Ineffizient

Nehmen wir die Getreideengpässe, die der Krieg gegen die Ukraine auslöst. Wie lautet die aktuelle Ansage? Ziele zum Schutz der Biodiversität aussetzen, die Flächen sofort für Anbau verwenden – aber bloß nicht die Tierbestände reduzieren, deren Mägen wir in Deutschland mit sechzig Prozent dieser benötigten Erzeugnisse füllen und für die wir global siebzig Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche als Weideland und Äcker für den Futteranbau nutzen.163 Um 1 Kilogramm Rindfleisch zu erhalten, brauchen wir dann rund 25 Kilogramm Futter – Mais, Soja, Rüben –, und von den darin enthaltenen Proteinen gehen auf dem Weg durch die Kuh zum Menschen 94 Prozent verloren. In Energiewerten, also Kalorien gerechnet, ist der Umwandlungsprozess noch unökonomischer: Nur 1,8 Prozent des Brennwertes der Futtermittel sind noch übrig, wenn das Rind auf dem Teller liegt.

Maja Göpel, Wir können auch anders

Ja, sorry, ich muss einfach nochmal damit nerven. Als ich das heute früh las, fiel mir die Kinnlade runter. Natürlich wusste ich schon, dass Fleisch ineffektiv ist, aber das Ganze einmal so ungeschminkt zu lesen, ist doch noch mal eine andere Hausnummer. Und das ist keine ausgedachte Zahl, sondern hier nachzulesen.

Ein Finanzinvestor, dem ein solches Anlageprodukt verkauft werden sollte, würde nur müde lächeln und abwinken.

Autor: Annuschka

Ostwestfälisch beharrlich, meistens gut gelaunt, Buchhändlerin, Ehefrau, Mutter von drei tollen Töchtern, Hundemama, Jugendarbeiterin (in zeitlicher Reihenfolge des Auftretens). Mit vielen Interessen gesegnet oder geschlagen, je nach Sichtweise ;-)

5 Kommentare zu „Ineffizient“

  1. Der Mensch hätte nicht anfangen sollen, Tiere zu züchten. Bissel jagen, so ging es früher doch auch.
    Ach Mensch, du hast viel verkehrt gemacht und machst es immer noch verkehrter. Weil eben nicht Effizienz und Wohlergehen für alle Lebewesen und gar den Planeten, sondern die persönliche Bereicherung Ziel menschlichen Handelns ist. Ich fürchte, wir können nicht anders?😭

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    1. Ich hoffe doch sehr, dass wir auch anders können. Neben der Sachbuchlektüre bin ich nebenher zum Entspannen immer noch mit Rebecca Gablé im englischen Mittelalter unterwegs. Da sie sehr am tatsächlichen Lebensalltag der Menschen entlangschreibt, denke ich mir des Öfteren: Ach guck an, es war zwar nicht alles so bequem und einfach wie heute, aber die Leute wussten das Leben viel mehr zu schätzen.
      Heute gibt es ja den sehr interessanten Ansatz des „Wellbeing“, ein Wert, der dem BIP an die Seite gestellt wird und die Lebensqualität anstelle der Wirtschaftsleistung misst. Und der steigt eben nur bis zu einem bestimmten Punkt und danach nicht mehr.
      Ich hoffe, da denken mal mehr Menschen drüber nach.

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    2. Die Hoffnung bleibt, natürlich. Vielleicht muss man gar nicht ins Mittelalter zurück. Ich reflektiere manchmal, zwangsläufig, im Vergleich zum Leben früher in der DDR, und jetzt im „Westen“. Waren wir nicht auch glücklicher, mit weniger? Aber die Menschen wollten mehr und nannten es Freiheit. Und jetzt? Haben wir den ganzen Überfluss und Müll und wer ist wirklich zufrieden? Ich fürchte, wer hart arbeitet und wenig hat schätzt das Wenige und das Leben und das Miteinander mehr. Wertschätzung und Solidarität entstehen aus Mangel. Sich freiwillig beschränken, wenn doch jeder sich selbst der Nächste ist und mehr haben kann als der andere, ist verdammt schwierig für die Natur des Menschen, wie es scheint. Und das Wellbeing möchte jeder für sich selbst definieren und sich nicht vorschreiben lassen, was genug ist zum Glücklichsein.
      Es ist schon ein Dilemma.
      Hab einen schönen Sonntag, liebe Anja!

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  2. Ja – das mit dem Fleisch essen ist eine sehr verfahrene Sache. Zu viele Menschen sind daran gewöhnt, dass tierische Produkte allzeit verfügbar und billig sind.
    Und nicht nur das – uns wurde eingetrichtert, dass der Mensch Fleisch zum Überleben braucht. Gegen diese Glaubenssätze ankommen, ist unglaublich schwierig.
    Die Fleisch- und Milch-Lobby ist daran auch nicht interessiert, etwas zu verändern. Solange Wachstum das Maß aller Dinge ist, wird dieser Industriezweig nicht verschwinden.
    In dieser Hinsicht bin ich eine Verfechterin einer Art Graswurzel-Bewegung. Allmählich sickert in die Gesellschaft ein, dass man so einige tierische Produkte durch pflanzliche ersetzen kann. Dazu die Erkenntnis, dass die entzündlichen Stoffe, die vor allem in dunklem Fleisch vorkommen, für viele Zivilisationskrankheiten verantwortlich sind.
    Zur Zeit fühlen sich zu viele Menschen persönlich angegriffen, wenn das Thema auf den Tisch kommt … man müsste sich ja eingestehen, dass man über Jahrzehnte etwas falsches getan hat. Dabei müsste doch keiner ein schlechtes Gewissen haben. Jede/r ist ein Kind seiner/ihrer Zeit und es gibt wenig, das sich so leicht verändern ließe.
    In diesem Sinne – einen schönen Sonntag wünscht
    Sabine

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    1. Genau so. Hast du passend auf den Punkt gebracht. Von den letzten 7 kg Rindfleisch, das wir im Frühsommer vom Biobauern geholt haben, habe ich immer noch mehr als die Hälfte im Eisschrank. Selbst meinen Mann haben wir inzwischen soweit, dass nur noch alle paar Wochen mal Fleisch auf den Tisch kommt. Dafür viel Gemüse. Inzwischen ist er auch davon überzeugt, obwohl er immer gern Fleisch gegessen hat. Nicht auf einmal abgewöhnt, sondern immer ein bisschen weniger damit gekocht.
      Dir auch noch ein schönes langes Wochenende
      Anja

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Kommentare sind geschlossen.

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