Das Motto der Woche: Mit der Schöpfung
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
1. Mose 2,15 (Luther 2017)
Die unterschiedlichen Bibelübersetzungen sind sich an dieser Stelle bis auf Kleinigkeiten ziemlich einig in der Wortwahl. Aus der Reihe tanzt die Gute Nachricht-Übertragung*. Dort heißt es „Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen.“
Der Grundtenor ist aber sowohl bei „bebauen und bewahren“ als auch bei „pflegen und schützen“ eindeutig: Unsere Aufgabe als Menschen soll es sein, für die Erde zu sorgen. So zu sorgen, dass sie erhalten bleibt, ihre Schönheit auch zukünftig entfaltet und den Menschen als Schutz, Wohnung, Speisekammer und lebenswerter Freizeitort zur Verfügung steht. Diese Aufgabe ist nicht zeitlich begrenzt. Sie endet nicht im 20. Jahrhundert nach Christus. Auch wir sind weiter Hüter der Erde.
Nicht besonders erfolgreich, kann man sagen. Unsere Aufgabe ist uns zu Kopf gestiegen und nicht selten glauben wir, wir allein hätten den Überblick. Wir betrachten die Dienstleistungen, die uns unsere Umwelt zur Verfügung stellt, als etwas, das uns selbstverständlich zusteht. Immer mehr und immer schneller. Und immer exklusiver.
Aber es gibt Lichtblicke. Immer mehr Menschen erkennen, dass es so nicht weitergehen kann. Dass unsere Ansprüche uns auffressen, dass wir unseren Kindern und Enkeln die Schönheit der Erde rauben, wenn wir nicht einen Schritt zurücktreten. Nicht immer geschieht das freiwillig, mitunter auch „nur“ pragmatisch, weil wir merken, dass uns ganz konkret in einigen Situationen das Wasser bis zum Hals steht. Oder weil Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren. Weil Ressourcen fehlen oder Arbeitskräfte.
Trotzdem, egal aus welchem Motiv: Wichtig ist, dass es geschieht. (Und wenn die Schritte noch so klein aussehen mögen.) Dass wir uns der Einzigartigkeit dieser großen blauen Murmel im dunklen All bewusst sind und gut mit ihr umgehen. So gut, wie wir mit einem geliebten Menschen umgehen, wenn wir ihn bewirten. So gut, dass sich auch zukünftige Generationen noch an ihr freuen können.
*Was es mit dieser Übertragung ins heutige Deutsch auf sich hat, kannst du hier nachlesen.