Der Wurm drin

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Komposition aus Natur und iPad, beides sehr unterhaltsam

Vorab schon mal das Wichtigste in Kürze: Ich feiere dieses Buch! Denn es besteht aus Kolumnen, die gesammelt veröffentlicht wurden und alle möglichen Typen an (Möchtegern-) GärtnerInnen bekommen auf nette und amüsante Art ihr Fett weg. Ich auch.

Aber jetzt der Reihe nach. Wer einen Garten besitzt, dem gehen nie die Gesprächsthemen aus. Auch (oder vielmehr erst recht) nicht die kontrovers diskutierten. Ob nun Schnecken, Giersch, diverse „-zide“, Gabionenwände, Naturgärten, englischer Rasen, Biodiversität, blinkende Weihnachtsdeko, Schottergärten oder Buchsbaum, für jeden ist ein „rotes Tuch“ dabei.
Die beiden SPIEGEL-Redakteurinnen Katharina Stegelmann und Barbara Supp veröffentlichen im Wechsel ihre Gartenkolumne und nehmen alles aufs Korn, was Gärtnerherzen bewegt.

Durch die Kolumnenform lässt sich das Buch auch ausgezeichnet in kleinen Häppchen konsumieren, morgens vor dem Frühstück bei der ersten Tasse Kaffee oder Tee, nach dem Mittagessen als kalorienarmer, aber spaßreicher Nachtischersatz oder bei kurzen Wartezeiten. Und immer habe ich mich am Ende eines Kapitels schon auf das nächste gefreut. Aufgeteilt ist das Ganze nach Jahreszeiten. Sozusagen Werden und Vergehen auf der persönlichen Ebene der Autorinnen. Und irgendwo kann sich jeder Leser und jede Gartenliebhaberin wiederfinden, zwischen Misserfolgen, Experimenten und Erfolgsstories. Aufgelockert durch Interviews mit ganz unterschiedlichen Gartenexperten, die neben Fachwissen auch ihre persönliche Sicht der Dinge einbringen und so zu manchem Aha-Effekt führen.

Mein persönliches Highlight zum Thema Giersch:
„Er blüht sehr schön. Bilden Sie sich einfach ein, Sie hätten ihn für teures Geld aus England importiert.“
Dieses Zitat stammt vom interviewten Gartengestalter Jörg Pfenningschmidt.

Bibliographische Angaben: Katharina Stegelmann/Barbara Supp, Der Wurm drin, Ullstein Taschenbuch, ISBN 978-3-548-06587-8, € 12,99

P10 Themenwort W#09: Vergänglichkeit

Nachdem ich einmal ausgesetzt habe, weil mir in Woche 8 einfach mal nichts einfiel, bin ich heute ganz schnell fündig geworden und kann Wortmans Neugierde bezüglich unserer Ideen prompt befriedigen.

Sinnigerweise flogen mir die Motive nur so zu, bei meiner sonntäglichen Gartenbuddelei, und so kann ich nun in einem Abwasch kreativ sein und Pause machen. Praktisch.

Mein selbstgebauter Rosenbogen, sturmzerzaust und von den Resten der letztjährigen Brennnessel“plantage“ umwuchert…

Wenn du in meinem Blog etwas nach unten scrollst, siehst du an der rechten Seite ein Foto von vor einigen Jahren, als ich den Rosenbogen aufbaute. Die Rosen wuchsen erst ganz wunderbar und umrankten den Bogen malerisch, aber entweder waren die Trockensommer 2018 und 2019 nicht gut für sie oder wir hatten eine ganz besonders hungrige Wühlmausbande, die von unten alles abgeknabbert hat. Letztes Jahr waren sie einfach weg. Außerdem haben die beiden letzten Jahre, als ich aus gesundheitlichen Gründen das Grundstück sehr vernachlässigt habe, auch deutlich sichtbare Spuren hinterlassen… Mal sehen, ob ich den Bogen wieder in Schuss bekomme.

