Ein unordentliches Gefühl?

Laut eines Buchtitels von Richard David Precht ist das eine Definition von Liebe. Howard Jones besang im Jahr 1983 die Frage nach der Liebe „What is love?“ und Pat Benatar gab postwendend die Antwort „Love is a battlefield“. Eurythmics waren da schon einen Schritt voraus, denn „Love is a stranger“ erschien bereits 1982. Unvergessen aus dem Liebesfilm schlechthin, Pretty Woman, ist auch das vermeintliche Ende einer großen Love Story: „It must have been love“ von Roxette. Wesentlich früher schon sang Connie Francis im Jahr 1961 „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“. Ich schätze, es gibt kaum etwas, das über die Liebe nicht schon geschrieben oder gesungen wurde. Ganz davon abgesehen wäre Hollywood vermutlich fast pleite, wenn es die Irrungen und Wirrungen nicht gäbe. Nur von Superhelden, Serienmördern und Geschwindigkeitsjunkies kann Kino und TV nicht leben.

Selbst die Bibel, von manchem als strenges Sittengesetz angesehen, schwärmt in einem ganzen Buch über die Freuden der Liebe (Das Hohelied) und auch Paulus erkennt „Nun bleiben aber Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei, aber die Liebe ist die größte“ (1. Korinther 13,13).

Die alten Griechen unterschieden zwischen erotischer und platonischer Liebe. Vielleicht verschwimmen diese Grenzen auch ab und zu einmal. Kommt sicher vor, wie in Klaus Lages „1001 Nacht“. Oder es gibt in einer Ehe/langjährigen Beziehung zwischendurch Phasen, in denen man eher kameradschaftlich verbunden als leidenschaftlich entbrannt ist. Hauptsache ist doch, es fühlt sich für die Beteiligten gut an.

Liebe lässt uns himmelhoch jauchzen und alles in rosarot getaucht sehen. Liebe lässt uns aber auch in die tiefsten Abgründe stürzen und zieht sämtliche Farbe aus unserem Leben. Sie lässt die größte Freude zu und die stärkste Verzweiflung. Lachen, weinen, ärgern, alles das gehört dazu, das gibt es nur im Gesamtpaket.

Übrigens finde ich „Trauung“ eigentlich viel passender als „Hochzeit“. Wenn man getraut wird, traut man sich selbst und dem Gegenüber zu, das Leben in jeder Situation miteinander zu teilen. Geht man davon aus, dass die Hochzeit im wörtlichen Sinn der „schönste Tag des Lebens“ ist, kann es ja danach eigentlich nur noch bergab gehen. Vor allem verkennt diese Definition die Tatsache, dass Liebe und eine gelingende Beziehung nicht nur Gefühlsduselei ist, sondern auch Arbeit. Und eine immer wieder neu zu treffende Entscheidung für den geliebten Menschen.

Man kann jemanden wie den Frosch aus dem Märchen an die Wand klatschen wollen und trotzdem an der Liebe festhalten. Nicht umsonst heißt es „in guten wie in schlechten Zeiten“.

Das alles schreibe ich jetzt aus der Perspektive eines Menschen, bei dem nicht immer alles Zucker war, mit der Dankbarkeit, dass mein Partner zu mir gehalten hat, als ich vor fast 20 Jahren meine Existenz gegen die Wand gefahren hatte, aus der Perspektive eines Paares, das noch immer die Kurve gekriegt hat bei allen Zitronen, die uns auf die eine oder andere Weise im Weg lagen. Dann gab es Zitronenkuchen, Zitronenlimonade, manchmal ein paar Tage Diät, Zitronensouflée… und immer wieder die Erkenntnis, dass wir im Team vieles schaffen, was uns allein vor riesengroße Hindernisse stellen würde. Dass wir nach 29 Jahren Ehe immer noch gemeinsame Träume in Angriff nehmen können, auch wenn wir den einen oder anderen Traum schon (z. B. aus gesundheitlichen Gründen) begraben mussten. Aufhören zu träumen? Keine Alternative!

Falls ihr euch jetzt fragt, warum ich heute so sentimental bin: Ich musste das dringend mal loswerden😊. Immer nur Klimakrise schlägt sonst noch aufs Gemüt.

Liebe ist…

… kennst du sie noch, diese kleinen Cartoons von „Liebe ist…“? Eine Art Old School Version von „Ohne dich ist alles doof“. Liebe brauchen wir zum Leben wie die Pflanzen das Wasser und das Licht brauchen. Und doch verstehen wir es vermutlich ganz unterschiedlich, was alles zur Liebe gehört.

Bei der Bildkarte frage ich mich: Geht das, Liebe einfach so in Portionen „abreißen“? Als nächstes fällt mir ein, dass es auch Menschen gibt, die, um in diesem Bild zu bleiben, gleich alle Zettelchen abreißen, so dass nichts mehr übrig bleibt. Und der dritte Gedanke: es darf keine Einbahnstraße sein, wir sind darauf angewiesen, dass die Liebe erwidert wird, sonst macht es uns auf die Dauer krank. Dabei denke ich nicht nur an Paarbeziehungen, sondern auch an Nächstenliebe, an das Anteil nehmen, an Freundschaften.

Bedingungslose Liebe. Kann ich die im menschlichen Miteinander finden? Eine Liebe, die nicht an irgendwelche Bedingungen geknüpft ist? Ich hoffe und wünsche es, aber ich denke auch, wir Menschen sind nun mal nicht vollkommen, und zu leicht fließen doch immer wieder so kleine Tropfen von „Ich liebe dich, wenn du (nicht) …“ in unser Denken und Handeln ein.

Und dabei belasse ich es für heute. Und jetzt du…

Bild- und Textkarten: ©Neukirchener Verlag (Bibliographische Angaben siehe Beitrag „Talk-Boxing“)

„Too blessed to be stressed“?

Gute Frage. Fühle ich mich gerade gesegnet oder stehe ich eher unter Strom? Wie äußert sich beides? Wenn ich mich gesegnet fühle, kann ich zur Ruhe kommen, der Segen kann sich aber auch durch kreatives Chaos in meinem Kopf äußern. Der Unterschied für mich liegt darin, ob mir Ruhe oder Unruhe gut tut oder ob mich der Zustand, den ich habe, unter Druck setzt. Auf jeden Fall kann ich alles, was ich zu erledigen habe, in einem gesegneten „Modus“ mit Zuversicht angehen, statt mich daran aufzureiben.

Und wie ist das mit Gottes Liebe? Meist ist es die dritte Möglichkeit, die mich durch den Alltag trägt. Aber natürlich kenne ich auch die Zeiten, wo ich es einfach nicht spüren kann oder nicht für möglich halte. Glaube (oder anders gesagt: Hoffnung) und Zweifel sind in meinen Augen Geschwister. Mal ist der eine lauter, mal der andere. Und beide haben ihre Berechtigung, denn auch der Zweifel kann hilfreich sein. Um nicht alles für selbstverständlich zu nehmen, um einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, um nicht übermütig zu werden.

Und jetzt du…

Bild- und Textkarten: ©Neukirchener Verlag (Bibliographische Angaben siehe Beitrag „Talk-Boxing“)

Gerettet?

