Beim Stöbern, welche Blogposts in den letzten Wochen aufgerufen wurden, bin ich über diesen hier gestolpert.
Der Jugendgottesdienst, zu dem ich den Text als Impuls (also so etwas wie eine Predigt) geschrieben hatte, war der letzte FAQ-Jugendgottesdienst, ehe die Pandemie zuschlug und vieles änderte, manches zerstörte und anderes neu ermöglichte. Es war auch der letzte Jugendgottesdienst, den wir in unserer Gemeinde feierten. Denn Corona drückte auf eine gewisse Art den Reset-Knopf für viele Angebote der Gemeindearbeit.
Ich habe mir den Text noch einmal genauer angesehen und denke, er ist unverändert aktuell – vielleicht sogar aktueller denn je.
Wie häufig beschweren wir uns über das Unvermögen von Menschen, die in bestimmten Positionen gelandet sind. Egal, ob sie sich aktiv auf den Posten beworben haben oder eher zufällig und unverhofft dort gelandet sind.
Wie häufig trauen wir denen nicht zu, ihren Job ordentlich zu erledigen, wie häufig meinen wir, sie seien auf dem verkehrten Posten gelandet.
Und wie häufig stellt sich erst im Nachhinein heraus, dass sie doch nicht ganz so verkehrt dort waren. Dass sich ihre Stärken erst im Lauf der Aufgaben zeigten, sie in Positionen hineinwuchsen, die ihnen niemand zutraute.
Und wie häufig sind wir selbst diejenigen, die sich auf dem falschen Platz fühlen? Die überzeugt sind, von ihrer Aufgabe überrannt zu werden oder sie nicht richtig ausfüllen zu können? Wie häufig haben wir Angst, zu versagen, Ansprüchen nicht gerecht zu werden? Und stellen irgendwann fest, dass unser Weg gut war, dass wir einer Sache unseren Stempel aufgedrückt haben, dass wir in einer Krise die Kurve gekriegt haben.
Ist es nicht jetzt an der Zeit, mit anderen, aber auch mit uns selbst gnädiger zu werden?
Denn:
Entdecke mehr von Annuschkas Northern Star
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
Moin. Stimmt. Aber so was von 😉 Grüße & schönes WE!
LikeGefällt 1 Person
Danke, dir auch.
LikeLike
Ein guter Ansatz für Selbstreflexion. Statt andere in Frage zu stellen, sich selbst Fragen stellen. Letztes ist etwas schwieriger, weil die Frage, die man sich selber stellen will, schwerer zu formulieren ist, denn sie zwingt einen auf sich selbst zu schauen. Wer am Ende seiner Tage dann aber weiß, wer man war und wirklich ist, stelle ich mir als gutes Gefühl vor, wenn es an der Zeit ist, die irdische Welt zu verlassen.
Corona zwang den Menschen ein Reset auf und damit wurden sie auf sich selbst zurück geworfen. Nicht wenige machte das wütend, für andere war das ein willkommener Stillstand des gesellschaftlichen Hamsterrades.
An diesem Beispiel zeigt sich, es liegt in der Entscheidung jeden einzelnen, in welche Richtung er schaut, handelt und was er daraus macht
LikeGefällt 1 Person
Danke, das sehe ich genauso.
LikeLike