Gartenträume

Immer, wenn ich viel Zeit habe (also immer dann, wenn ich körperlich nicht so kann wie ich will), verwende ich viel Energie, zumindest in meiner Vorstellung den Garten zu gestalten.

Dummerweise stehen in puncto praktischer Arbeit das aktuelle und auch das vergangene Jahr unter keinem guten Stern, aber ich hoffe, es geht ab jetzt wieder aufwärts mit der körperlichen Belastbarkeit. Immerhin versuche ich augenblicklich, unseren Garten ausdrücklich positiv wahrzunehmen: nach eineinhalb Jahren Wildnis kann ich ziemlich genau die Bodeneigenschaften benennen anhand der Pflanzen, die freiwillig jede verfügbare Fläche erobern.

Haufenweise stehen mir Holz und verschiedenste Steine zur Verfügung, um Strukturen und Rückzugsorte zu schaffen, eine breite Palette an unterschiedlichen Tieren fühlt sich bereits wohl bei uns, was ich total schön finde, auch wenn mindestens die Hälfte der Erdbeeren von Igel, Mäusen und Ameisen verputzt wird. Seit zwei Wochen höre ich auch die Buchfinken wieder, ich hatte schon befürchtet, dass sie uns verlassen haben.

Eine Empfehlung am Rande sind die Gartenbücher aus dem Pala-Verlag (meine höchst persönliche Einschätzung, ich werde nicht vom Verlag unterstützt). Vor allem, wenn man nicht den 08-15 Standardgarten anstrebt.

Fotografisch ist es für mich gerade am einfachsten, meine Ideen für einen gezähmten Wildgarten mit romantischem Flair einzufangen. Es begeistert mich, dass die edle Austin-Rose sich so gut mit den Brennnesseln versteht und das kleine Grashüpferchen dort Zuflucht vor der heißen Sonne sucht. Ich gönne mir einige gefüllte Rosen, da ich ihr Unvermögen, Insektenhunger zu stillen, durch viele Wildstauden ausgleiche und sie andererseits die Meisen ernähren, die dort oft viele Blattlaus-Leckerbissen finden.

Eben habe ich mir noch bei „Nordstory“ im NDR zusätzlich Inspiration eingeholt in einem Beitrag über „offene Pforte“-Gärten rund um Hannover.

Und sonst so? Lese ich viel, höre Podcasts und mache mir Gedanken über die Zukunft unserer Gesellschaft. Ich stelle zunehmend fest, dass mich Identitätspolitik aufregt, weil ich zwar die Anliegen der Betroffenen sehr gut nachfühlen kann, aber fürchte, statt uns zusammenzuraufen, werden wir zu einem deutschlandweiten Kleinteilemagazin mit unheimlich vielen einzelnen Schubladen… Doch das wird ein eigener Beitrag, wenn ich wieder ordentlich am PC schreiben kann.

Ich wünsche euch, dass ihr wettertechnisch jetzt einfach mal Luft holen könnt und nicht den Keller auspumpen müsst🙂.

Einfach Sonntag

Heute früh, kurz nach Sechs. Diesig und verwunschen liegt meine häusliche Wildnis noch in ziemlicher Ruhe, bis auf die Vogeleltern, die schon ihren nimmersatten Nachwuchs füttern müssen. Bei uns in der Hausgemeinschaft kräht zum Glück noch niemand nach dem Frühstück, gut so, denn ich habe gestern Abend vergessen, Brötchenteig anzurühren. Der Bäcker macht aber erst um Sieben auf.

Gute Laune kam auf, als ich meinen Email-Eingang auf dem Handy sah:

Na gut, war noch niemand wach zum Abklatschen, aber eigentlich war mir das auch vollkommen wumpe. Da mache ich mir gerade Gedanken, ob der Zeitpunkt richtig war, um den Shop zu eröffnen, weil ich gezwungenermaßen ein paar Wochen Nähpause einlegen muss, und dann Peng! Verkauf. Also verplane ich die nächsten Abende, noch ein paar Erdbeerkörbchen und Topflappen zu erzeugen, damit ich den Shop weiter ausbauen kann. Etwas maritime Deko kommt auch noch dazu.

Nach dem Duschen höre ich aufgeregtes Gezwitscher von draußen, bei den jungen Spatzen stehen Löwenzahnknospen und Baden auf dem Programm, und obwohl sie das mit dem Picken schon sehr gut hinbekommen, muss Mama zwischendurch auch immer mal wieder ran.

Später weiß auch die Amsel das kühle Nass zu schätzen, aber in beiden Situationen habe ich leider nur die Handykamera zur Hand, und rangezoomt ist nicht so optimal. Außerdem wollten sich beide nicht im Bad, sondern nur nach dem Bad fotografieren lassen.

