Der kleine Strickladen in den Highlands

|Werbung, unbezahlt|

Auf dem Foto fehlen nur noch die Thermoskanne und der bauchige, rot glasierte Tonbecher mit den weißen Tupfen und gemütlich dampfendem Früchtetee, aber die standen auf dem Sessel nicht sicher. Denkt sie euch also einfach dazu.

Was ihr hier seht, ist meine Winterflucht, um kleine Auszeiten von der manchmal sehr nervigen Realität zu genießen oder mit der Begründung „ich muss ein Leseexemplar lesen und rezensieren“ in die Wärme unter der kuscheligen Sofadecke zu schlüpfen (Es gibt Tage, da habe ich das Gefühl, überhaupt nicht warm zu werden, und das liegt nicht nur daran, dass wir Heizenergie sparen…)

Seit ich die netten Leute aus (dem fiktiven Ort) Callwell am Loch Lomond kennengelernt habe, freue ich mich immer wieder, wenn ich zumindest in meiner Phantasie (oder eher der von Susanne Oswald) dorthin reise, in die wilden schottischen Highlands, wo es auf einer Insel im See sogar eine Kolonie von Wallabys gibt, die in den 1940er Jahren von Hertfordshire in Südengland aus dorthin ausgewildert wurden. Das allein macht mich schon ziemlich neugierig.
Und natürlich der Strickladen von Maighread, in dem man mit ziemlicher Sicherheit immer wieder etwas Schönes findet.

Ich war deswegen ziemlich geflasht, als ich im neuesten Band Neubeginn im kleinen Strickladen vom Woolhouse in Vlotho gelesen habe. Vlotho ist ein schönes Städtchen ein paar Kilometer weseraufwärts von Porta Westfalica – und was macht man als strickbegeisterte Buchhändlerin sofort? Richtig, die hilfreiche Suchmaschine (bei mir ist es übrigens Ecosia) befragen und dann staunen: Das Woolhouse gibt es tatsächlich. Und dort gibt es die britische Wolle, die in den Büchern immer wieder eine Rolle spielt, zu kaufen.
Bei Interesse schaut mal hier: https://www.woolhouse.de (Der Ausflug, den ich mit Tochter dorthin geplant habe, muss noch etwas warten. Im Augenblick ist Klausurenphase und überhaupt sehr viel los hier)
Ansonsten bekommt Callwell in diesem Buch mal wieder Zuwachs. Dieses Mal zieht der beschauliche Ort Amely in seinen Bann, eine junge Färberin, die mit ihren Pflanzenfarben die schottische Schafwolle zum Leuchten bringt. Nebenher werden natürlich auch die Geschichten von Maighread und Joshua, Chloe und Scott sowie dem Granny-Kleeblatt weitererzählt. Ein kleines heimatliches Gefühl stellt sich ein, wenn ich das nächste Buch aufschlage und in die Gemeinschaft eintauche. Das macht Spaß und gibt mir entspannte Stunden, die ich einfach nur genießen kann. Und, was ich sehr mag: Mit den Büchern kann ich lachen, weinen und auf der ganzen Klaviatur der Gefühle spielen. Im Gespräch mit Kundinnen in der Buchhandlung stelle ich auch immer mal wieder fest, dass es mir nicht allein so geht, sondern dass es viele Frauen gibt, die sich augenblicklich ganz gezielt solche kleinen Auszeiten suchen.

Überaus passend dazu hat die Autorin der Bücher auch noch ein Buch mit Strickanleitungen zu den vielen schönen Accessoires herausgebracht.
Ich glaube, ich bin im Bücher- und Strickhimmel😍.

Susanne Oswald findet ihr übrigens hier mit allem, was sie in ihrem Tausendsassa-Leben so macht.

Ein paar bibliographische Angaben:
Der aktuelle Band ist
Susanne Oswald, Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands, Verlag Harper Collins, ISBN 978-3-365-00096-0, € 12,-
Das Strickbuch
Susanne Oswald, Maighreads Strickbuch, Frech Verlag,
ISBN 978-3-7358-7032-2, € 24,-

Und zum Schluss die (ich gebe gern zu, nicht ganz uneigennützige) Bitte: Wenn ihr die Bücher kaufen oder bestellen möchtet, geht vor Ort in eure inhabergeführte Lieblingsbuchhandlung. Und wenn ihr keine habt, schaut in den Städten ringsum. Denkt immer daran: Wenn ich will, dass es den Laden im Ort nächstes Jahr noch gibt, dann sollte ich dort auch einkaufen😉.

Demokratie als Zumutung

|Werbung, unbezahlt|

Es ist Freitag, der 24. Februar 2023. Ein Jahr ist vergangen, seit das passierte, was sich jahrzehntelang, spätestens nach dem Fall der Mauer, kaum jemand vorstellen konnte: Krieg auf europäischem Boden. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, zumindest nicht direkt. Das Thema wird an allen möglichen und unmöglichen Stellen von allen nur erdenklichen Seiten dargestellt, dazu braucht es mich nicht.
Trotzdem gibt es vermutlich kaum ein passenderes Datum, um mich nun endlich zu dem Buch zu äußern, dessen Lektüre mich meinen Notizen zufolge seit dem 22. November bereits beschäftigt und sehr zum Nachdenken angeregt hat.

Ich habe rund um Thesen und Schlagwörter aus dem Buch schon zwei Posts erstellt (am Ende des Beitrages verlinke ich die nochmal), weil das Thema Demokratie sowieso schon sehr komplex ist und weil es auch sehr viele unterschiedliche Auffassungen gibt, was Demokratie eigentlich ist, wie sie funktioniert – oder eben nicht – und was sie leisten kann.
Zunächst mal: Im Gegensatz zu einem autoritären Regime, in dem der einzelne Bürger sich zurücklehnen kann, die Verantwortung für Tun und Denken fast schon komplett abgegeben hat und sich auf den engen Rahmen dessen beschränken kann, was überhaupt noch erlaubt ist, ist das Leben in einer Demokratie anstrengend. Es erfordert 1.) Haltung und 2.) das Überdenken der eigenen Haltung im Verhältnis zu anderen Bürgern und deren Haltungen.
Es verlangt Einsatz, und das möglichst nicht nur am Wahltag. Es schreit förmlich nach (Selbst-)Reflexion, nach Kompromissen, nicht nur nach dem Erhalt von und dem Pochen auf Rechten, sondern auch nach dem Anerkennen und Erfüllen von Pflichten. Auch unser Grundgesetz kennt nicht nur die Rechte, sondern auch die Verpflichtungen der gesellschaftlichen Gruppen und des Einzelnen, aber das wird mitunter gern übersehen.

Als das Grundgesetz, die deutsche Verfassung, geschrieben wurde, hatte Deutschland einen Krieg verloren und war von einer mörderischen und menschenverachtenden Diktatur befreit. Man konnte aufatmen, einen Neuanfang wagen, wieder optimistisch in die Zukunft sehen. Man hatte sich für ein demokratisches Modell mit sozialer Marktwirtschaft entschieden, was in den kommenden Jahrzehnten ein unglaubliches Erfolgsmodell darstellte. Allerdings zeigt sich inzwischen auch, dass selbst ein solches Modell fast schon pervertiert, aber zumindest wie ein Gummiband gedehnt werden kann.

Eine zentrale These in dem Buch ist es, dass wir unsere Demokratie heutzutage wie ein Konsumgut sehen, und dafür sprechen gute Gründe. Allein schon rhetorisch: Die demokratischen Parteien sollen den Bürgern „Angebote machen“. Hat mit dem Wahlergebnis die Bevölkerung eines der Angebote (oder eine Mischkalkulation) angenommen, ist es Aufgabe der Politik, „zu liefern“. Oder betriebswirtschaftlich ausgedrückt: Wer hat eigentlich berechtigte Ansprüche, der Shareholder oder der Stakeholder? Ja, beide gehören zum Humankapital, aber wer ist eigentlich wer in diesem Spiel?
Dazu kommt aus dem Marketing das Storytelling. Alles ist nur so gut oder so schlecht wie die Geschichte, die man dazu erzählen oder ersinnen kann. Alles ist emotional, Bauchgefühl statt Hirnschmalz. Das eigene Land wahlweise als Abenteuerspielplatz oder heimelige gute Stube?

Sehr interessant wird es auch in dem Kapitel, in dem der Autor ein wenig tiefer in das politische System der Schweiz eintaucht, das so gern mit der direkten Demokratie als Musterlösung dargestellt wird. Unterschlagen wird dabei aber sehr oft, dass das Verhältnis von Rechten und Pflichten in der Schweiz viel feiner austariert wird als bei uns. Hauptberufliche Politiker gibt es eigentlich nur auf der obersten Ebene. Aufgaben, die in Deutschland von Schulämtern erledigt werden, werden in der Schweiz von Ehrenamtlern übernommen. Es gibt sogar einen Amtszwang, dessen Verweigerung disziplinarische Folgen haben kann. Feuerwehr, Katastrophenschutz, Schulaufsicht und vieles mehr sind viel tiefer in der Zivilgesellschaft verwurzelt als in Deutschland. Wer also nach mehr direkter Demokratie ruft, muss sich auch bewusst sein, dass sie nicht nur mehr Rechte, sondern auch mehr Pflichten beinhaltet.

