eindeutigkeit.
Ich habe allerdings in der letzten Zeit einige Bücher von Latif gelesen, auch solche, die er schon ganz am Anfang des Jahrtausends geschrieben hat. Seine Trefferquote der Szenarien ist beachtlich hoch.

Zum Schluss dieses Tagebucheintrages möchte ich eines zu bedenken geben, worauf Latif im Buch hinweist, und diese Bemerkung geht vor allem an die Leute, die mit der FDP glauben, Technologie wäre der Schlüssel:

„Gestatten Sie mir eine Bemerkung zu den negativen Emissionen. Die Simulationen mögen den Eindruck erwecken, als ob das 2-Grad-Ziel leicht zu erreichen sei. Doch das wäre ein großes Missverständnis. Denn in den entsprechenden Szenarien sind bereits negative Emissionen enthalten. Damit wird implizit davon ausgegangen, dass in einigen Jahrzehnten technologische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um große Mengen an Treibhausgasen wieder aus der Atmosphäre zurückholen, und zwar mehr, als in sie emittiert wird. Nur gibt es diese Technologien bislang gar nicht. Ohne die negativen Emissionen ist die Welt tatsächlich auf einem Kurs, der eine globale Erwärmung von etwa 3 Grad Celsius bedeuten würde. Die Menschen sind also schon längst eine Wette auf die Zukunft eingegangen. Außerdem könnten die Verfahren zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre andere gewaltige Umweltprobleme verursachen. (auf meinem Reader S. 116/287)

Was bisher geschrieben wurde:

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/06/23/neues-lesetagebuch-countdown/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/06/25/countdown-teil-2/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/06/29/countdown-teil-3/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/07/03/countdown-teil-4/

Passt wie Ar… auf Eimer

Aus Gründen… Dieses Buch, das ich vor zwei Jahren zum ersten Mal gelesen habe, wandert wieder ganz oben auf meinen Stapel. Ich muss über diese ganzen Dinge, die sie schreibt, noch einmal genauer nachdenken, auch in Verbindung zu „Countdown“

Annuschkas Northern Star

Entschuldigung für die provokante Überschrift. Oder auch nicht. Aktuell lese ich dieses Buch von Maja Göpel, sie ist eine der GründerInnen von Scientists for Future. Macht es sie am Anfang noch sympathisch, dass sie aus Ostwestfalen stammt und ziemlich unkonventionell aufgewachsen ist, so ist es danach einerseits ihre unstillbare Neugier auf die Zusammenhänge komplexer Sachverhalte, die sie seit Jugendzeiten hat und andererseits ihre Fähigkeit, diese Zusammenhänge auch einem Laien durch Praxisbeispiele aus der „realen“ Welt super zu erklären.

Sie hat das Buch vor Corona geschrieben und herausgebracht, zu einer ganz anderen Zeit, lange her … im Winter 2019/20. Ja, es kommt einem augenblicklich tatsächlich sehr entfernt vor. Aber sie könnte es, zumindest die Kapitel, die ich bisher gelesen habe, genausogut in die aktuelle Situation hineingeschrieben haben. Die Gedanken, die sich mir dazu aufdrängten, folgen:

In den ersten Wochen der Einschränkungen ploppten altruistische Werte wie Fürsorge, Nächstenliebe, Dankbarkeit auf. In den…

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Regenbogen und Freudentränen

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