Ein Schiffbrüchiger trieb auf einer Rettungsinsel seit Tagen auf dem Meer. Er war ein frommer Mensch, mit der festen Überzeugung, dass Gott ihn aus seiner Situation erretten werde. Die Notration an Lebensmitteln war bereits verbraucht, nur ein wenig Trinkwasser hatte er noch.

Da kam ein Kreuzfahrtschiff vorbei, man machte Anstalten, ihn an Bord zu nehmen. Aber der Schiffbrüchige winkte ab: „Nein danke, nicht notwendig. Ich bin sicher, Gott rettet mich.“

Und so dümpelte er weiter auf dem Meer, und bald war auch das Wasser verbraucht. Ein Bananendampfer kreuzte seinen Weg und wieder wollte die Besatzung ihn an Bord holen. Schon deutlich schwächer, sagte der Mann wieder: “ Nein danke, ich bin ganz sicher, Gott wird mich retten.“ Und so fuhr auch der Dampfer weiter.

Der Mann wurde immer schwächer und starb schließlich an Entkräftung und Wassermangel. Als er dann vor Gott stand, fragt er ihn vorwurfsvoll: „Gott, ich habe immer in meinem Leben an dich geglaubt und bis zuletzt auf deine Hilfe vertraut. Warum hast du mich nicht gerettet?“

Gott schaute den Mann betrübt an und sagte: „Zweimal habe ich ein Schiff auf dieser weit abgelegenen Route vorbeigeschickt – aber du hast dich jedes Mal geweigert, an Bord zu gehen…“

Warum erzähle ich diese Geschichte gerade jetzt?

Auf der einen Seite: Es ist gut und richtig, wenn wir Gott vertrauen, wenn wir davon ausgehen, dass er es gut mit uns meint. Die ganze Bibel ist voller Geschichten, aus denen genau das zu lesen ist. Aber: Die Bibel ist ebenso voll von Erlebnissen, wo dieses „gut meinen“ auf eine ganz andere Art gezeigt wird, als es die Menschen erwarten. Wo ganz unvermutet Menschen oder Ereignisse dazu beitragen.

Wir haben oft ganz konkrete Vorstellungen davon, wie Gottes Hilfe auszusehen habe. Und leider erwarten wir immer noch zu häufig, dass diese Hilfe dann mit Paukenschlag und Wunderheilung kommt.

Viel häufiger kommt Gottes ganz praktische Hilfe auf leisen Sohlen daher, zum Beispiel durch Menschen, die in einer Krisensituation Ruhe bewahren, alles gut durchdenken und ihren Kopf hinhalten, um Entscheidungen zu treffen. Nicht immer sind es populäre Entscheidungen, sie können und müssen oft Einzelinteressen beschneiden, zugunsten der gesamten Gesellschaft.

83 Millionen „Expertenmeinungen“ bringen uns nicht weiter. Wenn wir eine empathische und auch erfolgreiche Gesellschaft sein wollen, müssen wir auch die Grenzen der persönlichen Freiheit kennen und akzeptieren lernen.

Danken wir, ob nun Gott oder ganz allgemein den Menschen, die aktuell ihr Bestes geben, an dem Platz wo sie ihre Aufgaben erfüllen. Ganz egal, wo dieser Platz ist. Denn wenn es gut läuft, wenn alle mitmachen, können wir uns alle gegenseitig danken.

Und erwarten wir Gottes Liebe nicht nur im Wunder, sondern in den Menschen, die er uns in den Weg stellt.

Himmel und Erde

Unüberbrückbare Gegensätze oder zusammengehörende Teile eines Ganzen?

Unser letzter FAQ-Gottesdienst in diesem Jahr fand zwar am ersten Advent statt, sollte aber kein „klassischer“ (sowieso nicht…) Adventsgottesdienst sein. Aber er sollte schon mit einem Thema zu tun haben, dass gerade um diese Jahreszeit doch irgendwie viele Menschen beschäftigt. Vor Weihnachten schmücken wir gern mit Engeln, den himmlischen Boten Gottes (oder zumindest mit den Figuren, die wir uns als Engel denken). Und beim schönsten Morgen- und Abendrot heißt es: „Im Himmel werden schon Plätzchen gebacken“. Zu keiner anderen Zeit sehnen wir uns so sehr nach der Helligkeit und Klarheit des Himmels wie in dieser dunklen Zeit am Ende des Jahres.

Unser Anspielteam hatte sich schon frühzeitig Gedanken dazu gemacht, was wohl die Eigenheiten von Himmel und Erde sind.

Ein steiles Thema haben wir uns da vorgenommen! Gar nicht so einfach. Was tut man heutzutage, wenn man nicht sofort die zündende Idee hat? Richtig, Tante Google fragen.
Aber, dort bekommt man zunächst gefühlte 1000 Einträge mit – Kochrezepten! Himmel und Erde, ein traditionelles Gericht nicht nur in Norddeutschland, Äpfel (Himmel) und Kartoffeln (Erde) zusammen gekocht. Der Vollständigkeit halber müsste es heißen „Himmel und Erde mit Blutwurst und Zwiebeln“. Brrr! Dann doch lieber Kartoffelpuffer mit Apfelmus….
Aber Scherz beiseite, da brauche ich einen anderen Ansatz. Mal sehen. Ah! Ja, das könnte klappen:

Das Vater Unser: „…wie im Himmel, so auch auf Erden…“
Oder das Glaubensbekenntnis: „…den Schöpfer des Himmels und der Erde…“. Später dann: „…hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel…“
Das Verhältnis von Himmel und Erde hat also definitiv für uns als Christen eine große Bedeutung. Es hat etwas mit Gott zu tun.

Ich habe das schon einmal erzählt, wenn man ein Kind bis ca. 8 Jahre bittet, ein Bild zu malen, wo Gott mit drin ist, dann malen die meisten Kinder eine Landschaft mit Himmel, im Himmel ist eine Wolke, und auf der steht ein alter netter Mann mit Rauschebart und langem Nachthemd. Also eher so eine Art Gandalf eigentlich.

Und nicht nur Kinder pflegen die Vorstellung, dass der Aufbau der Welt dreiteilig ist, in der Mitte die Erde mit den Menschen, unten drunter die Hölle mit Feuer, Teufeln und geknechteten Seelen. Und oben im Himmel thront Gott über allem.
Diese Vorstellung ist uralt und kommt in den unterschiedlichsten Kulturen vor. Auch zur Zeit des Alten Testaments sahen viele Schöpfungsberichte und Weltbilder so aus.

Auch am Anfang der Bibel heißt es: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Und zwar trennte er das Wasser oben vom Wasser unten, nannte das obere Wasser Himmel und sammelte das untere Wasser in den Meeren, damit man die Erde dazwischen sah. Zwei Dinge lesen wir daraus.
Erstens: Gott hat beides geschaffen und voneinander getrennt. Und zweitens: Gott war schon vorher „da“. Wo auch immer.
Schließlich, nachdem Gott alles auf der Erde erschaffen hatte, auch Mann und Frau in dem Garten, den er für sie angelegt hatte, da traf er sich dort mit ihnen gern zum Abendspaziergang. Er nahm am Leben seiner Schöpfung persönlich teil. Bis zur Verführung der Menschen durch die Schlange…

Szenenwechsel.

