Gestern früh las ich in der Tageszeitung einen Artikel, dass der Weser langsam das Wasser ausgeht. Laut „Pegelonline“ war zu der Zeit am Pegel Porta noch ein Wasserstand von 126 cm. Auf der Oberweser war bereits der Schiffsverkehr eingestellt, bei uns hier profitieren wir (noch) von der Staustufe in Petershagen, der Rückstau sorgt unter anderem dafür, dass die Versorgung des Mittellandkanales aus der Weser noch gewährleistet ist (Ja, auch der Kanal verliert Wasser. Nicht so viel wie die Weser, aber auch dort findet Verdunstung statt.) In Hameln sah das schon ganz anders aus, dort waren es gestern früh 66 cm. Werra und Fulda, die Quellflüsse der Weser, sind schon ziemlich flach, aber auch die Diemel- und die Edertalsperre können nicht mehr viel Wasser abgeben.
Der Zeitungsartikel inspirierte mich, auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad einen Abstecher an die Kanueinsetzstelle am Porta Bahnhof zu machen. Es sieht noch nicht so spektakulär aus wie am Rhein, aber viel Wasser ist da definitiv nicht:
Bild 1: Blick auf die andere Weserseite nach Barkhausen. Kanuten haben dort schon Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen.
Bild 2 und 3: Der Schiffsanleger für die Fahrgastschifffahrt sieht noch gut versorgt aus, aber das täuscht. Bis hier kann die „weiße Flotte“ nicht mehr fahren, es ist zu flach.
Bild 4 und 5: Mein Standpunkt ist eine Kanueinsetzstelle. Normalerweise geht das Wasser mindestens bis an die unterste Stufe heran, manchmal sogar etwas mehr. Aktuell ist von der Oberkante des Brettes bis an die Wasseroberfläche mehr als ein halber Meter Platz, Kanus einsetzen klappt nicht, denn wie man auf Bild 6 und 7 sieht, ragen die Steine teilweise aus dem Wasser.
Jetzt, wo ich dieses schreibe, ist der Pegel Porta auf 107 cm gesunken. Nennenswerte Regenfälle werden uns nicht angekündigt. Und ich bin gerade ganz froh, dass ich in meinem Garten die Brennnesseln und Disteln stehengelassen habe. Nicht, dass diese Absicht dahintergestanden hätte, aber es ist hier immer noch relativ viel Grün zu sehen, weil der Boden fast flächendeckend beschattet wird. Wind und Sonne kommen jedenfalls nicht zum Zug. Und das, obwohl ich nur die Tomaten, Chilis und Paprika an der Hauswand relativ sparsam mit dem restlichen Regenwasser aus dem Tank versorge.
Ich habe gestern auf der Fahrt nach St. Gallen den Rhein überquert, und bin erschrocken. Im Vergleich zu früheren Jahren ist das nur mehr ein Rinnsal, das sich da durchs Betonbett quält…
LikeGefällt 2 Personen
Uh. Betonbett…klingt nicht wirklich nett.
LikeLike
Gruselig .. und als Hauspessimist habe ich das Gefühl, dass das noch nicht alles ist
LikeGefällt 1 Person
Heute ist es stabil 96 cm. Und der dringend benötigte Regen zieht immer schön an uns vorbei. Mal östlich, mal westlich, aber eben vorbei. Dafür hat es in Braunschweig gestern eine Buchhandlung voll erwischt, da haben Belegschaft und Kunden das Wasser mit Besen und Schneeschiebern aus dem Laden geschoben…
LikeLike