Das Buch ist ein reichhaltiger Fundus für noch einige andere bedenkenswerte Facetten des demokratischen Systems, über die wir alle (oder zumindest die allermeisten) uns sehr selten nur Gedanken machen, die von manchen Gruppierungen und Parteien auch ganz gern unter den Teppich gekehrt werden. Lange hat mir ein politisches Sachbuch nicht so viele Denkanregungen gegeben, auch wenn ich nicht mit jeder Aussage konform gehe (muss ich ja auch nicht, auch das ist Demokratie). Politik- und SozialwissenschaftslehrerInnen kann ich das Buch (auch zur Unterrichtsvorbereitung) nur sehr ans Herz legen und dazu eigentlich jedem Menschen, dem die Demokratie als Allgemeingut wichtig ist.

Und am meisten empfehle ich es den Leuten, die sich selbst für unpolitisch halten.

Bibliographische Angaben: Felix Heidenreich, Demokratie als Zumutung, Verlag Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-98079-0, € 25,-

Meine bisherigen Gedanken zu den Themen aus dem Buch:

https://annuschkasnorthernstar.blog/2023/02/05/zumutung/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2023/02/09/freiheit-2/

Winter in St. Peter-Ording

|Werbung, unbezahlt|

Lesetechnisch gesehen war ich inzwischen schon so oft dort, dass der Badeort an der Nordsee theoretisch zu meinen liebsten Urlaubszielen gehört. Live und in Farbe kenne ich das Städtchen nur von einer kurzen Stippvisite, die außerdem schon ungefähr ein Vierteljahrhundert her ist. Und vom Fernsehen, habe ich doch vor langer Zeit gern die Serie Gegen den Wind geschaut.

Trotzdem ist es immer wieder ein bisschen wie nach Hause kommen, wenn ich wieder mal einen Schmöker von Tanja Janz in der Hand halte. Egal, wie aufreibend die Realität auch kurz vorher ist, sobald ich ins Lesen eintauche, kann ich entspannen und zur Ruhe kommen. Teilweise liegt das am immer mal wieder vorkommenden Stammpersonal der Bücher, teilweise an den Geschichten.

Finja ist in ihrem „Brotberuf“ Immobilienmaklerin, im Herzen allerdings wünscht sie sich, als Heilpraktikerin durchstarten zu können. Um an notwendiges Startkapital zu kommen, macht sie sich für einen Schauspieler auf die Suche nach einer ganz besonderen Immobilie in St. Peter-Ording. Doch es ist wie verhext, eine solche zu finden scheint zunächst unmöglich. Als sie ein Haus findet, das den Kriterien entspricht, stellt es sich als unverkäuflich heraus. Und es gehört auch noch einem Zahnarzt, der sich – erst durch eine sehr einfühlsame Zahnbehandlung, später durch sein empathisches Wesen – in Finjas Herz geschlichen hat. St. Peter ist klein genug, dass man die Verwicklungen und um-die-Ecke-Bekanntschaften nachvollziehen kann: Jeder kennt jeden, alle können einander aushelfen und alles fügt sich: Finja findet die große Liebe, ihren Platz im Leben und nebenbei belebt sie ihre frühere Pferdeliebe wieder. Ein Plan B für den immobiliensuchenden Schauspieler, der sich als snobistischer Kotzbrocken entpuppt, findet sich auch noch. (Meiner Meinung nach hätte der aber auch gern bleiben können, wo der Pfeffer wächst😉)

„Große Weltliteratur“ ist das Buch ebenso wenig wie die anderen Bücher der Reihe, aber wer sagt denn, dass es immer bedeutungsschwer sein muss? Gerade in einer Zeit, die von vielen Menschen als sehr schwierig und unübersichtlich empfunden wird, braucht es doch solche Inseln der Ruhe, um Abstand zu gewinnen, einfach mal eine kleine Auszeit zu genießen und abzuschalten. Und das gelingt mir mit diesem Buch einmal mehr. Dass die Handlung zur Jahreszeit passt, hat den Spaß am Lesen noch ein bisschen gesteigert, ich habe das Buch gut unterhalten beendet. Passt!

Bibliographische Angaben: Tanja Janz, Wintermeer und Bernsteinherzen, Verlag Harper Collins, ISBN 978-3-365-00067-0, € 12,-

Match on Ice

|Werbung, unbezahlt|

In der Zeit zwischen Weihnachten und Anfang Januar, als ich mit meiner Lungenentzündung im Bett lag, habe ich nicht nur Filme geschaut, ich habe auch gelesen. Es wird Zeit, die Lektüren einzuordnen. Den Anfang mache ich mit
Match on Ice, für mich bereits die zweite Sports Romance, die auf dem Eis spielt.

Ob es daran liegt, dass ich mich in das Thema nun ein wenig hineingedacht hatte, oder daran, dass in Match on Ice für Dummies wie mich einfach auf elegante Weise mehr Hintergrundinfo (Spielregeln, Trainingsaufbau usw.) eingebaut war, ich kann es nicht so recht benennen, aber Fakt ist, dass mir das Buch richtig viel Spaß machte:
Romy ist Studentin mit Sportstipendium, ihre Karriere als Eiskunstläuferin im Paarlauf nimmt mit ihrem recht dominanten Partner gerade so richtig an Fahrt auf. Jack (Nachname Frost, witziges Wortspiel am Rande) studiert ebenfalls und ist aufstrebender Sportler, aber beim Eishockey. An der Uni gibt es immer wieder aus Rivalität teils sehr kindische Streiche, die sich die verschiedenen Eissportmannschaften gegenseitig spielen. Das Dumme ist nur, dass ein solcher Streich ausufert, Romy verletzt wird und nach der Heilung keine Sprünge mehr hinbekommt.
Als erzieherische Maßnahme beschließen die Trainer, dass Romy und Jack gemeinsame Trainingseinheiten absolvieren müssen, um Verständnis für die jeweils andere Sportart zu entwickeln.
Wie das Leben so spielt, beginnen Romy und Jack, sich gegenseitig zu helfen, während sie sich von ihrem Eislaufpartner (der auch noch eine zwielichtige Rolle spielt) immer weiter distanziert. Und natürlich gibt es Missverständnisse, Intrigen und andere Hindernisse, die überwunden werden müssen, damit die Beziehung der beiden ungleichen Sportler gelingen kann.
Im Nachhinein denke ich mir, es liegt auch daran, dass eine schlüssige Rahmenhandlung und lebendig ausgearbeitete Haupt- und Nebendarsteller (vor allem ein ausgesprochener Unsympath heizte mitunter meine Rache-Phantasien an😅) die Geschichte schön „rund“ erscheinen lassen.

Bibliographische Angaben: Allie Well, Match on Ice, Piper Verlag, ISBN 978-3-492-50643-4, € 18,-

9. Dezember -Our hearts on ice

|Werbung, unbezahlt|

Heute stelle ich ein Buch vor, welches ich ohne den Netgalley-Adventskalender vermutlich nicht einmal in Erwägung gezogen hätte. Wie war das noch mit dem geschenkten Gaul? Aber der Reihe nach.

Zunächst einmal handelt es sich um ein Genre, das wir in einem anderen Jahrhundert, nämlich zur Zeit meiner Ausbildung, als „Beißer“ bezeichnet haben (heute heißt es „Sports Romance“, damit auch die jungen Leserinnen angesprochen sind). Was bedeutet, das Buch hat „Stellen“. Ja, ihr lacht, aber so klang das in deutschen Buchhandlungen der 1980er Jahre.
Damals fragten die Damen (zumindest in meinem gutbürgerlichen Ausbildungsbetrieb) noch recht verschämt nach solchen Büchern, man las (wenn man eher „viktorianisch“ erzogen war) Georgette Heyer. War man progressiver, erwarb man Anäis Nin oder Henry Miller, damit es zumindest oberflächlich nach Weltliteratur aussah. Auch wenn es oft dermaßen zur Sache ging, dass den jungen Azubinen die Röte ins Gesicht schoss. Über 30 Jahre später ist, ähnlich wie bei jeder Primetime-Fernsehproduktion, vieles freier geworden. Meiner Meinung nach nicht immer nur zum Positiven – nicht weil ich prüde wäre, sondern weil ich der Meinung bin, dass gerade junge Leute vieles lieber selbst im eigenen Tempo entdecken sollten, statt sich auf kolportierte mehr oder weniger softpornografische Bilder als Blaupause zu verlassen.

Aber ich schweife ab. Das Buch hätte ich vor allem deswegen nicht ausgesucht, weil mich das Thema Eishockey bisher nicht wirklich interessierte, aber die Klammer für die Liebesgeschichte darstellt. Adrian, der Star einer Eishockey-Mannschaft und Ryan, Beauty-Influencerin und ernsthafte Fotografin, wachen nach einer durchzechten Nacht in Las Vegas verheiratet auf. Dummerweise haben sie ihre auf Unmengen von Alkoholkonsum zurückzuführende Hochzeit auch in den sozialen Medien verbreitet. Um den Schaden möglichst gering zu halten, beschließen sie, für ein Jahr die Illusion ihrer Ehe aufrecht zu halten. Für Ryan springt auch noch ein schönes Seniorenheim für ihre Oma dabei raus. (Die Oma war für mich persönlich mit ihrer schnodderigen Art übrigens ein Highlight der Geschichte.)

Natürlich gibt es verschiedene Komplikationen, aus der gefakten Liebe entwickelt sich eine Lovestory mit Missverständnissen, es kommen reichlich Klischees von anschmiegsamen und herzerrettenden Frauen sowie starken und wehrhaften Männern vor. Und es gibt natürlich ein Happy End.

