Nicht um jeden Preis

Der Monat Mai war voll, sehr voll. Für mich vor allem mit vielen kleinteiligen Arbeiten für den Gemeindebrief, dessen Layout ich aber jetzt zum Glück fertig habe und mir fehlt auch nur noch ein Artikel, den ich Pfingsten bekomme. Wenn mir diese Tätigkeit nicht so wahnsinnig viel Spaß machen würde, hätte ich längst das Handtuch geschmissen.
Aber auch Festlichkeiten unterschiedlicher Art und Ausschusssitzungen begleiteten uns als Familie. Deswegen brauchte ich auch den ganzen Monat, um mit den abc.etüden von Christiane klarzukommen.
Der Text spiegelt daher auch ein wenig wieder, wie die Lage in vielen (vor allem sozialen oder pädagogischen) Bereichen augenblicklich aussieht, nicht nur „bei Kirchens“. Was die Gefahr birgt, dass man sich „Leistungen einkauft“, die bei genauerem Hinsehen nicht dem eigenen Profil entsprechen.
Und nicht zuletzt habe ich mitunter das Gefühl, nach dem offiziellen Ende der Pandemie häufen sich die Veranstaltungsangebote so geballt, dass man nicht mehr weiß, was man tun und was man lassen soll.
Nun denn:

„Es wird nicht funktionieren!“ Fast schon verzweifelt blätterte die Sekretärin im Kalender hin und her. „Alle Termine sind ausgebucht. Und an den Tagen, wo keine Veranstaltung ist, fehlen uns die Leute. Techniker, Musiker, Ehrenamtliche, und auch die Hauptamtlichen brauchen ja mal den einen oder anderen Tag ohne Verpflichtung.“
Scheinbar hilflos blickte sie den Besucher des Gemeindebüros an.
Der Mann, der vor ihr stand, war von seiner Wirkung offensichtlich sehr überzeugt. „Aber ich bitte Sie. Unsere geplante Veranstaltung wird der Gamechanger sein. Sie werden Ihre Kirche voll bekommen, das garantiere ich Ihnen. Das ist es doch, was Sie dringender denn je brauchen! Bestimmt können Sie unser Konzept noch in einen Sonntag integrieren, wir bieten für alle Generationen etwas an, vom Säugling bis zur Uroma. Und das alles zu einem unschlagbar günstigen Preis. – Alle Ihre Nachbargemeinden haben schon zugeschlagen, wollen Sie als einzige ohne adäquates Angebot dastehen?“ fragte er leutselig.
Die Sekretärin blickte versonnen an dem Herrn vorbei, kniff die Augen kurz zusammen und nickte fast unmerklich. Dann schaute sie auf den Flyer, den er vor ihr ausgebreitet hatte.
„Ihre Kontaktdaten stehen da drauf, wie ich sehe. Im Augenblick ist niemand da, der etwas dazu sagen könnte, ich gebe das weiter und wir melden uns.“ Noch einmal versuchte er es: „Wir haben nur noch ein begrenztes Angebot frei, Sie sollten lieber schnell zuschlagen“ beharrte er.
„Ohne eine angemessene Beratung durch den Kirchenvorstand wird hier überhaupt nichts entschieden. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag“ beendete die Sekretärin das Gespräch und wandte sich anderen Aufgaben zu.
Nachdem der Mann das Büro verlassen hatte, trat die Pfarrerin hinter dem Raumtrenner hervor, hinter dem sie unbemerkt verharrt hatte.
„Das hast du prima gemanagt. Es gibt definitiv die eine oder andere Stellschraube für uns, um mehr Menschen anzusprechen, aber nicht mit so einem unausgegorenen Veranstaltungsangebot.“

Winter im Frühling

Nach meiner letzten Etüde hatte ich die Möglichkeit einer Fortsetzung in den Raum gestellt. Umso schöner, dass Anna-Lena eine Wortspende geliefert hat, die förmlich danach schreit, dieses auch in die Tat umzusetzen.
Die Schreibeinladung von Christiane liefert alle notwendigen Hintergrundinfos und geniale Illustrationen. Danke euch beiden😘

Merkwürdig. Seit drei Wochen hatte sie nichts von ihrem nerdigen besten Freund gehört.  Er war abgetaucht. Ging nicht ans Telefon, antwortete nicht auf WhatsApp-Nachrichten.
Und auch ihre schüchterne Nachbarin hatte sie nicht zu Gesicht bekommen. Irgendwie hatten sie sich immer verpasst.

Aber heute hatte sie die Faxen dicke und legte sich auf die Lauer, schließlich wusste sie genau, wann ihr Freund ins Fitnessstudio ging, man konnte die Uhr danach stellen. Sein frostiger Blick, als er sie dort warten sah, überraschte sie. Auch wenn sie sich schon gedacht hatte, dass er wegen irgendwas sauer war, damit hatte sie nicht gerechnet. Selbst eine Eiszeit in der Hölle konnte fast nicht kälter sein. Was hatte sie ihm getan?
Genau diese Frage stellte sie ihm, als er vor ihr stand. Ausweichen konnte er nicht, das hätte seinen getakteten Plan durcheinandergebracht.

