Wäre soweit in Ordnung gewesen, es ist noch Februar, Minden hat (leider) keine Baumschutzverordnung, wenn, ja wenn nicht ich der gefallene Baum wäre.
Ab einem gewissen Alter sollte Frau eventuell nicht mehr jedes Gruppenspiel mitmachen. Jedenfalls wenn sie nicht aufgewärmt und sowieso durch chronische Erkrankungen vorgeschädigt ist.
Naja, diese Gefahren kennen jetzt jede Menge angehender und bewährter Jugendmitarbeiter in unserem Kirchenkreis. Passiert ist mir mein „Umfall“ während eines Treffens von Mentoren und Mentees mitten in einem Saal eines Gemeindehauses. Beim Rennen krachte es zuerst im linken Oberschenkel und beim nächsten Schritt im rechten. Ich hatte keine Chance.
So habe ich Mittwoch Abend also gänzlich ungeplant meinen Erfahrungsschatz erweitert: noch nie in meinen 52 Lebensjahren war ich einer Ohnmacht so nahe, und meine erste Fahrt in einem RTW ging auch gleich über Mindens Altstadtpflaster mit den dicken „Katzenköppen“. Ziemlich rappelig.
Die schönere Erfahrung war, dass es in allen Altersgruppen liebe und aufmerksame Mitmenschen gibt, die mitdenken, die auf andere achten, die sich mit mir gemeinsam Gedanken machten, was nun zu tun sei, da unsere jüngste Tochter allein zu Hause und der Gatte im Erzgebirge waren. Ruckzuck war alles organisiert. Danke an alle Beteiligten. Sie werden wissen, wer gemeint ist, nämlich alle aus dem Mentoring-Team unserer Gemeinde sowie die Leute von „juenger unterwegs“.
Die Sanitäter des RTW (sehr nett) und das Personal im Krankenhaus (recht überarbeitet, aber trotzdem nett) hingegen werden sich vermutlich fragen, was für merkwürdige Dinge hinter den Türen von evangelischen Gemeindehäusern stattfinden.
Gleich zwei gezerrte Oberschenkel, die dafür sorgen, dass man nicht mehr stehen, geschweige denn gehen kann, muss man auch erstmal hinkriegen. Ich sag nur: lieber nicht nachmachen. Ich habe meine Oberschenkel bisher echt unterschätzt. Die braucht man nicht nur, um sich gefahrlos auf den Beinen zu halten, die braucht man sogar, um mit den Händen die Füße zu erreichen.
Wie sehr man dieses perfekte (gut, manchmal nicht perfekte, aber durchaus brauchbare) Zusammenspiel von Gehirn (Willen) und Gliedmaßen (Ausführung) als selbstverständlich betrachtet, merkt man erst, wenn die Exekutive nicht so richtig funktioniert.
Gezwungenermaßen habe ich also jetzt ein paar Tage Zeit, meine grauen Zellen auf anspruchsvolle Lektüre zu konzentrieren. Und sehr dankbar bin ich, dass meine Familie sich nicht nur in guten, sondern vor allem in blöden Situationen als ein bewährtes und gutes Team erweist.
Update: Zwei Sehnen gerissen! Siehe auch:https://annuschkasnorthernstar.blog/2020/03/08/mein-neuer-lebensabschnittsgefaehrte/
2 Kommentare zu „Baum fällt … !“
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