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Auf dem Foto fehlen nur noch die Thermoskanne und der bauchige, rot glasierte Tonbecher mit den weißen Tupfen und gemütlich dampfendem Früchtetee, aber die standen auf dem Sessel nicht sicher. Denkt sie euch also einfach dazu.
Was ihr hier seht, ist meine Winterflucht, um kleine Auszeiten von der manchmal sehr nervigen Realität zu genießen oder mit der Begründung „ich muss ein Leseexemplar lesen und rezensieren“ in die Wärme unter der kuscheligen Sofadecke zu schlüpfen (Es gibt Tage, da habe ich das Gefühl, überhaupt nicht warm zu werden, und das liegt nicht nur daran, dass wir Heizenergie sparen…)
Seit ich die netten Leute aus (dem fiktiven Ort) Callwell am Loch Lomond kennengelernt habe, freue ich mich immer wieder, wenn ich zumindest in meiner Phantasie (oder eher der von Susanne Oswald) dorthin reise, in die wilden schottischen Highlands, wo es auf einer Insel im See sogar eine Kolonie von Wallabys gibt, die in den 1940er Jahren von Hertfordshire in Südengland aus dorthin ausgewildert wurden. Das allein macht mich schon ziemlich neugierig.
Und natürlich der Strickladen von Maighread, in dem man mit ziemlicher Sicherheit immer wieder etwas Schönes findet.
Ich war deswegen ziemlich geflasht, als ich im neuesten Band Neubeginn im kleinen Strickladen vom Woolhouse in Vlotho gelesen habe. Vlotho ist ein schönes Städtchen ein paar Kilometer weseraufwärts von Porta Westfalica – und was macht man als strickbegeisterte Buchhändlerin sofort? Richtig, die hilfreiche Suchmaschine (bei mir ist es übrigens Ecosia) befragen und dann staunen: Das Woolhouse gibt es tatsächlich. Und dort gibt es die britische Wolle, die in den Büchern immer wieder eine Rolle spielt, zu kaufen.
Bei Interesse schaut mal hier: https://www.woolhouse.de (Der Ausflug, den ich mit Tochter dorthin geplant habe, muss noch etwas warten. Im Augenblick ist Klausurenphase und überhaupt sehr viel los hier)
Ansonsten bekommt Callwell in diesem Buch mal wieder Zuwachs. Dieses Mal zieht der beschauliche Ort Amely in seinen Bann, eine junge Färberin, die mit ihren Pflanzenfarben die schottische Schafwolle zum Leuchten bringt. Nebenher werden natürlich auch die Geschichten von Maighread und Joshua, Chloe und Scott sowie dem Granny-Kleeblatt weitererzählt. Ein kleines heimatliches Gefühl stellt sich ein, wenn ich das nächste Buch aufschlage und in die Gemeinschaft eintauche. Das macht Spaß und gibt mir entspannte Stunden, die ich einfach nur genießen kann. Und, was ich sehr mag: Mit den Büchern kann ich lachen, weinen und auf der ganzen Klaviatur der Gefühle spielen. Im Gespräch mit Kundinnen in der Buchhandlung stelle ich auch immer mal wieder fest, dass es mir nicht allein so geht, sondern dass es viele Frauen gibt, die sich augenblicklich ganz gezielt solche kleinen Auszeiten suchen.
Überaus passend dazu hat die Autorin der Bücher auch noch ein Buch mit Strickanleitungen zu den vielen schönen Accessoires herausgebracht.
Ich glaube, ich bin im Bücher- und Strickhimmel😍.
Susanne Oswald findet ihr übrigens hier mit allem, was sie in ihrem Tausendsassa-Leben so macht.
Ein paar bibliographische Angaben:
Der aktuelle Band ist
Susanne Oswald, Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands, Verlag Harper Collins, ISBN 978-3-365-00096-0, € 12,-
Das Strickbuch
Susanne Oswald, Maighreads Strickbuch, Frech Verlag,
ISBN 978-3-7358-7032-2, € 24,-
Und zum Schluss die (ich gebe gern zu, nicht ganz uneigennützige) Bitte: Wenn ihr die Bücher kaufen oder bestellen möchtet, geht vor Ort in eure inhabergeführte Lieblingsbuchhandlung. Und wenn ihr keine habt, schaut in den Städten ringsum. Denkt immer daran: Wenn ich will, dass es den Laden im Ort nächstes Jahr noch gibt, dann sollte ich dort auch einkaufen😉.
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