Heute, 5:30 Uhr. Zeit zum Aufstehen, seit einiger Zeit wieder im Dunkeln, auch die Vögel lassen sich inzwischen wieder mehr Zeit mit ihrem Weckruf. Holzhammer: 19 Grad zeigt die Wetterstation an für den Außenfühler an der Nordseite des Hauses.
Kaffeekochen, Hund rauslassen, Zeitung lesen. Dann der Blick zum Himmel: bewölkt ist es ja immerhin. Heller wird es, aber zur Abwechslung mal nicht strahlend, sondern verhalten.
Blick nach oben – grau marmoriert. Blick nach Nordwesten (ja, genau. Ich verwechsele nicht die Himmelsrichtungen) – der Sonnenaufgang projiziert sich auf die entgegengesetzte Seite. Könnte glatt von Caspar David Friedrich gemalt sein.


Die Stimmung der Natur und auch meine eigene: abwartend. Um Viertel nach Sieben ist der Frühstückstisch schon wieder abgeräumt, selbst die Küche wartet im Dämmerlicht auf den Tag und was er bringen wird. Ein leichtes Rieseln und der Hauch von staubiger Feuchtigkeit dringt an meine Sinne. Zaghaftes Tröpfeln höre ich durchs Fenster, gehe raus, suche den Regen, der ganz leise seinen Weg vom Himmel sucht. Meine Umgebung scheint ein seufzendes „Aaaahhh“ von sich zu geben, der ausgedörrte Garten, die knuspertrockenen Pflanzen summen schon fast in freudiger Erwartung.


Und während ich nun dieses schreibe, wird es mehr, lauter, die Straße hört sich nass an, wenn die Autos fahren. Durch das offene Fenster riecht es nach nasser Erde, das Geräusch des Regens ist Musik. Glückliche Augenblicke können so einfach sein.
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