Mein Fazit: die Geschichte lässt sich gut lesen, wenn man mal gerade etwas Ablenkung von der schnöden Wirklichkeit braucht, es gibt situationskomische Elemente, die richtig Spaß machen, ich weiß jetzt etwas mehr über Eishockey, und was die Erotik angeht, ist sie im us-amerikanischen Zusammenhang vermutlich um einiges aufsehenerregender als im europäischen. Allerdings wüsste ich jetzt gerade nicht mehr als eine Handvoll Kundinnen, denen ich das Buch im konkreten Verkaufsgespräch empfehlen könnte. (Was vermutlich daran liegt, dass weder ich noch die Mehrheit unserer Kundinnen unbedingt zur „Zielgruppe“ zählen.) Vielleicht findet sich auf diesem Wege hier eine Liebhaberin.

Bibliographische Angaben: Teagan Hunter, Our hearts on ice, Forever by Ullstein, ISBN 978-3-95818-709-2 (eBook), € 6,99

Winterzauber in den Dünen

|Werbung, unbezahlt|

Kleine Auszeit gefällig? Etwas Winterromantik? Aber bitte nicht die x-te Liebesgeschichte mit jungem, knackigen Personal?

Ja, das geht. Anja (witzig, den eigenen Namen ständig im Buch zu lesen) ist seit zwei Jahren Witwe, trauert noch immer und stößt deswegen auf Unverständnis. Als es nicht klappt, sich durch immer mehr Arbeit abzulenken, sondern sie im Gegenteil in eine tiefe Krise gerät, nimmt sie sich über Weihnachten eine Auszeit , und dann auch noch auf Juist, wo sie als Abiturientin ihre erste Liebe erlebte.
Im Gästebuch des Hotels findet sie einen Eintrag, der ihr verrät, dass Thomas, der Gegenstand dieser Liebe, vor kurzem ebenfalls dort im Urlaub war. Kurzerhand sucht und findet sie seine Kontaktdaten und schreibt ihm. Daraus entwickelt sich eine rege Korrespondenz, denn auch Thomas lebt allein, nachdem einige Jahre vorher seine Ehe gescheitert ist und die Söhne erwachsen wurden.

Keiner von beiden ist sich sicher, was sich hier entwickelt. Schmetterlinge im Bauch mit Ende 50? Kann und darf man sich in diesem Alter noch einmal verlieben? Und wie soll das funktionieren, mit Falten, Zipperlein und dem einen oder anderen Kilo zu viel auf den Rippen? Fragen über Fragen. Kein Wunder, dass es bei den Mails zu Missverständnissen kommt, zumal Anja durch ihr Engagement für ein kleines Mädchen und dessen Tante mit Beschlag belegt wird und Thomas‘ Exfrau plötzlich auf ein Liebescomeback hofft…

Mir hat das Buch gefallen, es bietet ostfriesisches Inselflair, vorweihnachtliches Wetter und eiert auch nicht um die Fragen herum, die man sich im etwas fortgeschrittenen Alter bezüglich seiner Attraktivität und Anziehungskraft durchaus mal stellt. Abwechselnd Selbstzweifel und Überschwang der Gefühle sind eben keine Privilegien der Jugend. Und irgendwann ist Frau einfach damit durch, sich Gedanken über Kinderwunsch, die Alternativen Liebe oder Karriere und andere Themen zu machen, die mit Mitte/Ende 20 tatsächlich noch wichtig sind. Aber es bietet eine willkommene Ablenkung von allem, was unser Leben augenblicklich so unübersichtlich macht, und das ist in diesen Tagen manchmal einfach notwendig.

Bibliographische Angaben: Felicitas Kind, Winterzauber in den Dünen, Piper Taschenbuch, ISBN 978-3-492-31750-4, € 12,-

Das Klimabuch

|Werbung, unbezahlt|

Vorweg: Dieser Post braucht ein wenig mehr Zeit, um ihn komplett zu lesen und nachzuvollziehen. Bitte versucht es trotzdem, ich denke, es lohnt sich. Nicht meinetwegen, sondern für die Zukunft.

Nur zwei Wochen, nachdem zwei Millionen Klimastreikende auf der ganzen Welt zu Beginn der Klimakonferenz COP25 in Madrid gegen deren Weiter-so-Politik protestiert hatten, wurde Anfang Dezember 2019 in Wuhan der erste Fall von SARS-CoV-2 beim Menschen registriert. Im Januar, als das Weltwirtschaftsforum in Davos sich ein neues Image als »Klimakonferenz« zu geben versuchte, wurden die ersten Todesfälle gemeldet. Im Februar, als die Welt außerhalb Chinas über das »neuartige Coronavirus« und seine Möglichkeiten, das Leben vieler Millionen zu bedrohen und aus den Angeln zu heben, in Panik geriet, starben weltweit 2718 Menschen an dieser Krankheit. Im selben Monat starben weltweit etwa 800 000 Menschen an den Auswirkungen der Luftverschmutzung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe.
Im Verlauf des Jahres wuchs der Preis an Menschenleben, den die Pandemie forderte, grausig an, obwohl jeder neue Sterblichkeits-Meilenstein oftmals weniger Schrecken und Entsetzen auslöste als der vorige, nach dem entmutigenden, aber durchaus bekannten Rhythmus, mit dem Katastrophen schnell zu etwas Normalem werden. Bis Ende 2021 waren innerhalb von zwei Pandemiejahren weltweit schätzungsweise mehr als 15 Millionen Menschen daran gestorben, was Covid-19 zu einer der sieben tödlichsten Pandemien der Menschheitsgeschichte machte. In keinem der beiden Jahre überstieg die Zahl dieser Todesopfer jedoch die jährlichen Sterbefälle, die durch Luftverschmutzung verursacht wurden.
Während der Pandemie setzte sich die Klimakrise unerbittlich fort und führte alle paar Wochen – manchmal auch alle paar Tage – zu Ereignissen, die man einst unmissverständlich als Vorzeichen kommender harter Prüfungen erkannt hätte. Zweihundert Milliarden Heuschrecken schwärmten über das Horn von Afrika, verdunkelten den Himmel in brummenden Wolken, groß wie Städte, fraßen so viel, wie zehn Millionen Menschen an einem Tag essen, und starben schließlich in so großen Mengen, dass die Haufen der Insektenkadaver, wenn sie herunterfielen, Züge zum Stillstand brachten – alles in allem waren es achttausend Mal mehr Heuschrecken, als ohne den Klimawandel zu erwarten gewesen wären.
In Kalifornien wüteten 2020 Brände auf einer doppelt so großen Fläche als je zuvor in der modernen Geschichte des Bundesstaates, der in einem einzigen Jahr fünf der sechs größten jemals verzeichneten Waldbrände erlebte. Etwa ein Viertel des weltweiten Sequoia-Bestandes verbrannte. Über die Hälfte der gesamten Luftverschmutzung im Westen der Vereinigten Staaten war auf Wald- und Buschbrände zurückzuführen, die mehr Feinstaub produzierten als sämtliche industriellen und menschlichen Aktivitäten zusammen. In Sibirien gab es »Zombiefeuer«, so genannt, weil sie den ganzen arktischen Winter hindurch weiterbrennen, und tauender Permafrost ließ den Öltank eines abgelegenen Kraftwerks bersten, wodurch 17 000 Tonnen Öl in einen örtlichen Fluss gerieten; 2021 wurde durch weltweite Flächenbrände annähernd so viel Kohlenstoff freigesetzt wie von den gesamten Vereinigten Staaten, dem zweitgrößten Emittenten der Welt. Ein Hurrikan der Kategorie 4 traf in Mittelamerika auf Land, nur wenige Kilometer von einem Gebiet entfernt, über das nur Wochen zuvor bereits ein Hurrikan der Kategorie 5 hinweggefegt war. Sechzig Millionen Chinesen wurden wegen harmlos klingender »Flussüberschwemmungen« evakuiert, verursacht durch Regenfälle, die den imposantesten Damm der Welt gefährdeten, die aber, gemessen an den Niederschlagsmengen und dem Ausmaß der Evakuierung, nur leicht über den jüngsten Durchschnittswerten lagen. Als das erste Pandemiejahr sich dem Ende näherte, wurden im Südsudan eine Million Menschen, ein Zehntel der Bevölkerung, durch Überschwemmungen vertrieben. Im zweiten Pandemiejahr starben in Westeuropa Hunderte durch Hochwasser, Dutzende wurden im Großraum New York getötet, als Regenfälle während des Hurrikans Ida Souterrainwohnungen volllaufen ließen, und über dem Pazifik überstieg die Hitzekuppel die früheren Rekorde so weit, dass Klimaforscher sich fragten, ob ihre Modelle und Projektionen falsch kalibriert seien – außerdem tötete diese Hitze mehrere hundert Menschen und einige Milliarden Meerestiere und schuf beste Bedingungen für Flächenbrände und Erdrutsche durch spätere so heftige Überschwemmungen, dass Vancouver praktisch von der Klimakatastrophe blockiert war, als der Herbst in den Winter überging. Kurz vor Silvester schürte ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 140 Stundenkilometern einen urbanen Feuersturm in Vororten von Denver, wo der wärmste und zweittrockenste Herbst in 150 Jahren dem zerstörerischsten Brand in der Geschichte des Bundesstaates vorausgegangen war: Die Flammen tobten von Haus zu Haus durch Vororte und Sackgassen, die noch am Tag zuvor wie der Inbegriff einer brennbaren Moderne ausgesehen haben dürften.
Die ganze Welt schaute weg – abgelenkt von der hereinbrechenden Pandemie und durch die wachsenden Opferzahlen jüngster Katastrophen darauf trainiert, etwas, was sie früher vielleicht als brutalen Bruch der Lebenswirklichkeit wahrgenommen hätte, nun als logische Entwicklungen in einem bekannten Muster zu sehen. Aber was würden wir sehen, wenn wir die Lehren aus der Pandemie für die Zukunft der Klimamaßnahmen ziehen könnten? Vor allem, dass die Pandemie eine unerwartete Aufforderung zu ehemals unvorstellbar ehrgeizigen Maßnahmen darstellte, die die Welt als Ganze dann aber fatalerweise nicht ergriff. Man hätte die beispiellose Reaktion auf die Pandemie auch auf die beispiellose Herausforderung der Erderwärmung richten können, beseelt von einem wahrhaft globalen Geist und mit der Motivation, die ungleich verteilten Belastungen der schon jetzt am stärksten betroffenen Menschen zu mildern. Stattdessen wurde diese beispiellose Reaktion zur Verteidigung des Status quo genutzt, und die Führungsspitzen des globalen Nordens horteten neben ihren Emissionen nun auch Impfstoffe.
Covid-19 ist nicht so offenkundig als eine Episode des Klimawandels zu erkennen wie viele der Katastrophen, die wir in unserer Fokussierung auf die unmittelbarer erscheinende Bedrohung durch die Pandemie übersehen haben. Aber zu den zahlreichen beunruhigenden Lehren, die beide Krisen gemeinsam haben, gehört diese: Die Natur ist mächtig und kann beängstigend sein, und obwohl wir unser Zeitalter als das Anthropozän bezeichnen, haben wir die Natur weder besiegt, noch sind wir aus ihr ausgebrochen, sondern leben nach wie vor in ihr, sind immer noch ihren launischen Kräften unterworfen, ganz gleich, wo wir wohnen oder wie geschützt wir uns normalerweise auch fühlen mögen. Wir können uns nicht länger vormachen, wir würden die Regeln der Wirklichkeit in Konferenzen oder Seminarräumen selbst aufstellen, ohne zunächst die Umwelt zu berücksichtigen.