„Was du mir getan hast?“ schrie er sie aufgebracht an. „Hast du mir nicht immer erzählt, deine Nachbarin wäre so schüchtern, dass sie fast unsichtbar ist?“ Für einen Augenblick wusste sie nicht, ob seine Wut gegen sie oder gegen ihn selbst gerichtet war. Sein Ausbruch war noch nicht beendet:
„Nach der Lesung redeten wir noch lange über den Inhalt des Buches, die Poesie des Dichters, über Gott und die Welt. Richtig schön war das. Aber zwei Tage später lud sie mich ein, mit ihr zum Salsa-Kurs zu gehen. Ich sagte ja, warum weiß ich selbst nicht. Aber du kennst mich doch: Wenn ich mich überreden lasse, zu tanzen, dann stolpere ich über meine eigenen Füße.“ Sie nickte verständnisvoll.
„Wider Erwarten klappte es aber ganz gut, machte sogar Spaß.“ Und nun schlug seine Wut in Nullkommanix in Verzweiflung um. „Jetzt gehen wir dreimal die Woche zum Salsa, und seitdem fängt sie mit dem Nestbau an! Sie wälzt schon Maklerkataloge! Das geht mir viel zu schnell!“

Huch, wo kommen wir denn jetzt hin? Der schöne Plan meiner Protagonistin scheint nicht ganz aufgegangen zu sein. Zumindest gibt es Komplikationen. Mal sehen, ob und wie die Sache weitergeht. Oder ist die Kuppelei zum Scheitern verurteilt? Vielleicht sehen wir das im Mai…😊

Der Plan

Wenn es mir „aus der Feder fließt“, dann aber richtig. Deswegen gibt es heute eine zweite Etüde zur aktuellen Runde. Danke nochmal an Christiane und Werner für die Inspiration in Wort und Bild😄.

Heureka! Genau das war es! Während einer wirklich hochklassigen Dichterlesung musste es stattfinden. Er wäre so beglückt, fasziniert und abgelenkt, dass er nicht auf die Idee käme, seine beste Freundin könne etwas im Schilde führen. Im Alltag war er immer genügsam und bescheiden. Er war bisher nicht davon zu überzeugen gewesen, dass in seinem Leben die eine großartige Sache fehlte, die es vollkommen machen würde.
Manche Leute musste man eben zu ihrem Glück zwingen. Ob sie wollten oder nicht. Und nun hatte sie das richtige Mittel gefunden, um mit viel Nachdruck und List ihren perfiden Plan in die Tat umzusetzen.
Es hatte sie einigermaßen viel Überredungskunst gekostet, ihre schüchterne Nachbarin aus dem Haus zu locken und dorthin mitzunehmen, wo sie zur Tat schreiten wollte. Noch mehr Energie hatte sie aufgewendet, um sie zu überreden, vorher zum Friseur zu gehen und sich ein schickes Kleid zu kaufen.
Am meisten aber hatte sie sich anstrengen müssen, ihn aus seinen Routinen zu reißen. Ihn, für den nichts erfüllender zu sein schien, als seinen Alltag komplett durchzutakten und als Einsiedler sein Dasein zu fristen.  
Da konnte sie nicht länger tatenlos zusehen. Der richtige Ort für das konspirative Treffen war schnell gefunden. Ein bekannter und sehr intellektueller Schriftsteller hatte sich für eine Lesung angekündigt, die Karten waren ruckzuck ausverkauft. Sie hatte sich beeilen müssen, noch drei Stück zu bekommen. Billig waren sie auch nicht, aber der Zweck heiligte die Mittel. Die hochklassige Veranstaltung war so harmlos, die perfekte unverdächtige Umgebung für ihr Vorhaben. Viele Menschen würden sich dort aufhalten. Weder er noch die Nachbarin hätten Grund, Verdacht zu schöpfen, ehe es zu spät und die Falle zugeschnappt war. Ein wohliger Schauer der Vorfreude durchrieselte sie von oben bis unten.
Heute war es soweit: Sie würde ihre schüchterne Nachbarin mit ihrem nerdigen besten Freund gnadenlos verkuppeln!

Vor allem möchte ich „Dichter“ werden

Dieser Satz stammt nicht von mir, sondern von Heinz Erhardt. Heute leihe ich mir den Satz und entreiße ihn auch komplett seinem natürlichen Zusammenhang. Aber er passt zur Geschichte, die ich als ABC-Etüde in der aktuellen Runde platziere. Zur Schreibeinladung von Christiane geht es hier. Das Bild ist wie gemacht für meine Gedanken. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Werner, der die Wortspende zur Verfügung gestellt hat. Lieber Werner, es passt wie Faust aufs Auge!
Außerdem erkläre ich mit der Etüde auch gleich, warum es in den letzten Etüdenrunden so still bei mir war, ich hatte bereits mit dem Ausbrüten meiner neuen Idee begonnen und wenig Hirnkapazität übrig😊. So, genug gebrabbelt, los geht es:

Genügsam war ich lange genug.

Ein guter erster Satz oder eher so mittelmäßig? Macht dieser Satz neugierig? Welche Botschaft transportiert er? Was genügt mir denn nicht mehr? Fragen über Fragen. Ich übe den Beruf aus, den ich immer als einen der schönsten Berufe der Welt gesehen habe. Und das tue ich immer noch. Ich liebe es, Menschen Bücher nahe zu bringen. Nicht irgendwelche Bücher, sondern die richtigen, die Bücher, die den konkreten Menschen vor mir weiterbringen. Meisten jedenfalls. Denn es gibt auch die Kunden, die sich oder andere mit Büchern schmücken möchten, die „man haben muss“.

