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Nachdem ich in der letzten Zeit wieder sehr ernste Themen auf der Sachbuchschiene bearbeitet hatte, brauchte ich dringend Abwechslung. Aber dieses Mal nicht am Meer, dafür war mir das Wochenende zu windig. Zu viel Sturmflut. Wie schön, dass wir in der Buchhandlung so ansprechend gestaltete „Cozy Crimes“ haben, da musste ich mir am Freitag doch gleich mal einen zum Testen mitnehmen. Meine Wahl fiel auf das abgebildete Buch, das mich sowohl optisch, thematisch als auch kulinarisch ansprach. Wie ein lesbares Ü-Ei😄.
Nachdem die Dachdecker das Loch in unserem Dach direkt am Freitagmorgen beseitigt hatten und ich also recht ruhig auf das angekündigte stürmische Wetter wartete, freute ich mich total auf das Lesevergnügen, das mich auch nicht enttäuschte. Nur, dass jetzt Sonntagnachmittag ist und das Buch ist schon durch, das ist suboptimal. Naja, es ist ja nicht so, dass ich keine ungelesenen Reserven hätte. Aber nun mal schön der Reihe nach:
In meiner Jugend las ich sehr gern Agatha Christie und Edgar Wallace und schaute mir natürlich auch die Filme an, und so ein bisschen fühlte ich mich vor allem an Miss Marple erinnert: Eine Hobby-Detektivin, die es einfach nicht lassen kann und sich dabei natürlich auch manchmal in die Bredouille manövriert. Allerdings nicht in historischen Zeiten und auch nicht so schrullig und rundlich wie die alte Dame, die von Margret Rutherford so herrlich verkörpert wurde, sondern im (fast) Hier und Jetzt. Ich war nämlich etwas verblüfft, dass in dem Buch mit Festnetztelefonen telefoniert wurde, was mich (👁🗨“Moment mal! Da stimmt doch etwas nicht…!“) stutzig machte und einen Blick ins Impressum werfen ließ: Aha, das Original der amerikanischen Ausgabe stammt aus dem Jahr 2000. Aber das tut überhaupt nichts zur Sache, im Gegenteil, ich genoss die Abwesenheit von Mark Zuckerberg und seinen Weltverbindungsnetzwerken, ein kleiner süßer, hochkalorischer Zuckerberg kommt eher in den Plätzchenrezepten vor.
Überhaupt: Wenn ich die Rezepte alle nachbacke, „freuen“ sich höchstens mein Cholesterinspiegel und die Bauchspeicheldrüse und ich muss mich bei den Ernährungsdocs bewerben. Denn einer der Hauptschauplätze ist die Plätzchenbäckerei von Hannah Swensen in der amerikanischen Provinz, und die Bäckerin selbst hat offensichtlich neben ihrer Berufung, ihre Stadt mit Cookies zu versorgen, als zweites Standbein für sich entdeckt, ihrem Schwager bei der Polizeiarbeit unter die Arme zu greifen.
Also, das Buch hat mir viel Spaß gemacht, es war die perfekte Lektüre für dieses Sturmwochenende, ich freue mich auf den Folgeband und auf andere Krimis aus der Reihe „Morde in bester Tradition“ aus dem Lübbe-Verlag.
Bibliographische Angaben: Joanne Fluke, Das Geheimnis der Schokoladenkekse, Lübbe Taschenbuch, ISBN 978-3-404-18437-8, € 10,-
Danke für die Anregung! Ich werde mal nachschauen, ob die Stadtbib. dieses Buch hat. 🙂
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