David Wallace-Wells „Lehren aus der Pandemie“ in: Thunberg, Das Klimabuch, Kap. 5.14

Hm. Ein bisschen lang, ja, gebe ich zu. Aber obwohl ich wirklich willens war, hier […] zu nutzen, weiß ich auch nach dreimal Lesen immer noch nicht, welche dieser überwältigenden Infos ich kürzen sollte.
Beim Lesen ist mir einmal wieder klar geworden, wie zweischneidig wir Menschen denken. Wir haben überhaupt kein Problem damit, mit Freunden und Verwandten auf anderen Kontinenten mittels Social Media zu chatten, uns virtuell zu verbünden, zu streiten, uns Komplimente zu machen oder Beschimpfungen an den Kopf zu knallen. Und sind dabei von diesen digitalen „Freundschaften“ so überzeugt, als hätte wir jahrelang miteinander die Schulbank gedrückt. Gleichzeitig übersteigt die bloße Information über Waldbrände auf anderen Kontinenten unser Vorstellungsvermögen, lassen uns Reportagen aus dem überschwemmten Pakistan kälter als solche aus Australien (obwohl das noch weiter entfernt ist als Pakistan, aber die armen Koalas…) Machen wir uns die Welt nicht alle ein bisschen nach der Prämisse Pippi Langstrumpfs?

Und das ist ja nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus all den vielen Aufsätzen in dem Buch. Ja, das Buch besteht aus Essays, aus ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Forschungsfeldern, von Fachleuten der jeweiligen Themen möglichst kurz und prägnant geschrieben. Und in allen ihren Facetten von Greta Thunberg editiert, mit eigenen Texten kommentiert und gewertet. Denn das, was unserem Klima nicht einfach so passiert, sondern von (einer global gesehenen Minderheit) Menschen mit unserem Planeten gemacht wird, beschränkt sich nicht auf CO2-Ausstoß. Wir beuten unser Lebenserhaltungssystem aus, systematisch und in einem enormen Ausmaß. Wenn man bedenkt, dass der größte Anteil der gesamten Menschheit durchaus nicht nur innerhalb, sondern weit unterhalb der Ressourcengrenzen lebt, sollten wir, die in reichen Ländern leben, sowieso sehr demütig werden. Demütig nicht im Sinn von „Ab in die Ecke und kräftig schämen“, sondern eher von „Anpacken und endlich gegensteuern“. Und uns auch hinterfragen, aber dabei nicht stehenbleiben.

Nun kann man möglicherweise darüber streiten, ob dieses Buch unter dem Label der Autorenschaft Thunbergs nicht eventuell eine Mogelpackung ist. Ob sie nicht vielleicht eher als Herausgeberin fungieren sollte. Aber ehrlich gesagt, angesichts der Dringlichkeit des Themas ist das zweitrangige Erbsenzählerei. Bei Zahnpasta und Antifaltencremes haben wir ja auch keine Probleme mit Werbemaßnahmen. Die einzelnen Autoren der Essays werden benannt, ebenso ihre Funktion und ihr Arbeitsschwerpunkt in Forschung, Lehre, Organisationen oder Publizistik. Und sie alle haben ihr Okay dafür gegeben, dass das Buch so heißt, wie es heißt.

Man kann sich auch darüber mokieren, dass Greta Thunberg „erst“ 19 Jahre jung ist und einen erheblichen Teil der letzten Jahre Schulschwänzerin war.
Zu den Eigenarten vieler Menschen im Autismus-Spektrum gehört es aber nun einmal, sich umfangreiches Wissen bis hin zur ausgewiesenen Expertise im Eigenstudium anzueignen, die Welt- und auch die neuere Geschichte weiß von vielen derartig begnadeten Autodidakten. Und man denke nicht, diese Fähigkeit sei nur beneidenswert. Sie kann auch einen enormen Leidensdruck verursachen, unter anderem weil das Gehirn nie innehält, ständig arbeitet, analysiert oder einordnet und außerdem mit den „Unzulänglichkeiten“ der Umwelt klarkommen muss. Und sich mitunter alles, einfach alles merkt. Extended Memory.

Aber nun zum Buch. Alles hängt mit allem zusammen. Diese Erkenntnis haben nicht nur diejenigen, die zum Verschwörungsglauben neigen. Und es ist eines der wenigen Dinge, mit denen sie recht haben. Wir können nicht ohne die Verknüpfung von Lieferketten, Transport, Reisen, Konsum, Artensterben, Eisschmelze, Waldbränden, Migration, Gesundheit, Ressourcenverbrauch und so weiter nur an Einzelteilen herumdoktern. Ohne auskömmliche Löhne in fernen Ländern haben die Menschen dort keine Perspektive und suchen ihr Heil in der Migration. Ohne Gesundheit brechen Lieferketten zusammen und damit der Konsum. Ohne das richtige Mikroklima in einem Anbaugebiet keine Nahrungsmittel in ausreichender Menge und Güte. Das sorgt für gesellschaftliche Destabilisierung, Putsche, Generalstreiks und damit wieder für Migrationsbewegungen.
Im Übrigen ein Zusammenhang, den all die „[hier eine beliebige Nation einsetzen] first“- Anhänger nicht begreifen (wollen): in dem Maße, wie man sich seine angeblichen Freiheiten nicht nehmen lassen will, sorgt man auf die Dauer dafür, dass genau das passiert, was man um jeden Preis vermeiden will. Diejenigen, die man als Billigdullis ansieht, die am anderen Ende der Welt für einen Appel und ein Ei unseren Wohlstand zusammenzimmern sollen, stehen auf einmal vor unserer Haustür und wollen auch etwas vom Kuchen haben. Vielleicht auch nur deswegen, weil ihr Billiglohnland schlicht und ergreifend absäuft.

Ehe ich mich jetzt hier in Rage schreibe: das sind einige Beispiele von vielen, die man auch mit der Schmetterlingstheorie veranschaulichen könnte. Ich habe das Buch bisher nur quergelesen, mir zunächst die Aufsätze herausgepickt, die mein Covid-geplagter Kopf verarbeiten konnte. Aber es hat ausgereicht, um mich zu ärgern. Ärgern darüber, dass nicht nur skrupellose Großkapitalisten, sondern auch Millionen Menschen, die sich selbst für recht plietsch halten, die meinen, sie hätten den Durchblick und sie wüssten, wo und wie der Hase läuft (also auch du und ich und andere intelligenzbegabte Individuen) sich so unglaublich selbst überschätzt haben. Dass wir uns von Marketingkampagnen an der Nase herumführen lassen, oft genug dadurch, dass wir uns einfach einlullen lassen wollen. Weil es bequem war und für viele auch noch ist. Weil es schier unmöglich ist, den Überblick zu behalten in dieser Welt. Und wer verspricht, eine ganz einfache Lösung für die vielfältigen Probleme bieten zu können, der ist schlichtweg unredlich oder hat unlautere Absichten.