Mein Großvater und mein Vater waren Buchbinder, und auch mein Bruder hat diesen Beruf erlernt. Der Duft von Papier und Buchbinderleim hat uns alle begeistert. Auch ich genieße es, ein Buchpaket zu öffnen und den Geruch einzuatmen. Aber ich ging einen Schritt weiter. Nicht nur das schöne Aussehen von Büchern liebte ich von dem Augenblick an, in dem ich lesen lernte. Auch die vielfältigen Inhalte, die faszinierenden Geschichten aus anderen Zeiten und fernen Ländern konnte ich regelrecht inhalieren. Und diese ganzen Informationen, die zwischen zwei Buchdeckeln Platz finden, seien es Naturwissenschaften, humanistische Bildung oder auch nur schnöde Rechtschreib- oder Grammatikregeln, ganze Welten tun sich auf: mikroskopisch klein oder in den unendlichen Weltraum blickend.

Deswegen ist für mich jetzt eine neue Zeit angebrochen, ein nächster, vielleicht zwingender Schritt auf meinem Weg: Ich werde zumindest versuchen, das Leben einer Buchhändlerin mit dem Dasein einer Autorin zu verkuppeln. Wer weiß, was sich da entwickeln wird? Ich packe meinen Koffer mit den bereits gemachten Erfahrungen eines halben Lebens und füge hier und da großzügig die Zutaten meiner Phantasie hinzu. Es wird ein längerer Weg, er wird steinig sein und bergauf gehen. Ich werde mir Blasen schreiben und wer weiß, am Ende lade ich euch vielleicht zur Dichterlesung ein?

300 Wörter. Punktlandung.
Ja, nun. Dichterlesung wird es eher nicht, denn mit „Dichter“ bringe ich Goethe, Schiller, Brentano und andere in Verbindung. Aber ich freue mich jedenfalls auf die Zeit, die vor mir liegt. Augenblicklich ist Biographiearbeit angesagt, was man an der Etüde natürlich nur ganz am Rande bemerkt😂.

Häkeltiere

Zur Schreibeinladung von Christiane fiel mir erstmal nichts ein. Das lag aber nicht an den Wörtern, sondern an mir. Von Anfang an fand ich die Aufgabe spannend und die Wörter ansprechend, aber meine Kreativität war vom Winde verweht. Heute kam ein neuer Schwung vorbei, den habe ich direkt eingefangen😊

„Mama, hast du zufällig grüne Wolle übrig? Und Füllwatte?“ Oh, mal was Neues, denke ich. Rosa für das Schweinchen, weiß für den Schneemann, braun für den Teddy, blau für den Wal, rot für eine Hand voll Herzen, grau für den Elefanten, und jetzt ist grün an der Reihe.

„Was möchtest du denn dieses Mal häkeln?“ frage ich nach.

„Einen Dinosaurier oder vielleicht wird es auch ein Drache, je nachdem wie die Wolle so aussieht. Lina hat nächste Woche Geburtstag und das sind ihre Lieblingstiere.“ bekomme ich zur Antwort.

Also mache ich mich auf die Suche im großen Wollkorb. Grün ist ja nicht so unsere Lieblingsfarbe zum Handarbeiten, ob ich da fündig werde? Nach einiger Zeit und ungefähr einem Dutzend angefangener Wollknäuel entdecke ich einen Rest Sockenwolle in mehreren verzwirnten Grün-, Blau- und Brauntönen, sogar ein wenig goldener Schimmer ist dabei. Ich entwirre die Fäden, die sich mit zwei anderen Knäueln verknotet haben und schätze die Menge ab. Könnte reichen.

Triumphierend zeige ich den Fund: „Das ist so ziemlich das Grünste, was ich finden kann. Was meinst du, kannst du die benutzen? Ein ganzes Paar Socken bekomme ich daraus sowieso nicht mehr.“

Kritisch betrachtet sie die Wolle von allen Seiten, wickelt ein Stück ab, begutachtet, prüft, denkt dann stirnrunzelnd nach. Als ich schon vermute, dass sie ablehnen wird, meint sie jedoch:

„Ja, die nehme ich. Eigentlich wollte ich ja einen giftgrünen Langhals häkeln, aber ich kann auch einen richtig schönen Märchendrachen machen. Drachen werden auf Bildern ja oft glitzernd in mehreren Farben dargestellt, mit dieser Wolle sieht das richtig edel aus. Und den Rückenkamm häkel‘ ich mit Mausezähnchen oben drauf. Dazu noch kleine Flügel, das passt schon. Danke Mama! Was täte ich bloß ohne deine Sockenstrickwut?“

Naja, denke ich, vielleicht häkelt sie mir auch mal etwas. Ein kuscheliges Buch wäre schön.

