Gestern bei der Arbeit fand ich im Lager ein Päckchen vom DuMont Verlag, adressiert an die Buchhandlung, aber direkt an mich als Ansprechpartnerin. Erstmal war ich geplättet, weil: „Woher wissen die denn, dass ich hier arbeite?“
Die Lösung fiel mir aber bald ein, denn bei Netgalley habe ich meine Arbeitgeberin angegeben. Und ich hab‘ ja schon einige Bücher des Verlages besprochen.
Die nächste Frage lautete folgerichtig „Und was schicken die mir persönlich?“
Das hier:
So sieht ein Manuskript aus. Ein vollständiges Autorinnenmanuskript, das vom Verlag angenommen wurde. In diesem Fall auch übersetzt.
Ganz selten mal (zumindest kann ich persönlich mich nicht an mehr als eine gute Handvoll solcher Leseexemplare erinnern) kommt es vor, dass Verlage solche Rohmanuskripte verschicken, wenn sie überzeugt sind, einen kleinen Schatz gehoben zu haben, der es auch ohne fertige Aufmachung schafft, Aufmerksamkeit zu erregen. Mitsamt Empfehlungsschreiben direkt aus dem Lektorat.
Natürlich ist das Werbung und es wird ganz bewusst als Marketinginstrument eingesetzt. Aber es ist auch viel mehr als das, eine Wertschätzung sowohl der Autorin als auch der Buchhändlerkollegen, die das Manuskript zu lesen bekommen. Wie ein Rohdiamant, der sein Potenzial bereits vor dem Schliff andeutet.
Dem Werk und auch den Lesern wird zugetraut, dass kein Schutzumschlag mit kunstvoll dramatischer Illustration, kein Label namens „Spitzentitel“ in der Verlagsvorschau und erst recht kein Farbschnitt (sorry, der kleine Seitenhieb musste sein😉) notwendig ist, um zu überzeugen.
Die einzige Herausforderung wird es sein, das etwas unhandliche und schlabberige Format beim abendlichen Lesen im Bett zu bändigen.
Aber hey, das Leben besteht nun mal aus Herausforderungen.
Wäre ja gelacht!
Und so ist das Wochenende gebucht für einen literarischen Ausflug nach Irland.
Ich bin dann mal weg, Reisebericht folgt.
Die Recherche-Arbeiten haben kurze Pause.
Moin Anja, Chapeau, gute Reise 😉
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Danke, Sven. Ich packe meinen Koffer … mit Vorfreude und Neugier😊
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Online habe ich gerade die Inhaltsangabe dazu gelesen und gedacht, dass das nach einem wirklich berührenden Schmöker klingt. Es erscheint offenbar Mitte Juli – ab wann darfst du darüber etwas veröffentlichen?
Morgenkaffeegrüße mit Regen 🌧️🌿🎶☕🍪
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Dazu steht tatsächlich nichts im Manuskript und auch nicht im Begleitbrief.
Wenn ich es durchgelesen habe, werde ich zunächst an den Vertrieb des Verlages meine Eindrücke weitergeben und bei der Gelegenheit gleich nach der Sperrfrist fragen.
Es könnte durchaus sein, dass gezielt durch Vorabrezensionen geteasert werden soll, um die Vorbestellzahlen zu erhöhen, wer weiß?
Morgenkaffeegrüße zurück, hier weiß das Wetter noch nicht so richtig, was es heute anziehen will😂
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Lustig, in Courier gesetzt. Als sei er auf einer Schreibmaschine geschrieben worden.
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Ja, das ist tatsächlich bis heute so, man gibt Manuskripte als Normseiten formatiert ab, und die sind meist in Courier gesetzt. Weil bei dieser Schriftart alle Buchstaben gleich breit sind, ist sie sehr gut geeignet, um den Umfang eines Manuskriptes sorgfältig abzuschätzen.
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Ah, deshalb Monospace, daran habe ich nicht gedacht.
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Hui, wie spannend. Viel Vergnügen! Mit mir würde der Korrekturaffe durchgehen, fürchte ich, und das Lesevergnügen schmälern. Ich finde fast in jedem veröffentlichten Buch noch Fehler, ohne danach zu suchen. Die springen mich förmlich an. 😉 Ich habe den Beruf verfehlt, im nächsten Leben werde ich Lektorin oder mindestens Korrektorin (wenn diese Rolle dann nicht die KI übernommen hat.)
Vielleicht erhältst du ja auch noch einen Fragebogen, in dem du Verbesserungsvorschläge anmerken kannst. So eine Art Crowd-Korrektur. 😂
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Kommt mir bekannt vor mit den anspringenden Fehlern😄
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Hihi, dich auch. Manchmal sieht man beispielsweise, dass im letzten Moment ein Wort ersetzt wurde, ohne das alte zu streichen, stimmts? Schade nur, dass ich trotzdem blind bin bei eigenen Texten und manchmal erst nach der Veröffentlichung eines Blogs noch Fehler finde, die ich dann schnell korrigiere und hoffe, dass auch andere sie übersehen haben.
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Das ist so. Betriebsblindheit.
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