Was macht man, wenn man nicht mal den Weg quer durch das Haus bewältigen kann? Klar, eine lange Fußreise planen. Was sonst?
Vom Jakobsweg träume ich schon lange. Länger als es das Buch von Hape Kerkeling gibt. Aber dann kündigte sich nochmal Nachwuchs an und brauchte ein paar Jahre Fürsorge. Nun wird das Kind immer selbständiger. Der Wunsch, mit Edgar zusammen den Weg zu laufen, wird eher wahrscheinlich auch genau das bleiben, denn er ist gesundheitlich eingeschränkt, was zu Fuß angeht.
In den beiden letzten Jahren ist der Traum wieder aufgepoppt. Allerdings gibt es ja nicht nur den einen Weg, den Camino Frances. Es gibt Zubringerwege aus dem hohen Norden, die Deutschland durchqueren auf verschiedenen Routen. Das würde mir ermöglichen, etappenweise vorzugehen, mein Land auf eine total andere Art kennenzulernen und auch auszutesten, wie meine Gelenke auf das tagelange Laufen mit Gepäck reagieren. Besser, in Mecklenburg oder Niedersachsen zu stranden als in Kastilien.
Ein Weg führt sogar vor meiner Haustür entlang, aus der Heide kommend Richtung Ruhrgebiet und Köln.
Oder der Sigwardsweg. Dafür muss ich tatsächlich nur aus dem Haus treten und bin unterwegs. Der Pilgerweg Loccum-Volkenroda ist auch nicht weit. Möglichkeiten gibt es viele.
In Deutschland sollte es sogar einigermaßen gut möglich sein, mit Hund zu pilgern, im Gegensatz zu Spanien. Für Kalle ein tolles Abenteuer. Für Lucy in ihrem fortgeschrittenen Alter eher nicht mehr.
So, nun müssen nur noch meine Beine wieder ihren Dienst antreten (im wahrsten Sinn des Wortes) und ich brauche ein freies langes Wochenende. Ein größerer Rucksack wäre auch nicht schlecht.
Aber erst kommt noch der Segeltörn auf dem IJsselmeer… Den hat Edgar sich gewünscht.
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