Und tschüss…

Es ist wieder soweit, die Etüden sind (schon vor einer Woche) gestartet. Danke an Christiane, den Host der Etüden und an deren Erfinder Ludwig Zeidler für die herausfordernde Wortspende. Ob es an den Fluchtsiegern lag oder an der Tatsache, dass ich generell ein bisschen schlapp in das neue Jahr starte, eine Woche lang habe ich mit den Wörtern gerungen. Heute habe ich beschlossen, aus der Not eine Tugend zu machen und außerdem die ganze Sache nicht zu ernst zu nehmen.

Here we go:

„Mama, wo bist du?“ schallte es aus dem Flur. „Hier“ rief ich, „In der Waschküche. Bin dabei, die Kätzchen zu füttern. Die fressen uns demnächst die Haare vom Kopf.“

Der Kopf meiner Tochter erschien in der halboffenen Tür. Grinsend meinte sie: „Ach wie wunderbar, dann sparen wir uns den Friseur. Obwohl, Haare sind bestimmt nicht besonders lecker. – Du, ich habe mal eine Frage. Ich habe eben schon gegoogelt, aber nichts gefunden, was irgendwie Sinn ergibt. Hast du schon mal das Wort ‚Fluchtsieger‘ gehört und wenn ja, was ist das?“

Ich richtete mich auf und tat, als ob ich konzentriert überlegte. „Nein,“ meinte ich dann. „Das habe ich in der Kombination auch noch nie gehört. Sieger, ja okay, das ist der oder die Erste. Aber was soll ein Fluchtsieger sein? Aus einer Gruppe Wegrennender der schnellste? Wie hier unser Mäxchen, der immer versucht wegzukriechen, wenn Minka ihm nach dem Essen das Bäuchlein massieren will?“

Sie sprang sofort darauf an und antwortete: „Oder Mama Minka selbst, wenn sie versucht, vor ihrer Vitaminpaste zu flüchten, sobald sie dich mit der Tube sieht?“ Ich flachste: „Oder du, wenn du im Kalender liest, dass du mit dem Abwasch dran bist?“

„Nein, Mama. Das siehst du falsch. Da ich ja die einzige bin, die wegläuft, kann ich auch nicht Sieger sein. Genauso wenig wie Verlierer übrigens.“  

„Soso. Du und deine Haarspaltereien. Wozu brauchst du überhaupt so ein merkwürdiges Wort?“
„Für den Deutschaufsatz. Wir haben mehrere Wörter als Vorgabe, die darin vorkommen sollen und dann sollen es mindestens drei Din A4-Seiten werden.“ „Na dann schreib mal schön. Viel Spaß dabei. Trotzdem ist es heute deine Sache, die Katzennäpfe abzu…. He, wo willst du so schnell hin???“

Herbst-Etüde

Und schon (seit einer Woche) gehen die Etüden in eine neue Runde. Wahnsinn, wie das Jahr doch noch ins Rennen kommt. Der unglaublich lange Sommer in Endlosschleife war einfach so konstant, dass mir die Zeit wie Stehengeblieben vorkam.
Aber jetzt: Herbstlich wird das Wetter, herbstlich kommt die Schreibeinladung von Christiane mit einer Wortspende von NellInDreams daher.

Endlich wieder Regen! Zu Zeiten von Rudi Carrell und „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ hätten wir uns das auch nicht träumen lassen. Aber in den letzten Jahren ist es zu häufig passiert, dass es im Sommer stabile Wetterlagen gab, bei denen sich das Hochdruckgebiet wochenlang einfach nicht weiterbewegte.
Bis auf 2021, als im Juli genau das Gegenteil eintrat und sich das Tiefdruckgebiet als äußerst ortsfest erwies. Mit den bekannten üblen Folgen.

Im Endeffekt ist es aber egal, denn beides tut der Natur überhaupt nicht gut, und uns Menschen schon mal gar nicht. Die Natur reagiert sensibel und stellt ab einem gewissen Trockenheits-Punkt das Wachstum ein. So mancher Mensch dagegen fängt bei stabilen hohen Temperaturen an, über sich hinauszuwachsen, viel zu häufig allerdings in eine unerwünschte Richtung: Shitstorms, Beleidigungen, die viral gehen, unerträgliche Logorrhoe-Anfälle und renitentes Besserwissertum machen sich breit. Damit die Stimmungen der Menschen nicht gar so extrem schwanken, habe ich mir manches Mal gewünscht: Hätten manche von uns doch ein paar mehr Mais-Gene und rollten sich einfach still und trocken ein.

Daher und weil der Herbst einfach eine wunderschöne, bunte und abwechslungsreiche Jahreszeit ist, freue ich mich, dass meine Regentonnen sich wieder füllen und einige Zeitgenossen hoffentlich ebenfalls eine längst überfällige Abkühlung erfahren.

Brechreiz

Die Sommerpause ist vorbei, auch der Sommer selbst lässt nun langsam nach (zum Glück bin ich noch nicht vollkommen geschmolzen, aber viel fehlte nicht). Jetzt kommt der Etüdenherbst, ehe es dann in den Advent übergeht. Hier geht es zur Schreibeinladung von Christiane.

Du, Annuschka, eine Woche ist schon ‚rum. Langsam solltest du mal endlich eine Etüde abgeben.

Ja, ja. Würde ich ja echt gerne. Aber wie das manchmal so ist, die Phantasie liegt brach. Ich bekomme die drei Wörter dieses Mal nicht unter einen Hut. Dafür gefallen mir die Illustrationen wirklich sehr gut.

