
Ich war mutig. Oder übermütig, so genau weiß ich das noch nicht. Innerhalb der nächsten vier Wochen muss ich das herausfinden. Denn am 13. April endet meine Widerspruchsfrist.
Was ich genau weiß: in meinem Kopf sprudeln Szenen, Geschichten, Gedanken, die ans Licht wollen.
Was ich zurzeit noch nicht auf die Kette kriege: wie das sinnvoll passieren soll. Immerhin übe ich in der pointierten Kurzform hier auf WP jetzt schon seit fünf Jahren herum.
Und deswegen habe ich beschlossen, der Professionalisierung eine Chance zu geben und einen umfassenden Schreiblehrgang zu buchen. Allerdings mit Netz und doppeltem Boden, denn so ein Lehrgang bindet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. (Von wegen, über Geld spricht man nicht. Das gilt vielleicht, wenn man ziemlich viel davon hat, ansonsten ist es durchaus ein wichtiges Thema.) Tapfer bestellte ich mir das Paket und habe nun einen Monat, um festzustellen, ob es funktioniert und auch, um eine Art Businessplan dafür aufzustellen. Die Unsicherheit ist groß. Mir wuselten sogar schon Gedanken an Fundraising durch den Kopf. Aber wer unterstützt schon freiwillig noch eine Schreiberin???
Egal. Heute hat für mich erst einmal der Praxistest begonnen: Komme ich mit dem Lehrgangsmaterial klar (sieht im Augenblick gut aus), welche Zeitfenster brauche ich (wird sich in den nächsten Tagen rausstellen, ich werde mal „Buch führen“), kann ich das überhaupt in meinen bereits ziemlich getakteten Tagesablauf einbauen (Wo ein Wille ist, ist auch ein Zeitfenster? Da wird es schon kniffeliger…)? Und wie gehe ich damit um, dass ich ungeduldig bin und Fragen, die ich am liebsten ganz schnell beantwortet hätte, erst im dritten Semester drankommen?

Aber dieser Abschnitt ganz zu Beginn des ersten Studienheftes hat mich ja doch ziemlich geflasht. Und nun? Ist mein Rucksack gepackt und genug Proviant an Bord? Werde ich mein Abenteuer starten? Wir werden sehen, und ich werde euch auf dem Laufenden halten. Schreiben tu‘ ich so oder so, eventuell wird sich mein Pensum ändern, der Horizont hoffentlich noch mal deutlich weiten und wenn es sein soll, entdecke ich neue Welten. Ich hoffe nur, dass ich nicht wie Kolumbus in die falsche Richtung reise, aber wenn ich es mir recht überlege, hat er ja trotzdem etwas überaus Wichtiges entdeckt.

Die allerersten Schritte sind gemacht. Das Abenteuer kann beginnen. Ob es ein Mikro-Abenteuer wird oder eine weite Reise, ich lasse mich überraschen.
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