Aber ich habe auch Hoffnung geschöpft. Weil ich ein großes Potential darin sehe, sich einen Überblick zumindest teilweise zu verschaffen und daraus kleine, lokale oder persönliche Ansätze zu beginnen. Nicht jeder von uns muss denselben Schwerpunkt setzen. Aber wenn viele unterschiedliche Ansätze entstehen und kommuniziert werden, wenn also eine Art Graswurzelbewegung entsteht, dann kann daraus etwas großes werden. Es ist halt nur wichtig, dass endlich konsequent angefangen wird, dass nicht immer wieder hinausgeschoben wird und jede Regierung, Organisation oder jedes Individuum darauf wartet, dass jemand anderes den ersten Schritt tut.

Darin sehe ich übrigens eine Stärke des Buches: Es muss nicht von vorne bis hinten in einem Rutsch durchgelesen werden. Man darf durchaus vorne ins Inhaltsverzeichnis schauen und mit dem anfangen, was man nachvollziehen kann, was einem logisch erscheint, wo man sich selbst fähig fühlt, zu beginnen.

Bibliographische Angaben: Greta Thunberg, Das Klima-Buch, S. Fischer Verlage, ISBN 978-3-10-397189-7, € 36,-
(Eventuell in der Bibliothek reservieren lassen, wenn die Anschaffung zu teuer ist. Oder als Gebrauchtbuch erwerben.)

Segelsommer

Oder: Die beste Katastrophe meines Lebens.

|Werbung, unbezahlt|

Fromme Wünsche sind anscheinend auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Oder waren sie das überhaupt jemals? Eine philosophische Betrachtung, die gerade sowieso nichts ändert. Fakt ist: auch in unserem Haus hat Corona sich eingenistet, allen Bemühungen zum Trotz. Zwei Wochen vor dem nächsten Impftermin und glücklicherweise auch bevor unser Enkelkind das Krankenhaus verlässt, so dass wir uns zumindest ansteckungstechnisch in dieser Hinsicht keine Vorwürfe machen.

Die Tochter empfindet vor allem Ärger, weil sie nicht zur Schule gehen und Klausuren schreiben kann, sie ist eine richtige kleine „Motzkuh“ (das ist ein Bilderbuchtitel und überhaupt nicht despektierlich gemeint). Ich kann ihren Ärger ja sogar nachfühlen. Ich fahre in einer Tour Achterbahn, weniger wegen der Gefühle, eher wegen eines ziemlich falsch verdrahteten Gleichgewichtssinnes. Husten, Halsweh und etwas Luftnot nerven und ich fühle mich tatsächlich krank. Unverschämtheit! Während der Mann es bisher noch schafft, dagegenzuhalten. Zum Glück ist unser Haus groß, wir gehen uns aus dem Weg und essen in Schichtbetrieb mit großzügigen Lüftungsintervallen.

Aber ich bemühe mich, die positive Seite des Zustandes zu finden (sie liegt im Bett) und lese mich durch meine diversen virtuellen und physischen Bücherstapel wie die Raupe Nimmersatt sich durch Essbares frisst.
Gestern habe ich einen Segeltörn von Schweden nach Flensburg gemacht, durch die dänische Südsee, mit einer Crew, die ich mir im Leben nicht wünschen würde. Witzig zunächst, dass die beschriebene Segelyacht sehr viel Ähnlichkeit mit unserer Sterntaler hat, eventuell ist sie drei Fuß länger, ich meine, zu Beginn etwas in Richtung „34“ gelesen zu haben. Das ist ein knapper Meter, bei sechs Leuten Besatzung macht das nicht wirklich viel aus.

Zum Inhalt: Die erfolgreiche Autorin einer Regionalkrimireihe hat offensichtlich ein Problem mit ihrer Impulskontrolle, und zwar so sehr, dass sie ihre Wut nicht nur durch ihre Hauptperson im Buch ausleben lässt. Nach einem Vierteljahrhundert Ehe trennt sie sich von ihrem Mann und lässt sich deswegen von Freunden zu einem Törn über die Ostsee überreden. Ein Überführungstörn, auf dem sie keine Menschenseele kennt.
Die Segelcrew aus jeweils drei Männern und Frauen ist bunter gemischt als eine Selbsthilfegruppe sämtlicher zwischenmenschlicher Störungen, Konflikte sind vorprogrammiert. Inklusive vieler Missverständnisse. Aber es menschelt zwischendurch in wechselnder Besetzung auch sehr nett. Wenn ich es mir recht überlege, sind die Personen in ihren wechselseitigen Ablehnungen, spontanen Übereinstimmungen, aufpoppenden Krisen und ernsthaften Gesprächen oft näher an der Wirklichkeit als stereotype Gestalten, die sich von Anfang bis Ende nur sympathisch oder nur spinnefeind sind.

Flaute, schnell aufziehender Sturm, eine heikle Situation beim Segeln, Streitigkeiten darüber, wer das Sagen an Bord hat, Schweinswale und Seekrankheit (bzw. deren Pendant Landkrankheit, von der ich persönlich auch jedes Mal betroffen bin). Bissige und manchmal auch kindische Dialoge, Situationskomik und immer wieder aufwallende Spannungen halten mich beim Lesen auf Trab. Zwischendurch bin ich so wütend auf die ganzen kaputten Typen, dass ich fast das Tablet vom Bett schmeiße. Aber dann lese ich doch weiter, weil ich wissen will, ob zwischendurch noch jemand zum Mörder wird. Auch weil die grantige Kommissarin aus den Regionalkrimis quasi als blinder Passagier ihrer Schöpferin so manches Mal Einflüsterungen gibt.

Das Buch hat mir Spaß gemacht, wenn es auch hier und da eine Länge (Flaute?) hatte. Es hat mir im Schnelldurchgang einen Segeltörn beschert, den ich im wahren Leben noch nicht hinbekommen habe (den ich so aber auch niemals erleben möchte😉), es hat mir sogar ein kleines Überlegenheitsgefühl vermittelt, weil ich im Gegensatz zu einigen handelnden Personen im Buch ein ganz klein wenig mehr über die Fachbegriffe aus der Seglerwelt weiß😅. Ich habe das Gefühl, ein paar Häfen in der dänischen Südsee zu kennen und der nutzlose Krankentag hatte eine sinnvolle Beschäftigung.

Dank Wikipedia weiß ich jetzt auch, dass die Autorin, die unter anderem sehr erfolgreich Kinderbücher schreibt (Mein Lotta-Leben bei Arena) genauso alt ist wie ich und ebenfalls Buchhändlerin. Hm, da steckt doch Perspektive drin😎.

Bibliographische Angaben: Alice Pantermüller, Segelsommer oder Die beste Katastrophe meines Lebens, Droemer Knaur TB, ISBN 978-3-426-52299-8, € 10,99

In ewiger Freundschaft

|Werbung, unbezahlt|

Heute endet die Buchmesse 2022, aber mein heutiger Buchtipp ist bereits seit über einem Jahr erhältlich und inzwischen als Taschenbuch erschienen. Auch das digitale Leseexemplar hatte ich schon eine ganze Weile auf der Festplatte. Manchmal rächt sich die schiere Fülle der interessanten Bücher dadurch, dass ich meist neue Themen oder Autoren oben auf die Liste setze, wobei das rein vom beruflichen Standpunkt durchaus sinnvoll ist. Leider verpasse ich Lieblingsautoren dadurch gelegentlich zunächst.

Zuletzt ging es mir mit Rebecca Gablé ähnlich, jetzt hat es Nele Neuhaus getroffen. Dabei ist es oft so entspannend, wenn man eine hochgeschätzte Autorin oder einen bevorzugten Autor mit einem neuen Titel unter die Lesebrille nimmt. Manchmal fühlt es sich an wie das sanfte Hineingleiten in ein duftendes Schaumbad, manchmal eher wie ein Spaziergang in den gut ausgetretenen Wanderschuhen auf einer neuen Route: Irgendwie bekannt und heimelig, aber dann doch wieder ganz überraschend anders.

Oliver von Bodenstein und Pia Sander begleiten mich jetzt schon über viele Jahre. Ich habe das Gefühl, alte Bekannte wiederzutreffen (und außerdem immer die Gesichter aus den Fernsehkrimis vor Augen😉), aber spannend wird es schon dadurch, dass die Personen zwar einerseits verlässliche Charakterzüge haben, aber trotzdem von Roman zu Roman eine Entwicklung durchmachen.

In ewiger Freundschaft hat eine Handlung, die in der Buchbranche spielt: Verlage, Agenturen, Lektorate, Autoren, Lesungen, Buchmesse … Kleine Spitzfindigkeiten inklusive. Außerdem geht auch noch der Gerichtsmediziner Dr. Henning Kirchhoff unter die Krimiautoren und rollt mit seinen Plots die ersten Fälle der Taunus-Ermittler wieder auf.
Etwas kokett wirkt eine Szene, in der jemand sagt, Oliver von Bodenstein habe Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Tim Bergmann😅. So fühle ich mich ein bisschen an Hitchcock-Filme erinnert, wo der Großmeister persönlich in kleinen Cameo-Auftritten heimliche Schlüsselszenen spielte. Diese Spielerei mit den bisherigen Krimis und Filmen ist aber meiner Meinung nach die Würze an dem Buch.

Immer wieder finde ich es bemerkenswert, wie ausgeklügelt die Handlungsstränge sind, wie gut sie ineinander greifen und wie plastisch sich die ganze perfide Story entwickelt. Ein tolles Buch, wenn die Realität mal wieder zu heftig überschwappt und man ganz dringend eine (ent-)spannende, intelligent konstruierte Ablenkung vom Alltag braucht.

