Gestern bei der Arbeit fand ich im Lager ein Päckchen vom DuMont Verlag, adressiert an die Buchhandlung, aber direkt an mich als Ansprechpartnerin. Erstmal war ich geplättet, weil: „Woher wissen die denn, dass ich hier arbeite?“
Die Lösung fiel mir aber bald ein, denn bei Netgalley habe ich meine Arbeitgeberin angegeben. Und ich hab‘ ja schon einige Bücher des Verlages besprochen.
Die nächste Frage lautete folgerichtig „Und was schicken die mir persönlich?“
Das hier:
So sieht ein Manuskript aus. Ein vollständiges Autorinnenmanuskript, das vom Verlag angenommen wurde. In diesem Fall auch übersetzt.
Ganz selten mal (zumindest kann ich persönlich mich nicht an mehr als eine gute Handvoll solcher Leseexemplare erinnern) kommt es vor, dass Verlage solche Rohmanuskripte verschicken, wenn sie überzeugt sind, einen kleinen Schatz gehoben zu haben, der es auch ohne fertige Aufmachung schafft, Aufmerksamkeit zu erregen. Mitsamt Empfehlungsschreiben direkt aus dem Lektorat.
Natürlich ist das Werbung und es wird ganz bewusst als Marketinginstrument eingesetzt. Aber es ist auch viel mehr als das, eine Wertschätzung sowohl der Autorin als auch der Buchhändlerkollegen, die das Manuskript zu lesen bekommen. Wie ein Rohdiamant, der sein Potenzial bereits vor dem Schliff andeutet.
Dem Werk und auch den Lesern wird zugetraut, dass kein Schutzumschlag mit kunstvoll dramatischer Illustration, kein Label namens „Spitzentitel“ in der Verlagsvorschau und erst recht kein Farbschnitt (sorry, der kleine Seitenhieb musste sein😉) notwendig ist, um zu überzeugen.
Die einzige Herausforderung wird es sein, das etwas unhandliche und schlabberige Format beim abendlichen Lesen im Bett zu bändigen.
Aber hey, das Leben besteht nun mal aus Herausforderungen.
Wäre ja gelacht!
Und so ist das Wochenende gebucht für einen literarischen Ausflug nach Irland.
Ich bin dann mal weg, Reisebericht folgt.
Die Recherche-Arbeiten haben kurze Pause.