…Wasser…

Immerhin. Vier Liter Wasser auf den Quadratmeter in 24 Stunden. Das war gestern.
Heute haben wir eine Mädelstour mit Quoten“mann“ Kalle durchs Hiller Moor gemacht.

„Großes Torfmoor und Altes Moor bilden mit der Bastauniederung wesentliche Kerngebiete im Biotopverbund zwischen Weserniederung und dem Bastau-Hunte-Korridor und sind diesbezüglich von herausragender Bedeutung. Für den Naturraum der DümmerGeest-Niederung stellt es den typischen Lebensraum eines Hochmoores dar, der neben den eigentlichen Hochmoorbereichen mit einem äußerst strukturreichen Vegetationskomplex auch noch Birken-Moorwald und ausgedehnte Feuchtheiden aufweist. Das Gebiet bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten – darunter viele seltene und gefährdete Arten, z. B. BekassineKrickente und Knäkente sowie Moorfrosch – einen Brut-, Nahrungs-, Durchzugs- und Siedlungsraum ersten Ranges. Sowohl ornithologisch als auch pflanzensoziologisch darf dieses Moor sicher in die Reihe der international wichtigsten Feuchtgebiete eingestuft werden. Aus diesem Grund wurde das Große Torfmoor 1980 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Kerngebiet, das eigentliche Hochmoorgebiet, umfasst eine Fläche von ca. 3,5 km², (davon 2,3 km² auf Lübbecker und 1,2 km² auf Hiller Stadt-/Gemeindegebiet). Das gesamte Naturschutzgebiet umfasst dagegen mittlerweile rund 20 km² Fläche. Zur Fauna gehört unter anderem auch der Weißstorch, der innerhalb Westfalens im Kreis Minden-Lübbecke seinen Verbreitungsschwerpunkt hat.

Nah beim Moor liegt bereits der Naturpark Wiehengebirge (im Süden), die Naturschutzgebiete Altes Moor und Freimoor (im Norden) und die entlang des Kanals gelegenen Naturschutzgebiete Gehlenbecker MaschRauhe Horst – SchäferwiesenEllerburger Wiesen und Bastauwiesen. Insgesamt liegt das Große Torfmoor daher in einem großräumigen Biotopverbund.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Torfmoor

Wo letztes Jahr im Bruchwald noch Tümpel waren, in denen Enten herumplantschten, bekommen die Schwarzerlen augenblicklich trockene Füße und Brombeerhecken breiten sich aus.

Ein Moorteich, auf dem Teichrosen normalerweise schwimmen, sah ebenso traurig aus, die Blätter der Wasserpflanzen werden schon gelb und rollen sich ein.

Kalle fand trotzdem in einem unaufmerksamen Augenblick den einzigen Pfuhl mit brackigem Wasser direkt am Weg, in den er mit einem lauten „Platsch“ einen Köpper machte…

Den Modder an seinen Beinen kann man aus der Perspektive nur vage erahnen…

Ein größerer Moorsee war immerhin noch nicht ausgetrocknet, so dass Enten und Gänse sich noch wohlfühlen können, aber der Wasserstand ist deutlich niedriger als sonst. Auch die Heideblüte ist farblich leicht ausgeblichen und eher verhalten.

Immerhin freuen die Wildbienen und Hummeln sich über die ausgiebige Distelblütenpracht. Immerhin etwas…

Insgesamt waren nur wenige Menschen im Moor unterwegs, auch die Schafe der Moorschäferei haben wir nicht gesehen.
Aber etwas hat mich so geschockt, dass ich es gar nicht erst fotografiert habe:
Es gibt eine Moortretanlage, ähnlich wie ein Kneippbecken, wo man seine Runden durch den Mutt drehen kann und dann die Beine unter einer Schwengelpumpe mit teebraunem Moorwasser wieder abwaschen. Was soll ich sagen: knochentrocken!

Ein solches Moor kann keine vernünftige CO2-Senke sein. Eher im Gegenteil. Und die moortypischen Pflanzen und Tiere verlieren ihren Lebensraum, der in den letzten 30 Jahren mit viel Geduld, Geld und Arbeitseinsatz renaturiert wurde und immer noch wird.

Autor: Annuschka

Ostwestfälisch beharrlich, meistens gut gelaunt, Buchhändlerin, Ehefrau, Mutter von drei tollen Töchtern, Hundemama, Jugendarbeiterin (in zeitlicher Reihenfolge des Auftretens). Mit vielen Interessen gesegnet oder geschlagen, je nach Sichtweise ;-)

7 Kommentare zu „…Wasser…“

    1. Geht mir ähnlich. Ich habe sogar meine Tomaten so abgehärtet, dass sie nur alle zwei Tage Wasser bekommen, zum Glück habe ich noch Regenwasser im Tank hinterm Haus. In der Küche wasche ich Obst und Gemüse nicht mehr unter fließendem Wasser ab, sondern fange es auf und nutze es weiter. Und lauter solche kleinen Tricks. Ich hoffe dann, jedes kleine bisschen hilft.

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  1. Hallo, so mache ich es auch. Bei uns regnet es genug. Seit ich jedoch gelesen habe, dass die Wassermenge auf der Erde unverändert bleibt, d.h. jeder Tropfen Wasser bleibt auf der Erde erhalten, es verliert sich keiner und es kommt auch keiner hinzu, ist mir der Wert eines jeden Tropfen Wasser bewusst geworden. Ich schaue, das Wasser, welches ich nutze wieder der Erde zurück zu geben.

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  2. Als in Delmenhorst Gebürtiger gab es für uns in der Jugend insgesamt drei Ausflugsziele: Schillig im Wangerland an der Nordsee, den Harz und natürlich den Dümmer See. Der war schön, denn das Wasser ging nur bis zum Bauch. Erinnere mich gern an diese Zeit.

    Gefällt 1 Person

    1. Und heute wird in Lemförde eine Wahnsinns-„Marina“ gebaut, dabei vertümpelt auch der Dümmer immer mehr, wie auf dem Steinhuder Meer auch kannst du jederzeit aussteigen und dein Boot aus dem Modder schieben😳.

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