Also, einerseits natürlich schade, dass ich das Buch so lange liegengelassen habe, aber im Endeffekt habe ich es genau zum richtigen Zeitpunkt gelesen, denn so etwas brauchte ich jetzt dringend!

Bibliographische Angaben: Nele Neuhaus, In ewiger Freundschaft, Ullstein Taschenbuch, ISBN 978-3-548-06710-0, € 16,99
(auch als Hörbuch erhältlich)

Wir können auch anders – Maja Göpel

|Werbung, unbezahlt|

Unser Fenster zur Zukunft steht weit offen. Die Menschheit befindet sich in einem gewaltigen Transformationsprozess. Unser Umgang mit Umwelt, Wirtschaft, Politik und Technologie muss von Grund auf neu gestaltet werden. Die Menge dessen, was anzupacken, zu reparieren und neu auszurichten ist, scheint übergroß. Wie finden wir Kompass, Kreativität und Courage, um diese Herausforderungen konstruktiv zu bewältigen? Und: Wer ist eigentlich wir? In der Geschichte hat es mehrere große Transformationen gegeben. Dieses Buch zeigt, wie wir daraus lernen können. Es ist Zeit, dass jeder Einzelne, aber auch die Gesellschaft als Ganzes groß denkt – und dass wir eine radikale Frage stellen: Wer wollen wir sein?

Maja Göpel, Wir können auch anders

Heute lüfte ich das „Geheimnis“ um meine aktuelle Lektüre, obwohl ich das Buch erst ungefähr zur Hälfte durchgelesen habe. Ein ganzes Bündel von Gründen ist ausschlaggebend dafür:
– Ich bin überzeugt, dass dieses Thema wichtig ist, so wichtig, dass möglichst viele sich damit beschäftigen sollten. Seit am Montag in der Ostsee munter das Gas vor sich hinsprudelt und damit massenhaft Ressourcen als ein äußerst perfides Mittel der Kriegsführung (von wem auch immer) verschwendet sowie der Umwelt immenser Schaden zugefügt werden, umso dringlicher.
– Gespräche über das Buch am Frühstückstisch
– Keiner sollte sich herausreden können mit einem „was kann ich allein denn tun?“
– ich kenne zurzeit niemanden sonst, der solche Themen so allgemeinverständlich erklären kann wie Frau Prof. Dr. Göpel
– ich möchte, dass sehr viele Leute dieses Buch lesen!
– und andere
– ein ganz anderes Thema, aber inhaltlich sehr gut dazu passend, was ich heute früh gelesen habe, liefert heute der Podcast von Markus Lanz und Richard David Precht, die sich mit Reinhold Messner unterhalten. Der erzählt unter anderem, wie heutzutage Besteigungen des Mount Everest von einer regelrechten „Bergsteigerindustrie“ angeboten werden, die mit Abenteurertum so überhaupt nichts mehr gemein haben, sondern eher Massentourismus darstellen.

Was haben Monopoly mit Goldman Sachs, Amazon mit einer Zentralheizung oder Facebook mit politischer und gesellschaftlicher Meinungsbildung zu tun? Eine ganze Menge – und das meiste davon nehmen wir in unserem Leben ganz selbstverständlich hin, ohne es zu hinterfragen.
Maja Göpel zeigt auf, wie allumfassend wir von den angeblich so altruistischen, in Wahrheit aber zutiefst monetären Zielen der großen Tech-Anbieter am Nasenring herumgeführt werden. Und zwar alle, durch die Bank. Außer vielleicht denjenigen, die sich den unendlich vielfältigen Möglichkeiten des www komplett verweigern.
Fast schon ein Treppenwitz ist es, was daraus folgt: dass häufig gerade die Menschen, die sehr viel Wert darauf legen, sich von angeblichen „Staatsmedien“, „linker Meinungshoheit“ oder ähnlich verwerflichen Strukturen nicht beeinflussen zu lassen, stattdessen aber auf „alternative“ Informationskanäle wie das Gesichtsbuch, den Messenger mit dem stilisierten Papierflieger oder den sehr beliebten Videokanal eines großen, allumspannenden Datenkraken zählen, um sich angeblich „unabhängig“ zu informieren, am allermeisten von den Algorithmen eben dieser Anbieter manipuliert werden.
(Mir kommt gerade der Gedanke, was mir wohl in die Timeline gespült wird, wenn ich sowohl links- wie auch rechtsextreme Beiträge like, Beiträge von veganen Angeboten ebenso wie die von Massentierhaltern, Industrieunternehmen mit fossiler ebenso wie regenerativer Ausrichtung etc pp. Ob ich dann wohl Verwirrung hervorrufe?)

Was ist eigentlich notwendig, damit wir wieder Freude daran haben, positive Emotionen miteinander zu teilen statt Shitstorms oder Fake News zu verbreiten? Ist es absolut alternativlos, mit guten Absichten immer wieder falsche Ergebnisse zu erzielen? Können wir es schaffen, mit optimistischen Geschichten die Welt zum Positiven zu verändern?

Diese Art Fragen an unser Denken und Handeln sind es, die Frau Göpel vorantreibt. Positiv, aber nicht toxisch positiv. Anschaulich und beispielhaft, aber nicht belehrend. Grenzen erkennen, aber nicht überschreiten. Utopie statt Dystopie. Eigentlich ist es einfach. Aber immer wieder kommt uns eine Eigenart in den Weg, die eher sieht, was nicht möglich zu sein scheint als auszuprobieren, was wir alles auf die Beine stellen können.

Die anschauliche und selbstverständliche Art, auf die Maja Göpel uns einzelnen Menschen, aber auch ganzen Gesellschaften etwas zutraut, die mag ich sehr gern. Sie ist ein Mut machender Gegenentwurf zu so manchem, der oberlehrerhaft in der Politik etwas zu sagen hat.

Absoluter Augenöffner: Die Geschichte von Tanaland

Bibliographische Angaben: Maja Göpel, Wir können auch anders, Ullstein Verlag, ISBN 978-3-550-20161-5, € 19,99

Bisherige Beiträge, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen:

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/09/19/renaissance/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/09/20/was-ware-wenn-2/

Und hier noch der Link zur Besprechung ihres ersten Buches: https://annuschkasnorthernstar.blog/2020/05/01/passt-wie-ar-auf-eimer/

Wo die Liebe Urlaub macht

|Werbung, unbezahlt|

Das Cover sprach mich an, als ich durch Netgalley stöberte. Es sieht so wunderbar idyllisch aus. Außerdem gestehe ich, ich habe auch schon Filme nach Katie-Fforde-Romanen im ZDF Sonntagskino gesehen. Dabei kann man ganz entspannt Sudokus machen oder Socken stricken, die netten Landschaftsaufnahmen von neuenglischen (warum spielen die Filme eigentlich immer in den USA, wenn ihre Bücher in England beheimatet sind🤔?) Wäldern, Hügeln oder Häfen genießen und muss sich nicht allzu sehr auf den Plot konzentrieren. Und ich brauchte die absolute, größtmögliche Abwechslung, nachdem mich die Lektüre von Countdown so heftig in einen Abwärtsstrudel gezogen hatte.
Also sagte ich mir „Why not?“ und buchte die literarische Auszeit in die Cotswolds, die wildromantische Gegend im Herzen Englands, die ich bereits historisch aus den Rebecca-Gablé-Romanen kenne und liebend gern auch mal „in Echt“ kennenlernen würde.

Ich brauchte eine Zeit, in die Handlung hineinzufinden. Auf zwei Ebenen wird von Mutter und Tochter erzählt, das heißt, es gibt nicht nur eine Protagonistin, sondern zwei. Die Mutter Gilly führt ein kleines, aber feines B&B, die Tochter Helena ist Kunsthandwerkerin. Beide eint nicht nur ihr gutes Verhältnis zueinander, sondern auch eine möglicherweise notwendige Suche nach einem neuen Dach über dem Kopf. Helena hat Wohnung und Weberwerkstatt auf einem Gehöft mit neuem Besitzer, der dort umbauen will; Gilly soll auf den dringenden Wunsch ihres Sohnes (also Helenas Bruder) ihr Haus verkaufen, damit er und seine Frau in ein herrschaftliches Anwesen investieren können, wo er seiner Mutter eine kleine Einliegerwohnung samt Nanny-Pflichten anbietet. (Ach nee…) Und dann tritt ein windiger Immobilienbewerter auch noch gerade im richtigen Moment auf die Bühne. (Ein Schelm, wer böses dabei denkt!) Im ersten Drittel des Buches wusste ich nie so recht, auf welchen der männlichen Darsteller ich am meisten sauer sein sollte.

Wie das so ist bei dieser Art Bücher, alles klärt sich beizeiten, nicht ohne zu Herzen gehende Umwege und tragische Ereignisse. Ah, ich merke gerade, dieser Satz hört sich abwertender an als er gemeint ist. Das Buch lässt sich durchaus flüssig lesen, nur kam mir persönlich so manches sehr konstruiert vor (naja, war es ja auch) und es hat mich auch gut abgelenkt von allem, was mir im Real Life auf den Keks ging, es hat also den Zweck, zu dem ich es gedacht hatte, erfüllt.

