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Das Cover sprach mich an, als ich durch Netgalley stöberte. Es sieht so wunderbar idyllisch aus. Außerdem gestehe ich, ich habe auch schon Filme nach Katie-Fforde-Romanen im ZDF Sonntagskino gesehen. Dabei kann man ganz entspannt Sudokus machen oder Socken stricken, die netten Landschaftsaufnahmen von neuenglischen (warum spielen die Filme eigentlich immer in den USA, wenn ihre Bücher in England beheimatet sind🤔?) Wäldern, Hügeln oder Häfen genießen und muss sich nicht allzu sehr auf den Plot konzentrieren. Und ich brauchte die absolute, größtmögliche Abwechslung, nachdem mich die Lektüre von Countdown so heftig in einen Abwärtsstrudel gezogen hatte.
Also sagte ich mir „Why not?“ und buchte die literarische Auszeit in die Cotswolds, die wildromantische Gegend im Herzen Englands, die ich bereits historisch aus den Rebecca-Gablé-Romanen kenne und liebend gern auch mal „in Echt“ kennenlernen würde.
Ich brauchte eine Zeit, in die Handlung hineinzufinden. Auf zwei Ebenen wird von Mutter und Tochter erzählt, das heißt, es gibt nicht nur eine Protagonistin, sondern zwei. Die Mutter Gilly führt ein kleines, aber feines B&B, die Tochter Helena ist Kunsthandwerkerin. Beide eint nicht nur ihr gutes Verhältnis zueinander, sondern auch eine möglicherweise notwendige Suche nach einem neuen Dach über dem Kopf. Helena hat Wohnung und Weberwerkstatt auf einem Gehöft mit neuem Besitzer, der dort umbauen will; Gilly soll auf den dringenden Wunsch ihres Sohnes (also Helenas Bruder) ihr Haus verkaufen, damit er und seine Frau in ein herrschaftliches Anwesen investieren können, wo er seiner Mutter eine kleine Einliegerwohnung samt Nanny-Pflichten anbietet. (Ach nee…) Und dann tritt ein windiger Immobilienbewerter auch noch gerade im richtigen Moment auf die Bühne. (Ein Schelm, wer böses dabei denkt!) Im ersten Drittel des Buches wusste ich nie so recht, auf welchen der männlichen Darsteller ich am meisten sauer sein sollte.
Wie das so ist bei dieser Art Bücher, alles klärt sich beizeiten, nicht ohne zu Herzen gehende Umwege und tragische Ereignisse. Ah, ich merke gerade, dieser Satz hört sich abwertender an als er gemeint ist. Das Buch lässt sich durchaus flüssig lesen, nur kam mir persönlich so manches sehr konstruiert vor (naja, war es ja auch) und es hat mich auch gut abgelenkt von allem, was mir im Real Life auf den Keks ging, es hat also den Zweck, zu dem ich es gedacht hatte, erfüllt.
Bibliographische Angaben: Katie Fforde, Wo die Liebe Urlaub macht, Bastei Lübbe Verlag, ISBN 978-3-404-18771-3, € 10,99
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