Ja, da hast du recht. Vor allem das mit dem ABC in drei Farben. So etwas passt auch gut in unser Bücherregal, oder?

Schon, aber das hilft mir nicht. Ich grübele hin und her, aber entweder kann ich den Brechreiz buchstabieren oder anschmiegsam mit dem Alphabet jonglieren. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie anschmiegsamer Brechreiz aussehen könnte…

Och, nee…! Jetzt habe ich Kopfkino, das hättest du jetzt aber auch lassen können. Bäh!

Kopfkino ist doch nicht das Schlechteste. Ich dagegen habe anscheinend nur Watte im Hirn, das hilft mir auch nicht weiter.

Du, ich habe eine Idee: Schreib doch eine Etüde darüber, dass dir zu den Wörtern in dieser Runde so überhaupt nichts einfällt, was meinst du?

Ach nee, das geht doch … ah, Moment mal. Vielleicht doch? Du, ich muss jetzt gehen. Ich muss schreiben, bis bald und danke für die Inspiration.

200 Wörter, für die restlichen 100 ist mir wirklich nichts mehr eingefallen. Dieser innere Monolog mit meiner Hirnbesitzerin hat mir für diese Runde den schriftstellerischen Hals gerettet, sozusagen. Jetzt muss ich nur noch die real existierende Watte wegbekommen😏

Etüdensommerpausenintermezzo

Hier geht es zur Beschreibung auf Christianes Blog Irgendwas ist immer.

Mal sehen, was mir zu dieser Herausforderung einfällt. Als erstes kommt

Eine Urlaubserinnerung

Wir brauchten noch nie einen Flughafen, nicht einmal eine Regionalbahn, um in den Urlaub zu starten. Ein Wohnwagen genügte uns, um unsere Sommerpause ganz entspannt zu starten. Vor allem mit kleinen Kindern habe ich es immer als Vorteil empfunden, für jede Wetterlage und verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten die liebsten Kleidungsstücke und Utensilien einpacken zu können. Ich brauchte nicht so sehr auf Höchstgewichte achten und ob alles in den Koffer passt. Was andererseits aber nicht heißt, dass es keine Obergrenzen gab. Auch ein Wohnwagen hat ein zulässiges Gesamtgewicht, aber es passt eben ziemlich viel hinein, was man auf einer Reise mit seinem ganz privaten Flohzirkus namens Familie so braucht.
Der Komfort, fast alle Lieblingssachen der Familienmitglieder immer griffbereit zu haben, auf dass uns niemand würde nachsagen können, wie wenig wir einander kennen, entschädigte mich auch so manches Mal dafür, dass meist ich diejenige war, die in aller Herrgottsfrühe aufstand, um den ersten Spaziergang mit dem ausgeschlafenen Hund zu machen. Dafür hatte der Mann den Part mit dem Fahren übernommen, eine Sache, die ich mir mangels Überblick bis heute nicht zutraue.
Auf dem Campingplatz angekommen, suchten wir uns einen schönen Platz im Kiefernwald. Wie wichtig Schatten ist, erfuhren wir vor allem in dem Sommer, als ich zum dritten Mal schwanger war. Es gab eine Hitzewelle, wie sie uns bislang eher unbekannt war, wir hatten die höchste Waldbrandwarnstufe im Müritz-Nationalpark, es gab sogar Pläne für eine Wasserrationierung, und das mitten zwischen den vielen klaren Seen. Tagelang verbrachten wir damit, im Laufe der Tage mitsamt Stühlen, Tisch und Tischtuch von einem Schattenplätzchen zum nächsten rund um den Wohnwagen umzuziehen. Und obwohl niemand von uns eine ausgesprochene Wasserratte ist, genossen wir morgens und abends das Baden im See. Unsere großen Töchter stellten in diesem Sommer die bange Frage, was denn passiere, wenn mitten in der Nacht ein Feueralarm käme. Die Schranken waren von 22 bis 6 Uhr geschlossen, die Zufahrt zum Platz führte einen Kilometer durch den Wald und jeder Wohnwagen hatte ein bis zwei Gasflaschen. Sie fanden es aufregend bis etwas gruselig, kamen aber auch selbst auf eine Lösung: Viele Camper hatten Kanus dabei – wir auch – und am Platz gab es weitere zum Ausleihen. Also: Alle in die Kanus und ab auf den See.
Glücklicherweise musste bisher nie ausprobiert werden, ob dieser Plan funktioniert hätte.

Biografie und Fiktion treffen in dieser Episode aufeinander. Eine sehr willkommene Schreibübung, um sich „warmzuschreiben“ für längere Texte. Etwas Mühe hatte ich mit dem Satz, den Christiane gern lesen möchte, deswegen entschuldige ich mich für den umgebenden Bandwurmsatz, der eindeutig nicht barrierearm ist. Leider (vielleicht auch zum Glück für die Konzentration😉) hat mich beim Schreiben niemand mit Kulleraugen angesehen und Milonga konnte ich noch nie tanzen. Das wäre auch bei dem holperigen Untergrund im Wald sicher sehr schwierig gewesen. Die Ukraine konnte und wollte ich in dieser Etüde nicht unterbringen, erstens, weil sie damals keine Rolle spielte und zweitens, weil ich denke, dass es auch im Jahr 2022 krisenarme Orte geben muss, und sei es „nur“ in Geschichten.