Ganz am Ende der Bibel, in der Offenbarung des Johannes, werden die getrennten Bereiche wieder zusammengeführt: (Off. 21)
„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer (vom Anfang) ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Wenn alles, was uns von Gott trennt (Sünde kommt von Sund und hat nichts mit Sahnetorte zu tun, denn ein Sund ist ein Meeresarm, der zwei Ufer voneinander trennt) beseitigt ist, dann wird er wieder bei uns Menschen wohnen, die Trennung von Himmel und Erde ist beendet. Was für eine grandiose Zusage! Übrigens ist dann nicht nur für uns Menschen „alles wieder gut“, sondern auch für Gott. Endlich ist er wieder da, wo er von Beginn an sein wollte!

Die Sehnsucht nach dem Himmel ist bei uns allen vorhanden. Wenn wir etwas als „himmlisch“ bezeichnen, dann ist das ein höchstes Lob. Die Menschen im Alten Testament bauten den Turm in Babel, um zu Gott zu gelangen. Sie stiegen auf die höchsten Berge (wie manche Leute heute noch).
Später baute man „Wolkenkratzer“.
Wir suchen den Himmel auf Erden, wir versuchen sogar, mit der Raumfahrt dem Himmel näher zu kommen. Und doch kommen wir auch mit der stärksten Rakete nur tiefer ins All, aber nie näher zum Himmel.

Und trotzdem gibt es sie, die Brücke zum Himmel. Und diese Brücke ist Jesus Christus. Er ist Gott, der zu seinen Menschen gekommen ist, als einer von ihnen. Nicht privilegiert in einem Palast oder Elfenbeinturm, sondern absoluter Durchschnitt in seinem sozialen Status. Handwerker. Wanderprediger. Und am Ende seines Lebens: Verraten, wie ein Verbrecher behandelt, getrennt von seinen Freunden, verleugnet sogar vom besten Kumpel, und dann fühlte er sich sogar von seinem Vater verlassen! Den demütigenden Tod am Kreuz gestorben wie der schlimmste Terrorist. Tiefer fallen kann kein Mensch.

Er hat sich selbst geopfert, sein Leben gegeben für alle Generationen nach ihm. Das ist uns unvorstellbar, es ist zu groß für unseren Verstand. Und deswegen ist es für viele ein Problem. Was wir nicht verstandesgemäß erfassen können, das kann nicht sein.
Auch ich habe zu Beginn meines Weges mit Gott oft gesagt: An Gott kann ich glauben, aber Jesus ist für mich „nur“ eine historische Person. Zugegeben eine, die viel Gutes getan hat, aber nicht mehr. Ein moralisches Vorbild, aber der Sohn Gottes? Never!

Es brauchte Zeit, Vertrauen und viele, viele Gespräche mit Gott, Streitgespräche auch des Öfteren, damit ich mich diesem größten Geheimnis öffnen konnte. Bis der wissenschaftlich orientierte Verstand sich entschloss, auf das Herz zu hören, bis ich bereit war, etwas einfach stehenzulassen als das, was es ist: Ein Geheimnis.

Kennt ihr das: Der Gedanke daran, was wäre, wenn es Hogwarts wirklich gäbe? Wenn sich hinter meinem kleinen Leben eine große Zaubererpersönlichkeit verbirgt? Oder: Wenn die Zeitreisen aus der Edelsteintrilogie tatsächlich möglich wären? (Für die Älteren: „Zurück in die Zukunft“ oder „Peggy Sue hat geheiratet“ spielen auch mit dieser Vorstellung.)

Oftmals sind wir eher bereit, solche Dinge in die Realität hineinzudenken, weil wir es gerade ganz passend fänden, einen Zeitzauber à la Hermine Granger zu benutzen oder wenn wir in die Vergangenheit reisen könnten, um eine vermurkste Situation zu retten.
Aber zu sagen: Ich vertraue darauf, dass Jesus der Sohn Gottes ist, dass er auch für mich in den Tod gegangen und, noch unfassbarer: AUFERSTANDEN ist, das fällt uns schwer. Und das, obwohl sehr viele von uns durchaus die Hoffnung haben, irgendwann einmal ihre Lieben wiederzusehen, die diese Welt schon verlassen mussten.

Wenn jetzt an dieser Stelle jemand darauf hofft, ich zaubere „Tädäää!“ ein Patentrezept aus dem Hut, das dafür sorgt, uns sämtlicher Zweifel zu berauben und uns die große Gewissheit zu schenken…, dann bleibt die Enttäuschung nicht aus. Denn dafür gibt es kein Patentrezept. Tu dieses, lasse jenes, bete zu festgelegten Zeiten… das kann funktionieren, aber nur, wenn es passt wie ein Puzzleteil zum nächsten. Der Weg zur Brücke kann aber auch bedeuten, dass du mit Gott haderst, dass du ihm ein paar unangenehme Sachen an den Kopf wirfst, dass du dich beklagst.

Wenn dir jemand sagt: Glaube nur fest genug, dann wird es dir gutgehen, in jeder Hinsicht, dann lauf! Denn es ist nun mal kein Automatismus. Auch der festeste Glaube nimmt uns nicht alle Krankheiten und auch nicht die Privatinsolvenz oder die schlechten Noten in der Schule.

Das wichtigste ist: bleibe mit Gott im Gespräch. Auch wenn es ein Streitgespräch ist. Auch wenn mal einer von euch beiden oder sogar ihr beide Sendepause haben. Nimm den Faden wieder auf. Bleib hartnäckig. Und dann nimm deinen Mut zusammen und geh über die Brücke. Verbinde Himmel und Erde. Denn sie gehören zusammen.
Amen!

PS: Für alle, die nicht im Gottesdienst waren: Mein persönlicher Höhepunkt war das Schattenspiel der Anspiel-Gruppe. Und der Knaller war, als Maria Jesus hochgehalten hat zur Musik aus „König der Löwen“! Diese Verknüpfung sorgt sofort für Kopfkino.

„Was bringt mir Kirche/Gottesdienst?“

(…und was hat das Mondfoto damit zu tun? Aber dazu später.)

Die Frage in der Überschrift stellen sich viele Menschen. Immer mehr betrachten Kirche als Dienstleistungsunternehmen und den Gottesdienst als überflüssig. Es gibt schon Überlegungen (bei denen ich mich frage, ob so etwas ernst gemeint sein kann…) den Gottesdienst sozusagen auf Abruf stattfinden zu lassen. Meiner Meinung nach kann das nicht die Lösung sein, denn damit ist ja noch weniger Verlässlichkeit im Terminkalender, und an verlässlichen Verabredungen, an Verbindlichkeit mangelt es der Gesellschaft zunehmend.

Aber: Ich gestehe, dass ich auch nicht sicher bin vor dieser Frage. Am vergangenen Samstag, mitten beim Staubsaugen (worüber man so bei Hausarbeit nachdenkt…) überfiel mich die Frage: Warum gehst du eigentlich so stur sonntags in den Gottesdienst? Was könntest du in der Zeit alles machen? Du könntest doch auch still vor dich hin in der Bibel lesen, ein bisschen journalen (bible art journaling, kannst du auch im Netz finden), ein paar schöne Worship-Songs anhören und deine Zeit mit Gott ist perfekt. Oder du liest einfach mal den dicken Schmöker zuende oder bügelst oder… oder… oder…

Am Sonntag bin ich mit Edgar trotzdem zum Gottesdienst gegangen. Teils aus Gewohnheit, teils aus Bedürfnis. Irgendetwas sagte mir ganz eindeutig: Geh hin!