Und sonst so? Kurz vor der OP bringe ich mir noch selbst das Mähen mit der althergebrachten Handsense bei (die Sehne ist sowieso ab, was soll da noch kaputtgehen?), muss mir aber im Herbst einen Dengelhammer und -amboss besorgen, das Sensenblatt hat doch einige Scharten, und die werden nicht weggewetzt, sondern weggedengelt, soviel weiß ich schon. Wichtig ist auch, morgens zu mähen oder nach einem leichten Regen, denn trockenes Gras ist widerspenstiger. Ein Schwiegersohn würde gern mal mit der Motorsense mähen, aber obwohl das dann ratzfatz geht, reizt es mich nicht. Ich entdecke die langsame Handarbeit für mich.

Beim Lesen bekomme ich eine Gänsehaut nach der anderen und frage mich ernsthaft, was mit vielen Menschen los ist. Die Lektüre: „Die Shitstormrepublik“ von Nicole Diekmann. Ich werde beizeiten berichten, noch habe ich viel Buch vor mir…

Einen gesegneten Restsonntag und eine gute Woche wünsche ich euch.

Stunde der Gartenvögel

10:30 Uhr am Sonntagmorgen. Soeben haben die Glocken geläutet. Der erste Gemeindegottesdienst in Corona-Zeiten mit viel Verwaltungsaufwand. Edgar ist dabei, als Presbyter ist er mit diversen Aufgaben betraut. Ich habe mich dagegen nach vielem Nachdenken entschieden, dass ich noch nicht soweit bin.

Stattdessen sitze ich draußen auf der Bank und lobe meinen Herrn, indem ich seine Schöpfung oder zumindest einen kleinen Teil davon beobachte: Ich nehme an der „Stunde der Gartenvögel“ teil. Das alte Fernglas von SchwieMu, das Handy mit der Vogel-Bestimmungs-App und die Liste der Vögel, die ich in den letzten Wochen schon als Gäste begrüßt habe, liegt griffbereit.

Sie sind alle irgendwo. Ich höre sie in einem großartigen Durcheinander-Konzert (heute ist der Sonntag „Kantate“), das Tschilpen der Spatzen, die Sequenz der Kohlmeise (Blaumeisen haben wir dieses Jahr nicht, aber das ist ein anderes Thema), das charakteristische Zilp-Zalp des gleichnamigen Sängers, … aber keiner lässt sich blicken.

Ah, Moment! Diese lange Abfolge von Tönen kann nur einer sein: Die Mönchsgrasmücke. Da ist sie: Sie nascht am Samen der letztjährigen Brennesseln, deren Skelette noch am Gartenzaun stehen. Aber die meisten lassen sich nur hören. Gilt das auch?

Wir haben dieses Jahr sogar einen Gelbspötter, sozusagen der Comedian unter den Gartenbewohnern. Er imitiert in einer ziemlich langen Gesangseinlage verschiedene andere Vögel. „Unserer“ hat unter anderem einen Kuckuck und sogar einen Hahn im Repertoire.

Den Geräuschen nach zu urteilen müssten wir sogar schon wieder einen jungen Buntspecht haben, der seine Mama durch die Gegend kommandiert. Über diese Vogelteenies, die ihre Mütter absolut im Griff haben, habe ich mich voriges Jahr schon amüsiert.

Ich spiele jetzt mal auf dem Handy die Stimmen derer ab, die auf meiner Liste stehen. Mal sehen, wer antwortet. Ja, der Buchfink ist da, er muss gut getarnt im Haselstrauch sitzen. Die Mönchsgrasmücke antwortet auch, aber die habe ich ja auch schon gesehen. Ob sie wieder im Rhododendron brütet wie letztes Jahr? Jedenfalls ist sie einer der lautstärksten Gartenbewohner, sie spielt da in einer Liga mit den Zaunkönigen, von denen sich gleich mehrere bei uns wohlfühlen.

Ich habe ein Kohlmeisenpärchen angelockt. Sie sitzen vier Meter Luftlinie von mir entfernt in der Zierkirsche und beäugen mich. Nebenbei picken sie Insekten von den Ästen. Kohlmeisen sind die Beschützer meiner Rosen, denn sie mögen ganz besonders gern Blattläuse.

Jetzt flappt ziemlich laut die Taube durchs Bild, die „Transall“ unter den Vögeln. Die Spatzen kommen zum frühen Lunch ans Vogelhäuschen.

Amseln, Singdrossel, Rotkehlchen, Elster und andere entziehen sich dem Zensus. Die Stare kommen sowieso erst, wenn die Kirschen sich färben.

Die Stunde ist um, jetzt muss ich überlegen, ob ich die akustischen Beobachtungen mitzähle.

Das Beitragsfoto zeigt eine kleine Auswahl der beliebtesten Quartiere unserer Vögel. Rosen, Wacholder, Zierquitte und Brombeeren haben genügend Piks-Potenzial, um die Katzen fernzuhalten. Und Vogelhaus mitsamt Haselgebüsch sowie die Kletterhortensie sind nah genug am Haus, dass sich die Samtpfoten dort nicht blicken lassen, weil Kalle und Lucy sie bewachen. Die Hunde werden von den Vögeln nicht als Gefahr, sondern als Lieferanten von superkuscheligem Nistmaterial angesehen. Sie saufen höchstens mal die Vogeltränke leer.

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