Mein erster Segeltörn

Zu den abc-Etüden geht es hier. In dieser Runde stammt die Wortspende von mir selbst und ich wusste bis gestern noch nicht, worüber ich schreiben werde. Ob mir mehrere Etüden einfallen, mal sehen. Für den Anfang teile ich eine Erinnerung mit euch:

Mein erster Segeltörn ist fast 30 Jahre her. Es war eine Art segelnde Erfa-Gruppe*, denn die Crew bestand aus einer Betriebsberaterin, einem Softwarehausmitarbeiter und ansonsten lauter BuchhändlerInnen. Insgesamt waren wir 14 Leute und ich war mit Abstand die Jüngste. Es ging von Kiel aus in die dänische Südsee, und das Schiff war nicht etwa so ein schickes, weißes Segelboot, wie man sie aus dem Yachtclub kennt, sondern ein waschechter Marstal-Schoner, der liebevoll restauriert und mitsamt Skipper, Smutje und einer kleinen Stammcrew verchartert wurde.
Eine gehobene Ausstattung hatte das Schiff, alles aus Holz, Messing und anderen natürlichen Materialien. Kein GFK, keine Nylonsegel oder Polyesterseile. Ich war schon beeindruckt, als ich das Schiff in Kiel am Kai liegen sah. Die Kabinen waren urig, aber nach meinem Empfinden ziemlich luxuriös, der Salon strahlte Gediegenheit aus, das Essen an Bord war sehr gut und sehr reichlich (später lernte ich: schmackhaftes Essen ist die beste Methode, eine Meuterei zu verhindern). Das konnten wir dann bei der Arbeit an Deck wieder abspecken. So ein schönes Schiff musste schließlich jederzeit besenrein aussehen!
Wir dampften also frohgemut los aus Kiel, Richtung Aerö, um das Städtchen Marstal zu besuchen, das den Schiffen ihren Namen verliehen hatte, denn dort wurden diese Traditionssegler vor über 100 Jahren als Frachtschiffe gebaut. Marstal ist eine schöne kleine Stadt mit viel Charme, sie strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, „hygge“ eben.
Nachdem wir von Marstal aus Richtung Fünen wieder losgefahren waren, gab es weiter gutes Essen, jeden Nachmittag einen 5-Uhr-Sherry, aber was wir fast schmerzlich vermissten, war das Wesentliche beim Segeln: es gab keinen Wind. Und so habe ich meinen ersten Segeltörn in Erinnerung als fast komplett unter Motor gefahrenen Törn, bei dem ich vor allem Spaß daran hatte, vorne im Klüvernetz über dem Meer zu liegen und die Seele baumeln zu lassen.

*Erläuterung: Eine Erfa-Gruppe ist eine Gruppe von selbständigen Buchhändlern, die ähnliche Betriebsgrößen und Sortimente haben und sich über Umsätze, Werbung und andere wichtige Dinge austauschen.

Naturwissenschaftliche Beobachtungen

Neue Runde, neuer Versuch. Danke für die Schreibeinladung und die Fotos von Christiane, danke auch an  puzzle ❀ für die Wörter. Das Irisieren hat mich etwas irritiert, muss ich zugeben, das kannte ich bisher nur als Adjektiv, nicht als Verb. Wunderbar, man lernt doch nie aus.

„Was sagt denn eigentlich der Wetterbericht? Soll es in den nächsten Stunden Regen geben?“ Das fragte mich unser Pubertier nach dem Mittagessen.
„Wieso interessiert dich das? Du sitzt doch sowieso den ganzen Nachmittag in deiner Butze. Und außerdem scheint die Sonne aus allen Knopflöchern. Woher soll denn da Regen kommen?“
„Ach Mama, du schon wieder. Ich hab nun mal viele Hausaufgaben und es ist Klausurenphase. Ich brauche einfach jetzt einen ordentlichen Regen, am besten mit Sonne im Hintergrund. Wir sollen für den Physikunterricht Beispiele sammeln von Dingen, die irisieren. Ich habe schon die Austernschalen aus dem letzten Urlaub fotografiert, aber so ganz dolle sieht man das dort nicht. Deswegen dachte ich mir, so ein richtig schöner Regenbogen wäre ein gutes Beispiel. Oder ein Benzinfleck in einer Pfütze.“
„Was? Kommt gar nicht in Frage, einen Benzinfleck auf die Einfahrt zu machen und damit die Umwelt zu gefährden, bloß um ein Foto zu bekommen, auf dem es schillert! So weit kommt das noch!“
„Hey, das hatte ich auch gar nicht vor. Ich wollte zur Tankstelle gehen, dort gibt es immer Leute, die zu früh die Zapfpistole aus der Tanköffnung ziehen. Ich bin doch keine Umweltsau. Das überlasse ich gerne anderen.“
Ich überlegte, denn Regen war weit und breit nicht in Sicht. Immerhin war ich beruhigt, dass kein Umweltfrevel auf unserem Grundstück stattfinden sollte. Für die gute Physiknote fielen mir jetzt nur noch zwei Alternativen ein:
„Geh mal hinten in den Garten. Im Kräuterbeet bei der Pfefferminze sitzen immer so viele Rosenkäfer, die schillern auch wunderschön in der Sonne. Und dann wäre noch die Möglichkeit, dass du deine kleine Schwester fragst, ob sie auf der Terrasse Seifenblasen pusten kann. Die könntest du dann auch noch fotografieren.“
Natürlich musste er noch ein wenig herumnörgeln, aber dann zog er mit Schwester und Kamera los.

