
Dieser Satz stammt nicht von mir, sondern von Heinz Erhardt. Heute leihe ich mir den Satz und entreiße ihn auch komplett seinem natürlichen Zusammenhang. Aber er passt zur Geschichte, die ich als ABC-Etüde in der aktuellen Runde platziere. Zur Schreibeinladung von Christiane geht es hier. Das Bild ist wie gemacht für meine Gedanken. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Werner, der die Wortspende zur Verfügung gestellt hat. Lieber Werner, es passt wie Faust aufs Auge!
Außerdem erkläre ich mit der Etüde auch gleich, warum es in den letzten Etüdenrunden so still bei mir war, ich hatte bereits mit dem Ausbrüten meiner neuen Idee begonnen und wenig Hirnkapazität übrig😊. So, genug gebrabbelt, los geht es:
Genügsam war ich lange genug.
Ein guter erster Satz oder eher so mittelmäßig? Macht dieser Satz neugierig? Welche Botschaft transportiert er? Was genügt mir denn nicht mehr? Fragen über Fragen. Ich übe den Beruf aus, den ich immer als einen der schönsten Berufe der Welt gesehen habe. Und das tue ich immer noch. Ich liebe es, Menschen Bücher nahe zu bringen. Nicht irgendwelche Bücher, sondern die richtigen, die Bücher, die den konkreten Menschen vor mir weiterbringen. Meisten jedenfalls. Denn es gibt auch die Kunden, die sich oder andere mit Büchern schmücken möchten, die „man haben muss“.
Mein Großvater und mein Vater waren Buchbinder, und auch mein Bruder hat diesen Beruf erlernt. Der Duft von Papier und Buchbinderleim hat uns alle begeistert. Auch ich genieße es, ein Buchpaket zu öffnen und den Geruch einzuatmen. Aber ich ging einen Schritt weiter. Nicht nur das schöne Aussehen von Büchern liebte ich von dem Augenblick an, in dem ich lesen lernte. Auch die vielfältigen Inhalte, die faszinierenden Geschichten aus anderen Zeiten und fernen Ländern konnte ich regelrecht inhalieren. Und diese ganzen Informationen, die zwischen zwei Buchdeckeln Platz finden, seien es Naturwissenschaften, humanistische Bildung oder auch nur schnöde Rechtschreib- oder Grammatikregeln, ganze Welten tun sich auf: mikroskopisch klein oder in den unendlichen Weltraum blickend.
Deswegen ist für mich jetzt eine neue Zeit angebrochen, ein nächster, vielleicht zwingender Schritt auf meinem Weg: Ich werde zumindest versuchen, das Leben einer Buchhändlerin mit dem Dasein einer Autorin zu verkuppeln. Wer weiß, was sich da entwickeln wird? Ich packe meinen Koffer mit den bereits gemachten Erfahrungen eines halben Lebens und füge hier und da großzügig die Zutaten meiner Phantasie hinzu. Es wird ein längerer Weg, er wird steinig sein und bergauf gehen. Ich werde mir Blasen schreiben und wer weiß, am Ende lade ich euch vielleicht zur Dichterlesung ein?
300 Wörter. Punktlandung.
Ja, nun. Dichterlesung wird es eher nicht, denn mit „Dichter“ bringe ich Goethe, Schiller, Brentano und andere in Verbindung. Aber ich freue mich jedenfalls auf die Zeit, die vor mir liegt. Augenblicklich ist Biographiearbeit angesagt, was man an der Etüde natürlich nur ganz am Rande bemerkt😂.
Hallo und Danke an Dich, liebe Anja, eine Etüde mit Deinem „Autoren-Outing“ zu verbinden. Das ist ja dann wohl mal richtig authentisch!
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Danke, Werner. Es bot sich eben an. Und es ist ein bisschen wie beim Sport: wenn ich es kundtue, ist der Druck da, es auch zu tun😄
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Dann drücke ich dir mal die Daumen!
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Liebe Anja, da hast du dir ja richtig viel vorgenommen, und ich wünsche dir, dass du es umsetzen kannst und Erfolg damit hast!
Sorry, dass ich so spät dran bin, ich hänge gerade ziemlich in den Seilen.
Mittagskaffeegrüße ☁️🌥️☕🍪
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Danke, liebe Christiane, wir schauen mal, was dabei rauskommt.
Und ich habe auch nicht erwartet, dass du 24/7 Zeit zum Kommentieren hast 🙂.
Liebe Grüße
Anja
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