Die Schilfmatten müssen dieses Jahr auch ersetzt werden…

Kalle ist ein kleiner Houdini. Er entfesselt sich zwar nicht, aber sein Freiheitsdrang lässt ihn Maschendrahtzäune aufbördeln. Und dann entwischt er mir durch das beharrlich vergrößerte Loch und geht in der Nachbarschaft spazieren. Um das zu verhindern, habe ich vor einigen Jahren Weidenmatten vor dem Zaun befestigt. Aber der Zahn der Zeit nagt ganz kräftig und erinnert mich an die Vergänglichkeit dieses Materials. Dieses Jahr habe ich reichlich Schnittgut von jungen, wild wuchernden Ahörnern, daraus flechte ich jetzt peu à peu neue Zäune, die ich dann im Sommer mit Wicken beranken lassen will.

Vergehen heißt auch: da kommt Neues

Und zuletzt werde ich doch noch ein bisschen sentimental philosophisch. Seit meiner frühen Kindheit stand seitlich vom Haus eine kleine Fliederhecke, die alljährlich im Frühjahr herrlich lila blühte. Seit ungefähr 10 Jahren musste ich in jedem Jahr etwas von dieser Hecke ausbuddeln, weil der Flieder immer weiter kaputtging. Aber zumindest an einer Stelle trieben neue Stämmchen aus den alten Wurzeln, so dass ich mich in ein paar Wochen wenigstens ein kleines bisschen über den duftenden Flieder freuen kann. Die abgeschnittenen Stämme des alten Flieders hatte ich in längeren Stücken dekorativ zwischen die Stauden rundum gelegt, die sind inzwischen zu begehrten Lebensräume für Asseln und andere Krabbeltiere geworden.

So. Pause beendet, Herausforderung angenommen und beantwortet, jetzt geht es weiter. Von den Brennnessel- und Gierschwurzeln, die ich heute ausgrabe, könnte ich glatt heute Abend meine Familie durchfüttern…

Vorfreude, neue Stoffe und ein Rückschlag

Um es gleich vorweg zu sagen: Unsere Erdbeeren sind natürlich noch nicht reif. Aber sie stehen dieses Jahr, dem regenreichen Frühling sei dank, wunderbar in Blüte. Und da ich beintechnisch letztes Jahr nur rudimentär im Garten etwas tun konnte, ist aus den Reihen fast so etwas wie eine Erdbeerwiese geworden. Auch an der Terrasse im Blumenbeet wachsen sie und unter der Magnolie finden sich unzählige Walderdbeeren. Ich freue mich schon wie Bolle auf die roten, saftigen Früchtchen.

Aber ich habe von der Familie Rhabarber bekommen, der wurde mit Hilfe von TK-Erdbeeren zu Erdbeer-Rhabarber-Marmelade verarbeitet, echt lecker. Und ich habe Stoffe eingekauft. Mit Erdbeeren, mit Pünktchen, mit anderen Früchten, in frischen, frühsommerlichen Farben. Klar habe ich mir beim Waschen der Stoffe schon Gedanken gemacht, was alles daraus werden kann.

Tja, bis Donnerstag währte die ungetrübte Freude. Bis ich erfuhr, dass ich demnächst erstmal für einige Wochen meinen rechten Arm nicht gebrauchen kann. Denn die Supraspinatussehne ist komplett ab und muss wieder angenäht werden. Kein Nähen, Garten nur mit links, und erst recht kein Segeln… Wieder zumindest ein halbes Jahr, das mir bei meinen Plänen fehlt. Aber hilft ja nichts, die Aussicht, stattdessen in einigen Jahren ein nagelneues Schultergelenk zu brauchen, ist auch nicht wirklich sexy.

Also werde ich mich dann vermehrt auf Buchrezensionen stürzen, ich habe mir schon einen ordentlichen Packen zusammengestellt. Eine Mischung aus Romanen, die von allem ablenken, was mich nervt (und zumindest Urlaub im Kopf möglich machen) und herausfordernden Sachbüchern, die sich mit verschiedenen Facetten der Gesellschaft und unserer Umwelt beschäftigen.

Bis zum 9. Juni hoffe ich allerdings, noch das eine oder andere Stück Stoff unter die Nähmaschine zu bekommen und so ein wenig auf Vorrat fertigzustellen.

Teekesselchen?