Die Suche, Variante 2

Den Vorspann spare ich mir, den hatten wir eben schon. Da ich mich nicht zwischen der freundlichen und der hinterhältigen entscheiden konnte, bekommt ihr jetzt beide zu lesen… Die ersten sieben Zeilen sind übrigens gleich, erst danach driftet die Story ab.

Höchst interessant. Herbert lehnte sich zurück und betrachtete die Szene, die sich ihm bot. Irma stand auf der Leiter, ziemlich weit oben sogar für ihre Verhältnisse, war sie doch extrem höhenscheu. Aber was suchte sie dort oben, auf dem höchsten Schrank, der sich in ihrer Wohnung befand?
Dazu murmelte sie ständig vor sich hin, er hörte immer mal wieder Wortfetzen in der Richtung „Ich weiß, es war hier irgendwo. Es kann nicht weg sein. Es darf nicht weg sein.“
Sie sah fast so konzentriert und weggetreten aus wie er sich das vorstellte, wenn jemand mondsüchtig war. Und sie war so vertieft, dass sie überhaupt nicht merkte, dass ihr Hals immer länger wurde. Wie eine Giraffe. Er verhielt sich ganz leise, um sie nicht vor der Zeit zu erschrecken. Denn in Windeseile war ein Plan in ihm gereift. Schon lange wünschte er sich eine Atempause, eine Auszeit von seiner anstrengenden Angetrauten. So ein schöner langer Krankenhausaufenthalt mit anschließender Reha-Maßnahme. Das klang gut. Ganz loswerden wollte er sie auch nicht. Wer sollte denn die nächsten Jahre sein Lieblingsessen kochen?  Aber so ein paar Wochen, um in Ruhe seinen Hobbies nachzugehen, ohne ständig zum Rasenmähen verdonnert zu werden, klang doch sehr verlockend…
Jetzt den richtigen Augenblick abpassen, wenn sie kurz davor war, das Gleichgewicht zu verlieren, blitzschnell mit einer laut gestellten überrumpelnden Frage zuschlagen, und dann natürlich als treusorgender Ehemann den Krankenwagen rufen. Ja, das war es!
Er trat näher heran, holte tief Luft und fragte mit lauter Stimme: „Irma, was machst du denn da?“

Eine Viertelstunde später fragte der herbeigerufene Sanitäter: „Wie ist das denn eigentlich passiert?“ Irma antwortete: „Ich habe mich erschreckt, als mein Mann mich auf der Leiter ansprach und bin abgerutscht. Mein Mann wollte mich auffangen, aber dabei hat er sich anscheinend den Rücken arg verknackst. Mein Held!“

Die Suche, Variante 1

Hier geht es zur Schreibeinladung von Christiane, die Wortspende stammt in dieser Runde von Myriade. Mal sehen, was mir dazu einfällt, die Fotos sind schon mal inspirierend, die Wörter durchaus eine Herausforderung, aber so soll es ja auch sein.

Höchst interessant. Herbert lehnte sich zurück und betrachtete die Szene, die sich ihm bot. Irma stand auf der Leiter, ziemlich weit oben sogar für ihre Verhältnisse, war sie doch extrem höhenscheu. Aber was suchte sie dort oben, auf dem höchsten Schrank, der sich in ihrer Wohnung befand?
Dazu murmelte sie ständig vor sich hin, er hörte immer mal wieder Wortfetzen in der Richtung „Ich weiß, es war hier irgendwo. Es kann nicht weg sein. Es darf nicht weg sein.“ Was genau „es“ war, traute er sich aber nicht zu fragen. Zu groß war seine Sorge, dass Irma sich erschreckte und von der Leiter fiel. Denn wenn er es sich recht überlegte, wirkte sie bei ihrer Suche fast schon in Trance. „Mondsüchtig“, so kam es ihm in den Sinn. Und solche Leute sollte man ja auch nicht stören, damit sie sich nicht wehtaten, wenn sie aus ihrer Versunkenheit geholt wurden.
Also wartete er, bis sie alles durchforstet hatte, wo sie herankam. Erst als sie mit frustrierter Miene wieder von der Leiter gestiegen war, räusperte er sich, um auf sich aufmerksam zu machen, dann sprudelte seine Frage auch schon aus ihm heraus: „Irma, was suchst du denn auf dem Schrank? Ich habe ja fast Angst um dich, wenn du so verbohrt da oben herumkramst.“
Irma tauschte zunächst einen irritierten Blick mit ihm, dann antwortete sie: „Ich habe dir doch von der Tombola auf dem Dorffest demnächst erzählt, oder? Das Motto des ganzen Festes ist >Out of Africa< und ich hatte mir überlegt, dass wir das große gerahmte Foto von der Safari, das mit der Giraffe darauf, spenden könnten. Hier liegt es doch nur auf dem Schrank herum. Oder auch nicht. Hilfst du mir suchen?“
„Na klar, Irma, wir rücken jetzt mal die Leiter ein Stück weiter, und dann klettere ich da hoch.“

Als alternatives Szenario folgt gleich die Variante 2, da ich mich nicht entscheiden konnte😁.