Bibliographische Angaben: Katie Fforde, Wo die Liebe Urlaub macht, Bastei Lübbe Verlag, ISBN 978-3-404-18771-3, € 10,99

Nachts im Kanzleramt

|Werbung, unbezahlt|

Koalitionsverhandlungen, Klimawandel, Corona-Krise: Politik ist überall. Wer aber Zusammenhänge verstehen, den täglichen Nachrichten folgen oder gar das Geschehen beeinflussen will, muss wissen, wie Politik funktioniert, was sie bewirkt, wo sie scheitert und warum. Die bekannte ZDF-Nachrichtenmoderatorin Marietta Slomka kennt sich mit dem deutschen Politikbetrieb bestens aus. Viele politische Ereignisse begleitet sie journalistisch aus großer Nähe. In diesem Buch erklärt sie die wichtigsten Grundlagen der Politik. Was sind die Voraussetzungen einer funktionierenden Demokratie? Warum wird um politische Entscheidungen so oft bis in die frühen Morgenstunden gerungen? Welchen Nutzen hat die Europäische Union? Was für Wechselwirkungen gibt es zwischen Politik und Wirtschaft? Und welche Rolle spielen bei all dem die Medien? Marietta Slomka zeigt, wie Politik gemacht wird und was man wissen muss, um sie zu verstehen. Sie erklärt, was Politikerinnen und Politiker tun, wie politische Institutionen arbeiten und verbindet dies mit spannenden Einblicken in den politischen Alltag. Schnell, kenntnisreich und mit jener Prise Ironie, die man auch aus ihren TV-Interviews kennt, bietet sie Gedankenfutter für alle Generationen. Ergänzt wird das Buch durch die witzigen Cartoons von Mario Lars.

Marietta Slomka, Nachts im Kanzleramt, Über dieses Buch

Ein Buch, das nehme ich gleich vorweg, das sich Politik- oder Gesellschaftskundelehrende ganz oben auf ihre Leseliste setzen sollten. Und natürlich dann auch lesen, nicht liegen lassen😉. Herrschaftssysteme, von der Demokratie bis hin zur Diktatur, Parteienlandschaften, Aufgabenverteilung und vieles mehr erklärt sie quasi ganz im Vorübergehen. Auf eine sympathische, manchmal augenzwinkernde und selbstverständliche Weise, ohne große Verständnisbarrieren. Und damit vermutlich einprägsamer als in der Schule!

Gleich zu Beginn erläutert sie zum Beispiel den sperrigen Begriff „Aufmerksamkeitsökonomie“ kurz und knackig. Und endet bei ihrer Erklärung mit

Wer besonders laut schreit, wird eher gehört. […] Solche Verzerrungen in der Wahrnehmung gibt es im Internet noch stärker. Wer extrem sauer ist oder zumindest extrem überzeugt und engagiert, postet viel auf Social Media oder in Kommentarspalten und nimmt gerne an Shitstorms teil. Wer nicht so leidenschaftlich angetrieben wird, hat dazu meist keine große Lust. Radikale Minderheiten bekommen so sehr viel mehr Raum …

dto, in meinem eBook S. 17/293

Joa. Isso.

Was mir übrigens auch sehr gut gefällt am Buch, sind die wahnsinnig treffenden kleinen Cartoons (von Mario Lars), als kleinen Teaser zeige ich euch hier einmal den zum Thema Demokratie, der das demokratische Dilemma sehr schön zeigt:

Aber auch Vor- und Nachteile anderer Staatsformen wie Sozialismus und Kommunismus (und den Unterschied zwischen den beiden, die so häufig in einen Hut geworfen werden), Autokratie oder Diktatur erklärt Frau Slomka so sachlich wie anschaulich. Auch eine klare Definition des augenblicklich von verschiedenen Seiten inflationär eingesetzten Begriffes des Faschismus liefert sie, die man sich dringend merken sollte, um nicht auf irgendwelche Bauernfänger hereinzufallen, die jedes ihnen missliebige Handeln mit diesem Kampfbegriff betiteln.

Herzhaft lachen musste ich beim Abschnitt „Parteien: Braucht man die oder können die weg?“ Warum? Verrate ich nicht, das wäre spoilern und ich möchte doch so gern, dass ihr das selber lest…😁

Insgesamt gibt es einen unterhaltsamen und gleichzeitig lehrreichen Rundumschlag zu vielen Themen, die uns alle, jung oder alt, konservativ oder progressiv, in allen Spektren der Gesellschaft, angehen.
Wer mitreden – und noch wichtiger – mitentscheiden möchte, kann sich hier die Grundlage des Handwerkszeuges holen. Differenzierend, abwägend und zum Nachdenken anregend, so empfinde ich das Buch. (Und wer Spotify nutzt, kann es sich dort auch anhören, im O-Ton der Nachrichtenfrau, wie von ihr gewohnt leicht ironisch und mit einem Augenzwinkern.)

Ein besonderes Schmankerl: Schlagworte und Fachbegriffe, über die man bei der täglichen Nachrichtensendung oder in der Presse mitunter ein bisschen stolpert, werden als „Insider“-Einschübe gesondert erklärt.

Der Inhalt für Wissbegierige kurz angerissen…

Wer noch ein Geschenk für Studien- oder BerufsanfängerInnen sucht, ist hiermit gut bedient. Aber es eignet sich ebenso als Wink mit dem Zaunpfahl für Leute, die ihre Halbbildung gern in alle Richtungen verschleudern😎 oder aber zur Befriedigung der eigenen Neugierde, wie das nochmal alles so funktioniert mit Politik und Gesellschaft. Von mir volle Punktzahl.

Bibliographische Angaben: Marietta Slomka, Nachts im Kanzleramt, Verlag Droemer Knaur, ISBN 978-3-426-27871-0, € 20,- (oder bei Argon als Hörbuch)

Einsame Entscheidung – Lost in Fuseta

|Werbung, unbezahlt|

Warum nicht mal Portugal? Klingt nach einem Sommerurlaubsersatzkrimi, so ähnlich dachte ich es mir, als ich bei Netgalley auf das Buch stieß. Außerdem haben wir in der Buchhandlung eine kleine, aber feine und wachsende Fangemeinde für die Reihe. Und es machte mich neugierig, dass hier ein Kriminaler ermittelt, der Asperger-Autist ist. Auch wenn es gerade im TV inzwischen einige Serien gibt, bei denen ASS*-betroffene Menschen gespielt werden, sind es dort doch meist die Analysten im Innendienst, die auf Inselbegabungen zurückgreifen können. Oder Annette Frier als „Ella Schön“.

Ein bisschen Mühe hatte ich, hineinzukommen in die Geschichte, weil „Einsame Entscheidung“ mein erster Versuch mit der Reihe „Lost in Fuseta“ ist. Mea culpa. Aber nachdem ich die Personen erstmal kennengelernt hatte und auch die Story immer mehr Fahrt aufnahm, konnte ich nicht mehr aufhören.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Verstrickung mit dem „Gewächshaus Europas“ in Spanien und den menschenverachtenden Methoden der Profiteure. Intensiv genug, um eine gewisse Aktualität und Spannung zu bringen, aber nicht so ausführlich, dass die Leser sich erzogen fühlen.
Insgesamt eine fintenreiche Geschichte mit vielen Haken, außerdem sehr facettenreiche Hauptakteure. So muss das sein.

Bibliographische Angaben: Gil Ribeiro, Einsame Entscheidung, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3-462-00102-0, € 17,-

*ASS – Autismus-Spektrum-Störung

Sommer an der Schlei

|Werbung, unbezahlt|

Aufmerksame MitleserInnen fragen sich jetzt vielleicht: „Wie bitte? Hat sie nicht ihren Urlaub abgesagt?“ Ja, hat sie. Das hindert aber nicht daran, zumindest lesend ein bisschen Urlaubsfeeling zu suchen.

Ich bin ganz ehrlich: Ganztags arbeiten in der Buchhandlung fordert mich ganz anders als es die langen Jahre im HomeOffice getan haben. Obwohl ich es nach wie vor sehr gern mag, mit den unterschiedlichsten Kunden zu tun zu haben, Schaufenster zu dekorieren, den Geruch von Büchern um mich zu haben.
Dazu die herausfordernde weltpolitische Lage, meine Lektüre des „Countdown“ und einige andere, private Sachen halten außerdem meinen Kopf auf Trab und fordern mich heraus.

Aber nun zum Buch:
Hanna besucht mit ihrem alten Hund Balu nach einigen privaten Querelen das Haus ihres verstorbenen Vaters an der Schlei, um dort zur Ruhe zu kommen und auch, um den Hausstand aufzulösen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist der Zusammenhalt des Dorfes, in dem sie ohne weiteres als Einheimische aufgenommen wird, weil sie dort aufgewachsen ist, wenn sie auch später nach Hamburg ging. Alte Kontakte werden erneuert, sie entdeckt Gegend und Menschen neu, kommt einigen Ungereimtheiten aus dem Leben ihres Vaters auf die Spur. Das Leben geht nicht immer geradeaus, so passiert auch einiges in diesem Sommer, das Hanna zum Stolpern und Nachdenken bringt, über ihren Vater, aber auch über sich selbst, ihre Prioritäten im Leben, die Chancen und Risiken eines Neuanfangs.

Für mich war es einmal mehr das richtige Buch zur richtigen Zeit. Ich fühlte mich gut unterhalten, konnte schmunzeln, manche Träne verdrücken, ein wenig durchatmen und entspannen. Sehr schön fand ich, dass die Protagonistin Hanna (so wie ich auch) keine jugendliche Heldin ist, sondern mit Wechseljahren, eingefahrenen Routinen und anderen Unwägbarkeiten zu tun hat, die Mütter (fast) erwachsener Kinder nun mal so mit sich herumschleppen.