Neue Runde, neuer Text. Danke wie immer an Christiane, die dieses Mal nicht nur für die Organisation, sondern mit Ludwig Zeiler gemeinsam auch für die Wörter sorgt. Sie lauten dieses Mal: Sonnenhut, haltlos, massieren

And here we go:

Nachdenklich stand Luise im Garten vor dem Staudenbeet. Ganz nebenbei griff sie mit der linken Hand zur rechten Schulter, um den verspannten Nacken zu massieren. Georg trat zu ihr und fragte neugierig: “ Was geht dir durch den Kopf? Ich sehe doch, dass es in dir arbeitet.“ „Einen ganz bestimmten Sonnenhut könnte ich noch gebrauchen, den habe ich neulich in der Gärtnerei gesehen und die Farbe fehlt mir noch in meiner Sammlung. In der Mitte ist er rotbraun, außen herum orange bis lachsfarben mit cremefarbenen Spitzen. Ich glaube, ‚Flamingo‘ heißt er.“

„Aha“, meinte Georg nur. Nach einer Minute Schweigen dann: „Du, ich habe beim Einkaufen etwas vergessen, das fehlt mir dann nachher, ich muss nochmal los.“ Und weg war er. Luise hörte noch den Wagen vom Hof fahren, dann herrschte Ruhe. Sie schnitt hier ein wenig, zupfte dort, überlegte, wie Lücken im Beet zu füllen seien und suchte deswegen im Schuppen nach Saatgut für rasch wachsende einjährige Sommerblumen, als Georg schnaufend zurückkam. Er hielt eine große Hutschachtel in den Händen und strahlte übers ganze Gesicht.

„Schau mal, der sieht zwar nicht ganz so aus wie du ihn beschrieben hast, aber das war der einzige, der irgendwie ähnlich aussah. Heißt allerdings ‚Sombrero‘ und nicht ‚Flamingo‘. Er steht dir aber bestimmt sehr gut und er hält auch mit der breiten Krempe super die Sonne vom Gesicht fern!“ Etwas hilfesuchend schaute Luise ihn an, öffnete dann die Hutschachtel und begann nach einem Blick haltlos zu lachen. „Georg!“ prustete sie, „Ich meinte doch nicht einen Sonnenhut zum Aufsetzen! Ich meinte eine ganz bestimmte Sorte Echinacea…“

261 Wörter

Tädäää! Ich habe es tatsächlich mal geschafft und mir etwas fiktionales ausgedacht. Naja, obwohl diese Echinacea „Flamingo“ mich tatsächlich reizt. Aber im Moment ist wettertechnisch überhaupt noch nicht an Pflanzen zu denken, die eigentlich in der Prärie zuhause sind. Kommt Zeit, kommt Sonnenhut😉.

Versöhnliches Ende

Zumindest der Januar geht so für mich zu Ende. Es wäre auch zu viel verlangt, wenn der erste Monat des Jahres gleich alle Probleme hätte lösen sollen. Weil die Probleme, die wir haben, nicht alle aus dem letzten Jahr stammen, sondern lediglich in kumulierter Form das alles auf uns loslassen, was sich über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte aufgebaut hat.

Aber gerade deswegen und für die Seelenhygiene ist es doch immer wieder wichtig, die schönen Seiten des Lebens und der Natur um uns herum auf uns wirken zu lassen.

Die Hagebutten leuchten immer noch, auch nach dem strengen Frost.
Ein wunderschöner Kontrast zu den kahlen Zweigen der wilden Rose und ein Bild dafür,
dass das Leben immer weitergeht.

Noch mehr Bilder aus unserem total verwilderten Garten, der aber bei frostigem Wetter viele verwunschene Fotomotive liefert, findest du hier

Tag 13 – Bin im Garten

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Es ist Freitag, der 11. Dezember abends, als ich diesen Beitrag schreibe. Der Tag, an dem die Unsicherheit in die Buchhandlungen eingekehrt ist:

Dürfen wir ab Montag überhaupt noch öffnen? Und wenn nicht, was machen wir mit den vielen Büchern im Abholfach, teilweise schon als Geschenke verpackt? (Antwort: ausliefern…) Heute war es schon schwierig, denn seit heute dürfen wir pro 20 qm nur noch einen Kunden in den Laden lassen. Bei einer gut wohnzimmergroßen Buchhandlung sind das dann zwei(!) Kunden, der Rest muss draußen warten. Prompt gab es auch eine Kontrolle vom Ordnungsamt, die wir aber natürlich bestanden haben.