Der Gottesdienst war, abgesehen davon, dass Ferienzeit ist und alles etwas kleiner, ein ganz normaler Sonntagsgottesdienst mit Abendmahl. In der Predigt ging es um einen Text aus Jesaja 2. Jesaja lebte 700 vor Christus. Und es sah offensichtlich ähnlich aus wie heute bei uns in der Glaubenslandschaft: Viele Israeliten hatten den Glauben verloren, er hatte keine Relevanz für ihr Leben oder war zur Gewohnheit verkommen, weil „man das eben tat“. Die Menschen erwarteten aber nicht Gottes Eingreifen in das eigene Leben. So nehmen auch heute viele die Kirche wahr: Tradition ohne Realitätsbezug, leere Rituale, die nix bringen, verstaubte Musik….

Das brachte mich ins Grübeln: denn 700 Jahre nach Jesaja schickte Gott seinen Sohn zu diesen geistlich müden Menschen, um seine Geschichte mit ihnen weiterzuschreiben. Und weitere 2000 Jahre später schenkte er mir, in einem ganz normalen Gottesdienst, mit unserem Gemeindepfarrer, eine Predigt, die zu mir persönlich sprach und die ich an diesem Tag unbedingt brauchte. Und das so ganz ohne Bombast, nicht auf einem großen Kirchenevent, einer Pro-Christ-Massenveranstaltung, auf einem mitreißenden Lobpreis-Konzert. Schlichter Gottesdienst, schlichte Worte und als Symbole zur Verdeutlichung ein „Katzenauge“ (Reflektor) und der Hinweis, dass der schöne Sommer-Mond auch nicht mehr scheint, wenn die Sonne ihn nicht anscheint.

So ist es auch mit uns: Wenn Gottes Licht uns anscheint, dann scheinen wir zurück. Und wir scheinen auch, wie der Mond, in das Leben vieler hinein.

PS: Das ist jetzt kein Plädoyer komplett gegen Großveranstaltungen, auch die haben oft ihre Berechtigung, sie ermutigen zum Beispiel dadurch, dass wir sehen: wir sind doch viel mehr, als es sonntags den Eindruck macht. Aber wir brauchen auch das normale, das Kleinformat. Manchmal sicher etwas langweilig, aber dabei können wir „runterkommen“. Auch das hat seinen Platz im Leben, nein: es IST Leben! Und manchmal, um überrascht zu werden an Stellen, wo wir es nicht unbedingt vermuten….

Auf zu neuen Ufern: Folge 2

Auf unserer Exkursion zu den Weltreligionen haben wir auch Station gemacht in der liberalen jüdischen Synagoge in Hannover.

Die liberale jüdische Gemeinde gibt es dort schon lange. Wenn du mal „Neue Synagoge Hannover“ googelst, findest du einen wunderschönen Bau, der auch eine Kirche sein könnte. Ähnlichkeiten mit der berühmten Rosette von Notre Dame sind kein Zufall. Diese Synagoge wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört.

Seit 2007 gibt es wieder eine liberale Synagoge, und zwar in einer ehemaligen evangelischen Kirche, die nach ihrer Entwidmung eigentlich abgerissen werden und durch ein Autohaus an der Stelle ersetzt werden sollte. So wie es jetzt ist, ist es doch wesentlich besser, oder?

Leider konnte ich nicht wirklich alles im Gedächtnis behalten, was uns dort an interessantem erzählt und gezeigt wurde. Aber so ein paar Highlights sind hängen geblieben. Zunächst einmal, dass die liberalen Juden so etwas wie die Protestanten ihrer Religion sind. Ein wichtiges Anliegen ist es ihnen, den Gottesdienst mit der gesamten Familie feiern zu können, denn in orthodoxen Synagogen müssen die Frauen räumlich getrennt (entweder auf einer Empore oder mit einem „Zaun“ im Gottesdienstraum) von den Männern bleiben.

Aus unseren Gottesdiensten kennen wir es, dass wir Ruhe gewohnt sind, ein Grund, weshalb sich Familien mit kleinen Kindern nicht oft hertrauen (neben den familienunfreundlichen Zeiten). Konfirmanden werden mit bösen Blicken bedacht, wenn es ihnen schwerfällt, mit angemessener Ruhe dem Gottesdienst und insbesondere der Predigt zu folgen.

Im jüdischen Gottesdienst, zumindest in dieser Gemeinde, herrscht allezeit eine Grundlautstärke. Denn es ist ganz normal, dass man sich mit seinem Stuhlnachbarn unterhält, wenn man ihn eventuell länger nicht gesehen hat. Es ist auch nicht schlimm, wenn man ein wenig zu spät kommt. Und den Gemeindegliedern wird eine gewisse Freiheit bei der Ausgestaltung des täglichen Lebens zugebilligt. Beispielsweise ist es gestattet, die Schabbatgesetze und Speisegesetze etwas mehr an der Lebensrealität zu orientieren als nur streng an Traditionen.

Anders als bei uns Christen ist der Rabbiner nicht der Funktion des Pfarrers gleichzusetzen, er ist vor allem Lehrer, macht also sozusagen den kirchlichen Unterricht. Aber einen Gottesdienst muss grundsätzlich jeder Gläubige durchführen können. Auch Rabbinerinnen gibt es im progressiven Judentum.

Die Jugendlichen besuchen mit 12/13 Jahren also ebenso wie unsere evangelischen Konfirmanden den Unterricht. Sie lernen Hebräisch lesen und schreiben, den respektvollen Umgang mit den Thora-Rollen und einiges mehr. Wenn sie genug gelernt haben und eine Prüfung durchlaufen haben, feiern die Jungen ihre Bar Mizwa, die Mädchen Bat Mizwa (Bar=Sohn, Bat=Tochter), und zwar nicht in der Gruppe wie bei unserer Konfirmation, sondern jede/r einzeln. Dazu müssen sie einen kompletten Gottesdienst leiten, und zwar nicht nur die Gebetszeiten, sondern auch die Thora-Lesung. Ihre Aufgabe ist es auch, die Rolle aus dem Schrank zu holen. Eine Thora-Rolle wiegt je nach Ausstattung um die 15 kg und darf auf keinen Fall auf den Boden fallen, denn dann ist sie im Gottesdienst nicht mehr brauchbar. (Die Folge wäre, dass im schlimmsten Fall die Gemeinde eine neue Thora braucht, und da die bis heute auf Ziegenpergament handgeschrieben werden, was ca. 3 Jahre braucht, kostet die ungefähr 20-30 Tausend Euro! Das kann sich kaum eine Gemeinde leisten.) Auf den jungen Leuten lastet also eine große Verantwortung. Aber nach dem „erfolgreichen“ Gottesdienst gibt es dann auch eine große Familienfeier mit Geschenken und so.

Was wir als ziemlich bedrückend empfanden, war, dass man die Synagoge nicht einfach so betreten kann, man muss sich vorher anmelden, wenn man nicht zur Gemeinde gehört. An der Tür ist eine Kameraüberwachung und im Gebäude verteilt gibt es überall die „Überfall-Alarmknöpfe“, wie blaue Feuermelder. Leider ist das notwendig, in einem Land, das per Grundgesetz die freie Religionsausübung garantiert. Und zwar nicht erst seit 2015 vermehrt muslimische Flüchtlinge ins Land kamen, wie uns der Mitarbeiter der Synagoge versicherte.