Kurzum: ein kleiner Urlaub für die Seele war dieses Buch allemal für mich.

Bibliographische Angaben: Inken Bartels, Ein Sommer an der Schlei, Rowohlt Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-499-00767-5, €12,-

PS: Nur für Buchvorstellungen habe ich einen neuen Instagram-Account: @annuschkasbuecherkiste 😊📚

Countdown- Teil 5

Als ich heute früh wach werde, höre ich ein leises Rauschen vor dem Schlafzimmerfenster: es regnet, richtig schön. Richtig schön bedeutet: es pladdert nicht mit viel Druck, sondern es ist ein gleichmäßiger Landregen, wie aus dem Rasensprenger. Im Radio machen die Moderatoren Witze über das Wetter. Ehrlich gesagt, denke ich spontan, ich führe inzwischen lieber Unterhaltungen über Glaubensfragen als Smalltalk übers Wetter zu halten. Ist unverfänglicher…

Landwirten gestehe ich augenblicklich einen zwiespältigen Blick zu: denn während Herbstkulturen wie Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben von dem Regen profitieren, ist es natürlich blöd für die gerade begonnene Getreideernte, dass es heute nicht trocken ist. Aber im Großen und Ganzen brauchen wir den Regen.

Aber nun zum Buch: Habe ich schon über Extremniederschläge, Dürreereignisse und den Jetstream gelesen, so kommt es jetzt zu dem, was uns Menschen offensichtlich Probleme beim Verständnis bereitet: Zusammengesetzte Ereignisse, also die unterschiedlichen Kombinationen von scheinbar gegensätzlichen Wetterereignissen. Die machen alle Vorhersagen unberechenbar.
Es ist übrigens nach dem, was ich bisher gelesen habe, ein grundlegendes Problem, dass die Art, der Zeitpunkt und das konkrete Aussehen von Kipppunkten zurzeit noch kontrovers diskutiert werden. Das hat zur Folge, dass sehr viele Menschen sich denken, solange es nicht restlos zweifelsfrei bewiesen und auch nicht tatsächlich eingetroffen ist, brauchen wir noch nichts tun.
Und das ist ein Trugschluss. Denn egal, was passieren wird: es wird dann unumkehrbar sein.

Oder hat es schon mal irgend jemand gesehen, dass ein bereits einstürzender Jenga-Turm sich plötzlich spontan wieder aufrichtet?

Wir beklagen lieber wortreich relativ kleine Eingriffe in angebliche „Freiheitsrechte“, als uns damit auseinanderzusetzen, dass unweigerlich ein Punkt in erreichbare Nähe rückt, an dem uns die Entscheidungsgewalt entgleitet. Wir riskieren die Freiheit unserer Kinder und Enkel um unserer eigenen Bequemlichkeit willen.
Das hat etwas von kindlichem Augenzuhalten: Wenn ich etwas nicht sehe, dann kann es mich auch nicht sehen (respektive passieren).
Zugleich stampfen PS-Junkies in den sozialen Medien verbal mit den Füßen auf, bestehen auf ungebremstem Rasertum und kommen sich dabei offensichtlich wichtig, erwachsen und stark vor. – Wer sagt es ihnen?

Ja, es gibt tatsächlich Gründe, schnell zu fahren: Mit Blaulicht und Martinshorn, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht. Phallus-Ersatz (Viagra auf vier Rädern?) dagegen gehört nicht dazu.

Übrigens, ich halte es für sehr seriös, dass Mojib Latif bei allen Szenarien, die er beschreibt, auch immer wieder darauf hinweist: es gibt Unsicherheiten. Nicht alles lässt sich genauestens vorhersagen oder berechnen. Natürlich nicht, denn viele Komponenten, wie zum Beispiel wirtschaftliche Entwicklungen, aber auch das Verhalten eines jeden Einzelnen, liegen noch vor uns.
Aber Politik und Wirtschaft sowie auch ein großer Teil der Menschheit können nur schwer mit Unwägbarkeiten umgehen. Man wünscht sich Planbarkeit und Eindeutigkeit.
Ich habe allerdings in der letzten Zeit einige Bücher von Latif gelesen, auch solche, die er schon ganz am Anfang des Jahrtausends geschrieben hat. Seine Trefferquote der Szenarien ist beachtlich hoch.

Zum Schluss dieses Tagebucheintrages möchte ich eines zu bedenken geben, worauf Latif im Buch hinweist, und diese Bemerkung geht vor allem an die Leute, die mit der FDP glauben, Technologie wäre der Schlüssel:

„Gestatten Sie mir eine Bemerkung zu den negativen Emissionen. Die Simulationen mögen den Eindruck erwecken, als ob das 2-Grad-Ziel leicht zu erreichen sei. Doch das wäre ein großes Missverständnis. Denn in den entsprechenden Szenarien sind bereits negative Emissionen enthalten. Damit wird implizit davon ausgegangen, dass in einigen Jahrzehnten technologische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um große Mengen an Treibhausgasen wieder aus der Atmosphäre zurückholen, und zwar mehr, als in sie emittiert wird. Nur gibt es diese Technologien bislang gar nicht. Ohne die negativen Emissionen ist die Welt tatsächlich auf einem Kurs, der eine globale Erwärmung von etwa 3 Grad Celsius bedeuten würde. Die Menschen sind also schon längst eine Wette auf die Zukunft eingegangen. Außerdem könnten die Verfahren zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre andere gewaltige Umweltprobleme verursachen. (auf meinem Reader S. 116/287)

Was bisher geschrieben wurde:

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/06/23/neues-lesetagebuch-countdown/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/06/25/countdown-teil-2/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/06/29/countdown-teil-3/

https://annuschkasnorthernstar.blog/2022/07/03/countdown-teil-4/

Regenbogen und Freudentränen

Von innen nach außen und von außen nach innen. Texte und Fotos

ROYUSCH-UNTERWEGS

Reiseberichte, Radtouren, Wanderungen, Bilder und mehr ....

Kommunikatives Lesen

Rezensionen zu aktuellen Büchern aus den Beststeller-Listen

Gnubbels kleine Gedankenwelt

Wenn man niemanden zum Reden hat aber die Gedanken und Erlebnisse einfach raus müssen...

Unterwegs ist das Ziel

ich bin gerne unterwegs, ich schreibe über Erfahrungen mit den öffentlichen Verkehrsmittel, tipps und Tricks und viele DIY Themen

Allerlei Gedanken

von Monika Huber

Sterntaler

Die Ostsee unter Segeln entdecken

Ich lese

Bücher sind die Freiheit des Geistes

Charis {ma}

Intuition ist besser als gar kein Plan ...

Schnippelboy

Ein Tagebuch unserer Alltagsküche-Leicht zum Nachkochen

Birthes bunter Blog-Garten

Grüner Garten-Frische Küche-Bunte Alltagswelt

Stachelbeermond

Wie das Leben - schön und stachelig

Wortman

Willkommen in den WortWelteN

CoffeeNewstom

Toms Welt des Kaffees

Marthas Momente-Sammlung

Bilder, Gedanken, und Geschichten.

The Organized Coziness

Interiorblog | Wohnen • Lifestyle • Kreatives

mutter-und-sohn.blog

Kluge Gedanken. Aus dem echten Leben

wortverdreher

Texte und Gedichte zu den Themen Tanzen und Leben

Kulturbowle

KulturGenuss, Bücherlust und Lebensfreude

reisswolfblog

"Bücher bieten keine wirkliche Rettung an, aber sie können den Geist davon abhalten, sich wund zu kratzen." - David Mitchell

wortwabe

Lies mich! Read me!

Naturgeflüster

Impulse für ein natürliches Leben

Taufrisch war gestern

Birgit Jaklitsch: Journalistin, Bloggerin, Autorin

romanticker-carolinecaspar-autorenblog.com

Vorstellung meiner Bücher - Blog: Romanti(c)ker

Künstlerhof Lavesum

Einblicke, Geschichten und mehr

Natis Gartentraum

Alles rund um den Garten, Ausflüge und mehr

Meine literarische Visitenkarte

Aus der Feder geflossen und vor die Linse gesprungen

-Naturliebe-

Im Fluss Des Lebens - Altes Wissen neu entdeckt

Steinegarten

Pflanzen, Steine und mehr

Die gnädige Frau wundert sich

die leichte Muse der Bloggerei

Susis Querbeet

Bücher, Rezensionen, Rezepte, Katzen und mehr

Mein innerer Garten

Leben in emotionaler Instabilität

Wildgans's Weblog

Lese- und Lebensdinge

wupperpostille

...in Verbindung bleiben...

Sustainability

plastic free

Puzzleblume ❀

mit Wurzeln und Flügeln

Reginas Geschichten und Gedichte

Neu: viele Geschichten auch als HÖRGESCHICHTEN

watt & meer

Der Blog watt & meer erzählt von den kleinen und großen Wellen, von Alltag und Urlaub und dem Glück auf 4 Pfoten.

Webgeflüster mit Seele

Der etwas andere Blickwinkel

Hinter den Türen der Stadt

Geschichten mitten aus dem Leben; über Momente die uns prägen, Freude, Schmerz, Hoffnung und Schicksal dem wir täglich begegnen. Ein kleiner Blick ins Innere, ein Blick hinter die Tür.

%d Bloggern gefällt das: