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„Die Welt ist ein Dorf“, diesen Ausspruch kennt wohl jeder. Aber ist sie das wirklich? Beschränken wir diese These auf das Internet, das uns in Echtzeit mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt bringen kann, ist sie nachvollziehbar. Ein Dorf ist aber per Definition gekennzeichnet durch kurze Wege, sowohl bei der Kommunikation als auch durch die Wege, die man braucht, um beispielsweise Waren zu transportieren. Wenn wir jetzt mal ein knappes Jahr zurückdenken, dann bescherte uns Corona auch die Erkenntnis, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, Arzneimittelproduktion oder die Produktion von medizinischer Schutzausrüstung zum größten Teil in Länder auf der anderen Seite des Globus zu verlagern. Noch schlimmer sogar: sie in einigen wenigen Ländern so zu konzentrieren, dass ein Austausch kaum möglich ist, wenn es irgendwo im „weltweiten Dorf“ knapp wird.
Beide Autoren sind Dorfkinder und kennen sowohl Vor- als auch Nachteile des klassischen Dorflebens. Vorteil unter anderem: Es ist immer jemand da (der Anteil nimmt oder hilft). Nachteil: Es ist immer jemand da (der es besser weiß oder lästert). Ist halt so. Ein Vorteil, den die beiden sehen, ist die Tatsache, dass man, ob bewusst oder unbewusst, ein wenig mehr auf seine Umgangsformen achtet. Derjenige, über den ich heute auf den sozialen Medienplattformen lästere, könnte morgen die Person sein, die hinter mir in der Warteschlange beim Bäcker steht…
Ich muss gestehen, dass ich mir bisher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht habe, dass das Wort „Interesse“ aus dem lateinischen Inter-esse (dazwischen sein) entstanden ist. Wenn man an jemandem oder an einer Sache Interesse hat, nimmt man teil, man ist dabei. Klar, wir kennen alle dieses neugierige Else-Kling-Interesse, das immer mehr oder weniger sensationslüstern daherkommt. Aber ich hoffe doch schwer, dass wir auch alle das wohltuende Interesse, das ehrliche Anteil nehmen an unserem Leben und Werdegang kennen. Das Kapitel macht mir Lust auf einen Plausch über den Gartenzaun oder andere Rituale des Dorflebens, wie ich sie aus meiner Kindheit noch kenne.
Ok. Für heute reicht es, ich habe noch viel, worüber ich nachdenken kann und werde das jetzt in der Küche beim Kochen tun😊.
Es dreht sich im Übrigen immer noch um das Buch „Unberechenbar“ von Harald Lesch und Thomas Schwartz. Die bibliografischen Angaben findet ihr in den letzten Beiträgen.
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