Meine Wildnis wird immer wilder und ungezähmter. Die Folgen der Knieverletzung im Februar und der immer noch entzündeten Fingergelenke werden an allen Ecken sichtbar. Den richtigen Zeitpunkt für den Gärtner habe ich auch erstmal verpasst, denn jetzt brüten in allen Hecken die zahlreichen Vögel: von Spatzen über Meisen (Blau-, Kohl- und Tannen-), Amseln, Zaunkönige bis hin zu einem Dompfaffenpärchen herrscht überall Hochbetrieb, der sich auch am Futterhaus bemerkbar macht. Sogar der Eichelhäher und die Tauben lassen sich dort immer mal blicken.
Auf dem Hof etabliert sich ein Wäldchen, samt Beerenobst wie Josta, Himbeeren und Walderdbeeren (klein, aber köstlich). Ich habe mir überlegt, eine neue Strategie auszuprobieren: Ich werde jetzt, wo alles voll belaubt ist, hier und da mit Schere und Säge Luft schaffen. Die Wildnis ein wenig bändigen und einhegen. Markieren, was bleiben darf und entscheiden, was im Herbst weg muss. Und alles, was essbar ist, irgendwie verwerten. Inklusive Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln.
Bleibt das Problem der absackenden Terrasse über dem früheren Brunnen. Als in den 1960er Jahren Wasserleitungen im Dorf verlegt wurden, hatte die letzte Stunde des Brunnens geschlagen. Meine Mutter wollte nie wieder in die Situation gelangen, im Winter bei Minustemperaturen mit dem Eimer Wasser aus dem Brunnen (recht tief) ziehen zu müssen. Also wurde der Brunnen zugeschüttet. Es will bestimmt lieber niemand so genau wissen, was im Einzelnen dort so alles drin gelandet ist🙈…
Wie das halt so war, damals auf’m Dorfe. Jedenfalls könnten wir nicht so ohne weiteres den Brunnen wieder aufbohren. Schade eigentlich.
Aber die Wasserader existiert halt immer noch. Und nachdem es letztes Jahr ja nun mal sehr viel Regen gab, ist unterirdisch viel Substanz weggeschwemmt worden. In den trockenen Jahren davor war kaum etwas abgesackt.
Eigentlich müsste eine Betondecke eingezogen werden, um das weitere jährliche Absacken der Terrasse zu verhindern. Aber dieses Jahr werde ich mir behelfen, indem ich ein weiteres Hochbeet baue und dort hinstelle. Was dann absackt, kann ich von oben nachfüllen und nebenher meine Kräuter in Küchennähe aufziehen. Vielleicht noch ein paar Nascherdbeeren dazu oder eine Kirschtomate, nächste Woche nach den Eisheiligen.
Immerhin ist das erste Hochbeet schon ganz gut gefüllt.
Und da ich immer noch nicht in die Hocke gehen kann (bzw. nur mit seeehr viel Konzentration hochkomme, wenn ich es aus Versehen doch mal getan habe, damit sich das Knie nicht wieder verdreht), halte ich das Gärtnern eine Etage höher auch dann nicht für eine verrückte Idee, wenn ich 2000 Quadratmeter ebenerdig zur Verfügung habe.
Das Wochenende wird sicher ausgefüllt sein. Häppchenweise.
Ein fröhlich ausgefülltes Wochenende wünsche ich euch ebenfalls.
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Was würde ich für ein solches Vogelparadies geben! Ich würde den ganzen Tag mit der Kamera im Anschlag im Garten verbringen. 😉
Hab du auch ein schönes Wochenende, und gibt acht auf dich.
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Manchmal (eigentlich öfter) muss ich die Kamera aber durch andere Werkzeuge ersetzen. Aber ich verstehe, was du meinst.
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