Was fällt dir als erstes ein, wenn du das Wort liest?
Mir geht als allererstes durch den Kopf, dass es bei uns fast immer nur im negativen Kontext gebraucht wird. Eine Zumutung ist eine Frechheit, ein absolut kritikwürdiges Verhalten, es ist unverschämt und rücksichtslos, jemandem etwas zuzumuten. Wir ärgern uns, wenn uns jemand etwas zumutet, denn es bedeutet meist, dass wir uns mit einer Verhaltensweise oder einem Setting auseinandersetzen müssen, mit dem wir uns nicht beschäftigen wollen, was uns keine Freude bereitet, was wir am liebsten ganz weit von uns weg halten wollen.
Jeder von uns hatte schon mit Zumutungen durch andere zu tun, und ebenso hat jeder von uns den Mitmenschen schon mehr oder weniger oft etwas zugemutet.
Aber muss das denn eigentlich so sein? Kommt Zumutung nicht auch von Mut? Und Mut bedeutet laut Duden:
Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte
oder auch
[grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält
Wenn wir also unser Herz in die Hand nehmen, Ängste überwinden, aus der Überzeugung, das Richtige zu tun, ins Handeln kommen, dann muten wir uns selbst etwas zu. Und wenn wir dieses von anderen erbitten, dann muten wir ihnen im besten Sinn etwas zu. Und dann hat Zumutung auch etwas damit zu tun, dass wir Zutrauen zueinander haben, etwas auf die Reihe zu bekommen.
Und nun fragst du dich vielleicht, warum ich dieses geschrieben habe.
Ganz einfach: Ich lese gerade ein Buch über Demokratie. Es mutet mir eine Menge an Denkarbeit zu😁.
Deshalb gibt es heute erstmal dieses Appetithäppchen, die Denksportaufgabe für den Sonntagabend.
Näheres zu dem Buch wird folgen. (Ich bin selbst gespannt, wohin mich das führen wird…)
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