Die Mittwoch-Frage

Heute wieder bei Catrin und ich habe erstens ein kleines Zeitfenster zur Beantwortung offen (ehe ich wieder am Gemeindebrief weiterarbeite) und zweitens eine differenzierte Antwort. Die Frage lautet:

Wenn du dir für dein/-e Hobby/-s neue Materialien kaufen möchtest, für welche entscheidest du dich? Schaust du, dass du möglichst wenig Geld dafür ausgibst oder sagst du: ich kaufe lieber hochwertiges und bezahle etwas mehr, wenn ich weiß, dass das Ergebnis dann besser?

Meine Antwort ist ein entschiedenes: Sowohl als auch.
Als Buchhändlerin mit dem Anspruch, möglichst vieles auszuprobieren, was von den einschlägigen Verlagen als Trend ausgerufen wurde, habe ich jahrelang alles mögliche zusammengekauft. Im Lauf der 1990er Jahre sammelte ich einen ganzen Schrank voll an Window Color-Farben, Maskenformen für venezianische Karnevalsmasken, Acrylfarben für verschiedene Zwecke, Stoffmalfarben, weiche, harte, breite und schmale Pinsel, Schwämmchen, Stempel samt Stempelkissen, Fimoschmuck-Zubehör in altsilber- oder bronzefarben und noch mehr, das alles samt diverser Aufbewahrungsmöglichkeiten (gern Kleinteil-Magazine aus dem Baumarkt). Zu der Zeit nahm ich nicht immer die hochwertigsten Sachen, sondern achtete auch stark auf die Preise.

Dann entdeckte ich in ein und demselben Jahr sowohl das Nähen (vor allem Patchwork und Quilts) als auch die Nachhaltigkeit als „meine Themen“. Und hatte das Glück, alte Leinenballen im Kleiderschrank zu haben, Aussteuerbettwäsche meiner Mutter, seit fast 60 Jahren unbenutzt und Geschirrtücher aus Leinen mit rotem Karomuster. Plus fadenscheinige Frotteehandtücher, Bettwäsche mit Löchern, kaputte oder zu klein gewordene Jeanshosen. Für mich war es also eine sinnvolle und kreative Entscheidung, auf schöne Verknüpfungen (oder Vernähungen) von alt und neu zu setzen. Natürlich mag ich sehr gern die wunderschönen Kollektionen von Makeover, Wilmington Fabrics, Westfalenstoffe oder Stof, aber ebenso gern kombiniere ich alte und neue Stoffe, wenn ich sie zu Küchenaccessoires, Kissenbezügen, Kniedecken oder Taschen verarbeite. Es entspricht meiner Persönlichkeit, es verbindet Tradition und Zukunft und es macht einfach Spaß, aus Übriggebliebenem etwas gleichermaßen Schönes und Sinnvolles neu zu gestalten. Und so finde ich inzwischen Materialien auch in Second Hand Shops, im Sozialkaufhaus oder auf Flohmärkten.

Worauf ich allerdings Wert lege: Das Handwerkszeug muss qualitativ hochwertig sein. Gute und stabile Nähmaschinen, selbstheilende Schneidematten, scharfe (und gut in der Hand liegende) Scheren und Rollschneider, exakte Lineale, Stricknadeln, die nicht quietschen, Pinsel, die ihre Haare behalten, fusselfreies und reißfestes Näh- und Strickgarn.
Ach ja, und Farben, das ist auch so ein Thema. Ob Acrylfarbe im Bastelbereich oder Kreidefarbe bei Möbelprojekten, da gibt es auch himmelweite Unterschiede bei Haltbarkeit und Verarbeitung. Wenn es über ein reines „Das will ich mal kurz ausprobieren“ hinausgeht, tendiere ich dabei ebenfalls zu hochwertig und nervenschonend (meine und die meiner Umgebung)😃.

Wenn man einmal anfängt, sich damit zu beschäftigen, kommen immer mehr Ideen dazu, mit der realen Gefahr, nichts mehr wegschmeißen zu wollen:
Es könnte ja sein, dass man mal was damit anfangen kann🙈. Oder man hat sogar etwas Konkretes im Sinn, aber die Zeit fehlt…

Autor: Annuschka

Ostwestfälisch beharrlich, meistens gut gelaunt, Buchhändlerin, Ehefrau, Mutter von drei tollen Töchtern, Hundemama, Jugendarbeiterin (in zeitlicher Reihenfolge des Auftretens). Mit vielen Interessen gesegnet oder geschlagen, je nach Sichtweise ;-)

4 Kommentare zu „Die Mittwoch-Frage“

  1. Auch wenn das Fotografieren meine Leidenschaft ist, versuche ich in der Regel, die Investitionen knapp zu halten. Ich brauche kein riesiges Sortiment an Objektiven – für mich sind drei Stück, die sämtliche Bereiche abdecken, völlig ausreichend. Die Kamera ist gute Mittelklasse, und war ein echtes Schnäppchen, als ich sie vor etwa zwei Jahren erstanden habe. Im Monat zahle ich ca. 12 Euronen für eine Bearbeitungs-Software, die die meisten meiner Bedürfnisse abdeckt. Dazu nutze ich noch etliche kostenfreie Programme.
    Liebe Grüße!

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    1. Kann ich nachvollziehen. Fotografie ist ja auch sonst ein Fass ohne Boden. Ich habe für meine digitale Sony das Weitwinkel- und ein kleines Teleobjektiv, durch den eingebauten Zoom, den ich zusätzlich nutzen kann, reicht mir das. Für die Canon (die ist klasse für Videos) habe ich nur das Standardobjektiv. Zusätzlich habe ich in ein gutes Stativ investiert und in ein Puschelmikrophon (aber nicht so groß wie das von Alphonse😅), beides funktioniert mit beiden Kameras.
      Im Schrank liegt immer noch die analoge Nikon F50, die ich vor langer Zeit von meinem Mann geschenkt bekommen habe, aber die nutze ich nicht mehr.
      Für Foto-Bearbeitung nutze ich lediglich Windows-Bordmittel oder eine Handy-App, weil ich normalerweise am liebsten mit unbearbeiteten Fotos hantiere. Für schwierige Fälle (zum Beispiel pixelige Handybilder, die in den Gemeindebrief sollen) kommt meine Tochter zum Einsatz. Seit sie vor Jahren in der Schule ein Praktikum beim Fotografen gemacht hat, nutzt sie Photoshop.
      Ist doch schön, dass es für unterschiedliche Bedürfnisse praktische Lösungen gibt.
      Dir auch liebe Grüße

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  2. Oh ja – man behält alles was potential hat verbastelt zu werden. Uh….da wird man schnell mal zum Bastelmessie.
    Werkzeug sollte schon was taugen. Wobei ich am Anfang schon eher günstig gucke, da ich gerne die Lust verliere. Aber wenn es an das Werkstück geht, versuche ich so günstig wie möglich zu sein. Es bereitet mir Freude aus Zeitung und Watte was herzustellen.

    Grüsse

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  3. Ich danke dir sehr für diese wertvolle und ausführliche Antwort auf die Mittwoch-Frage und natürlich hebt man alles auf, weil man glaubt, man könnte es noch einmal gut brauchen/verarbeiten. Das kenne ich selbst nur zu gut.
    Liebe Grüße Catrin.

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