Aus Gründen… Dieses Buch, das ich vor zwei Jahren zum ersten Mal gelesen habe, wandert wieder ganz oben auf meinen Stapel. Ich muss über diese ganzen Dinge, die sie schreibt, noch einmal genauer nachdenken, auch in Verbindung zu „Countdown“
Entschuldigung für die provokante Überschrift. Oder auch nicht. Aktuell lese ich dieses Buch von Maja Göpel, sie ist eine der GründerInnen von Scientists for Future. Macht es sie am Anfang noch sympathisch, dass sie aus Ostwestfalen stammt und ziemlich unkonventionell aufgewachsen ist, so ist es danach einerseits ihre unstillbare Neugier auf die Zusammenhänge komplexer Sachverhalte, die sie seit Jugendzeiten hat und andererseits ihre Fähigkeit, diese Zusammenhänge auch einem Laien durch Praxisbeispiele aus der „realen“ Welt super zu erklären.
Sie hat das Buch vor Corona geschrieben und herausgebracht, zu einer ganz anderen Zeit, lange her … im Winter 2019/20. Ja, es kommt einem augenblicklich tatsächlich sehr entfernt vor. Aber sie könnte es, zumindest die Kapitel, die ich bisher gelesen habe, genausogut in die aktuelle Situation hineingeschrieben haben. Die Gedanken, die sich mir dazu aufdrängten, folgen:
In den ersten Wochen der Einschränkungen ploppten altruistische Werte wie Fürsorge, Nächstenliebe, Dankbarkeit auf. In den…
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Ein wichtiger und spannender Beitrag. Leider kann ich auf der anderen Seite nicht kommentieren.
Alles kann grundsätzlich anders gedacht werden – bei Nichtgefallen auch wieder verworfen. Was menschengemacht ist, kann von Menschen auch wieder verändert werden. Das gilt im Besonderen für Systeme, speziell ökonomische. Die Wertigkeit von Geld und Besitz ist schließlich kein Naturgesetz, sondern hat sich durch einflussreiche Menschen/Besitzer im Laufe der Zeit in den jetzigen schädlichen Zustand manövriert. Diese meine Überzeugung hat sich bestätigt durch das Lesen des Buches : „Der Code des Kapitals“ Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit (er)schafft von Katharina Pistor. Fand ich extrem spannend.
Ein paar Gedanken aus eigenen Texten (2017) hierzu:
– Jedes Tier, jede Pflanze weiß, wann sie aufhören muss zu wachsen. Ungebremstes Wachstum führt zu Wucherungen und Schwäche, letztendlich Absterben. So wie in unserem Wirtschaftssystem zu sehen.
– Wann ist es eigentlich passiert, dass Herstellen, Erhalten, Kunst, Stützen der gesellschaftlichen Vorgänge weniger wert sind als das Hin- und Herschieben virtueller Werte auf irgendwelchen Bildschirmen?
– Die Definition von Arbeit als reine Erwerbstätigkeit ist völlig falsch und auch unlogisch. Wenn ich zuhause putze, backe, koche, dann arbeite ich nicht. Tue ich das für Fremde für Geld, dann arbeite ich. Betreue ich meine Kinder selbst, so arbeite ich nicht. Gebe ich die Betreuung in fremde Hände, ist die gleiche Tätigkeit plötzlich Arbeit.
Interessant finde ich auch noch die Gegenüberstellung sinnvolle Berufe vs. sinnentleerte, verzichtbare, künstliche Berufe.
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