Es war einiges bei unserer Führung dabei, was neugierig macht auf unsere Geschwisterreligion, einiges, was zum Nachdenken anregt und auch einiges, was ein Gefühl des Fremdschämens in mir ausgelöst hat (Fremdschämen über die Menschen, die ohne genauere Kenntnisse, einfach aus diffusen Empfindungen heraus, den jüdischen Mitbürgern das Leben schwermachen.)

Als Erkenntnis wünsche ich mir, dass wir alle wieder mehr miteinander als übereinander reden, dass wir den persönlichen und wertschätzenden Kontakt suchen, anstelle in den (un-)sozialen Medien unreflektiert Meinung in die Runde zu stellen und auch zu übernehmen.

 

 

Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt…

Eigentlich hat dieser Text nicht unbedingt etwas mit dem Gesangbuchlied zu tun. Aber ich habe mir den Text eben einmal genau durchgelesen. Abgesehen davon, dass ich mit Ausdrücken wie „Kampf und Sieg“ immer noch eine Gänsehaut bekomme, beschreibt er ganz gut, was in meinem Kopf umhergeistert.

Außerdem habe ich, neugierig wie ich bin, nachgesehen, was Wikipedia zur Begriffsdefinition sagt. Das sieht dann so aus:

Gemeinde (Kirchengemeinde) ist die Organisationsform der Kirchenglieder auf lokaler Ebene. Sie nimmt Aufgaben der Kirche wie das Halten von Gottesdiensten, Seelsorge, kirchliche Unterweisung und diakonische Aufgaben wahr. Der Begriff umfasst mehrere Elemente: Institution, Gesamtheit, Raum und Gemeinschaft, Konkretion, Ort.

Gemeinschaft ist definiert als überschaubare soziale Gruppe, deren Mitglieder durch ein starkes Wir-Gefühl eng miteinander verbunden sind – oftmals über Generationen. Sie gilt als ursprünglichste Form des Zusammenlebens und als Grundelement der Gesellschaft. Merkmal ist eine gewisse Abgrenzung gegen Außenstehende, eine deutliche Trennungslinie zwischen „Uns“ und den „Anderen“.

Wichtig, aber nicht unbedingt hilfreich, diese Definitionen im Hinterkopf zu haben.

Was sind wir denn eigentlich? Sind wir „nur“ eine lokale Organisationsform? Oder sind wir „Herausgerufene“ (Ecclesia), die sich  klar von allen anderen abgrenzen? Ist es wie beim lokalen Sportverein, wo man Mitgliedsgebühren zahlt und dann trainieren geht? Und im Wettkampf mit den anderen Mannschaften nur dann antreten darf, wenn man das Training regelmäßig mitmacht?

Germanys next Top Kirchengemeinde? – Sorry, heute habe ich kein Kreuz für euch?

Ja, ich weiß, das ist jetzt sehr überspitzt ausgedrückt. Ganz bewusst und provokant. Denn gerade in der Empfindung von Menschen, die (noch) nicht so sehr Insider sind, kommt es schon ziemlich nahe an das, was so manche erleben, die sich auf das Abenteuer „Gemeinde“ einlassen.

Vielleicht sollte ich mal nachschauen, was Jesus selbst zu dem Thema sagt. Er fordert uns nicht dazu auf, aus unseren eigenen Kräften heraus etwas tolles auf die Beine zu stellen. Er sagt nicht: „Leute, baut Gemeindehäuser und ladet die ein, die sowieso schon an mich glauben, das reicht.“ Er ist auch nicht der Meinung, dass wir „besser“ sind als der Rest der Menschheit.

In der Bergpredigt schärft er seinen Zuhörern ein: „Selig sind, die geistlich arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich“ Geistlich arm, was bitte ist das denn? Nur wer einen begrenzten IQ hat? Okay, das heißt es natürlich nicht. Es geht um die Erkenntnis, dass wir Menschen nun mal zeitlich und auch verstandesgemäß begrenzt sind. Dass wir an viel zu vielen Stellen einfach nicht den Durchblick haben, dass wir es mit Gott nicht aufnehmen können und es auch überhaupt nicht müssen! ER baut sein Haus. Wir sind nur die Bauhelfer.

Jesus stellt sich auch keinen exklusiven Country-Club vor. Im Gleichnis vom großen Gastmahl stellt er fest, dass diejenigen, die ursprünglich eingeladen waren, tausend Ausreden haben, nicht zu kommen. Und dass deswegen diejenigen hereingeholt werden sollen, die „draußen“ unterwegs sind, die nicht „dazugehören“.

Und er erteilt ganz am Ende seiner irdischen Zeit den Auftrag, hinaus in die Welt zu gehen und die Völker in die Jüngerschaft zu holen. In unserem kleinen Gemeindekosmos bedeutet das: Ladet diejenigen ein, die noch nicht kommen.

Wir sollen aktiv werden und nicht abwarten, bis die Menschen von sich aus kommen und sagen „Jetzt bin ich so weit. Ich glaube bereits, was ihr glaubt, jetzt will ich auch dazugehören.“

Und dann sagt er noch: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Wir laden ein, wir lehren auch, wir taufen. Aber das, worauf es wirklich ankommt, bewirkt ER. Nicht wir.

Ich wünsche mir Gemeinden, in denen wir die Menschen einladen, egal, ob sie sich schon mit Jesus auf den Weg gemacht haben, egal, wie weit sie schon auf dem Weg sind, egal, wen sie lieben. Wir laden ein, zu uns zu gehören. Der Rest wird dann kommen (Geduld…!)  Nicht „von allein“, sondern durch unsere offene Haltung und vor allem durch das Wirken unseres Herrn Jesus Christus. Auch wenn wir es nicht immer merken, ER ist bei uns. Auch dann (welche Überraschung), wenn wir ihn nicht in jeder Unterhaltung mindestens erwähnen. Wir müssen seinen Namen nicht jederzeit im Überfluss nennen, um uns dessen gewiss zu sein.

Am letzten Wochenende habe ich eine solche Gemeinschaft erleben dürfen. Einige Familien/Paare aus unserer Gemeinde haben sich zusammengeschlossen, um ein Wochenende gemeinsam zu verbringen, mit Spielen, Unterhaltungen, Singen, Kochen und Essen, mit Spaß und auch mit Andachten, Bibelarbeit und Gottesdienst. Diejenigen, die bisher keinen Zugang zum Glauben gefunden haben, waren frei darin, sich aus allem auszuklinken, was sie zu dem Zeitpunkt nicht für sich annehmen konnten. Und trotzdem waren sie vollwertige Mitglieder der Gruppe. Jeder brachte sich ein mit individuellen Talenten, Interessen und tat, was gerade „dran“ war.

Diese Gemeinschaft auf Zeit erinnerte mich an das paulinische Bild: Gemeinde als einen Leib, jeder ist ein Körperteil, hat seine spezifischen Funktionen, und Christus ist das Haupt. Nicht jeder Körperteil hat eine direkte Verbindung zum Haupt, und doch gehören sie zusammen.

Wir müssen auch nicht immer einer Meinung sein. „Eins sein“ in Christus lässt Vielfalt zu. Wir sind aber dazu aufgefordert, uns gegenseitig in Respekt und Wertschätzung, kurz: in Liebe zu begegnen und zu „ertragen“! Unmöglich? Eher nicht. Schwierig umzusetzen? Unbedingt. Scheitern inklusive. In jedem Fall die ultimative Herausforderung, so wie der gesamte Glaubensweg eine Herausforderung ist.