Gerade kreisen meine Gedanken um so viel anderes als um eine neue Buchvorstellung, daher krame ich mal wieder in der Blog-Kiste und serviere euch diesen Beitrag noch einmal aufgewärmt. Es ist ungefähr dieselbe Jahreszeit wie die Erstauflage, und außerdem ist gerade die perfekte Zeit, in die Gartenplanung für 2021 einzusteigen. Außer lesen und Pläne schmieden geht gerade kaum noch was (und das ist auch dringend notwendig, dass wir jetzt alle in den Standby-Modus gehen!) und mit dem Buch kannst du beides super verbinden. Oder auch einfach vom eigenen Garten träumen. Oder dich freuen, dass du saubere und intakte Fingernägel behältst, weil du vom Buddeln liest, statt es selbst zu tun.

In die Gegend gedacht

Nach der Bücher-Challenge brauchte ich eine Pause. Es ist doch anstrengend, wenn auch nicht körperlich, jeden Tag einen Beitrag rauszuhauen oder für mehrere Beiträge vorzuschreiben, quasi auf Kommando. Wobei ich mich nicht beschweren will, denn es hat mich niemand gezwungen, mitzumachen. Es ist nur anders als einfach ins Blaue zu schreiben, wie der Schnabel gewachsen ist, weil gerade eine Idee im Kopf Form annimmt. Trotzdem hat ein vorgegebenes Thema Vorteile, weil man sich auch mit ungeliebten Gedankengängen beschäftigen muss. Denn das ist eine Qualität, die wir durch die diversen Filterblasen und Algorithmen der „sozialen“ Medien zunehmend verlernen oder zumindest vermeiden.

Jetzt ist es Samstag, 10:26 Uhr, und ich sitze hier schwitzend vor dem PC. Um 6 Uhr bin ich aufgestanden, habe Kaffee gekocht, die Gemüsepflanzen draußen ausgiebig gewässert und etwas Zeitung gelesen. Immerhin ist Samstag. Nach dem Frühstück habe ich im Nachthemd (unbestrittener Vorteil, wenn man einen großen und eingewachsenen Garten hat) die Terrasse gefegt, weil sie noch im Schatten lag. Duschen und Einkaufen folgte. Und eben habe ich zumindest noch das kleine Stück Wiese an der Terrasse gemäht, weil wir heute Abend mit allen Kindern und Schwiegerkindern grillen wollen. Als wir das verabredet hatten, haben wir im Traum nicht damit gerechnet, dass der Sommer 2020 mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke um die Ecke kommt. Naja, ist eben HOCHsommer.

Blick aufs Handy, der DWD sendet eine Hitzewarnung der Stufe 1. Da wäre ich ohne nicht drauf gekommen. Immerhin war um 9:30 Uhr schon 25 Grad im Schatten. Das Regionalforstamt OWL lässt ab heute Waldbrandkontrollflüge über die Senne und den Teutoburger Wald fliegen, also auch bei uns hier. – Ich brauche die Hitze jetzt echt nicht mehr. War ich im Frühjahr durch die kaputten Sehnen gehandicapt, steckt mir jetzt die Hitze in den Gelenken. Wieder komme ich im Garten nicht so weiter wie ich es vorhatte. Die Wildnis nimmt überhand, inzwischen finde ich es nicht mehr ganz so schön wie vor drei Monaten. Aber meckern hilft ja auch nicht, also freue ich mich an Blumen und Kräutern, die unvermutet irgendwo wachsen, ernte Brombeeren und versuche, hier und da den Wildwuchs in die Schranken zu verweisen. Momentan mit mäßigem Erfolg.

Wenn ich ehrlich bin, ist das Lamentieren über zu viel Vegetation ein Jammern auf ziemlich hohem Niveau, verglichen mit vielen Dingen, die auf der Welt geschehen. Ich bräuchte so viele Köpfe wie Medusa Schlangen auf dem Haupt trägt, um sie alle zu schütteln, wenn ich an die Demo in Berlin letzte Woche denke. Für mich persönlich ist es das Bedenklichste daran, dass Menschen, die teilweise berechtigte Anliegen vertreten und Finger in Wunden der Corona-Politik legen (die es ja tatsächlich gibt, denn auch die Politik tastet sich vorsichtig durch unbekanntes Terrain), keinerlei Scheu haben, mit Extremisten jeglicher Couleur, Verschwörungsideologen und solchen, die demokratische Prozesse am liebsten nutzen würden, um die Demokratie abzuschaffen, gemeinsam aufzulaufen. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen.

