
Neue Gegend, neuer Kommissar, neues Leseglück. So einfach könnte ich es zusammenfassen. Kriminaltechnisch war ich bisher eher selten in Italien unterwegs, außer natürlich mit Commissario Brunetti in Venedig. Ich weiß gar nicht so genau, woran das liegt, habe aber schon gemutmaßt, dass mir das Polizeisystem in Italien ein Buch mit sieben Siegeln sein könnte.
In Deutschland ist es ja auch aufgeteilt in Schutzpolizei, Kriminalpolizei, LKAs und BKA, aber das kennt man halt mehr oder weniger…
Am Buch hat mich zunächst angesprochen, dass Ligurien mir vorher nur durch meinen Olivenöl-Lieferanten bekannt war und ich deswegen neugierig auf die literarische und kriminelle Ebene wurde.

Commissario Vito Grassi aus Rom lässt sich nach Levanto versetzen, als er das Haus und den Olivenhain seines Vaters erbt. So kann er auch familiären Problemen aus dem Weg gehen. Allerdings muss er sich in der beschaulichen Provinz erstmal einen Stand erarbeiten, denn Vorurteile über seine römische Herkunft begleiten seine ersten Tage und seine Methoden sind auch eher unkonventionell.
Viel Zeit zum Ankommen bleibt ihm allerdings nicht, da er direkt mit zwei unnatürlichen Todesfällen konfrontiert wird. Ob er (und auch die anderen Beteiligten) will oder nicht, man muss sich zusammenraufen auf den unterschiedlichen Ebenen der italienischen Polizeihierarchie.
Ganz nebenbei lernte ich die Gegend zwischen Levanto und La Spezia ein wenig kennen, weil ich wie immer bei neu zu erlesenden Gegenden öfter mal Google Earth konsultierte. Sorry, das ist halt meine Macke😁. Es könnte immerhin passieren, dass ich dort mal unverhofft hinfahre und dann will ich schließlich wissen, wo ich gelandet bin.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, es kam doch glatt ein wenig Urlaubsstimmung auf (was sich beim Kochen niederschlug) und warte jetzt gespannt auf weitere Titel mit dem unangepassten Commissario.
Bibliographische Angaben: Andrea Bonetto, Abschied auf Italienisch, Droemer Knaur, ISBN 978-3-426-28410-0, 16,99 €
Ich bin vor einer Weile auf die Krimireihe mit dem eleganten und einfühlsamen Chief Inspector Armand Gamache gestoßen, verfasst von der kanadischen Journalistin und Autorin Louise Penny. Bin jetzt bei Band vier von mittlerweile gut einem Dutzend, und kann diese Krimireihe guten Gewissens empfehlen. 😉
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Da erscheint demnächst Band 16, wir haben eine ganze Reihe Fans in der Buchhandlung. Stimmt, die sind auch sehr ansprechend.
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