Zweifel einer Schreiberin

So. Doch geschafft. Selbst ausgetrickst habe ich mich.
Danke an Christiane für die Einladung zu dieser Runde der abc.etüden und ebenfalls danke an Katha für die Wortspende. Und Glückwünsche für die Auszeichnung, sie ist hochverdient, finde ich.

Einen ganzen Roman zu schreiben traue ich mir echt nicht zu. Dabei ist das doch der Traum eines jeden Buchhändlerwesens, gefühlt zumindest. So viel Erzählstoff, dass es für rund 500 Seiten reicht? Niemals schaffe ich es, so lange bei einem Thema zu bleiben. Dafür habe ich viel zu viele ganz unterschiedliche Ideen. Manchmal sind mir ja schon die dreihundert Wörter für die abc.etüden zu viel.
Bei den ganzen Sachen, die rundum passieren, muss ich mich des Öfteren mehr als nur sanft daran erinnern und aufraffen, dass ich dabeibleiben will; dass ich es möglichst schaffen möchte, keine zu verpassen. Dann braucht es schon einen gedachten Tritt in den Allerwertesten. Und manchmal fällt mir auch zu den Wörtern einfach nichts ein. Schwarzes Loch im Hirn. Tilt!
Ich denke dann an die Zeit meiner Gemeindepädagogik-Ausbildung zurück, als wir eine kleine Challenge hatten: Reihum musste jeder von uns eine Andacht halten. Zu einem zugelosten Bibelspruch. Als ob das allein nicht schon herausfordernd genug wäre, dachten sich die anderen im Kurs jeweils drei Wörter aus, die dann in der Andacht untergebracht werden mussten. So kam es dann vor, dass eine Andacht zum Thema „Fischzug des Petrus“ gehalten wurde, bei der Sauerkraut, ein Pinguin und Flipflops eine Rolle spielten. Da sollte es doch kein Problem darstellen, zu drei zufällig ausgesuchten Wörtern eine vollkommen frei ausdenkbare Geschichte zu erfinden, oder?

Aber dann gibt es auch wieder diese Wortkombis, die etwas in mir vibrieren lassen, fast schon wie ein elektrischer Impuls. Wörter, bei denen der Text nur so aus mir herausfließt. Möglicherweise könnte es klappen, wenn ich mir für die Kapitel auch solche Stichwörter per Zufallsgenerator aussuche und die dann einbauen muss? Diese Spur werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen. Jetzt gerade bin ich jedenfalls sehr froh, dass diese Überlegungen genau für dreihundert Wörter Inspiration boten. Mission accomplished!

Merci beaucoup. Wenn ich dann mit dem „großen deutschen Gesellschaftsroman“ auf Lesereise gehe, bekommt ihr Etüdenfans alle Freikarten und Autogramme. Wird nur nie passieren, aber träumen darf man ja mal😂

Pollenflug -abc-etüde Woche 12/13 2022

Hier geht es zur Schreibeinladung von Christiane, die Wortspende kam dieses Mal von Marens Blog Ich lache mich gesund.

Ich habe ein bisschen länger gebraucht, weil mich aktuell viele verschiedene Sachen in Atem halten, die teilweise auch noch sehr gegensätzlich sind. Volle Konzentration ist also angesagt, was mir momentan aber ziemlich schwerfällt.
Also dann:

„Hatschi!“ Und gleich nochmal: „Hatschi!“ Boah, es hört überhaupt nicht auf, in der Nase zu kitzeln. Da ist man den ersten wirklich angenehmen Tag draußen bei der Gartenarbeit, der Wind ist nicht mehr heftig und schneidend, sondern weht angenehm über die Wiesen, und dann das…
Die Birken blühen. Und lassen den Pollen über das Grundstück wirbeln. Der blumige Geruch ist das eine, den mag ich sogar.  
Aber warum dieser Pollenflug? Was stellen Birken denn her? Außer Blütenstaub? Da wachsen keine Früchte, die man dann essen kann. Diese letzten Fragen habe ich mir wohl laut gestellt, denn aus dem Nachbargarten kam prompt die Antwort: „Du kannst das Birkenwasser, den Saft aus dem Stamm, abzapfen und trinken. Hilft gegen zu hohen Cholesterinspiegel und entgiftet auch bei Rheuma, Gicht oder Arthrose. Probier es doch einfach mal aus.“ Die Nachbarin grinst mich über die Hecke an.
Aha, denke ich verblüfft. Wieder etwas dazugelernt. Das muss ich später mal genauer nachlesen, denn bisher wusste ich nur von Birkenzucker und Haarwasser. Wäre ja noch toller, wenn es auch gegen Birkenpollenallergie helfen würde. Aber das ist wohl doch ein bisschen viel verlangt, oder?

186 Wörter

Übrigens habe ich mir die Pollenallergie „ausgeliehen“, mich ärgern nur die Hausstaubmilben. Sonst würdet ihr euch vermutlich zu Recht fragen, warum bei Annuschka im Garten Birken stehen😅.

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