Es gilt, eine Kurzgeschichte zu schreiben. Und da diese Geschichte ja nun mal eine personelle Besetzung braucht, bin ich auf der Suche nach Namen für eine mittelalte männliche und eine jüngere weibliche Person. Und schon beginnt der Stress.
Es ist beileibe nicht so, dass es keine Möglichkeit gibt, an passende Namen zu kommen, gibt es doch im weltweiten Zwischennetz äußerst hilfreiche Datenbanken, die mitsamt statistischer Häufigkeit für jeden Jahrgang des 20. Jahrhunderts wunderbare Ranglisten preisgeben.
Auswahl ist also da. Aber auch das Kopfkino, das vermaledeite. Denn zu nicht wenigen Namen fallen mir Träger ein.
Also, ein Björn scheidet schon mal aus. Das geht zurzeit überhaupt nicht (Donald oder Victor auch nicht). Alle Männernamen, die familiär oder im näheren Bekanntenkreis besetzt sind, kommen ebenfalls nicht in die engere Wahl. Bingo, Ingo? Nö, der Spruch ist so abgenudelt und überhaupt sehe ich dann immer die Nase von Ingolf Lück vor meinem inneren Auge.
Andere Namen, wie Olaf, bieten mir zum Glück alternativ zu anstrengenden auch nette Assoziationen: Da denke ich an einen knuddeligen, sehr sympathischen Schneemann mit dem Hang zum Dahinschmelzen🥰.
Ebenso gehen mir etliche Typen durch den Kopf, die in meiner Schule waren und die ich aus unterschiedlichen Gründen auch nicht in einer meiner Geschichten verewigen möchte. Und Exfreunde.
Und dann gibt es ja noch diese Kinderwitze wie „Alle Kinder bekommen ein Eis, nur nicht Heinz, der kriegt keins.“ (Um nur einen der weniger makabren zu nennen.)
Boah, haben andere Autorinnen ähnliche Probleme oder mache nur ich mir das Leben so schwer? Vielleicht sollte ich ganz einfach die Wortwolke ausdrucken, an die Pinnwand heften und mit einem Dartspfeil und geschlossenen Augen mein Glück versuchen…