Angesichts der menschlichen, wirtschaftlichen und letztlich auch sich anbahnenden politischen Katastrophe in Beirut kann ich nicht anders als dankbar sein, hier im recht sicheren Deutschland zu leben. Was da alles auf die sowieso schon instabile Region Naher Osten zukommt, können wir heute überhaupt noch nicht absehen. Aber es tut gut, wenn ich mitbekomme, dass Menschen aus den unterschiedlichen Gegenden des Libanon nach Beirut reisen, um beim Aufräumen zu helfen. Es tut gut, dass auch viele Staaten helfen, obwohl sie an der heimischen Corona-Front alle ihre eigenen Probleme haben. Es tut gut, dass angesichts des großen Leides sogar die mit dem Libanon verfeindeten Staaten Israel und Iran mit anpacken wollen, auch wenn man getrost vermuten darf, dass sie es nicht ganz uneigennützig tun.

Vieles geht mir durch den Kopf, wenn ich dieser Tage Zeitung lese oder Nachrichten schaue. Manches werde ich in der nächsten Zeit mal hier anreißen. Auch Themen, über die man zurzeit gern unterschiedliche Meinungen haben darf. Aber immer mit Respekt dem anderen gegenüber und der Bereitschaft, sachlich zu argumentieren.

Bin im Garten

Ich weiß nicht mehr, woher ich diesen Büchertipp habe, vermutlich war es eine Gartenzeitschrift. Oder eine Rezension auf einem anderen Blog.

Im Herbst habe ich mir das Buch dann gekauft und es ist erstmal auf den SUB gewandert. Zu Beginn der Adventszeit ist es dann auf dem Nachttisch gelandet und hat mich jeden Abend in den Schlaf geleitet. Abend für Abend las ich mich durch die Experimente einer Frau, die mit Mitte 50 die Gartenleidenschaft gepackt hat.

Manchmal nicht ganz neidlos, denn sie hat das geschafft, was ich seit einigen Jahren versuche: jeden Tag im Garten verbracht. Inklusive Muskelkater, Fehlschlägen und unglaublichen Glücksgefühlen.

Oft musste ich schmunzeln, wenn ich mich selbst wiedererkannte, vor allem in den Szenen, wenn sie online oder in Katalogen nach neuen Pflanzen, Saatgut, aber auch Geräten suchte. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass ich alle ihre Vorschläge und Quellen ausprobiert habe…😜

Unter anderem hat die Lektüre dazu geführt, dass ich wieder ganz optimistisch plane für 2020. Und mir ein Gartentagebuch angelegt habe, um meine eigenen Experimente oder Wetterbeobachtungen zu notieren.

Sinnigerweise hab ich seit vorgestern mal wieder starke Schmerzen in der rechten Schulter und kriege den Arm nicht höher als zur Bäckertheke (konnte heute früh kaum mein Wechselgeld in Empfang nehmen🥺).

Aber das passt schon, denn dieser 4. Januar zeigt, dass er stürmen kann. Den Flieder, der seit ich denken kann in der Nähe des Hauses steht, seit zwei Jahren aber den Heldentod stirbt, mach ich dann ein anderes Mal weg.

Während es draußen weht und dem Geräusch nach auch etwas hagelt, sitze ich mit einem breiten Schal um die Schultern gemütlich in meinem Ohrensessel. Und habe soeben das Buch zu Ende geschmökert.

Das gesamte Buch war schon lesenswert, aber in ihrer Rückschau auf das Gartenjahr im Dezember wird Meike Winnemuth regelrecht philosophisch. Ich kann ihren Gedankengängen da gut folgen, bin glatt versucht zu sagen: wer chronisch unzufrieden ist oder andere Zivilisationsübel mit sich rumschleppt, der sollte Gartenarbeit auf Rezept verordnet bekommen.

Ich liebe den Satz „Ich habe monatelang auf einen Kohlrabi gewartet, den man in jedem Supermarkt für 99 Cent kaufen kann,…“

Denn dieser simple Satz drückt fast alles aus, worum es viel zu selten geht: sich des Wertes unserer Lebensmittel bewusst zu sein. In dieser und anderen Pflanzen einen essentiellen Bestandteil des Lebens zu sehen und nicht nur etwas, das im Discounter im Angebot eingekauft wird und im schlimmsten Fall nach drei Wochen im Gemüsefach in die Tonne wandert.

