U18

Keine Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt. Nicht der Name eines U-Bootes. Und auch keine Nachfolgeband von U2. Sondern eine Bevölkerungsgruppe, die auf dem Papier zumindest noch nicht erwachsen ist. Eine Bevölkerungsgruppe, die sehr vieles von dem wird ausbaden müssen, wozu wir, die etablierten, reflektierten und stets ausgewogen urteilenden Erwachsenen nicht den Mut haben, es zu ändern.

Zurzeit laufen bei uns die U18-Wahlen. Und ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse. Gleichzeitig fordern immer mehr Parteien, Organisationen und Privatleute die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Des aktiven Wahlrechts, wohlgemerkt. Die Unterschiede zwischen aktivem und passivem Wahlrecht sind nicht immer jedem klar, aber hier können sie nachgelesen werden.

Wann immer Medien über diese Forderung berichten, kann man aus den Kommentarspalten vieles über den Zustand unseres Landes und seltsame Stilblüten des Demokratieverständnisses herauslesen. Wenn ich da solche Kommentare lese wie: „Dann müssen sie aber auch mit 14 Jahren die volle Härte des Strafrechts spüren!“ als Antwort auf „Wenn man mit 14 strafmündig wird, warum soll man dann nicht wählen dürfen?“ Zack! Schwarz oder weiß. Grau existiert nicht.

„Die haben doch noch gar keine Lebenserfahrung. Die wählen doch nur, was ihnen jetzt gerade wichtig ist!“ Ja, aber dafür haben sie noch eine entsprechend hohe Lebenserwartung. Oder vielleicht auch bald nicht mehr? Und seit wann wählen die meisten Menschen in die Zukunft? In eine lebenswerte für alle Generationen? Wenn die Wahlentscheidungen tatsächlich in die Zukunft weisen, dann heißt dieser Wegweiser zu häufig „Besitzstandswahrung“. Und es spricht nicht gerade für einen weiten Erkenntnishorizont oder eine besondere Qualität von Lebenserfahrung, dass wir noch zu häufig bereit sind, uns in die Tasche lügen zu lassen oder es sogar selbst zu tun, dass alles immer so weitergehen kann, ohne negative Konsequenzen.

Ein Beispiel, das mit Wahlen nichts zu tun hat, aber mit Lebenserfahrung: Die Verkäuferin an der Käsetheke meinte gestern entschuldigend zu mir, dass sie leider gerade nur kleine Goudascheiben abschneiden könne, denn der Käselaib gehe dem Ende zu. (Ist das nicht toll, der Käse wurde tatsächlich verkauft!!!) Auf meine erstaunte Antwort, selbstverständlich, Käse sei doch Käse und kleine Scheiben schmeckten schließlich genauso gut wie große, meinte sie erfreut, aber leicht resigniert, es gäbe halt sehr viele Leute, meist im Alter zwischen 50 und 70, die fänden es unter ihrer Würde, kleine Käsescheiben zu kaufen, die sähen dann auf der Aufschnittplatte so arm aus. Menschen, die mit dem Anspruch ihrer Eltern nach dem WW2 aufgewachsen sind „Mein Kind soll es einmal besser haben als ich“, empfinden es offensichtlich nicht gerade selten als ein Grundrecht, üppige Speisetafeln zu präsentieren.

Ja, ich weiß, das ist überspitzt dargestellt, nicht jeder „Boomer“ ist so, ich gehöre ja selbst noch dazu, aber ich stamme aus einem Haushalt einer selbstständigen Familie, wo wir zwar immer unser Auskommen hatten, aber uns dafür auch manchmal nach der Decke strecken mussten. Und noch vieles im Garten selbst angebaut wurde, nicht nur, weil es meiner Mutter Spaß machte und ihr „Erfüllung“ oder ein Achtsamkeitserlebnis brachte, sondern vor allem Geld sparte.

Ich weiß auch, dass es 16-jährige gibt, die nur Party, Saufen, Poppen und Spaß im Kopf haben. Solche gibt es aber auch zuhauf bei 33-jährigen Junggesellenabschiedsabsolventinnen, Midlifecrisisgeplagten echten und falschen Fuffzigern, Neurentnern („jetzt nochmal richtig einen draufmachen, so jung kommen wir nie mehr zusammen“) und allen Altersgruppen dazwischen. Wenn man die Wahlfähigkeit daran festmachen will, wie ernsthaft man sein Leben gestaltet, dann weiß ich echt nicht, wo da die roten Linien Schlange laufen sollen.

Bei unseren Kinderfreizeiten und Kinderbibelwochen haben wir jedenfalls jugendliche Mitarbeiter direkt nach ihrer Konfirmation eingeladen, parallel zur möglichen Schulung auf die JuLeiCa (Jugendleitercard) bekamen sie so ihre ersten, durchaus verantwortungsvollen Aufgaben, betreuten Kleingruppen, stellten abendfüllende Programme auf die Beine und wuchsen im Zeitraum von mehreren Jahren in immer größere Verantwortung für die ihnen anvertrauten Kinder hinein. Und die Eltern der Kinder, die mit uns unterwegs waren, wussten das. Sie vertrauten darauf, dass die Jugendlichen ihre „Jobs“ ordentlich machten und durch uns erwachsene Mitarbeiter gründlich angelernt wurden.

Mit Vertrauen geht so unendlich vieles. Auch U18-Wahl!

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