Noch eine Partei

Dann ist da die Partei, die ihre Farben letztens erst von Orange nach irgendwas mit Mintblau (den genauen Ausdruck kann ich mir nicht merken, es kommt mir vor wie eine Autofarbe) geändert hat, das Attribut „Christlich“ im Namen trägt, aber zum Beispiel auch für konservative muslimische BürgerInnen häufig die erste Wahl ist. Gegründet wurde sie 1945, direkt nach dem Ende der Nazidiktatur. Weil man eine solche Zeit nie wieder erleben müssen wollte. Die meisten Kanzler unseres Landes wurden von ihr gestellt.
Wenn ich einen Blick auf ihre Website werfe, müsste ich eigentlich sofort einen Mitgliedsantrag stellen, so gut klingt das, was dort zu lesen ist.
Irgendwie hört sich das für mich aber in vielen Einzelheiten an wie Wunsch und Realität, die auch nicht immer zusammenpassen.

„Wo zwei oder drei zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“, lautet ein Ausspruch Jesu. – Der Generalsekretär der Partei hat im Sommer als Motto „mehr Individuum, weniger Kollektiv“ ausgerufen.

Eigentlich ein Hohn, dass eine Partei, die sich auf eine große, weltumspannende weltanschauliche Gemeinschaft beruft, in der gesellschaftlichen Gemeinschaft einer Bevölkerung vor allem einen sozialistischen Ansatz des Gleichmachens sieht, statt die Vorzüge des Gemeinwesens in den Vordergrund zu stellen.

In der Partei und auch in ihrer bayerischen Schwester gibt es grundsätzlich auf verschiedenen Ebenen Menschen, die ich als integre Personen schätze, selbst dann, wenn ich von den Ansichten her manchmal bis meist nicht mit ihnen übereinstimme. Es gibt auch solche, die ich als etwas zu tapsig und linkisch wahrgenommen habe und erst nach ihrer politischen Karriere anders sehe. Und es gibt, wie überall und in allen Zusammenhängen diejenigen, denen ich einfach nicht „aufs Fell gucken“ kann und mag. Das sind dann meist die, die laut, nassforsch und draufgängerisch drauflosschwadronieren, um sich hinterher zu beschweren, dass man sie missverstanden habe. Mein Tipp (auf den diese Leute aber sowieso nichts geben werden): VOR dem Reden überlegen, wie es ankommen könnte und den kalkulierten Tabubruch einfach mal sein lassen. (Und im Übrigen: Diese Art Menschen gibt es natürlich auch in anderen Zusammenhängen. Wo sie auch nicht erträglicher sind.)

Als Persönlichkeit mochte ich die langjährige Kanzlerin, auch wenn sie aus meiner Sicht nicht immer die besten Entscheidungen getroffen hat. Sie hatte aber eine Authentizität in ihrem Auftreten, die ich bei sehr vielen anderen Leuten vermisse. Andere haben da eher den sprichwörtlichen Stock in der Kehrseite… 

Quelle: Pinterest.

Übrigens gibt es auf Länderebene sehr erfolgreiche und teils schon lange währende Regierungen mit der Partei, die von führenden Präsidiumsmitgliedern als „Hauptgegner“ klassifiziert wurde. Was soll man denn als regierter Bürger von so etwas halten?


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Autor: Annuschka

Ostwestfälisch beharrlich, meistens gut gelaunt, Buchhändlerin, Ehefrau, Mutter von drei tollen Töchtern, Hundemama, Jugendarbeiterin (in zeitlicher Reihenfolge des Auftretens). Mit vielen Interessen gesegnet oder geschlagen, je nach Sichtweise ;-)

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