Um noch einmal auf das Schiff zurückzukommen… Natürlich gibt es Offiziere, aber auch Maschinisten, Matrosen, Ausguck, Funker, Stewards, Smutjes und auch Fahrgäste. Alle gehören dazu, auch die, die noch an Land vor der Gangway stehen und überlegen, ob sie seefest sind. Der Käpt’n ist Jesus, er bringt uns ans Ziel.

 

 

„Die“ Kirche und „die“ Politik

  • Tempo 130
  • Bienensterben
  • Pränataldiagnostik
  • Migration

Soll / muss / darf sich Kirche in die Tagespolitik einmischen? Oft hören wir „die sollen sich um ihre Schäfchen kümmern. Anständig Seelsorge betreiben (…und ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen…). Aber aus der Politik sollen sie sich gefälligst heraushalten!“ Oder man wird gleich als „links-grün-versifft“ abgestempelt.

Ist das denn tatsächlich so? Was ist Auftrag der Kirche? Okay, sicher nicht, den Menschen von der Kanzel zu predigen, wen sie wählen sollen. Das ist genauso persönlich wie die Wahl, zu welcher Konfession man sich bekennt.

Das meine ich auch nicht.

Wir sollen Menschen vom Evangelium erzählen, sie für ein Leben mit Jesus begeistern, ja. Unbedingt.

Aber: Wenn wir die Aussagen der Bibel ernst nehmen, dann steht da nicht nur „Macht euch die Erde untertan“ (ich ergänze mal frei: auch um den Preis einer kaputten Umwelt, der Zerstörung jahrtausendealter Lebensräume, der Ausrottung von ganzen Lebensformen). Da steht auch der Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. („Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten, ihn zu bebauen und zu bewahren.“ Gen 2,15).

Da steht nicht nur „Du sollst Gott lieben“, es geht ohne Abstriche weiter mit „und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Wenn ich davon ausgehe, mich selbst zu lieben bedeutet: Daseinsfürsorge, ein auskömmliches Leben anstreben, eine friedliche Lebensumgebung, gelingende Beziehungen… dann bin ich aufgefordert, alles dieses auch meinen Mitmenschen zu gönnen. Egal woher sie kommen, wo sie leben, was sie glauben oder wen sie lieben. Oder ob sie ein Gen dreimal haben. Wie auch immer. Selbst dann, wenn mir selbst gerade das Eine oder Andere fehlt, das mein Leben gelingen lässt.

Jesus selbst war da ganz radikal – und politisch! „Liebe deine Feinde, segne, die dich fluchen.“ (Ganz bewusst von mir benutzt in der 2. Person Einzahl, denn es ist eine persönliche Aufforderung an jeden Einzelnen von uns!) Alles andere ist einfach. Das bekommt sogar ein aktueller amerikanischer Präsident hin, denke ich.

Aber Liebe – mit anderen Worten Respekt, sogar Verständnis vielleicht – für diejenigen aufbringen, die beispielsweise ganz außen am Rand des politischen Spektrums stehen, egal auf welcher Seite? Das ist schon eine Riesenherausforderung, natürlich. Und dabei versagen wir auch alle regelmäßig. Das finde ich auch menschlich. Trotzdem möchte ich deswegen nicht, dass wir uns zumindest von dem Versuch verabschieden, nach dem Motto: „Hab ich versucht, hat nicht geklappt, hat sowieso keinen Zweck, lasse ich lieber sein.“

Wenn dir jemand sagt: „Hey, glaub an Jesus, bekehre dich und werde Christ, dann wird dein Leben einfach, du weißt immer, was du tun musst, du wirst gesund und wohlhabend, du wirst keine Zweifel mehr haben“, dann macht diese Person es sich zu einfach und dir höchstwahrscheinlich ein leeres Versprechen.

Aber du hast dann immer den Einen an der Seite, an den du abgeben kannst, du wirst deine (auch die falschen) Entscheidungen nicht allein treffen und nicht allein vor dir verantworten müssen. Du beginnst, die Welt mit anderen Augen zu sehen, und du hast auch eine zuverlässige Adresse, wenn du etwas zu beklagen hast. Du bist nicht allein.

Und du wirst politisch. Du beziehst Stellung.

Wikipedia: „Politik bezeichnet die Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens durch verbindliche Entscheidungen.“

 

 

 

Nur mal so ein Gedanke….

Am Frühstückstisch, ehe der Tag so richtig losgeht, führen wir manchmal die besten Gespräche. Vorgestern war so ein Gespräch.

Warum fällt uns Glauben oft so schwer? Ich meine jetzt den Glauben an einen liebenden Gott, an Jesus Christus, der schon alles getan hat, damit wir nicht verloren sind. Wir sind so aufgeklärt, wir lassen nur zu, was der Verstand uns als schlüssig freigibt. Glauben ist irrational, er kann nicht mit wissenschaftlichen Methoden vermessen, qualifiziert und eingeordnet werden. Glauben unter Laborbedingungen ist nicht möglich.

Aber wenn wir uns verlieben, ist es genau umgekehrt. Wenn uns dann ein misanthropischer Zeitgenosse sagt, ach das ist alles nur Chemie, das sind die Hormone, Testosteron und Östrogen, da sind Adrenalin und Oxytocin und wie die Stoffe alle heißen in einem wilden Cocktail am wirken, sonst nix, dann ist uns das ganz egal. Was wir spüren, sind Schmetterlinge, ein wunderschönes, warmes Gefühl, wir möchten die ganze Welt umarmen und von morgens bis abends singen. Der Verstand rutscht einige Etagen tiefer… und wir finden das total in Ordnung.

Wie gesagt, nur mal so ein Gedanke.

Wo wohnt eigentlich Gott?

Diese Frage habe ich gestern Abend in unserem FAQ-Gottesdienst gestellt. FAQ kennt Ihr alle. Frequently asked Questions, immer wieder gestellte Fragen. Das Gottesdienst-Format ist primär an Jugendliche gerichtet (was auch unter anderem deutlich an der musikalischen Ausrichtung hörbar ist), aber es lockt auch zunehmend Eltern und andere Gemeindemitglieder an, was uns sehr freut. Denn die Fragen zu Gott, dem persönlichen Glauben, den großen Themen des Lebens hören doch nicht auf, wenn man 18 geworden ist, wenn man selbst Kinder oder sogar schon Enkelkinder hat…

Nur leider traut man sich dann oft nicht mehr, zu fragen. Warum eigentlich nicht? Ich hab doch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, bloß weil ich älter geworden bin…

Zurück zur Ausgangsfrage. Es gab eine Umfrage im Gottesdienst, die zwar nicht repräsentativ war, aber die Antworten kommen überall und immer wieder. Von „Überall“ über „im Himmel“ bis „in mir“ ging die Bandbreite, und ich möchte betonen, dass es in dieser Frage eigentlich keine besonders falschen und keine „richtigeren als andere“ Antworten gibt! Ich habe versucht, diesen Antworten mal an der Bibel entlang und an menschlichen Ansichten ausgerichtet auf den Zahn zu fühlen.

