Was für eine Frage…

Wie sieht dein Karriereplan aus?

Vor einigen Jahren hätte meine Antwort definitiv noch anders ausgesehen, aber heute bin ich der Meinung:

Bring dich bei deiner Arbeit ein, aber achte auf dich und deine Gesundheit. Du hast nur das eine Leben und am Ende gibt es vermutlich niemanden, dessen letzte Worte lauten: „Ach hätte ich mich mal mehr in meine Karriere vertieft.“

Pfeif auf Karriere, tu, was dir und deinen Liebsten guttut und einigermaßen dein Auskommen sichert. Geh in den Garten, in die Natur, koch Marmelade, strick Strümpfe, was auch immer.

Aber ich weiß auch, dass diese Einstellung eine Art von Luxus ist, man muss sie sich leisten können – oder es aktiv wollen. Und das ist halt einfacher, wenn man keine kleinen Kinder mehr zu versorgen hat. Außerdem habe ich das große Glück und Privileg, meinen Beruf mit viel Freude auszuüben, ohne auf der anderen Seite solche Negativposten wie 24-Stunden-Bereitschaften oder massenhaft unbezahlte Überstunden am Hacken zu haben.

Autor: Annuschka

Ostwestfälisch beharrlich, meistens gut gelaunt, Buchhändlerin, Ehefrau, Mutter von drei tollen Töchtern, Hundemama, Jugendarbeiterin (in zeitlicher Reihenfolge des Auftretens). Mit vielen Interessen gesegnet oder geschlagen, je nach Sichtweise ;-)

11 Kommentare zu „Was für eine Frage…“

  1. Ich bin glücklich, dass mir das Wort fremd ist, und ja, ich bin privilegiert. 😉
    Frau Buchhändlerin, weil ich die Frage heute auf einem anderen Blog gelesen habe: Wann/warum wird ein Taschenbuch als „Mängelexemplar“ gekennzeichnet, auch wenn es makellos ist?
    Vormittagskaffeegrüße 🌥️🌱🌼☕🍪

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    1. Puh, da stellst du mir eine Aufgabe. Das ist nämlich ein kleines heißes Eisen. Ursprünglich war das Instrument „Mängelexemplar“ mal angedacht für Bücher, die entweder kleine Herstellungsfehler haben, aber lesbar sind – oder für sogenannte Remittendenexemplare.

      Remittenden sind meist Bücher, die in Buchhandlungen längere Zeit nicht verkauft wurden und deswegen mit Genehmigung des Verlages zurückgeschickt werden an die Auslieferung. In den 80er Jahren, als ich meine Ausbildung machte, gab es zwei Gründe, weswegen diese Bücher dann nicht mehr so schön aussahen: Erstens remittierte man damals erst so ungefähr nach 1,5 Jahren (zu der Zeit die mittlere Spanne, bis ein gebundenes Buch ins Taschenbuch kam) und zweitens vergilbte das Papier, vor allem bei Taschenbüchern und nachdem Bücher im Schaufenster gestanden hatten.
      Als Azubis mussten wir zu der Zeit noch Buchschnitte mit Schmirgelpapier bearbeiten, um möglichst saubere Exemplare zu remittieren (sonst bekam man einen Abzug bei der Gutschrift). War die Ware einwandfrei, ging sie zurück in den regulären Verkauf, war sie angeditscht, bekam sie zwei schwarze Streifen an der Unterseite und wurde zum Mängelexemplar. Oder den Stempel mit dem Wort.
      Im Lauf der Zeit war es aber so, dass es vor allem bei Taschenbüchern günstiger war, sie in Bausch und Bogen in die Ramschkiste zu packen als sie einzeln zu kontrollieren. Und es gab auch manches Mal den Verdacht, dass sowohl Buchhändler als auch Verlagsleute öfter mal „aus Versehen“ Bücher fallen ließen, um sie für einen günstigeren Preis doch noch unters Volk bringen zu können.

      Wenn heutzutage in Supermärkten ganze Displays oder Container mit „Mängelexemplaren“ verramscht werden, ist das zwar meiner Meinung nach nicht immer ganz korrekt und eine Grauzone, aber immer noch besser als die Praxis bei bekannten Online-Händlern, nagelneue Ware (zum Beispiel Klamotten, aber auch Haushaltsgeräte oder so) zu vernichten.
      Es liegt auch an den Ansprüchen der Verbraucher, dass man immer alles vorher angucken und ausprobieren, aber zum Kaufen ein „originalverpacktes“ Stück haben möchte.
      Eine Zeitlang habe ich schon fast allergisch auf die Frage (nachdem man jemandem ein Buch aus der Folie entnommen hatte und es ausgiebig durchgeblättert wurde) „Haben Sie das auch noch eingeschweißt?“ reagiert. Zum Glück gibt es auch im hochpreisigen Sortiment wieder viel mehr unverpackte Bücher!

      So. Entschuldige, die Antwort war lang, aber ich hätte nicht gewusst, wie ich das in drei Sätze schreiben soll.
      Ich hoffe, dir und deinem Fuß geht es zunehmend besser, so dass du den Frühling in Hamburgs grünen Gärten und Parks noch ein bisschen genießen kannst.
      Liebe Grüße
      Anja📚💖

      Gefällt 4 Personen

    2. Ha! Na, dann danke ich dir für die Ausführlichkeit und die Mühe, die du dir gemacht hast.
      Ich bin auch eine, die Bücher gern anliest und sie dann eingeschweißt kauft. In den meisten Buchhandlungen liegen aber „Blätterexemplare“ oben auf den Stapeln 🤔, und wenn nur ich ein Buch bisher angefasst habe, kann ich auch das Exemplar kaufen, wenn ich es dann will … Ich dachte nicht, dass das so ein Problem ist.
      Dem Fuß geht es besser, ich sehe der Stellschraubenentfernung entgegen, aber ich fürchte, bis ich wieder wirklich in die Parks komme, ist es Sommer.
      Herzliche Grüße! 🌤️🌱🌼☕🍪

      Gefällt 1 Person

    3. Ein Problem ist das sicher eher in den kleineren Buchhandlungen, die keine großen Stapel präsentieren, sondern ausgesuchte Einzelexemplare anbieten. Wenn ich eine Hose anprobiere und sie passt mir, frage ich doch auch nicht, ob sie dieselbe nochmal un-anprobiert haben 😄

      Gefällt 3 Personen

    4. Ach ja, und ich schätze es sehr, dass wir hier so unaufgeregt Meinungen austauschen, Horizonte erweitern und einfach gut plaudern können. Das macht mir großen Spaß.

      Gefällt 2 Personen

  2. ich denke da in drei Kategorien.
    1. Jobs zum reinen Broterwerb, wenig Anspruch, wenig Gestaltung
    2. Jobs mit ausreichend Einkommen, mit Einfluss, aber auch viel Arbeit
    3. Karriere …. alles darüber hinaus.

    Muss jeder für sich wissen, wie weit er/sie das treiben will

    Gefällt 1 Person

    1. Genau. Deswegen blicke ich auch der Debatte um die Vier-Tage-Woche recht entspannt entgegen. Denn ich bin ziemlich sicher, dass es immer Menschen geben wird, die ihre Arbeit als wichtigsten Lebensinhalt sehen werden. Bei so vielen Themen merkt man, dass wir auf die Schnauze fallen, wenn wir alle in eine Form pressen wollen, ich begreife nicht, wieso es immer wieder versucht wird.

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