und in das Jahr starten. So langsam wie dieses Mal bin ich vermutlich noch nie hineingeschlittert. Für den Januar habe ich mir Mini-Aufgaben in den Kalender geschrieben. Für (fast) jeden Tag eine zeitlich gut zu schaffende Tätigkeit, die mit zu mehr Übersicht über meine Angelegenheiten führen soll. Heute stand „Handtasche ausmisten“ auf dem Plan. Das konnte ich schon zeitig erledigen und war angenehm erstaunt.
Nun bin ich sowieso nicht der Typ „schleppt den halben Haushalt und die Werkzeugkiste von MacGyver mit sich herum“. Ein paar Basics genügen. Deswegen war auch meine Tasche schnell neu sortiert: Portemonnaie, Brieftasche, Autoschlüssel. Papiertaschentücher, Handcreme, Asthmaspray (das ist dafür verantwortlich, dass ich überhaupt eine Tasche dabei habe), Hustenbonbons, Nagelfeile. Und seit Corona ein paar saubere Masken für unübersichtliche Situationen. Ich finde es mitunter sehr hilfreich, wenn ich andere Leute nicht aus Versehen anrotze und sie mich auch nicht.
Wenn ich längere Auswärtstermine mit vermuteten Wartezeiten habe, kommt mein Einkaufskorb zum Einsatz. Darin finden dann eine Flasche Wasser oder Tee, ein Buch und die aktuell in Arbeit befindlichen Stricksocken Platz. Vielleicht noch etwas zu essen gegen Heißhungerattacken und Schwindeligkeiten. Und damit bin ich für fast alles gerüstet.
Ich wünsche mir mehr Orte, Gelegenheiten und Zeiten, zu denen es so übersichtlich und fast schon minimalistisch zugeht. Aber das braucht Zeit, es ging ja auch nicht von Null auf Hundert, dass ich das Gefühl bekam, mein Leben sei „zu voll“. Meine vielleicht wertvollste Erkenntnis aus den Jahren 2020 bis 2022. Und auch der Satz „Leben ist, was passiert, während wir andere Pläne machen“ hat sich immer wieder bemerkbar gemacht.
Huch, wie bin ich denn jetzt hier gelandet? Mein Gedankenkarussell dreht sich bereits wieder in voller Fahrt, ich glaube, ich steige mal aus und beginne einfach mit dem Tagewerk.
Und sonst so? Die Lungenentzündung ist abgeklungen, dafür habe ich seit gestern Abend einen „Wurstfinger“. Wer Psoriasis-Arthritis kennt, kennt auch solche Phänomene. Sieht putzig aus, ist ein wenig unangenehm, vergeht aber zum Glück wieder. Und wer weiß, was tiefenpsychologisch noch so dahinter steckt, wenn ich jetzt für zwei bis drei Tage mit einem abstehenden Mittelfinger herumlaufe🤣? Ein dicker, abstehender Kleinfinger hätte vielleicht eleganter ausgesehen, so nach British Teatime, aber der Mittelfinger ist vermutlich ehrlicher.
Nachtrag: Der letzte Satz ist leider eine Folge des digitalen Zeitunglesens. Da ist so ein rektionäres „Waldorf und Statler“-Trüppchen, welches die angeblich links-grün-versiffte Berichterstattung mit blöden Kommentaren zumüllt… Sorry.
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