In der Umfrage ging es zunächst um Menschen, die wir sehen, hören, anfassen, riechen (okay, manchmal können wir bestimmte Leute auch nicht „gut riechen“…) können. Bei Gott ist das ungleich schwieriger, denn er ist für uns nicht verfügbar. Aber: Wenn Gott für uns wie ein liebender Vater ist, dann brauchen wir doch einen Ort für unser Zuhause bei Ihm, oder?

Wo könnte Gott also wohnen?

Bei kleinen Kindern sieht das noch ganz einfach aus. Fragt man Kindergartenkinder und bittet sie, ein Bild dazu zu malen, dann bekommt man eine Wiese mit Haus und Baum und Mensch, darüber den blauen Himmel mit Wolken und Sonne, und darüber thront Gott, gern als alter Mann mit weißem Gewand und Rauschebart.

Das mit dem „oben drüber“ ist übrigens gar nicht so weit hergeholt, denn auch in der Bibel wird Gott gern über den Menschen angesiedelt, zum Beispiel auf Bergen. Mose hat beispielsweise die 10 Gebote auf dem Berg Sinai bei einem Meeting mit Gott bekommen (2. Mose 19,20 – 20,20)

In der Grundschule wird auch gern ein Bild von einer Kirche gemalt. Auch dafür gibt es biblische Belege: Solange die Israeliten in der Wüste unterwegs waren, hatten sie ein  besonders schönes Zelt, dessen Bauplan und genaue Ausgestaltung Gott selbst ihnen vorgegeben hatte (nachzulesen in 2. Mose 25 und folgende).

Als sie dann das Land Kanaan in Besitz genommen hatten, baute der weise König Salomo in Jerusalem auf dem Berg Zion einen sehr prachtvollen Palast für den HERRN: Den Tempel. Als Salomo dann den fertigen, wirklich riesigen Tempel einweihen sollte, erkannte er aber: So groß dieser Tempel auch ist, Gott ist viel größer als jedes Haus, das Menschen bauen können! (1. Könige 8,27)

Von der Vorstellung, dass Gott im Tempel wohnt, konnten sich die Menschen trotzdem nicht lösen. Irgendwie ist das ja auch menschlich. Als dann später in der Geschichte Israels die Babylonier Israel und Jerusalem eroberten und dabei auch den Tempel zerstörten, waren die Israeliten überzeugt, das sei eine Strafe Gottes für ihren Ungehorsam und er hätte jetzt seinen Wohnort auf Erden verlassen. Das schlechte Gewissen ist also auch keine moderne Erfindung…

Komme ich auf die Kirche zurück: Es gibt ja weltweit unendlich viele Kirchen. Allein in Deutschland sind es irre viele. Katholische, Evangelische, viele verschiedene Freikirchen, kleine und große, schlichte und prächtige, Dome und Gemeindehäuser. Und in welcher davon wohnt Gott nun? Mag er lieber nordkirchliche Backsteinschlichtheit, Gelsenkirchener Barock oder prächtige Wallfahrtskirchen? Hat er vielleicht sogar eine Weihrauchallergie? (Ja, diese Frage ist durchaus provokant!) Singt er lieber Choräle, Gospel oder Lobpreis? Steht er auf Liturgie oder bevorzugt er eher freie Formen?

Ihr ahnt es vielleicht: Im Lauf der Geschichte gab es viel Streit unter Christen, weil es immer mal wieder Strömungen gab, wo Gemeinden fest davon überzeugt waren, dass Gott allein in ihrer Kirche wohnen könne, weil allein sie alles „richtig“ machen würden. Schwierige Sache….

Viele sagen, Gott lebt überall in der Natur, in jeder Pflanze, jedem Tier, jedem Insekt, in Wasser, Boden und Luft. Gehen wir dazu an den Anfang der Bibel, dann lesen wir in 1. Mose 3,8: „Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie (Adam und Eva), wie Gott, der HERR, im Garten umherging.“ (Hoffnung für Alle-Übersetzung) Gott machte seinen Abendspaziergang durch den Garten Eden. Und dabei freute er sich ganz bestimmt an allem, was er geschaffen hatte. Ich mag die Vorstellung, dass Gott ein begnadeter Gärtner war. Erschreckend nur, wie wir heute mit seiner Schöpfung umgehen!!!

Jetzt mache ich einen Sprung ins Neue Testament, sonst wird das hier ein Roman.

„Das Wort wurde Mensch und wohnte unter uns“ steht zu Beginn des Johannes-Evangeliums (Joh. 1,14). „Das Wort“ war ein anderer Begriff für Gott. Als er Mensch wurde, kam Jesus zur Welt. Jesus, der irgendwann seinen Beruf als Zimmermann aufgab und Wanderprediger wurde. Der einmal von sich sagte: “ Die Füchse haben ihren Bau, die Vögel ihre Nester, aber der Menschensohn (Damit meinte er sich selbst als vollkommen menschliche Person) hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.“ (Matthäus 8,20). Er sah sich als Heimatlosen.

Einerseits. Andererseits sagte er auch: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Ich gehe dorthin, um alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich kommen und euch zu mir holen. Dann werdet auch ihr sein, wo ich bin.“ (Johannes 14, 2-3)

Das gilt im Übrigen auch heute noch für uns. Wenn wir auf Jesus vertrauen, dann werden auch wir einmal dort wohnen, mit Gott gemeinsam und mit vielen anderen, die den Weg schon gegangen sind.

Dafür war es notwendig, dass zunächst Jesus selbst den Weg gehen musste, den schwersten aller Wege, den Weg ans Kreuz. Aber er blieb nicht dem Tod ausgesetzt, er erstand nach drei Tagen auf. Und nach seiner Auferstehung, nachdem er seinen Freunden noch eine ganze Reihe Tipps gegeben hatte, wie sie alles auf die Reihe kriegen, segnete er sie noch einmal und „entfernte sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben.“ (Lukas 24, 51+51) Übrigens steht an der Stelle von „Himmel“ in der englischen Bibel das Wort „Heaven“, nicht „Sky“. So differenziert ist das im Deutschen leider nicht.

Aha, da ist sie wieder, die Vorstellung von „oben“. Ihr seid alle aus dem Alter raus, wo ihr Gott auf eine Wolke gemalt habt. Dank der atemberaubenden Fotos von Alexander Gerst aus der ISS wissen wir alle, wie es im Weltall aussieht. Aber wo soll da Gott sein?

Ein Astronaut und ein Gehirnchirurg unterhielten sich einmal. Der Astronaut sagte: „Ich habe die unendlichen Weiten des Weltalls durchflogen, aber Gott habe ich nirgends gesehen.“ Das antwortete der Gehirnchirurg: “ Ich habe schon hunderte von Gehirnen operiert, aber noch nie habe ich einen einzigen Gedanken entdeckt!“

Aha. Gott kann man ebenso wenig sehen wie Gedanken. Oder Gefühle. Gefühle siedeln wir im Herzen an oder in der Seele. Gedanken im Kopf. Und wenn wir Gott zunächst in unseren Gedanken bewegen und er dann irgendwann sogar ins Herz rutscht und wir ihn dort fühlen, dann ist es doch ganz logisch, dass Gott dort auch wohnt.