Das Buch ist absolut lesenswert (freudsche Fehlleistung: ich hätte beinahe „lebenswert“ geschrieben😊).

Nicht nur für bekennende Landeier wie mich, sondern auch für horizontale oder vertikale Stadtgärtner, für Gartenfestivalliebhaber, für einfach alle, die schon mal Erde unter den Fingernägeln hatten. Und auch für die, die das sehr unappetitlich finden😉.

Bibliographische Angaben:

Meike Winnemuth, Bin im Garten

Penguin Verlag

978-3-328-60045-9

22€

Hinweis: Das Buch habe ich mir selbst gekauft. Aus Neugier. (Ich glaube, es war Ranga Yogeshwar, der jede Quarks-Folge mit den Worten „Bleiben Sie neugierig“ beendete)

Gartenrückblick 2019

So sah es vor ein paar Tagen früh morgens im Garten aus. Nachtfrost hatte das über den Sommer zu lang gewachsene Gras in ein kleines Kunstwerk verwandelt.

Beim Aufräumen meiner Fotofestplatte sind mir wieder einige Momentaufnahmen des Gartenjahres 2019 begegnet, die exemplarisch dafür sind, was ich dieses Jahr alles nicht getan habe. Aber sieh selbst:

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Mein Rosenbogen, den ich vor einigen Jahren aus der alten Leiter gebaut habe (davon existieren auch Fotos auf dem Blog, in der Seitenleiste rechts…). Da ich im April mit dicken Fingern zu kämpfen hatte, habe ich die Rosen nicht zurückgeschnitten. Sie dankten es mir mit einer schier unendlichen Blütenfülle den ganzen Sommer über.

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Direkt in der Nachbarschaft der Rosen gediehen die Disteln sehr gut. Meine Hoffnung, dass sich viele Schmetterlinge dort wohlfühlen würden, hat sich allerdings leider nicht erfüllt. Trotz raupenfreundlicher Brennesseln und anderer Futterpflanzen gab es 2019 viel weniger Schmetterlinge in meinem Garten. Ich hoffe sehr, das geht nächstes Jahr nicht so weiter… 😦

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In einer anderen Ecke gingen Rosen, Brombeeren und Brennesseln eine wehrhafte Lebensgemeinschaft ein. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass es sehr schmerzhaft war, sie bändigen zu wollen. Aber sieht ziemlich idyllisch aus, finde ich.

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Überhaupt, diese Rosen… Diese riesige Wildrose ist über die Jahre aus einem kleinen Wurzelrest einer veredelten Rose entstanden, die ich ungefähr im Jahr 2009 entfernen musste, weil sie vor sich hin kümmerte. Muss wohl eine Astrid-Lindgren-Rose sein („Sei frech, wild und wunderbar“)

Inzwischen dienen ihre Hagebutten den Vögeln als Winterfutter, im Sommer fühlte sich dort allerlei Kleingetier wohl:

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Dieses Prachtstück

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ist eine Damaszenerrose, die mindestens ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Sie existiert, seit ich denken kann. Vor ungefähr 20 Jahren habe ich sie umgepflanzt. Ein Experiment, das zum Glück gelungen ist. Und eine logistische Leistung, denn ich musste fast einen Bombenkrater buddeln für den Wurzelstock. Die Schubkarre reichte kaum für den Transport. Die Rose blüht zwar nur einmal im Jahr, aber der Duft….

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Eher durch Zufall ist diese Kombination entstanden. Die Rose habe ich gepflanzt an der Stelle, der Fingerhut ist auf einmal dort gewachsen, und der Farn sowie das Pfennigkraut breiten sich sowieso ungefragt überall aus.

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Auf dem ehemaligen Sandplatz (dort lagerten wir den Bausand während der Bauarbeiten auf dem Hof) wächst alles langsam wieder zu. Außer schnödem Gras fühlen sich dort auch Hornveilchen, Günsel und wilder Meerrettich wohl.

Ach, wenn ich diese Bilder sehe, mag ich meinen wilden Garten eigentlich ganz gern. Und viele Tiere auch. Trotzdem gibt es im Frühjahr 2020 einen neuerlichen Versuch, die Wildnis ein bisschen zumindest einzufangen. Aber jetzt kommt erstmal der Winter, Zeit zum Planen…

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