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Warum nicht mal Portugal? Klingt nach einem Sommerurlaubsersatzkrimi, so ähnlich dachte ich es mir, als ich bei Netgalley auf das Buch stieß. Außerdem haben wir in der Buchhandlung eine kleine, aber feine und wachsende Fangemeinde für die Reihe. Und es machte mich neugierig, dass hier ein Kriminaler ermittelt, der Asperger-Autist ist. Auch wenn es gerade im TV inzwischen einige Serien gibt, bei denen ASS*-betroffene Menschen gespielt werden, sind es dort doch meist die Analysten im Innendienst, die auf Inselbegabungen zurückgreifen können. Oder Annette Frier als „Ella Schön“.
Ein bisschen Mühe hatte ich, hineinzukommen in die Geschichte, weil „Einsame Entscheidung“ mein erster Versuch mit der Reihe „Lost in Fuseta“ ist. Mea culpa. Aber nachdem ich die Personen erstmal kennengelernt hatte und auch die Story immer mehr Fahrt aufnahm, konnte ich nicht mehr aufhören.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Verstrickung mit dem „Gewächshaus Europas“ in Spanien und den menschenverachtenden Methoden der Profiteure. Intensiv genug, um eine gewisse Aktualität und Spannung zu bringen, aber nicht so ausführlich, dass die Leser sich erzogen fühlen.
Insgesamt eine fintenreiche Geschichte mit vielen Haken, außerdem sehr facettenreiche Hauptakteure. So muss das sein.
Bibliographische Angaben: Gil Ribeiro, Einsame Entscheidung, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3-462-00102-0, € 17,-
*ASS – Autismus-Spektrum-Störung
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