Das nennt man dann „Glauben“. Nicht im Sinn von: Ich glaube, morgen regnet es. Dafür haben wir unsere Wetter-App. Sondern: Ich vertraue ganz fest (und manchmal auch leider gar nicht so fest, aber auch das ist in Ordnung) darauf, dass auch ich für Gott Heimat sein kann, mit allen meinen Macken und Fehlern.

Paulus sah das ziemlich ganzheitlich, denn in der alten Kultur des nahen Ostens waren Leib, Seele und Herz eine besondere untrennbare Einheit. Er sagte zu den Christen in Korinth. „Denkt also daran, dass Ihr Gottes Tempel seid, und dass Gottes Geist in euch wohnt. […] Gottes Tempel ist heilig und dieser Tempel seid Ihr.“ (1. Korinther 3, 16-17).

Ist das nicht genial? In den großen Tempel von Salomo passte Gott nicht hinein, aber in unser kleines Herz! Wir müssen ihn nur hineinlassen.

 

 

 

Und täglich grüßt das Murmeltier

„I got you babe, I got you babe….“ Wer den Film kennt, hat vermutlich sofort diesen Song im Kopf, wenn er oder sie die Überschrift liest. Und das Bild des Radioweckers vor Augen, wenn er mit lautem „Klack“ von 5:59 Uhr auf 6:00 Uhr umschlägt.

Der Film ist aber mehr als eine nette Komödie um eine Tradition, die es in dem kleinen Ort Punxsutawney (ja, ich habe auch einige Anläufe gebraucht, bis ich das aussprechen oder schreiben konnte), Pennsylvania schon seit 133 Jahren gibt.

Bin ich liebenswert? Oder muss ich mich erst ändern? Das war die Fragestellung zum Film. Phil Connors, der misanthropische TV-Wettermann, sarkastisch bis zum Abwinken, ist alles andere als liebenswert. Einmal im Jahr fährt er am 2. Februar mit Kameramann und Producerin nach Punxsutawney, um vom Murmeltiertag zu berichten. Als er feststellt, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist, sucht er zunächst ärztliche Hilfe bei zwei Exemplaren ihrer jeweiligen Gattung (Neurologe/Psychiater), denen man am liebsten selbst einen Therapeuten verordnen möchte. Dann bricht er sämtliche Regeln, liefert sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, klaut eine Geldtasche aus dem Werttransporter, futtert hemmungslos ungesunde Sachen, denn er weiß: es hat keinerlei Konsequenzen. Es bleibt nicht aus, er lernt jeden Tag die Menschen in dem kleinen Kaff besser kennen, wenn auch zunächst nur, um seine Kenntnisse am darauffolgenden 2. Februar für sich auszunutzen.

Immer wieder baggert er seine Producerin an, bis er so viele ihrer Vorlieben kennt, dass er sie „rumkriegen“ kann. So verwandelt er sich im Lauf der Zeit in einen zartfühlenden, romantischen, humorvollen, kinderlieben und klavierspielenden Traummann. Auf dem Weg dorthin, der vielen Monate dauernd immer wieder denselben Tag bringt, steckt er unzählige Ohrfeigen ein, er versucht sogar, durch Selbstmord aus der Zeitschleife zu entkommen.

Trotzdem findet langsam aber sicher ein Umdenken in ihm statt, es sickert so ganz langsam in ihn ein, seine Persönlichkeit wandelt sich wirklich. Der Durchbruch  geschieht, als er mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, einem Obdachlosen das Leben zu retten, dem er anfangs immer mit Missachtung begegnete. Langsam wird er zu dem Menschen, der er vorher nur vorgab zu sein.

Am Anfang war Phil Connors alles andere als liebenswert. Er brauchte die Veränderung. Und hier kommen wir ins Spiel. Auch wir haben unsere Seiten, die nicht wirklich liebenswert sind. Doch, da gibt es einen, der uns bedingungslos liebt: Gott!

In der Beziehung zwischen Eltern und Kindern kennen wir das: Die Kids bauen Mist – die Eltern lieben sie (meistens) trotzdem. Die Eltern werden irgendwann im Leben eines Teenagers ziemlich peinlich – aber meist will man sie doch nicht gegen andere Eltern tauschen.

Und Gott hat auch immer wieder die Erfahrung gemacht, die Menschen vergaßen zu allen Zeiten immer wieder ihre guten Vorsätze, so wie wir drei Wochen nach Silvester. Das gesamte Alte Testament ist voll von solchen Geschichten. Sie kriegen es einfach nicht gebacken, so zu leben, wie ER es sich für uns wünscht. Zu keiner Zeit. So, wie auch unsere Kinder nicht immer die Wege gehen, die wir uns ausmalten, als wir an der Babywiege standen.

Gott hat aber nicht gesagt: „Okay Leute, wenn ihr das nicht auf die Reihe kriegt mit dem perfekten Leben, dann, sorry Leute, habt ihr das versiebt mit meiner Liebe.“

Er hat uns nicht aufgegeben. Statt dessen ist er in Vorleistung getreten. Er hat seinen eigenen Sohn, mit dem er schon seit dem Anbeginn der Zeit eine Einheit bildet, als Mensch auf die Erde geschickt. Nicht (nur), damit er uns als Vorbild dient, wie genau das aussehen soll mit dem „richtigen“ Leben. Nein, Jesus gibt allen zukünftigen Generationen von Menschen durch seinen Tod am Kreuz die Chance auf die Ewigkeit beim Vater! Manche nennen das eine unfassbare Dummheit, das zu glauben. – Ich nenne es den ultimativen Liebesbeweis!

So wie wir sind, mit allen unseren Fehlern, wenn wir uns mit der Bibel, dem Neuen Testament, dem Leben Jesu beschäftigen. dann lesen wir, wie Jesus uns Menschen sah, mit welchem Mitgefühl er durch die Welt ging, wie er die Dinge einordnete. Wenn wir uns damit auseinandersetzen, dass Jesus oft ganz andere Maßstäbe hat als der Rest der Menschheit, dann beginnt ganz leise auch bei uns die Veränderung. Oft bemerken wir es nicht einmal, weil es schleichend und allmählich geschieht.

Und – machen wir uns nichts vor: Wir scheitern immer wieder. Wie ein Kleinkind, dass ganz viele Versuche braucht, bis es sicher stehen und schließlich laufen kann. Und es ist nicht sicher, dass wir am Ende unseres Lebens perfekt sind. Es ist nicht einmal wahrscheinlich! Aber das ist auch gar nicht notwendig. Wenn wir Jesus vertrauen, dann hat er bereits alles erledigt, was wir nicht auf die Reihe kriegen.

Im Film erleidet Phil auch immer wieder Rückschläge. Immer dann, wenn eine seiner Änderungen nur zu seinem persönlichen Vorteil sein soll. Und doch, am Ende schafft er es, zu einem Menschen zu werden, dem nicht nur sein eigenes Wohl wichtig ist, sondern dem auch seine Mitmenschen am Herzen liegen. Und dann findet er die Erlösung aus seiner Zeitschleife.

Wir dürfen wissen, wir sind von Gott geliebt. Mitsamt unseren Fehlern, unserem Versagen, der Sturheit und den Zweifeln. Aber wenn wir Jesus vertrauen, sind wir trotzdem auf dem Weg zu Ihm!

Übrigens: Ich habe mir den Livestream aus Punxsutawney angeschaut dieses Jahr. Punxsutawney Phil (das Murmeltier) hat einen frühen Frühling vorhergesagt 😉

 

 

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