
Vor zwei Jahren fielen Planungen und Proben der Pandemie zum Opfer. Dabei heißt es an der Schule unserer Tochter für die Musik-AGs eigentlich: nach dem Weihnachtskonzert ist vor dem Sommerkonzert. Und umgekehrt. Aber Singen und das Spielen von Blasinstrumenten war plötzlich gefährlich.
Sowohl den Lehrkräften als auch vielen SchülerInnen, die Spaß an ihrer Musik haben, ist es zu verdanken, dass gestern nun endlich wieder ein Konzert stattfinden konnte, denn sie überlegten sich Konzepte, wie sie weiter proben konnten, nachdem die Schulen wieder geöffnet waren. Wenn auch unter erschwerten Bedingungen, denn Abstände und Masken sind schon herausfordernd, wenn man sich gegenseitig hören will.
Das Konzert war dann auch ein bisschen abgespeckt, die einzelnen Gruppen etwas geschrumpft, der Unterstufenchor fehlte und es gab auch kein Lied, bei dem das Publikum mitsingt, aber der guten Laune tat das alles keinen Abbruch. Es summte vor Beginn wie in einem Bienenstock, alles wuselte aufgeregt durch das Schulforum, Eltern und andere Angehörige begrüßten sich gut gelaunt, es war einfach schön. Die Freude über die Möglichkeiten überwog bei weitem die Enttäuschung, dass alles etwas weniger war und dass es „nur“ ein Konzert gab statt wie bisher zwei Abende nacheinander.
Für mich persönlich war es toll zu sehen, dass diese jungen Leute gute Laune und viel Spaß hatten, dass es ihnen und ihren Lehrern Freude bereitete, anderen einen schönen Abend zu schenken. Und es ist ein gutes Bild dafür, dass wir vielleicht doch gelernt haben, einen Gang zurückzuschalten. Dass es nicht so elementar wichtig ist, immer nur ein Erlebnis beim nächsten Mal zu toppen, sondern sich auch über „eine Nummer kleiner“ so richtig wie Bolle zu freuen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.