Aber der „Großkampftag“ der Gastronomen und möglicherweise auch der Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst wirft seine Schatten voraus.
Während ein (zugegeben kleiner, denn trotz Sonne ist es ar…kalt) Teil unserer Gemeinde mit dem Posaunenchor den obligatorischen Outdoor-Gottesdienst auf dem Wanderparkplatz vor dem Fernsehturm feiert, bereiten die Männer vom Bismarckbund (kein Bismarck-Verherrlichungsclub: Natur- und Wanderwegpflege stehen dort im Vordergrund) den Kiosk auf den erwarteten Ansturm vor: Eine Predigt, begleitet durch den Transport von Gasflaschen und Currysauce in 10-Liter-Eimern hatten wir vorher auch noch nicht. Friedliche Co-Existenz von geistlicher und körperlicher Nahrung bzw. deren Vorbereitung. Hat definitiv was. Und signalisierte uns nebenbei: Nach dem Gottesdienst ist der Kaffee am Kiosk fertig, um sich wieder aufzuwärmen.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin nach dem Käffchen auf den Fernsehturm gekraxelt. Mit Kamera natürlich.
Foto 1: Blick nach Nord-Nordost, weserabwärts
Foto 2/3: Blickrichtung West, prominent: das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf der Spitze des Wiehengebirges. Durchs Wiehengebirge kann man bis Osnabrück wandern.
Foto 4: Blickrichtung Südwest, Richtung großer Weserbogen und Bad Oeynhausen
Foto 5: hier blicke ich nach Süden, und kaum zu glauben, zwischen den Hügeln im Vordergrund und dem lippischen Bergland im Hintergrund schlängelt sich auch dort die Weser, ehe sie den Bogen macht…
Fotos 6-9: Von Ost-Südost bis Nordost wandere ich um die Aussichtsplattform herum. 6 und 7 zeigen südlich das lippische Bergland und dann den Höhenzug des Wesergebirges, das sich bis Hannoversch Münden zieht. Dort beginnt die Weser ihren Lauf („Wo Fulda sich und Werra küssen, sie es mit Namen büßen müssen…“) Die Reise durch Niedersachsen, Hessen, wieder Niedersachsen, NRW und schließlich wieder Niedersachsen beginnt. Am Horizont der Fotos 8 und 9 befindet sich das im Dunst liegende Steinhuder Meer.
Foto 10: Die Kaffeeterrasse wartet auf den erhofften Ansturm der Currywurstesser…
Foto 11: Einmal rum. Der Blick geht wieder nach Norden, Richtung Minden und noch weiter dahinter Petershagen.
Foto 12: Blickrichtung Nordwest, über Hille mitsamt Hiller Moor, ganz am Horizont müsste irgendwo der Dümmer See liegen.
Foto 13: Und noch ein abschließender Blick über mein Heimatdorf bis ins Schaumburger Land.
Als ich die Fotosafari einmal um die Aussichtsplattform machte, war es kurz nach 9 Uhr, bis auf zwei Mountainbiker herrschte noch die Ruhe vor dem Ausflugssturm. Inzwischen bin ich wieder zu Hause, wärme mich auf und sichte meine Ausbeute. Irgendwo in der Nachbarschaft versucht jemand, der ganzen Straße seinen fragwürdigen Musikgeschmack aufzuzwingen. Den restlichen Tag werden wir definitiv nicht auf dem Weserradweg oder an anderen frequentierten Orten verbringen.

In unserer Gegend kommt man um das Weserbogenlied nicht herum. Und obwohl es überhaupt nicht „meine“ Musik ist, kenne ich es natürlich auch.
Das Heimatgefühl kenne ich sehr gut, den Grabstein werde ich später eher nicht brauchen😉.
Wo die Weser einen großen Bogen macht,
Wo der Kaiser Wilhelm hält die treue Wacht,
Wo man trinkt die Halben in zwei Zügen aus,
|: Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus. 😐
Refrain:
Wir zieh’n ins Weserland,
Ins schöne Heimatland,
Dich will ich lieben
Bis in den Tod.
Wo die wilde Werre in die Weser fließt,
Wo der Kaiser Wilhelm noch von ferne grüßt,
Wo man treibt den Kranken Gicht und Rheuma aus,
|: Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus. 😐
Refrain
Wo die kleine Bastau in die Weser fließt,
Wo der Kaiser Wilhelm noch von ferne grüßt,
Wo man hört des Domes Glocken nah und fern,
|:Da ist meine Heimat, ja da leb ich gern. 😐
Refrain
Muß ich einmal in die weite Ferne zieh’n,
Treibt die Sehnsucht wieder mich zur Weser hin,
Von Hann Münden bis zum Nordseestrand
|: Dort ist meine Heimat, ist mein Vaterland. 😐
Refrain
Wenn ich einmal tot bin, schaufelt mir ein Grab,
In die Erde, die ich so geliebet hab.
Schreibt auf meinem Grabstein diese Worte auf:
|: Hier war meine Heimat, hier war ich zu Haus. 😐
Refrain
Ich glaube aber kaum, dass die Bollerwagenbesatzungen heute unsere Regional-Hymne schmettern werden. Die grölen vermutlich eher Malle-Gassenhauer…
Da ist aber wirklich feines Wetter bei euch! Hier in Südbayern ist der Himmel großenteils noch mit dicken, schweren Wolken überzogen. Deshalb habe ich auch einen für heute geplanten Ausflug verschoben – was vermutlich ohnehin besser ist. 😉
Ja, die Vatertagsfeiernden… Die habe ich in meiner Zeit als Bedienung in einem schönen alten Wirtshaus an der Isar stets gefürchtet…
Hab einen guten und unbeschwerten Feiertag!
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Ja, es ist wunderschön, aber saukalt. Ich hab das Gefühl, dass ich gar nicht wieder warm werde🥶.
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Sag mal, ist das die Melodie von: Wo die Nordseewellen trecken an den Strand (https://deutschelieder.wordpress.com/2021/04/01/friedrich-fischer-friesenhausen-wo-de-nordseewellen/)? Ich weiß, dass es davon landesweit Abwandlungen gibt …
Schön ist es bei dir! 😁🧡
Mittagskaffeegrüße mit Feiertag 🌤️🌱🌺☕🍪
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Die Nordseewellen kenne ich auch. Aber bei uns ist die Melodie etwas anders.
Mehr so preußisch-militärisch, das ist bei uns so drin, immerhin war Minden preußische Garnison.
Ich hänge an den Beitrag mal einen Youtube-Link an, da sind auch schöne Bilder der Region dabei.
Ja, schön ist es hier 🥰. Aber in Hamburg auch, das ist meine Lieblingsgroßstadt😉
Schöne Grüße zurück.
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